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Friedhöfe in Berlin und Brandenburg
Aktuell: Projekt
der Universität Potsdam: "Jüdische Friedhöfe in Brandenburg"
Jüdische Friedhöfe in Berlin
und Brandenburg - Teil 1 Orte A - B
Altlandsberg (MOL)
Zur Geschichte der Friedhöfe: Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden bis 1818 in Strausberg beigesetzt. 1817 wurde auf behördliche Anweisung
hin ein eigener Friedhof in Altlandsberg angelegt (alter jüdischer Friedhof).
Dieser Friedhof wurde auch von den in Bernau lebenden jüdischen Familien
mitbenutzt. Die Friedhofsfläche umfasst ca. 10 ar. Der Friedhof war von einem
Graben und einer Hecke umgeben. Eine Trauerhalle war vorhanden; das Fundament
ist noch erhalten. Auf Grund von Zerstörungen in der NS-Zeit und danach waren
auf dem Friedhof nach einer Beschreibung von 1988/91 nur noch Grabsteinfragmente
erhalten. Damals lagen Grabsteine im angrenzenden Bach und unter der darüber
verlaufenden Brücke. Etwa 90 halbe und zum Teil ganze Grabsteine waren als
Pflasterung für eine Auffahrt "An der Promenade" Nr. 3 verwendet
worden. Ein neuer jüdischer Friedhof wurde (erst um 1930?) etwa 200 m
östlich des alten Friedhofes angelegt. Bis zum Ende der 1930er-Jahre waren etwa
sechs Gräber belegt. Noch bis nach 1945 waren mindestens vier der Grabsteine
erhalten, sind dann jedoch verschwunden.
Lage: Die beiden Friedhöfe liegen zwischen dem städtischen
Friedhof (Berliner Allee) und dem Bollensdorfer Weg. Der alte Friedhof liegt
dabei unmittelbar östlich des städtischen Friedhofes (bis zum Bach); der neue
Friedhof am Bollensdorfer Weg/Ecke mit dem vom alten Friedhof (von der Straße
"An der Promenade") herkommenden Fußweg.
Link: Website der Stadt
Altlandsberg (auf dem von dort zugänglichen Ortsplan sind die Friedhöfe
nicht eingetragen; zur Orientierung hilft die Lage des städtischen Friedhofes
und des Bollensdorfer Weges.
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg:
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Markisch---Oderland/landkreis-markisch---oderland.html
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 77; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 223-226.
Angermünde (UM)
Zur Geschichte des Friedhofes: Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden zunächst in Schwedt und in Oderberg beigesetzt. 1709 konnte die jüdische
Gemeinde einen eigenen Friedhof in Angermünde anlegen. Damals war es wegen
einer ausgebrochenen Pest nicht möglich, die Toten zu den Friedhöfen in
Oderberg und Schwedt zu bringen. 1835 wurde der Friedhof erweitert. Die
Friedhofsfläche umfasst 13,50 ar. Der Friedhof wurde bis in die NS-Zeit
belegt.
Nach dem Novemberpogrom 1938, bei dem der Friedhof verwüstet wurde,
beschlagnahmte die Stadt das Friedhofsgelände und verkaufte es 1942 an die
Eigentümer der davor liegenden Häuser.
Die besten Grabsteine wurden nach Angaben von Ortskundigen an
einen Steinmetzmeister verkauft, teilweise (bis 1950) als Parkbänke im
Angermünder Stadtwald (vor dem ehemaligen Forsthaus) verwendet. Auch zur Anlage
einer Treppe und zur Befestigung der Adlerquelle am Wolletzsee wurden die
Grabsteine zweckentfremdet. 1974 wurden von einem Anlieger noch drei LKW-Hänge
mit Grabsteinen zur Sondermülldeponie nach Schwedt gefahren; bis dahin waren
diese Steine noch auf dem Friedhofsgelände gestapelt.
Es sind nur noch einige Grabsteinbruchstücke erhalten; der Friedhof ist zu
einer Gartenanlage geworden. Die 1914 erbaute Friedhofshalle wird als Garage
zweckentfremdet.
Lage: Der Friedhof liegt an der Puschkinallee 3/4 hinter
Häusern und Stallungen.
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Ungefähre Lage des jüdischen Friedhofes
in Angermünde auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: der Link zur "Puschkinallee" (der Friedhof ist nicht
eingezeichnet). |
Link: Website
der Stadt
Angermünde Private
Website zu Angermünde
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg:
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Uckermark/landkreis-uckermark.html
Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Angermünde)
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 77; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 229-230.
