Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Jüdische Friedhöfe in Sachsen
Jewish Cemeteries in Saxonia

Übersicht:   

Jüdische Friedhöfe (bzw. jüdische Grabstätten*) gibt es in folgenden Orten:  
     
Annaberg-Buchholz (ERZ)   Delitzsch (TGO)   *Johanngeorgenstadt (ERZ)   Schneeberg/ Erzgebirge (ERZ) 
kein Friedhof - s.u.
   
*Bad Gottleuba - Berggießhübel (PIR)   *Drebach (ERZ)   *Langhennersdorf (FG)   *Thum - Herold (ERZ)
Bautzen (BZ)  
Unterseite  
Dresden (DD)  
Unterseite  
Leipzig (L) 
Unterseite alter Friedhof  
Unterseite neuer Friedhof 
*Venusberg (Gemeinde Drebach, ERZ)  
*Bautzen-Salzenforst (BZ)   *Frohburg - Flößberg (L) 
(KZ-Friedhof
)  
Meißen (ehem. mittelalterlich) (MEI)   Weißwasser (GR) 
*Berthelsdorf- Rennersdorf (GR)   *Freiberg/Sachsen (FG)   *Niederschöna (FG)   *Zinnwald-Georgenberg (Stadt Altenberg, PIR)  
Burgstädt (FG)  
(kein jüdischer Friedhof)  
Görlitz (GR)  
Unterseite  
*Oederan (FG)     Zwickau (Z)  
Chemnitz (C)   *Hohenstein- Ernstthal (Z)  Plauen (V)   Zittau (GR)  
Unterseite  
       
Die Kreise: Bautzen (BZ), Chemnitzer Land (GC), Erzgebirgskreis (ERZ), Freiberg (FG), Görlitz (GR), Meißen (MEI), Nordsachsen (TGO), Sächsische Schweiz - Osterzgebirge (PIR), Vogtlandkreis (V), Zwickau (Z) sowie die kreisfreien Städte Chemnitz (C), Dresden (DD) und  Leipzig (L).  

  
Hinweis: Die aktuelle Verwaltungsvorschrift zur Pflege der verwaisten jüdischen Friedhöfe vom 27. Dezember 2002 (SächsABl. 2003 S. 60), zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 30. November 2015 (SächsABl.SDr. S. S 419) findet sich über den Link https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/2119-VwV-verwaiste-juedische-Friedhoefe   
Zu den verwaisten jüdischen Friedhöfen in Sachsen zählen nach dieser Verwaltungsvorschrift folgende neun Friedhöfe: die Friedhöfe in Dresden (Alter Jüdischer Friedhof, Pulsnitzer Straße 12), Bautzen (Muskauer Straße), Görlitz (Biesnitzer Straße), Zittau (Görlitzer Straße), Leipzig (Alter Jüdischer Friedhof, Berliner Straße 123), Leipzig (Neuer Jüdischer Friedhof, Delitzscher Straße 224), Delitzsch (Hainstraße), Plauen (Gemarkung Kauschwitz, Oberjößnitzer Straße), Zwickau (Thurmstraße).    
  
  
  
Annaberg-Buchholz (ERZ)         
    
Zur Geschichte des Friedhofes: 1901 stellte die Israelitische Vereinigung in Annaberg bei den Behörden den Antrag auf Anlage eines jüdischen Friedhofes. 1902 konnte ein geeignetes Grundstück erworben werden. Bis Frühjahr 1903 war der Friedhof angelegt. Die letzte Beisetzung fand am 5. April 1935 statt. 1938 wurde der Friedhof geschändet, 1940 eingeebnet. Die Friedhofshalle wurde gesprengt. Die 16 damals noch in Annaberg lebenden Juden mussten das Gelände kostenlos der Stadt überlassen. Die Überführung der Leichen nach Chemnitz wurde von den Behörden erlaubt.  
     
Seit dem 9. November 1988 erinnert auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofes ein Gedenkstein. 17 erhaltene Grabsteine des Friedhofes wurden 1956 auf den Neuen Friedhof der Stadt gebracht. In einem Rondell wurden sie um einen hohen Gedenkstein für die in der NS-Zeit ermordeten Juden aufgestellt. 
      
Lage: Der ehemalige Friedhof befand sich am Ortsausgang in Richtung Schönfeld-Wiesa (Chemnitzer Straße) gegenüber dem Krankenhaus (Erzgebirgs-Klinikum) zwischen der Chemnitzer Straße und dem 1956 angelegten neuen städtischen Friedhof. Die erhaltenen Grabsteine stehen auf dem neuen Friedhof.

Ungefähre Lage des jüdischen Friedhofes in Annaberg auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und über das Straßenverzeichnis zur "Chemnitzer Straße". 
Der Friedhof ist jedoch nicht eingetragen; der "Neue Friedhof" ist über das Verzeichnis der "Behörden und öfftl. Einrichtungen" eingetragen.

Link: Website der Stadt Annaberg-Buchholz   
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Annaberg    
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 215; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 232-233.
  
  
  
*Bad Gottleuba - Berggießhübel (PIR)                 
     
Zur Geschichte jüdischer Grabstellen: In Bad Gottleuba erinnert seit den 1970er-Jahren auf dem evangelischen Friedhof eine Gedenktafel, die unter anderem an den Tod von sechs ungarischen jüdischen Frauen in der Stadt erinnert.   
    
