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in Basel
Basel (Schweiz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre
Hier: Berichte zu den Rabbinern und Lehrern der Gemeinde
Die nachstehend nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Basel wurden in jüdischen Periodika
gefunden, die in Deutschland erschienen sind; daher
endet die Berichterstattung im Laufe der 1930er-Jahre.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: die Texte auf dieser Seite
müssen noch teilweise abgeschrieben und mit Anmerkungen versehen werden,
können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.
Übersicht:
Aus
der Geschichte des Rabbinates in Basel bis in die 1930er-Jahre
Übersicht: Rabbiner in Basel waren in diesem
Zeitraum:
- bis 1884 Betreuung durch den Hegenheimer
Rabbiner Moise Nordmann.
- 1885 bis 1925: Rabbiner Dr. Arthur Cohn (geb.
1862 in Flatow in Preußen als Sohn des Rabbiners Chajim Heimann Cohn; gest. 1926 in
Basel); studierte in Berlin; 1885 bis 1925 erster vollamtlicher Rabbiner der
Israelitischen Gemeinde Basel.
vgl. Artikel
"Cohn, Arthur" im Historischen Lexikon der Schweiz; dazu
auch https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Cohn_(Rabbiner)
- vor 1926 zeitweise Vertreter des erkrankten Vaters: Rabbiner
Dr. Heinrich Cohn (geb. 1889 in Basel als Sohn von Rabbiner Dr. Arthur Cohn,
gest. 1966 in London): studierte seit 1907 an der Jeschiwa in Preßburg
(Bratislava), danach an den Universitäten Lausanne, Basel, Straßburg und am
Rabbinerseminar in Berlin; 1915 bis 1916 Rabbinatsverweser in Ansbach, 1917 bis
1918 Feldrabbiner, 1917 bis 1939 Rabbiner des Synagogenvereins "Moabit und
Hansabezirk" in Berlin; 1939 über die Schweiz nach London
emigriert.
- von 1926 bis 1959: Rabbiner Dr. Arthur Ephraim Weil (geb.
1880 in Hatten, Unterelsass, gest. 1959 in
Basel): studierte in Straßburg, Paris und Berlin; war einige Jahre Lehrer in
Straßburg, Klingenhausen und Düsseldorf; 1914/15 Rabbiner in Bischheim;
bis 1926 Lektor für hebräische Sprache an der Universität Straßburg; seit
1926 Rabbiner in Basel.
- von 1959 bis 1979: Rabbiner Leo Adler.
- von 1979 bis 2003: Rabbiner Dr. Israel Meir Levinger.
- von 2003 bis 2008: Rabbiner Arie Folger siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Arie_Folger
- von 2008 bis 2015: Rabbiner Yaron Nisenholz.
- seit 2015: Rabbiner Moshe Baumel.
- von 1932 bis 1947: Rabbiner Dov Jehuda Schochet
(1904-1974) als Rabbiner
der Israelitischen Religionsgesellschaft in Basel. vgl. https://www.geni.com/people/Dov-Yehuda-Schochet/353052890920007615
Vater von Rabbiner Jacob Immanuel Schochet (1935-2013) vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Immanuel_Schochet
Ausschreibung der Stelle des Rabbiners und Predigers
(1883)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. März
1883: "In unserer Gemeinde ist die Stelle eines
Rabbiners und Predigers
zu besetzen. Kandidaten, welche wissenschaftlich gebildet, gute Redner
im Besitz der Hatarat Horaah sind und die Leitung der
Religionsschule und Erteilung des Unterrichts an den oberen Klassen in 8
bis 10 wöchentlichen Stunden übernehmen können, belieben ihre
Bewerbungen nebst Zeugnissen bis zum ersten Mai an Unterzeichneten
einzusenden. Fixer Gehalt 4 bis 5.000 Franken jährlich.
Basel, den 1. März 1883. Der Vorstand der israelitischen
Gemeinde." |
Die Anstellung eines Rabbiners wird beschlossen
(1884)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli
1884: "Basel, im Juli (1884). Der Gemeinderat der hiesigen
israelitischen Gemeinde hat einstimmig die Anstellung eines Rabbiners
beschlossen. Dieser Beschluss bedarf jedoch noch der Bestätigung der
Gemeindeversammlung, woran es nach der allgemeinen Stimmung zu urteilen, jedoch
nicht fehlen wird. Hoffentlich gelingt es diese hochwichtige Angelegenheit
zu einem baldigen und erfreulichen Abschluss zu bringen, ohne dass sich
die den Gemeindefrieden bedrohenden Wahlkämpfe wieder wie voriges Jahr
geltend machen.