Angermünde - Greiffenberg / Günterberg (UM)
Informationen und Fotos
siehe Unterseite
zum jüdischen Friedhof Günterberg (interner Link)
Bad Freienwalde/Oder (MOL)
Zur Geschichte des Friedhofes: Der jüdische Friedhof in Bad
Freienwalde wurde bereits im 17. Jahrhundert "bei den weißen
Sandgruben" am Fuße des Galgenberges angelegt. Bis 1730 wurde dieser
Friedhof auch von den Juden in Wriezen belegt. Der Friedhof wurde mehrfach
erweitert. die Friedhofsfläche umfasst etwa 7,5 ar. Es wurden etwa 120
Grabstätten belegt. In der NS-Zeit wurde der Friedhof teilweise zerstört. Nach
1945 war er völlig zugewachsen und verwahrlost. Um 1950 ließ die
Stadtverwaltung das Gelände abräumen und einebnen und dafür 1952 einen
Gedenkstein aufstellen. Das Gelände ist von einer flachen Steinmauer umgeben.
Lage: Der Friedhof liegt an der Goethestraße.
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Bad Freienwalde auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes
an
(bzw.über "Einrichtungen" zu
"Friedhof, jüd.". |
Link: Website der Stadt
Bad Freienwalde
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg:
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Markisch---Oderland/landkreis-markisch---oderland.html
Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Bad_Freienwalde)
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 77-80; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 346-347.
Bad Wilsnack (PR)
Zur Geschichte des Friedhofes: Über
die Geschichte des jüdischen Friedhofes in Bad Wilsnack ist wenig bekannt.
1942 sollen noch 23 Grabstätten mit 10 bis 12 Grabsteinen vorhanden gewesen
sein. In der NS-Zeit oder in den Jahren nach 1945 wurde das Gelände abgeräumt und an
Stelle der Grabsteine 1965 ein Gedenkstein gestellt. Der Sockel des
Gedenksteines besteht aus Resten von Grabsteinen, auf denen noch einzelne
Schriftzeichen erkennbar sind. Der Gedenkstein trägt auf der Vorderseite die
deutsche Inschrift "Friedhof der jüdischen Gemeinde Bad Wilsnack. Blumen
kommen - ihre Düfte vergehn. Menschen erscheinen - ihre Spuren verwehn. Verloren
kann gehen Gut und Hab . Die Liebe allein reicht über das Grab". Auf der
Rückseite findet sich eine hebräische Inschrift, übersetzt: "Im Herzen der Welt.
Zum Gedächtnis der Juden von Bad Wilsnach".
Eine neue beziehungsweise weitere Gedenktafel ist für 2020 geplant, vgl.
Artikel in svz.de vom 13. März 2020 (kostenpflichtig).
Die Friedhofsfläche umfasst etwa 1,5 ar. Der frühere Friedhofseingang ist
noch vorhanden.
1986/87 wurde der Gedenkstein geschändet - alle hebräischen Buchstaben wurden
mit Fensterkitt zugeschmiert.
Lage: Der Friedhof liegt an der Südseite des städtischen
Friedhofes (in der Nähe des Bahnhofes auf einem Hügel).
Link: Website der Stadt
Bad Wilsnack
Seite
juedische-friedhoefe.info mit Seiten zum jüdischen Friedhof Bad Wilsnack
https://www.juedische-friedhoefe.info/friedhoefe-nach-regionen/brandenburg/oberhavel/bad-wilsnack.html
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg:
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Prignitz/landkreis-prignitz.html
Quelle für das Foto: "Brandenburgische
Exkursionen"
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 80; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 664.
Beelitz (PM)
Zur Geschichte des Friedhofes: Der jüdische Friedhof in Beelitz
bestand bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1789 wurde er
erweitert. Auch die Toten der jüdischen Gemeinden Trebbin, Luckenwalde und
Jüterbog wurden hier beigesetzt. Bereits 1775 war auch ein Tahara-Haus zur
Waschung der Toten vorhanden (besteht nicht mehr). In der NS-Zeit sollte der
Friedhof beseitigt werden. 1938 wurde er großenteils zerstört. Nach 1945 wurde
er - soweit möglich - wieder instandgesetzt. Auch 1988 erfolgte eine
Renovierung. Es sind noch 48 Grabsteine in sechs erkennbaren Reihen erhalten. Der
älteste lesbare Stein ist ein Doppelgrabstein mit den Jahreszahlen 1752 und
1764. Der jüngste Stein stammt vom November 1925.
Die Friedhofsfläche umfasst etwa 9,25 ar.