Fotos   
(erhalten von Katharina Hahne, Aufnahmedatum 29.07.2008) 

Die Gedenktafel auf dem 
evangelischen Friedhof
Gottleuba Gedenktafel 010.jpg (78395 Byte) Gottleuba Gedenktafel 011.jpg (128954 Byte)
   Inschrift: "Unvergessen bleiben die Opfer des 2. Weltkrieges, die in der Stadt Bad Gottleuba ihre letzte Ruhestätte fanden. Darunter Häftlinge von Bergen-Belsen und anderen Konzentrationslagern: Esther Pinter aus Ungarn 28.05.1945, Rosa Grundstein aus Ungarn 23.08.1945, Magda Reismann aus Ungarn 24.07.1945, Isabella Antal aus Ungarn 23.11.1945,  Lili Gross aus Ungarn 17.10.1945,  Magda Österreich aus Ungarn 1945 sowie Bombenopfer von Dresden"

Lage: Auf dem evangelischen Friedhof am Ortsausgang Richtung Oelsen.    
    
Link: Website der Stadt Bad Gottleuba  
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 375.
     
     
     
Bautzen (Budysin, BZ)   

Bautzen Friedhof 171.jpg (141904 Byte) Zum Friedhof in Bautzen besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken   

   
   
   
Bautzen-Salzenforst (Slona Borsc, BZ)           
    
Zur Geschichte des Friedhofes: Ein 1949 aufgestelltes Mahnmal am Chorberg trägt die folgende Inschrift: "Hier ruhen 43 jüdische Frauen aus Deutschland, Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei. Sie wurden im Februar 1945 auf dem Wege von Auschwitz nach Buchenwald von SS-Horden ermordet".  
    
Lage: Das Mahnmal befindet sich auf einer Grünfläche innerhalb eines mit Gehölzen gestalteten Rondells am Osthang des Chorberges.   
   
Links: Website der Stadt Bautzen  
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 252; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 589.  
   
   
   
*Berthelsdorf-Rennersdorf (Rynarjecy, ZI)       
     
Zur Geschichte der Grabstätte: In Rennersdorf wurden im März 1945 durch SS-Männer zehn jüdische KZ-Häftlinge ermordet.  Sie erhielten ein Gemeinschaftsgrab (mit Davidstern) unmittelbar vor der Kirche auf dem örtlichen Friedhof.
(Bei mehreren Todesmärschen, u.a. aus dem KZ Görlitz ins Rennersdorfer Ausweichlager kamen 1945 wahrscheinlich hunderte von jüdischen Häftlingen ums Leben. Das Rennersdorfer Lager befand sich wahrscheinlich auf dem am Eichler gelegenen Gut Oberrennersdorf). 
     
Lage: Örtlicher Friedhof       
    
Link: Website der Gemeinde Berthelsdorf  
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 252; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 573.   
     
     
     
Burgstädt (MW)        
    
Zur Geschichte des Friedhofes: Über eine Friedhofschändung des "alten Friedhof an der Chemnitzer Straße" wird 1928 in der Zeitschrift "Der Israelit" berichtet. Allerdings handelt es sich dabei um den alten kommunalen Friedhof, da von einem jüdischen Friedhof in Burgstädt sonst nichts bekannt ist.     

Burgstaedt Israelit 09021928.jpg (46144 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Februar 1928: "Berlin. In Burgstädt (Sachsen) haben drei Schulknaben im Alter von 11, 9 und 8 Jahren auf dem alten Friedhof an der Chemnitzer Straße etwa 100 Grabstätten zerstört, indem sie die Grabfiguren zerschlugen und die Schrifttafeln zertrümmerten oder von den Steinen herunterrissen."   

Lage:  Chemnitzer Straße    
    
Link: Website der Stadt Burgstädt   
Literatur:   
    
    
    
Chemnitz (C)        
    
Zur Geschichte des Friedhofes: Der jüdische Friedhof in Chemnitz wurde 1879 angelegt. Bereits 1898 musste er erweitert werden. 1882 wurde im Zentrum des Friedhofes auf einer Erhöhung eine Trauerhalle gebaut (1968 renoviert). Während der NS-Zeit kam es nur vereinzelt zu Schändungen. Nach dem Krieg wurden bei Schändungen mehr als 50 Grabsteine zum Teil stark beschädigt. Hinter der Friedhofshalle erinnert ein Obelisk an die Ermordung von sechs Millionen jüdischer Menschen in der NS-Zeit. Die Friedhofsfläche umfasst etwa 30 ar. Insgesamt sind etwa 1.250 Grabstellen vorhanden. Der Friedhof wird bis zur Gegenwart belegt.       
   
Lage: Der Friedhof liegt westlich des Stadtzentrums auf halber Höhe des Kassbergs neben dem christlichen Matthäus-Friedhof (Straße "Hoher Weg")   

Lage des jüdischen Friedhofes in Chemnitz auf dem dortigen Stadtplan: 
links anklicken und über das Verzeichnis der "Behörden und öffentl. Einrichtungen"
 zu "Friedhof, jüd.. Hoher Weg". Der Friedhof ist als jüdischer Friedhof markiert.

Link: Website der Stadt Chemnitz  mit Seite zur alten und neuen Synagoge 
Tage der jüdischen Kultur Chemnitz  
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Chemnitz   
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 217-221; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 281-285. 
Jürgen Nitsche / Ruth Röcher: "Juden in Chemnitz". Michel Sandstein Verlag Dresden 2002 (hierin Beiträge zum jüdischen Friedhof der Stadt).   
    