(Anmerkung der Redaktion. - Zur Beruhigung allzu ängstlicher Gemüter,
mag der Hinweis am Platze sein, dass die Wahl eines Rabbiners nicht erst
seit heute und gestern, eine gewisse Erregung in jeder Gemeinde
hervorruft, der aber dann fast überall, eine ruhige, friedliche
Einmütigung zu folgen pflegt, sobald die Wahl vollzogen ist. Solche
Wahlkämpfe bergen für den Gemeindefrieden keine ernsten Gefahren, sie
bekunden im Gegenteil das lebhafte Interesse der einzelnen Mitglieder für
ihre heiligen Anliegen. Eine Rabbinerwahl, die ohne Geltendmachung der
verschiedenen heutzutage in jeder größeren Gemeinde zutage tretenden
Auffassungen sich vollzöge, wäre vielleicht nicht einmal ein günstiges
Symptom für den religiösen Ernst der Mitglieder. - Bei der prinzipiellen
Übereinstimmung, die hinsichtlich Richtung und Wirksamkeit des zu
erwählenden Rabbiners herrscht, würden selbst ungerechtfertigte
momentane Ausschreitungen eines erregten Wahlkampfes zu keinerlei
Befürchtungen für eine wirkliche Gefährdung des Gemeindefriedens Anlass
geben. - Dagegen erscheint die Verschleppung einer solchen die Gemüter
erregenden Angelegenheit in viel höherem Grade geeignet die Spannung und
Verstimmung einwurzeln zu lassen, als eine baldige, entschiedene Lösung
der Frage nach der einen oder anderen Seite hin.)." |
Rabbiner Dr. Arthur Cohn wird zum Rabbiner gewählt
(1885)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. April
1885: "Berlin, 13. April (1885). Am gestrigen Sonntag hat die
Gemeinde Basel Herrn Dr. Arthur Cohn vom Berliner
Rabbiner-Seminar, welcher vor vierzehn Tagen daselbst eine Probepredigt
gehalten hatte, zu ihrem Rabbiner gewählt, nachdem die einstimmige
Wahl desselben seitens des Gemeinderates und Ausschusses bereits erfolgt
war. Herr Dr. Cohn eröffnet die Reihe derjenigen Schüler des Herrn
Rabbiner Dr. Hildesheimer, welche die Religionsschule der Gemeinde
Adass-Jisroel besucht und demnach ihre religiöse Ausbildung von der
untersten Stufe an unter einer Leitung genossen haben. Der Gewählte ist
ein glänzender Redner und hat sich auch als Schüler Mommsens in der
wissenschaftlichen Welt durch seine philologische Dissertation einen Ruf
erworben. Die Zahl der Bewerber um die Stelle betrug fünfundsechzig.
Wir gratulieren der Gemeinde Basel zu ihrer vortrefflichen Akquisition und
dem Rabbiner-Seminar zu seinem großen Erfolge." |
Besinnung zum Pessach-Fest von Rabbiner Dr. Cohn
(1892)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. April
1892: |
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Zur Wiederwahl des Rabbiners (1896)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juni
1896: |
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Zur Beisetzung der Mutter von Rabbiner Dr. Cohn
(1896)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli
1896: "Basel, 28. Juli (1896). Vergangenen Sonntag, den
26. Juli (16. Av) war die Beisetzung einer Frau, die es verdient, in den
Spalten Ihres geschätzten Blattes genannt zu werden, es war nämlich die Frau
Rabbiner Dr. Cohn, deren Mann - seligen Andenkens - lange Jahre
segensreich in Flatow und Berlin gewirkt hat und deren Sohn, der hiesige
Rabbiner Dr. A. Cohn - sein Licht leuchte -, schon seit mehr als 10
Jahren das unverfälschte Judentum in aufopfernder Weise zu erhalten
bestrebt ist. Die Verstorbene hat sich in der Ausübung von Wohltätigkeit
und Krankenbesuch ganz hervorragende Verdienste erworben. Letzteres
hat sie sogar in Fällen, die mit Lebensgefahr verbunden waren,
ausgeführt. Von den vielen übrigen Tugendwerken möge noch das eine in
Erwähnung gebracht werden, was auch Herr Rabbiner Dr. A. Cohn im Hause
und Herr Rabbiner Schüler aus Bollweiler
am Grabe in seinem Namen und in dem seines Kollegen Herrn Rabbiner Dr.