Hinweis zur Synagoge in Beelitz: Ein schlichtes Bethaus besaß die jüdische
Gemeinde Beelistz, die durch den Potsdamer Rabbiner betreut wurde, ab ca. 1855
auf einem Hinterhofgelände an der Edelstraße (jetzt Grünstraße). Wegen
Baufälligkeit musste es 1910 aufgegeben werden; seitdem diente eine
Räumlichkeit in der 1908 gegründeten "Israelitischen Erziehungsanstalt
für geistig zurückgebliebene Kinder" (jetzt im Sally-Bein-Gymnasium
integriert) gottesdienstlichen Zwecken.
Lage: Der Friedhof liegt an der Clara-Zetkin-Straße/Ecke
Straße des Aufbaus.
Links: Website der Stadt
Beelitz - unter "Rundgang" auch Station zum jüdischen Friedhof
mit Informationen und Foto (s.o.).
Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Beelitz)
Dokumentation der Universität Potsdam zum jüdischen
Friedhof Beelitz https://www.uni-potsdam.de/juedische-friedhoefe/friedhof-beelitz.html mit weiteren Unterseiten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, zur
Geschichte des Friedhofes, zur Anlage des Friedhofs mit Lageplan und
Belegungsliste.
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Potsdam-Mittelmark/landkreis-potsdam-mittelmark.html
Website juedische-friedhoefe.info mit Seiten zum jüdischen Friedhof Beelitz
https://www.juedische-friedhoefe.info/friedhoefe-nach-regionen/brandenburg/havelland/beelitz.html
Dokumentation von 63 Grabsteinen bei epidat (Steinheim-Institut): http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=bee
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 80-81; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S.
Beeskow (LOS)
Zur Geschichte des Friedhofes: Der jüdische Friedhof in Beeskow
wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt und später nach
Norden hin erweitert. In der NS-Zeit soll er nicht zerstört worden sein. Mitte
der 1980er-Jahre wurde der Friedhof umgestaltet. Die jüngeren Steine des
Friedhofes wurden in der Mitte zu einem Block/Denkmal zusammengefasst, den
größere Grabsteine umgeben. Das Innere dieses Blockes ist mit
Grabsteinbruchstücken aufgefüllt. Ältere Grabsteine wurden entlang der
Friedhofsmauer aufgestellt.
Der Friedhof wurde 1988 durch aufgemalte Hakenkreuze
geschändet. Auch im Oktober 2003 wurde der Friedhof geschändet (Bericht),
wobei die Umfassungsmauer und Grabsteine mit antijüdischen Parolen beschmiert
wurden.
Lage: Der Friedhof liegt unweit der Kohlsdorfer
Chaussee.
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Beeskow auf dem dortigen Stadtplan:
links anklicken: der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes an
(bzw. über "Einrichtungen" zu
"Friedhof, jüd.". |
Link: Website der Stadt
Beeskow
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg
http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Landkreis-Oder-Spree/landkreis-oder-spree.html
Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Beeskow)
Literatur: Zeugnisse jüdischer Kultur S. 82; Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 247-250.
Biesenthal (BAR)
Informationen und Fotos
siehe Unterseite
zum jüdischen Friedhof Biesenthal (interner Link)
Brandenburg (BRB)
Informationen und Fotos
siehe Unterseite
zu den jüdischen Friedhöfen Brandenburg (interner Link)
Buckow / Märkische Schweiz (MOL)
Zur Geschichte des Friedhofes: Über die Geschichte des jüdischen Friedhofes in Buckow
ist nur wenig bekannt. Die jüdische Gemeinde soll bereits im 19. Jahrhundert
durch Abwanderung ihrer Mitglieder aufgelöst worden sein. Es sind keine
Grabsteine mehr vorhanden. Das Gelände ist leer bzw. mit Kiefern
bewachsen.
Lage: Der jüdische Friedhof liegt in der nordöstlichen Ecke des evangelischen Friedhofes.
Link: Website der
Stadt Buckow
Website der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg erwähnt zu Buchow keinen
jüdischen Friedhof.
Literatur: Brocke/Ruthenberg/Schulenburg
S. 273.
Seite 2: Orte C-F
Seite
3: Orte G-O Seite
4: Orte P-Z
Allgemeine Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. |
| Herbert Sander: Jüdische Friedhöfe in der Mark Brandenburg.
Malerei - Grafik - Fotografie. Buch zur Ausstellung in der Orangerie im Park
Sanssouci 23. September bis 17. Oktober 1993. |
| Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg:
Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue
Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. |
| Michael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens.
Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001. |
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