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im Elsass"
Westhouse (Westhausen,
bei Benfeld)
(Dep. Bas-Rhin /Alsace / Unterelsass
)
Jüdische Geschichte / Histoire juive / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Westhouse bestand eine jüdische
Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 25 jüdische Familien mit zusammen
139 Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 160 jüdische Einwohner, 1846 236, 1861 214, 1870 201, 1885 171 (von
insgesamt 1.211 Einwohnern), 1898 106 (in 30 Haltungen), 1900 93, 1910
80.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Israelitische Elementarschule/Volksschule; das frühere jüdische Schulhaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
befand sich in der rue Principale auf dem Grundstück des heutigen Kindergartens) und ein rituelles Bad. Zur Besorgung
religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich
als Vorbeter und Schochet tätig war. Von den Lehrern/Kantoren werden
genannt: Um 1887/1896 Herr Waldbott (Lehrer), um 1898 Herr Meyer (Lehrer, Kantor
und Schochet), um 1913 M. Levy (Kantor).
Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat von
Niedernai, ab 1910 zum Rabbinat
Obernai.
An jüdischen Vereinen gab es eine Chewra Bikkur cholim
(Krankenbesuchsverein; um 1905 unter Leitung von H. Netter).
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1898 J. Dreyfuß.
1936 lebten noch 40 jüdische Personen in Westhouse. Diejenigen, die in
den folgenden Jahren nicht den Ort verlassen konnten, wurden unter der deutschen
Besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Westhouse geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Henriette Bloch geb.
Wertheimer(1885), Barbe Dreyfus (1870), Georgette Dreyfuss geb. Kahn (1898),
Huguette Dreyfuss (1927), Leontine Dreyfus (1862 oder 1875), Lucien Dreyfus
(1882), Marthe Dreyfuss geb. Weill (1902), Rene Dreyfuss (1895), Jeanne
Freudenberger (1887), Abraham Levy (1870), Georges Levy (1902), Berthe Moch
(1886), Sara Rosenfeld geb. Netter (1883), Reine Rosenwald geb. Weill (1902),
Berthe Weill geb. Merklinger (1875), Laura (Laure) Weill geb. Dreifuss (1890),
Marthe Weill (1906), René Weill (), Alfred Wertheimer (1894), Jeanne Wertheimer
(1896).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Ergebnis
eine Kollekte in der Gemeinde, eingesammelt von Kantor M. Levy von den Frauen
der Gemeinde (1913)
Anmerkung: wie in jeder anderen jüdischen Gemeinde wurden auch in
Westhausen regelmäßig Kollekten für die unterschiedlichsten Zwecke durchgeführt.
Hier das Ergebnis einer Spendensammlung von 1913:
Mitteilung
in "Das jüdische Blatt" vom 9. Mai 1913: "M. Levy - Westhausen
28.48 M. und zwar (Chaloh Westhausen) Fr. Bertha Weil
4.- Fr. Aron Weil 3.78 Fr. Jules Dreyfus 3.44
Fr. Fanny Dreyfus 1.21 Fr. Jos. Wertheimer 1.- Fr. Abraham
Levy 2.- Fr. Gustave Singer - Uttenheim
4.-, Fr. M. Schwab 2.50, Fr. Sal. Bloch 1.09
Machzith Haschekel 3.36. Summe 28.48"
(sc. Fr. mit Männervorname meint: Frau von...) |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod des aus Westhausen
stammenden Prof. Dr. Schuhl in Nancy (gest. 1913)
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 31. Oktober 1913: "Nancy. Hier
starb Dr. Schuhl, ein äußerst beliebter Frauenarzt und Professor an
der hiesigen Fakultät, im Alter von 52 Jahren. Derselbe war gebürtig aus
Westhausen und war ein Bruder des verstorbenen Oberrabbiners von Epinal. Der
schwergebeugten Familie wendet sich allgemeines Beileid zu." |
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Hinweis auf Rabbiner Moses Schuhl (Moïse
Schuhl) den Oberrabbiner von Epinal (geb. 1845 in Westhouse,
gest. 1911 in Rouen). |
Wikipedia-Artikel
https://fr.wikipedia.org/wiki/Moïse_Schuhl
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Hinweis auf Rabbiner Justin Schuhl
(geb. 1870 in Westhouse, gest. 1965 in Straßburg) war von 1901 bis 1903
Rabbiner und Lehrer in Algier, danach von 1903 bis 1908 Rabbiner von Vesoul,
1914 Militärkaplan; 1920 zum Ritter der Ehrenlegion udn 1950 zum Offizier
der Ehrenlegion ernannt. |
Wikipedia-Artikel
https://fr.wikipedia.org/wiki/Justin_Schuhl |
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Aus der Familie Schuhl in Westhouse stammt
auch der Philosoph Pierre-Maxime Schuhl (geb. 1902 in Paris, gest.
1984). |
Zur Geschichte der Synagoge
Bereits im 18. Jahrhundert war ein Betraum oder eine Synagoge
vorhanden.
1808 wurde eine Synagoge erbaut.
Eine neue Synagoge wurde 1856/58 erbaut (1858 eingeweiht). Das Gebäude
war Mittelpunkt des religiösen Gemeindelebens bis in die 1930er-Jahre und wurde
im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Adresse/Standort der Synagoge:
rue Principale
Fotos
Es sind noch keine
Fotos zur jüdischen Geschichte in Westhouse vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 35. 145.
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n.e.
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