Zivi aus Winzenheim, der ebenfalls
anwesend war, hervorhoben, dass die selige Frau Dr. Cohn Mitbegründerin
des so segensreich wirkenden Frauenvereins in Berlin war. Möge den
Hinterbliebenen der Trost sein, dass die Verstorbene ERkösung von ihrem
langjährigen Leiden gefunden habe. L.H." |
Rabbiner Dr. Arthur Cohn spricht sich in einer Predigt für den
Zionismus aus (1903)
Anmerkung: Rabbiner Dr. Arthur Cohn nahm 1897 als Zuschauer am ersten
Zionistenkongress teil, der unter anderem auf sein Eintreten hin in Basel
stattfinden konnte. Anders als viele seiner deutschen Kollegen war Cohn
zunächst begeistert von der zionistischen Bewegung, wandte sich jedoch am 10.
Zionistenkongress (1911) von ihr ab, da er die religiösen Forderungen nicht
adäquat berücksichtigt sag. Auf seinen Aufruf von 1911 hin erfolgte 1912 die
Gründung der orthodoxen Organisation Agust Israel, die als nichtzionistische
Organisation jüdische Interessen vertrat.
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 28. August
1903: |
Besprechung einer Publikation von Festpredigten von
Rabbiner Dr. Arthur Cohn (1905)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. Februar
1905: |
25-jähriges Amtsjubiläum von Rabbiner Dr. Arthur Cohn
(1910)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 17. Juni
1910: |
60. Geburtstag von Rabbiner Dr. Cohn
(1922)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Mai
1922: |
|
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 23. März
1922: "Basel. Dr. Cohn, seit 37 Jahren
Rabbiner der Baseler Judenheit und ein idealer Vertreter seines Berufes,
beging den 60. Geburtstag.
Über die jüdische Abteilung des hiesigen Museums für Völkerkunde
heißt es in dem letzten Berichte des Institutes: 'Um einige schöne und
interessante Stücke ist die jüdische Abteilung vermehrt worden. In
erster Linie sei eine reich ornamentierte Zinnplatte, sogenannte 'Sederplatte',
erwähnt, wie sie am Sederabend des Pessachfestes zur Aufnahme der
bitteren Kräuter usw. verwendet wird. Das Stück trägt in der Mitte
einen achtzackigen Stern, in dessen Zentrum drei gekreuzte Fische
eingezeichnet sind, am Rand das Osterlamm und Inschriften (Leihgage der
Israelitischen Emanzipationsstiftung). Ein Schlachtmesser (Chalef), ein
jüdisches Unterkleid mit den sogenannten Schaufaden und ein
Notizbüchlein mit den Aufzeichnungen eines Beschneiders (Mohelbüchlein)
wurden durch einen bewährten Gönner dieser Abteilung, Emil Dreyfus in
Genf, geschenkt. Seiner Vermittlung verdanken wir auch die Schenkung einer
Schekelmünze durch Th. Levi und Louis Lebach in Genf'." |
Rabbiner Dr. Arthur Cohn kann nach langer Krankheit wieder im
Gottesdienst auftreten (1924)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Juli
1924: "Basel, 23. Juli (1924). Unter dem Jubel der ganzen
Gemeinde wurde unser verehrter Rabbiner Herr Dr. A. Cohn nach
glücklich überstandener schwerer Krankheit am letzten Sabbat, als er zum
ersten Mal nach sechs Monaten das Gotteshaus wieder betrat, mit einem tief
empfundenen Boruch Habo-Gesang begrüßt und zur Tora gerufen, wo er Brechat
HaGomel sprach. (Wir wünschen dem verdienstvollen Manne und verehrten
Mitarbeiter von ganzem Herzen weitere Kräftigung und völlige
Wiederherstellung. Red.)." |
Zum 40-jährigen Amtsjubiläum von Rabbiner Dr. Arthur
Cohn (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. April
1925: |
|
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Abschied von Rabbiner Dr. Arthur Cohn
(1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juni
1925: |
Anzeigen zum Tod von Rabbiner Dr. Arthur Cohn
(1926)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März
1926: |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. April
1926: |
Rabbiner
Dr. Arthur Weill wird zum Rabbiner in Basel gewählt (1926)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 29. Januar 1926: "Basel (Ein Liberaler zum Rabbiner
gewählt). Bei der am 17. Januar stattgefundenen Stichwahl wurde Herr
Dr. Arthur Weill in Bischheim -
Straßburg als Rabbiner der Gemeinde Basel gewählt. Der Gewählte, der
der Kandidat der Liberalen war, ist 46 Jahre alt und stammt aus dem Elsass.