    
    
Delitzsch (DZ)            
    
Zur Geschichte des Friedhofes: Die im 19. Jahrhundert in Delitzsch entstandene jüdische Gemeinde bemühte sich 1861 um die Anlage eines eigenen Friedhofes. Damals konnte die Gemeinde für 106,5 Taler einen Teil des Wirtschaftsgeländes der Brauereigenossenschaft erwerben. Im August 1865 fand die erste Beisetzung statt. 1911 und 1928 wurden angrenzende Grundstücke zur Friedhofsweiterung gekauft. 1928 ist eine Friedhofshalle erbaut worden. Sie wurde beim Novemberpogrom 1938 zerstört. Heute sind noch 34 Grabsteine erhalten. Die Friedhofsfläche umfasst 10,93 ar. Weitere Steine liegen an der Mauer. Ein Gedenkstein für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten ist vorhanden.   

April 2010: Schändung des Friedhofes 
Delitzsch Friedhof 2001010.jpg (180349 Byte)Foto von Frank Pfütze: Alle Grabsteine sind von ihren Sockeln gestoßen worden. Die Täter haben flächendeckend den jüdischen Friedhof in Delitzsch verwüstet.    
Artikel von Frank Pfütze in der "Leipziger Volkszeitung" vom 8. April 2010 (Artikel): 
"Unbekannte schänden jüdischen Friedhof in Delitzsch. 
Delitzsch.
Der jüdische Friedhof in Delitzsch wurde geschändet. Die Polizei informierte am Montag darüber, dass unbekannte Täter in der Nacht zu Sonnabend die Tür aufhebelten, die Gedenktafel am Eingang zerschlugen und alle Grabsteine umwarfen. Der Oberbürgermeister der Stadt, Manfred Wilde (parteilos), hofft, dass die Tat schnell aufgeklärt wird und bittet um Mithilfe. 
Um 5.15 Uhr bemerkte am Sonnabend eine Streifenwagenbesatzung, dass die Tür zum Friedhof offen stand und die Gedenktafel zerschlagen am Boden lag. Der jüdische Friedhof zählt zu den Überwachungs-Schwerpunkten in der Stadt. Sehr schnell wurde das Ausmaß des Übergriffs deutlich. Alle Grabsteine lagen am Boden. Gestern Vormittag bat der Delitzscher Oberbürgermeister an den Tatort in die Hainstraße, um den Vandalismus öffentlich zu machen. 
Anwesend war auch der Polizeichef der Stadt, Uwe Greischel. Er sprach von 30 Grabsteinen und schloss in einer ersten Reaktion einen politisch motivierten Hintergrund aus. 'Es gibt dafür keine Anzeichen. Wir hatten viele Feiern und Feste am Osterwochenende. Möglich, dass hier Alkohol der Auslöser war', so der Polizeioberrat. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen. Ermittelt werde wegen Störung der Totenruhe. Das Strafmaß dafür reiche von einer Geldstrafe bis zu drei Jahre Gefängnis. Der erste Augenschein lässt für Greischel auf eine Tätergruppe schließen, weil einige Steine ziemlich schwer seien: 'Wir haben jede Menge Spuren gesichert, die unsere Kriminal-Techniker nun auswerten. Die Rundumermittlungen laufen auf Hochtouren.' 
Der Delitzscher Oberbürgermeister schüttelte den Kopf: 'Was bewegt Menschen, so etwas zu tun?', fragte er und fügte hinzu: 'Ich hoffe, dass die Polizei die Täter schnell stellt'. Er berief gestern den Arbeitskreis gegen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt ein. Wilde wusste, dass es 36 Grabsteine auf dem Friedhof gibt. Jährlich einmal müsse laut Vorschrift auf allen Friedhöfen die Standsicherheit der Grabsteine geprüft werden, so dass der Wind als 'Täter' auszuschließen sei.
Die Stadt wolle sich nun mit der israelischen Religionsgemeinde in Verbindung setzen, die Eigentümerin der Ruhestätte ist. Wilde: 'Wir werden selbstverständlich unsere Hilfe beim Aufbau anbieten. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, vor Vandalismus nicht die Augen zu verschließen und zur Aufklärung beizutragen. Die Täter müssen gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden.' Nach 1938 und 1976 ist es das dritte Mal, dass dieser Friedhof geschändet wurde. Hinweise nimmt das Polizeirevier in Delitzsch, Telefonnummer 034202/660, oder jedes andere Polizeirevier entgegen."
Meldung der Bild-Zeitung vom 6. April 2010 mit weiterem Foto als pdf-Datei.  

Lage: Am Ende der Hainstraße/Ecke Rosental gegenüber dem St.-Maria-Altenheim   

Lage des jüdischen Friedhofes in Delitzsch auf dem dortigen Stadtplan:
 links anklicken und über das Verzeichnis der "Behörden und öffentl. Einrichtungen" 
zu "Friedhof, Delitzsch, Rosental". Der Friedhof ist als jüdischer Friedhof markiert.

Link: Website der Stadt Delitzsch   
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Delitzsch   
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 221-222; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S.    
    
