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Friedhöfe in der Region"
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Kreis Kusel"
Offenbach am
Glan (Gemeinde Offenbach-Hundheim, VG Lauterecken, Kreis Kusel)
Jüdische Friedhöfe
(erstellt unter Mitarbeit von Otmar Frühauf, Breitenthal)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Offenbach am Glan (interner Link)
Zur Geschichte des alten Friedhofes
Der alte jüdische Friedhof wurde vermutlich
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt; der älteste Grabstein ist
von 1755 (bereits nach Angaben der Beschreibung von Landesrabbiner Dr. Alex
Lewin im Westrich Kalender 1929). Der Friedhof wurde 1887 geschlossen. Die letzte Beisetzung war
vor 1894. Die Friedhofsfläche umfasst 23,55 ar. Der Friedhof ist von einer
insgesamt 210 m langen Mauer umgeben. Es sind etwa 30 Grabsteine (teils nur
Fragmente) erhalten.
Hinweis: Der Friedhof wird offenbar nicht gepflegt und der Natur
überlassen. Die umgebende Mauer, ursprünglich aus Steinplatten
lose aufgesetzt, ist an vielen Stellen zerfallen. An den ehemaligen Eingangstor
auf der Nordseite sind noch zwei Torpfosten aus Sandstein vorhanden. Die
Grabsteine verteilen sich auf das teilweise sehr steile Gelände. Nur wenige
Grabsteine stehen noch aufrecht, viele liegen flach auf der Erde. Der
Verwitterungsprozess der Grabsteine aus Sandstein ist weit fortgeschritten. An
mehreren Stellen sind deutlich Spuren von Grabungen zu erkennen.
Dokumentation des Friedhofes (Stand: 1994): Udo Stemler-Schillo:
Der alte jüdische Friedhof in Offenbach am Glan. Eine Beschreibung. In:
Westricher Heimatblätter. Jg. 26 Nr. 3: Online
zugänglich. Vier Abbildungen wurden aus dieser Dokumentation
übernommen:
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Plan des alten
Friedhofes |
Transkription der
ältesten Inschriften |
Ansicht des Friedhof
(vor 1994) |
Der älteste datierbare
Grabstein (von 1755) |
Lage des alten Friedhofes
Der alte jüdische Friedhof befindet sich ca. 15 steil ansteigende Gehminuten
in nordwestlicher Richtung außerhalb des Ortes (Oberster Trimschenberg, Flur
Nr. 135). Am Hang in einem Waldstück
liegend ist das Gelände von jeher schwer zugänglich.
Zur Geschichte des neuen Friedhofes
Der neue jüdische Friedhof der
Gemeinde Offenbach am Glan wurde am 25. September 1887 durch den damaligen
Bezirksrabbiner Dr. Landsberg aus Kaiserslautern eingeweiht und bis Anfang
des 20. Jahrhunderts belegt. Die Friedhofsfläche umfasst 10,64 ar.
Einweihung des Friedhofes durch Rabbiner Dr. Landsbergs
(1887)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. Oktober 1887:
"Man schreibt uns aus Offenbach am Glan, den 25. vorigen Monats. Die
hiesige Gemeinde feierte heute (25. September 1887) einen in ihrer
Geschichte höchst denkwürdigen Tag, nämlich die Einweihung ihres neuen
Friedhofes. Nachdem der alte Gottesacker, ein äußerst schwer zugänglicher,
auf steiler Anhöhe gelegener Platz, an dem auch noch zwei andere in der Nähe
gelegene Gemeinden partizipieren, bereits von Gräbern angefüllt war,
trug sich seit langer Zeit die Vertretung der Gemeinde und vor allem unser
um das Gemeindewohl hoch verdienter ehemaliger Vorstand, Herr Triefuß (nicht:
Trifurth), unter anderem mit dem ernsten Gedanken an eine Neuerwerbung
eines zweckentsprechenden Platzes für den zu errichtenden Friedhof.