Er ist Zögling des Berliner Rabbiner-Seminars von Dr. Hildesheimer. Er
studierte auch an den Universitäten Straßburg, Berlin und Paris und gilt
als Fachmann auf dem Gebiete der Ägyptologie. An der Straßburger
Hochschule ist er Lektor für hebräische Sprachen. Er veröffentlichte
verschiedene Werke jüdisch-wissenschaftlichen und pädagogischen Inhalts.
Der Wahlkampf war ein sehr bewegter. Beim ersten Wahlgang erhielten Dr.
Arthur Weill 182, der orthodoxe Dr. Jerome Levy aus Obernai
(Elsass) 122, Dr. Freyer (Breslau) 89 Stimmen. Bei der Stichwahl erhielten
Dr. Weill 233, Dr. Levy 194 Stimmen. Die orthodoxen Mitglieder der
Gemeinde traten dieser Tage zu einer Sitzung zusammen, in der über die
Konstituierung einer orthodoxen Religionsgesellschaft beschlossen werden
soll." |
Einführung
von Rabbiner Dr. Arthur Weil (1926)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April 1926: "Basel,
8. April (1926). Am ersten Pessachtage fand die feierliche Einführung des
neuen Rabbiners Dr. Arthur Weil statt. Geführt vom
Gemeinde-Präsidenten und gefolgt vom ganzen Vorstand betrat er die
Stätte seines neuen Wirkens, von einem Boruch-Habo des Oberkantors
begrüßt. Herr Dreyfus-Brodsky hieß den neuen Rabbiner mit einem
herzlichen 'Scholaum Aleichem' willkommen und erinnert daran, dass die
Gründer der Basler Gemeinde Elsässer waren. Er führte ferner aus: 'Kaum
sind acht Tage vergangen, seit Sie hier an dieser heiligen Stätte Ihrem
Vorgänger wunderbare herzliche Abschiedsworte nachriefen. Segensreich hat
der Verstorbene 40 Jahre lang gewirkt, wir hoffen voller Zuversicht, dass
auch Ihre Arbeit ebenso ersprießlich sein möge, haben Sie doch selbst an
der Bahre des Dahingeschiedenen in heiliger Stunde gelobt, die Gemeinde in
seinem Sinne weiterzuführen'. Hierauf bestieg der neue Rabbiner die
Kanzel, um zum ersten Mal zu seiner Gemeinde zu sprechen. Anknüpfend an
das (2. Mose 3,5) 'Ziehe deine Schuhe von dienen Füßen, denn der Ort,
auf dem du stehst, ist ein heiliger Boden' sagte er u.a.:
'Heilig ist auch mir diese Stätte, die ich heute zum ersten Male betrete,
der Ort, an dem mein seliger Vorgänger während vier Jahrzehnten gewirkt
hat. Ich bin mir wohl bewusst, dass ich eine schwere Aufgabe vor mir habe
doch, was ich gelobt habe, werde ich auch halten, und ich mache es mir zur
Pflicht, im Sinne Dr. Cohns weiter zu wirken und zu schaffen. Ich halte
fest am traditionellen Judentum, wie es mich meine weisen Führer
Oberrabbiner Dr. Weil, Colmar, Dr. Hildesheimer und Dr. Barth gelehrt
haben.'. Chorgesänge beschlossen die erhebende
Feier." |
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer, Vorbeter und
weiterer Kultusbeamten beziehungsweise Angestellten der Gemeinde
Ausschreibungen der Stelle eines Religionslehrers (1867 / 1871)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. November
1867: |
|
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 21. November
1871: |
Ausschreibung der Lehrer- und Unterkantorstelle
(1877)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Oktober
1877: |
Ausschreibung der Stelle des Kantors
(1892)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. April
1892: |
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers und Unterkantors
(1892)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. November
1892: |
Öffentliche Prüfung an der Religionsschule der Israelitischen
Gemeinde (1892)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Mai
1892: |
25-jähriges Jubiläum von Oberkantor Sigmund Drujan
(1918)
Dr. Robert Bing wird zum außerordentlichen Professor ernannt
(1918)
Artikel
im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 15. Februar
1918: |
Geburtsanzeige
eines Sohnes von Oberkantor Max Epstein und seiner Frau (1922)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Mai
1922: |
Ausschreibung der Stelle eines Synagogendieners
(1922)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juli
1922: |
Ausschreibung der Stelle eines Religionslehrers
(1934)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juni
1934: |
Zum Tod des Lehrers Dr. Leopold Hausmann (1934)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Oktober 1934: "Dr.