    
    
*Drebach (MEK)     
    
Zur Geschichte der jüdischen Grabstätte: Das einzige jüdische Grab auf dem Friedhof in Drebach (Mittlerer Erzgebirgskreis) wurde im Frühjahr 2002 von Unbekannten geschändet. Dabei wurde der Grabstein umgeworfen und die Bepflanzung herausgerissen.
(Freie Presse Chemnitz, Polizeibericht 10.4.02 bzw. Quelle
    
Link: Website der Gemeinde Drebach    
    
    
    
Dresden (DD)   

Dresden Friedhof a161.jpg (130062 Byte) Zu den jüdischen Friedhöfen in Dresden eine Unterseite (interner Link): hier anklicken

     
    
     

*Freiberg/Sachsen (FG)        
    
Zur Geschichte der Friedhöfe:
 In Freiberg gab es zwei jüdische Friedhöfe, über deren Geschichte wenig bekannt ist. Der alte jüdische Friedhof befand sich außerhalb der Stadtmauern. Er wurde vermutlich schon Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben und in die Stadtplanung einbezogen. Bei den 1965/66 durchgeführten Umbauarbeiten des Hauses Roter Weg 2, das um 1900 erbaut wurde, fanden sich Bruchstücke von Grabsteinen. Der neue jüdische Friedhof befindet sich im städtischen Friedhof (Donatsfriedhof) hinter der Altstadt. Grabsteine sind erhalten.  
   
Lage:  Der alte Friedhof Grundstück Roter Weg 2; der neue Friedhof im städtischen Friedhof (Donatsfriedhof).

Lage des jüdischen Friedhofes in Freiberg auf dem dortigen Stadtplan. Alter Friedhof ungefähre Lage: 
über Straßenverzeichnis zu "Roter Weg"; neuer Friedhof über "Behörden und öffentl. Einrichtungen" 
zu "Donatsfriedhof".

Link: Website der Stadt Freiberg  
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 346.
  
  
  
Frohburg - Flößberg (L)   
   
Informationen zu dem KZ-Friedhof in Flößberg siehe über einen eingestellten Artikel aus "Deutschlandradio Kultur" vom 28. Januar 2011 
(Artikel bei Deutschlandradio Kultur;  auch eingestellt als pdf-Datei). Vgl. Wikipedia-Artikel zu KZ-Außenlager Flößberg        
   
   
   
Görlitz (GR)   

Goerlitz Friedhof 175.jpg (126657 Byte) Zum Friedhof in Görlitz besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken 

    
    
    
 
*Hohenstein-Ernstthal (GC)
    
Zur Geschichte der Grabstätten: In Hohenstein-Ernstthal gab es keinen jüdischen Friedhof. Jedoch sind auf dem kommunalen Friedhof Grabstellen jüdischer Personen vorhanden. Ein Gedenkstein erinnert daran. Dieser ist Teil einer Gedenkstätte für eine unbekannte Zahl von Kriegsopfern aus verschiedenen Ländern. Es ist nicht bekannt, ob die hier begrabenen Personen frühere jüdische Einwohner der Stadt waren oder während des Zweiten Weltkrieges ums Leben kamen, als in Hohenstein-Ernstthal ein Durchgangslager für Juden (Barackenlager mit Stacheldraht und Scheinwerfern) bestand. 
   
Lage: Auf dem allgemeinen Friedhof der Stadt.

Lage des allgemeinen Friedhofes auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und weiter unter 
"Behörden und öffentl. Einrichtungen".

Link: Website der Stadt Hohenstein-Ernstthal   
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 421.
  
  
  
*Johanngeorgenstadt (ASZ)               
    
Jüdisches Familiengrab. In Johanngeorgstadt gab es in den dreißiger Jahren zwei jüdische Familien: Familie Lewinsohn und Familie Steinberger. Familie Max Lewinsohn war mit seiner Frau Elisabeth geb. Klein seit den 1880er-Jahren in Johanngeorgenstadt (Elisabeth starb 1894, Grabstätte unbekannt). Die beiden hatten sechs Kinder, von denen vier in Johanngeorgenstadt geboren sind. Max Lewinsohn heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau Therese geb. Korn. Max Lewinsohn war Inhaber der Handschuhfabrik "American Glove Manufactures". Von den sechs Kindern aus erster Ehe wohnte bis nach 1933 Ludwig Lewinsohn (geb. 1881) in Johanngeorgenstadt, der die Firma seines Vater nach dessen Tod 1912 übernommen hat. 
Eine weitere Handschuhfabrik hatte Levi Cohn inne; sein Betrieb wurde nach 1909 von der amerikanisch-deutschen Firma "Steinberger Gros" übernommen. Weitere Geschichte der Familien siehe über die Literatur unten.  
Auf dem allgemeinen Friedhof von Johanngeorgenstadt findet sich ein Urnenbegräbnis für den Handschuhfabrikanten Levi Cohn (1836-1915). Dieses Urnenbegräbnis wurde 1918 ehrenhalber vom Stadtrat errichtet. Mit Levi Cohn sind hier die Urnen begraben von Anna Cohn geb. Otto (1854-1924) und dem (christlich getauften) Sohn Hans Otto (1879-1929; Hans hatte Geburtsnamen seiner Mutter als Familienname angenommen).  
   
Lage: Auf dem allgemeinen Friedhof an der Hospitalstraße.  
  
Link: Website der Stadt Johanngeorgenstadt  
Verein Agenda Alternativ e.V. www.agenda-alternativ.de   
Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_C._Otto    
Literatur: Zur Geschichte der Familie Lewinsohn. Eine Infobroschüre anlässlich der Stolpersteinverlegung in Johanngeorgenstadt. Hrsg. vom Jugendverein Agenda Alternativ e.V. Online zugänglich als pdf-Datei.     
   
   
   
*Langhennersdorf (FG) (Gemeinde Oberschöna)           
    
Zur Geschichte der jüdischen Grabstätte: Auf dem örtlichen Friedhof befinden sich neun Gräber jüdischer Häftlinge aus dem KZ Auschwitz, die während der Überführung in das KZ Buchenwald am 12.3.1945 von SS-Männern ermordet wurden. Unter den Ermordeten ist ein 13-jähriger Junge. Die Grabstätte ist gekennzeichnet mit einem hölzernen Davidstern.  
    