Leider dass gerade er, der für diesen schön gelegenen und außerordentlich
geeigneten Platz alles aufgeboten, als der Erste dort ruhen muss! Kaum
waren die Umfassungsmauern zu dem neuen Friedhofe fertig gestellt und
alles andere, was den Platz als solchen markiert, - da entschlief
derjenige, der ihn als sein geistiges Werk bezeichnen konnte. Die Gemeinde
und die Angehörigen des Verblichenen beriefen darum den Bezirksrabbiner
Dr. Landsberg (nicht: bez. Rat Dr. Landibays) aus Kaiserslautern, um
dem Hochverdienten die letzte Ehre zu erweisen und zugleich auch den neuen
Gottesacker zu weihen. Ein unendlich langer Zug, bestehend aus allen
Konfessionen und Klassen der Bevölkerung, auch aus der Umgegend, folgten
dem Kondukt. Auf dem neuen Platze angelegt, rezitierte der hiesige Lehrer,
Herr Stein (nicht: Klein), mehrere Psalmen und sprach ein deutsches
Gebet, worauf Herr Dr. Landberg (nicht: Landibay) in einer alle Anwesenden
tief ergreifenden Grabrede die Verdienste des Verklärten um Familie und
Gemeinde hervorhob und dann in passender Weise die Weihe über den neuen
Friedhof aussprach. Der treffliche Redner dankte auch der politischen
Gemeinde für die Teilnahme derselben an der Errichtung des neuen
Friedhofes durch eine entsprechende Subvention und überhab denselben dem
Schutze des Publikums als einen heiligen Platz, der niemals durch
Entehrung oder Beschimpfung zu leiden haben möge. Tief ergriffen und
gehoben verließen die zahlreichen Teilnehmer an diesem Akte den Friedhof,
auf dem zuletzt noch Herr Stein (nicht: Klein) das rituelle Gebet
vortrug. Der Gemeinde, die trotz ihrer nicht bedeutenden Mitgliederzahl
große Opfer gebracht, um eine selbständige Ruhestätte ihren lieben
Heimgegangenen zu bereiten, alle Anerkennung!" |
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 27. Oktober 1888:
"Berichtigungen.
In dem Bericht über die Einweihung des Friedhofes zu Offenbach (S. 650)
sind mehrere Namen durch Druckfehler entstellt. Es muss heißen: Triefuß,
Bezirksrabbiner Dr. Landsberg und Lehrer Stein." |
Lage des neuen Friedhofes
Höhenweg
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des alten Friedhofes)
Größere Kartenansicht |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des neuen Friedhofes)
Größere Kartenansicht |
Der nordwestlich des Ortes gelegene Friedhof ist
von Norden her gut zugänglich |
Der neue Friedhof liegt im heutigen Neubaugebiet
unweit der Schule am Schulweg |
Fotos
(Fotos: Otmar Frühauf, Aufnahmen vom 24.10.2011)
Der alte
Friedhof |
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Blick auf
den Friedhof |
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Der neue
Friedhof |
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Blick auf
den Friedhof |
Das
Eingangstor |
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Hinweistafel |
Ansichten
des Friedhofes |
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Grabstein
für Ferd. Roos II
(1872-1902) |
Grabstein
für Mayer Simon
(gest. 1894) |
Grabstein
für Sigmund Roos
(1848-1894) |
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Grabstein
für Abraham Rothschild
(1818-1898) |
Grabstein
für Johanna Löb
geb. Metzger (?) gest. 1894 |
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Grabstein
für Leopold Metzger
(gest. 1932) |
Grabstein
für Johanna Mayer
geb. Rosenbaum (gest. 1906) |
Grabstein
für Johanna Isaak geb. Strauss
(1851 in Winterborn - 1917 in Grumbach)
und den Kriegsveteran Samuel Isaak
(1845 - 1919 in Grumbach) |
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Grabstein
für Ida Roos geb. Mayer
(1844 in Maikammer - ) |
Grabstein für
Ferdinand Rothschild
(1859-1916) |
Sockel des
Grabsteines für
Bernhard Roos (1848-1914) |
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Grabstein
für Markus Herz
(1848-1913) |
Grabstein
für Johanetta Triefus geb.
Roos (1831 Ottenbach - 1913 Venningen) |
Grabstein für
Frieda Triefus
(1868-1909) |
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Grabstein
für Röschen Simon
(1873-19..) |
Grabstein
für David Levy
(1875-1930) |
Grabstein
für Friederike Levy
geb. Wolf (1853-1934) |
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Grabstein
für Theodor Lazarus
und Amanda Lazarus |
Grabstein
für Meyer Rothschild
und Henriette Rothschild |
Blick über
den
Friedhof |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Udo Stemler-Schillo: Der alte jüdische Friedhof
in Offenbach am Glan. - In: Westricher Heimatblätter 26 1995,3, S. 17-32
(online zugänglich, siehe bei den Links). |
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