Leopold Hausmann - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -.
Vergangene Woche gab auf dem hiesigen jüdischen Friedhof eine ungeheure
Trauergemeinde aus nah und fern dem ältesten Beamten der Jüdischen
Gemeinde Basel, Dr. Leopold Hausmann, der im Alter von erst 63 Jahren
aus einem Leben der Pflicht und Arbeit vom Tode gerissen wurde, das
Geleite. Geboren 1871 in Dornheim (Bayern), widmete er sich dem
Lehrerberuf. Er besuchte die Präparandenschule
in Burgpreppach und kam dann in das Israelitische
Lehrerseminar in Würzburg. Nach kurzer Amtstätigkeit in Hessen kam
er in ganz jungen Jahren als Lehrer an die Israelitische Gemeinde in
Basel. Hier absolvierte er bald seine Universitätsstudien und promovierte
erfolgreich mit einer naturwissenschaftlichen Dissertation und einer
öffentlichen Doktorrede. Hier in Basel war es dem Verstorbenen vergönnt,
in 41 Jahren mehrere Generationen zum Urquell des Judentums, zur Tauroh
(Tora) zu führen, er suchte seine Schüler, die in die Tausende gehen und
seiner heute in aller Herren Länder ehrend gedenken, für Jüdischkeit
und wahrhaften jüdischen Lebenswandel zu begeistern, eine schwere Aufgabe
bei Kindern, die freiwillig und nur kurze Zeit die Schule besuchen. Dann
verwaltete der Verblichene auch im Nebenamte das gesamte Sekretariat, das
Kassenwesen, die Armenpflege und alle der Gemeinde unterstellten
Institutionen mit größter Umsicht und Gewissenhaftigkeit. Daneben
widmete er seine Kraft und seinen Rat den vielen Ehrenämtern der Vereine
und Institutionen. Der Verstorbene, der auch in nichtjüdischen Kreisen
sehr geachtet und gern gesehen war, gehörte seit der Gründung der
Studentenverbindung Nehardea an, war tätiges Mitglied der Chevroh
Espérance, gehörte dem Vorstande der Krankenschwesterinstitution an. Vor
allem aber war er auch eifriges und aktives Mitglied der Chevroh Kadischoh
und gehörte deren Kommission an; dann bemühte er sich besonders um die Talmud-Tora-Schule
des Schomre-Tora-Vereins, als deren Vizepräsident er einen Schiur im
Beth-Hamidrasch gab. Auch war er ein besonders geschätztes Mitglied des
schweizerischen Lehrerverbandes, der ihm manche gut Anregung und Tat
verdankte. Als Vortragsredner vorzugsweise überpädagogische Themata war
Dr. Hausmann sehr bekannt und beliebt. Seine ganze Begeisterung und seine
Arbeit galt aber auch besonders dem Keren Hatora, als dessen neuester
Landespräsident der Verstorbene ihm neuen Impuls und Aufschwung verlieh,
um auch so an der Verbreitung der Tauroh (Tora) mitzuhelfen. Ein
wahrhafter Zaddik, dessen Gesicht leuchtete, wenn er Tauroh lernte und
lehrte, wenn er Armen und Bedrückten Freude verschaffen und sie
aufrichten konnte, wenn er für Mizwos (religiöse Gebote) eilte und
kämpfte, ein Familienvater, der ängstlich um seine Gattin und seine
Kinder besorgt war und letztere, wie er es lehrte, zu wahren Jehudim
erzog, ist von uns gegangen.
An der Bahre sprachen Herr Rabbiner Dr. Weil, Herr Alfred Bloch,
Vizepräsident der Israelitischen Gemeinde, sowie die Herren Fröhlich,
Baden als Vertreter des Lehrerverbandes und Herr Rabbiner Dr.
Lewenstein aus Zürich im Auftrage der Keren Hatora-Zentrale, die sich
in bewegten und ergreifenden Worten von ihrem Kollegen trennte. Am Grabe
sprachen auch die drei jungen Söhne des Verstorbenen wehmütige und
unvergessliche Worte des Abschiedes. Seine Seele sei eingebunden in den
Bund des Lebens." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Oktober
1934: |
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