Lage: Auf dem städtischen Friedhof  
  
Link: Website der Gemeinde Oberschöna    
Informationen zum Todesmarsch vom KZ Außenlager Kittlitztreben nach Buchenwald im März/April 1945: http://www.juden-in-mittelsachsen.de/erinnerungsweg/kittlitztreben.html     
Literatur
: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 446.  
Christine Schmidt: Bericht über die "Todesmärsche" im Frühjahr 1945 durch die Freiberger Region. S. 5. http://www.geschichtswerkstatt-freiberg.de/wp-content/uploads/Todesmärsche.pdf   
   
   
   
Leipzig (L)               
    
Leipzig Friedhof 19052013 026.jpg (167897 Byte) Zum alten jüdischen Friedhof in Leipzig besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken 

Leipzig Friedhof 19052013 056.jpg (126915 Byte) Zum neuen jüdischen Friedhof in Leipzig besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken 

   
   
   
Meißen (MEI) 
nur ehemaliger mittelalterlicher Friedhof  
   
Zur Geschichte des Friedhofes: In Meißen bestand im Mittelalter ein jüdischer Friedhof. Er wird in den Quellen allerdings erst 1455 und 1457 genannt ("judenkirchhof"). Er befand sich am Hang des "Jüdenberges" und wurde vermutlich bereits seit der Judenverfolgung in der Pestzeit 1349 von den Christen teilweise als Weingarten, teilweise als Viehweide genutzt. Die Mauer und die Grabsteine des Friedhofes wurden als Baumaterial in der Stadt verwendet. An den "Jüdenberg" erinnert heute noch die "Jüdenbergstraße", die von der Görnischen Gasse in Serpentinen hinauf bis zur Nossener Strasse führt. In der NS-Zeit wurde die "Jüdenbergstraße" in "Theodor-Fritsch-Straße" umbenannt. Bis spätestens 1950 erfolgte eine Rückbenennung. 1952 wurde am Jüdenberg das Grab eines kleinen Mädchens gefunden, das die Existenz des mittelalterlichen Friedhofes an dieser Stelle belegte.   
   
Lage:  

Ungefähre Lage des jüdischen Friedhofes in Meißen auf dem dortigen Stadtplan: 
links anklicken und weiter über das Straßenverzeichnis zur "Jüdenbergstraße".

Link: Website der Stadt Meißen  
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Meißen     
Literatur: Germania Judaica II,2 S. 855-856; Zeugnisse jüdischer Kultur S. 248; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 500-501.  
   
   
   
*Niederschöna (FG)         
   
Zur Geschichte der Grabstätte: In Niederschöna besteht im örtlichen Friedhof ein Grabstein für ein unbekannt gebliebenes jüdisches Mädchen. Dieses war am 19. Februar 1945 auf dem Todesmarsch von Häftlingen an der Landstraße in Hutha zusammengebrochen, vom Dorfpolizisten gefunden und in die Gemeindezelle eingesperrt, wo sie verstarb. Der Gedenkstein wurde im November 1989 u.a. mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Dresden eingeweiht.   
    
Lage: Auf dem örtlichen Friedhof  
   
Fotos   
(erhalten von Katharina Hahne, Aufnahmen vom Sommer 2009)  

Niederschoena Friedhof 130.jpg (198388 Byte) Niederschoena Friedhof 131.jpg (173473 Byte) Niederschoena Friedhof 133.jpg (120706 Byte)
Blick über den 
Friedhof Niederschöna
Grabstein mit Inschrift: "Hier ruht ein unbekanntes jüdisches Mädchen, 
umgekommen am 19.2.1945 in Hutha"

Link: Website der Gemeinde Niederschöna
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 248-249 (Anmerkung: hier wird versehentlich Oberschöna als Ort des Grabes angegeben). 
Christine Schmidt: Bericht über die "Todesmärsche" im Frühjahr 1945 in der Freiberger Region S. 3-4  http://www.geschichtswerkstatt-freiberg.de/wp-content/uploads/Todesmärsche.pdf   
   
   
   
*Oederan (FG)               
    
Zur Geschichte der Grabstätte: In Oederan besteht im städtischen Friedhof ein Ehrengrab für drei KZ-Häftlinge, vermutlich jüdische Frauen, die auf einem Transport in Oederan (Bahnhof) starben oder ermordet worden.  
    
Lage: Auf dem städtischen Friedhof an der Freiberger Straße.  
Link: Website der Gemeinde Oederan  
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 534.      
  
  
  
Plauen (PL)           
   
Zur Geschichte der Friedhöfe: In Plauen bestand bereits im Mittelalter ein jüdischer Friedhof. Er wird in Urkunden als "Judengarten" bezeichnet (1412, 1438/39, 16 Jh.) und vermutlich nach 1350 außerhalb der Stadtmauer vor dem Straßberger Tor angelegt. Es ist jedoch nicht ganz geklärt, ob "Judengarten" und jüdischer Friedhof identisch sind, möglicherweise lagen sie nahe beieinander. 1543 wurden die Juden der Stadt vertrieben. Der Friedhof wird damals zerstört worden sein.
1884 konnte wieder eine jüdische Gemeinde begründet werden. 1898 kaufte sie von dem Rittergutsbesitzer E. Klopfer aus Kauschwitz am nördlichen Stadtrand ein Grundstück zur Anlage eines neuen Friedhofes. Auch eine kleine Friedhofshalle wurde gebaut, die die NS-Zeit überstand und 1987/88 zu einer Mahn- und Gedenkstätte mit einer Ausstellung zur Geschichte der Juden in Plauen umgestaltet wurde. Es sind 132 Grabstätten vorhanden. Auch nach 1945 gab es vereinzelt Beisetzungen (David Stiefel, gest. 1957, letzter Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Plauen). Die Friedhofsfläche umfasst 35,90 ar. Im Mai 2000 enthüllten Nachkommen ehemaliger Plauener Juden einen Gedenkstein für die zahlreichen Opfer, die ohne Grab und Ruhestätte geblieben sind.
    
Aus der Geschichte der Friedhöfe    
Schändung des Friedhofes (1925)   

Mitteilung der der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins) vom 28. Januar 1927: "5. bis 6. Juni 1925. Plauen: Die neu hergerichtete Leichenhalle wurde nachts über und über mit roter Ölfarbe beschmiert. Beleidigende Äußerungen wurden angemalt."    
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 8. Juli 1927: 
"Tafel der Schmach - 39 jüdische Friedhöfe in Deutschland geschändet.  
Berlin.
(J.T.A.) 'Der Schild', Zeitschrift des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, bringt unter der Überschrift 'Tafel der Schmach' ein Verzeichnis von 39 Friedhofschändungen, die sich von November 1923 bis Mai 1927 in Deutschland ereignet haben. Hier die Namen der Orte und die Daten:  
1. Sandersleben (November 1923), 2. Schneidemühl (Januar 1924), 3. Sandersleben (März 1924), 4. Rhoden, 5. Wolfhagen - Hessen (April 1924), 6. Ribnitz / Mecklenburg (Mai 1924), 7. Villing (Juli 1924), 8. Regensburg (August 1924), 9. Hemer (November 1924), 10. Hersfeld (November 1924, 11. Kleinbardorf bei Königshofen, 12. Binswangen Bez. Augsburg (Juni 1924), 13. Hagen i.W. (Juni 1924), 14. Göttingen (August 1924), 15. Beverungen (Dezember 1924), 16. Köthen (Mai 1925), 17. Plauen i.V. (Juni 1925), 18. Alsbach a.d. Bergstraße, 19. Hockenheim / Baden (Januar 1925), 20. Löwenberg (Februar 1926), 21. Pflaumloch (März 1926), 22. Erfurt (März 1926), 23. Callies (April 1926), 24. Memmelsdorf / Oberfranken (Main 1926), 25. Altdamm/Pommern (Oktober 1926), 26. Breslau (Dezember 1926), 27. Bingen (Dezember 1926), 28. Ermetzhofen / Mittelfranken (Dezember 1926), 29. Kuppenheim / Baden (Januar 1927), 30. Kerpen / Rheinland (März 1927), 31. Neviges / Regierungsbezirk Düsseldorf (März 1927), 32. Hillesheim / Rheinhessen (April 1927), 33. Moers (April 1927), 34. Krefeld (April 1927), 35. Richelsdorf / Bezirk Kassel (April 1927), 36. Ansbach (April 1927), 37. Regensburg (Mai 1927), 38. Aufhausen bei Bopfingen (Mai 1927), 39. Rülzheim / Rheinpfalz (Mai 1927)."  

Lage: Der Friedhof liegt nordwestlich der Stadt auf der Gemarkung Kauschwitz an der Straße "Am Tannenhof" (Oberjößnitzer Weg).   

Lage des jüdischen Friedhofes in Plauen auf dem dortigen Stadtplan: 
links anklicken und über das Verzeichnis "Behörden und öffentl. Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd.".

Link: Website der Stadt Plauen  
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Plauen    
Adresse der Gedenkstätte Flieshalle Jüdischer Friedhof Plauen:  Am Tannenhof 08525 Kauschwitz Tel: 03741/484912 (Hauptfriedhof Plauen) Fax: 03741/484948  Nähere Informationen  
Die Ausstellung in der Friedhofshalle ist eine Außenstelle des Vogtlandmuseums Plauen
Literatur: Germania Judaica II,2 S. 1112-1114 (Lit.); Waltraud Schmidt: Der jüdische Friedhof in Plauen. Geschichte, Gräber, Schicksale. Hg. vom Verein für vogtländische Geschichte. Volks- und Landeskunde 1988.2003; Zeugnisse jüdischer Kultur S. 250-252; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 551-555.    
   
   
   
Schneeberg/Erzgebirge (ASZ)          
    
Zur Geschichte des angeblichen jüdischen Friedhofes: Nach einem Bericht von 1988 lag ein angeblicher "jüdischer" Friedhof "in Richtung Schlema, am Zechenplatz und Gärten vorbei, in einem Waldstück". Dort bestand seit 1966 eine "Müllhalde" (sc. gemeint: Uranbergbauhalde). Der jüdische Friedhof sei vor Anlage dieser Müllhalde eingeebnet worden. 
  
Hinweis: nach einer Mitteilung des Ortschronisten von Bad Schlema - Dr. Oliver Titzmann - vom 4. Mai 2010 gab es in Schneeberg keinen jüdischen Friedhof. Der oben bezeichnete Friedhof ist der alte Friedhof des Ortes Radiumbad Oberschlema, der nach 1952 infolge des Uranbergbaus abgerissen werden musste. Dieser Friedhof ist 1970 planiert worden und liegt in unmittelbarer Nähe einer Uranbergbauhalde.  
           
Link: Website der Stadt Schneeberg  
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 596.
    
    
    
*Thum - Herold (ERZ)            
    
Jüdisches Einzelgrab: Auf dem städtischen Friedhof von Herold besteht das gekennzeichnete Grab einer unbekannten ungarischen Jüdin. Sie wurde am 7.2.1945 hier bestattet und gehörte zum damaligen Zwangsarbeitslager Venusberg-Spinnerei.  
    
Lage: Auf dem städtischen Friedhof. 
    
Link
: Website der Stadt Thum 
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 419. 
     
     
     
*Venusberg (Gemeinde Drebach, MEK)           
    
Friedhof und Gedenkstätte: Im Ortsteil Spinnerei befindet sich ein Friedhof mit einer Gedenkstätte für über 100 Frauen aus osteuropäischen Ländern, die dort im ehemaligen Zwangsarbeitslager (Außenkommando des KZ Flossenbürg) 1944/45 ums Leben kamen. In den Venuswerken waren 1000 jüdische Frauen für die Firma Junkers zum Einsatz in der Rüstungsindustrie tätig. Sie waren von Ravensbrück und Bergen Belsen überstellt worden. 
    
Lage: Im Ortsteil Spinnerei 
Link: Website der Gemeinde Drebach    Wikipedia-Artikel "Venusberg (Drebach)"   
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 649.  
Pascal Cziborra: KZ Venusberg: Der verschleppte Tod (Die Außenlager des KZ Flossenbürg). Lorbeer Verlag Bielefeld. TB 2008.  
    
    
    
Weißwasser (GR)          
   
Zur Geschichte des Friedhofes   Der 1903 angelegte jüdische Friedhof wurde 1982 eingeebnet und 2010 wieder hergestellt.  

Artikel von Martina Albert in der "Lausitzer Rundschau" vom 28. August 2010 (Artikel): 
"Jüdischer Friedhof in Weißwasser wird am 1. September geweiht
Weißwasser
Fast 30 Jahre hat der Jüdische Friedhof in Weißwasser auf seine Wiedererweckung gewartet, 1982 war er eingeebnet, der Bereich umgestaltet worden. In jahrelanger Kleinarbeit hat die Denkmalkommission der Stadt an seiner Rekonstruktion gearbeitet. Am 1. September wird der Friedhof nun offiziell eingeweiht und durch den Landesrabbiner zur Grabstätte geweiht.
Wie viele Stunden ehrenamtliche Arbeit in das Projekt geflossen sind, kann Günter Segger, Vorsitzender der Denkmalkommission Weißwasser nicht beziffern. 'Es waren in jedem Fall sehr, sehr viele', sagt er. Doch es hat sich gelohnt. Nach jahrelanger Arbeit steht nun mit der Einweihung des Jüdischen Friedhofs das größte Projekt des fünfteiligen Gedenkpfades in Weißwasser vor dem Abschluss. 'Wir sind stolz und zufrieden', so Günter Segger. Denn bis zur nun bevorstehenden Einweihung war es kein einfacher - und zudem ein langer Weg, wie Segger erklärt. Im Jahr 2000 hatte Heimat-historiker Werner Schubert die Idee, den jüdischen Friedhof wiederzubeleben erstmals in den Raum gestellt. 2003 bekannte sich die frischgegründete Denkmalkommission der Stadt schließlich zu dem Ziel, die ehemalige Begräbnisstätte wieder kenntlich zu machen. 
Foto links: Der Vorsitzende der Denkmalkommission Günter Segger zeigt die Stelle, wo der Grabstein stehen wird.. 
Doch das Projekt blieb kompliziert: Unter anderem war es schwierig, die genaue Lage der jüdischen Begräbnisstätte zu lokalisieren. Im Detail gelang das erst 2007 der damaligen Landau-Gymnasiastin Susann Schmiedgen. Sie schrieb ihre Belegarbeit über die Geschichte des Jüdischen Friedhofs, durchforstete alte Unterlagen - und war erfolgreich. Vergangenes Jahr konnte das Areal schließlich eingezäunt werden, mittlerweile ist auch noch die Grabstelle einer weiteren jüdischen Familie in der Nähe lokalisiert worden. 
Neben einer Informationstafel wird am Jüdischen Friedhof auch ein Grabstein gesetzt. Er trägt 13 Namen. Darunter auch den von Weißwassers Ehrenbürger Joseph Schweig, der das Gelände für die Begräbnisstätte 1903 gekauft hatte. Ebenfalls auf dem Grabstein finden sich die Namen von drei ungarischen Frauen, die 1944 und 1945 im Arbeitslager in Weißwasser ums Leben kamen. 
Wie sehr das Projekt Jüdischer Friedhof nach außen wirkt, zeigt die Liste der Gäste für den 1. September. Neben Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl ist Dr. Peter Fischer vom Zentralrat der Juden sowie eine Vertreterin der Jüdischen Gemeinde Dresden zu Gast. Günter Segger hofft nun, dass möglichst viele Weißwasseraner an der Einweihung teilnehmen, um der Feier einen würdigen Rahmen zu geben. 
Zum Thema: 
Alle Weißwasseraner sind zur Einweihung und Weihung des Jüdischen Friedhofsareals in Weißwasser eingeladen. Männer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen, so Günter Segger. Die Festveranstaltung beginnt am 1. September um 11 Uhr auf der Freifläche vor dem Jüdischen Friedhof. Dieser befindet sich im südöstlichen Teil des Friedhofsgeländes."    
 
Artikel in der "Lausitzer Rundschau" vom 2. September 2010: "Jüdischer Friedhof in Weißwasser geweiht - Landesrabbiner Salomon Almekias-Siegl hat in Weißwasser den jüdischen Friedhof geweiht. Dieser befindet sich auf dem Gelände des Städtischen Friedhofes und war 1982 eingeebnet worden. Die Denkmalkommission der Stadt hatte sich 8 Jahre lang um die Wiederherstellung der Anlage bemüht. Weißwasser selbst hat keine eigene jüdische Gemeinde mehr. Das Areal ist Bestandteil des Denkmalpfads, zu dem vier weitere Stationen gehören. 
Link zum Artikel      

Lage des Friedhofes: auf dem Gelände des Städtischen Friedhofes  
    
Link: Website der Stadt Weißwasser                 
    
    
    
*Zinnwald-Georgenfeld (Stadt Altenberg, DW)       
   
Jüdisches Familiengrab: Auf dem Friedhof der evangelischen Wehrkirche, unweit des Grenzübergangs zur Tschechischen Republik, befindet sich das Grabmal der Familie Perutz. Es wurden hier zwischen 1904 und 1928 vier Mitglieder dieser jüdischen Kaufmanns- und Mäzenatenfamilie beigesetzt (Alfred, gest. 1904; Karl, gest. 1928; Ernst, gest. 1921; Anna, gest. 1922).  
    
Lage: Friedhof an der Teplitzer Straße.   
  
LinkWebsite der Stadt Altenberg   
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 252.  
  
  
  
Zittau (GR)

Zittau Friedhof 174.jpg (133884 Byte) Zum Friedhof in Zittau besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken 

    
    
    
Zwickau (Z)         
    
Zur Geschichte des Friedhofes: Nachdem die Israelitische Religionsgemeinde Zwickau 1904 gegründet wurde, konnte sie 1905 auf einem etwa 10 ar großes Grundstück an der Straße nach Schneppendorf östlich des alten Pölbitzer Friedhofes einen Begräbnisplatz anlegen. Der Friedhof wurde mit einem Holzzaun umgeben. 1938 wurden von nationalsozialistischen Vandalen die Grabsteine umgeworfen und später auch die Messingbuchstaben von den Grabsteinen abgeschlagen. Auch die kleine Friedhofshalle wurde 1938 zerstört (Fundament noch erhalten). Seit 1945 werden noch vereinzelt Beisetzungen vorgenommen (zuletzt 1989). Es sind 64 Grabsteine erhalten. Ein Denkmal erinnert an die in der NS-Zeit ermordeten Juden der Stadt. Die Friedhofsfläche umfasst 14,50 ar. 
    
Im April 2003 wurde der Friedhof schwer geschändet. Von den 64 Grabsteinen wurden 54 umgeworfen und 5 schwerst beschädigt. Bis zum Herbst 2003 wurden die Spuren der Schändung durch Mittel aus dem städtischen Haushalt und erhebliche Eigenleistungen des Garten- und Friedhofsamtes in Höhe von ca. 42.000 € beseitigt. Fünf Grabsteine mussten völlig neu hergestellt werden. Bericht zur Instandsetzung des Friedhofes. 
    
Seit der Friedhofschändung 2003 gibt es alljährlich Mahnwachen/Gebetsnächte. Die Ankündigung der Mahnwache 2013 in der örtlichen Presse: "Auf dem Jüdischen Friedhof, Schneppendorfer Straße, findet am Freitag von 18 bis 0 Uhr wieder eine Mahnwache statt. Damit soll an die Schändung der Anlage im Jahre 2003 erinnert werden. Am 20. April vor 10 Jahren hatten Unbekannte 54 der insgesamt 64 Grabmale umgestoßen. Fünf Gedenksteine wurden dabei so zertrümmert, dass sie neu angefertigt werden mussten. Seitdem veranstaltet die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Zwickau gemeinsam mit Kirchgemeinden alljährlich eine Gebetsnacht. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.gcjz-zwickau.de sowie unter Telefon (0375) 5971199".
     
     
Lage: An der Thurmer Straße/Schneppendorfer Straße  

Lage des jüdischen Friedhofes in Zwickau auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und unter "Behörden
 und öffentl. Einrichtungen" weiter zu "Friedhof, Pölbitz". Der jüdische Friedhof ist rechts davon 
an der Thurmer Straße eingetragen (versehentlich mit einem "Kreuz" markiert)  

Link: Website der Stadt Zwickau  
Website "Juden in Mittelsachsen" mit Seite zum jüdischen Friedhof in Zwickau   
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 252-254; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 684-686. 
Zwickau Lit F 180.jpg (120922 Byte) 2012 erschien eine Dokumentation: "Der Zwickauer jüdische Friedhof". Die von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. in Zwickau angeregte Dokumentation kann in Zwickau käuflich erworben werden. www.gcjz-zwickau.de      

  
  

 

   

   

Links und Literatur: 

Hatikva logo.jpg (20076 Byte)Hatikva: Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Kultur und Geschichte Sachsen e.V.
Hier auch Seite zu Literatur und Forschungsbeiträge von Hatikva (Schwerpunkt: Dresden) 

  

  

Ephraim Carlebach Stiftung Leipzig  
Hier auch eine Literaturübersicht zu Publikationen der Ephraim Carlebach Stiftung (Schwerpunkt: Leipzig) 

  

  

Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig

 

 

 

Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales über die Betreuung der verwaisten Friedhöfe der ehemaligen jüdischen Gemeinden im Freistaat Sachsen (VwV verwaiste jüdische Friedhöfe) vom 27. Dezember 2002:  hier anklicken

 

Allgemeine Literatur:

Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer. Berlin 1992.
Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994.
Michael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001.  

   
   
   

 

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Stand: 08. Dezember 2017