Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Buswiller (bis 1961: Bueswiller, dt. Büsweiler, Dep. Bas-Rhin / Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge  

  

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
    
In den kleinen Dorf Buswiller bestand eine jüdische Gemeinde bis um 1900. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 14 jüdische Familien mit zusammen 71 Personen gezählt.   
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 121 jüdische Einwohner, 1846 75 - 82, 1861 57, 1866 56, 1900 21, 1910 19. Etwas andere Zahlen finden sich in der Zusammenstellung der Einwohnerzahlen im französischen Wikipedia-Artikel: 1854 120 jüdische Einwohner (von insgesamt 350 Einwohnern, davon 220 Protestanten, 10 Katholiken), 1871 62 jüdische Einwohner (von insgesamt 318 Einwohnern, davon 250 Protestanten, sechs Katholiken), 1910 19 jüdische Einwohner (von insgesamt 252 Einwohnern, davon 233 Protestanten).    
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Rosenwiller / Rosenweiler beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war zeitweise - zumindest in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1887/92 wird als Kantor noch ein Herr Rothkopf genannt (Statistisches Jahrbuch des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes 1887 S. 33; 1888 S. 74; 1889 S. 63; 1892 S. 82.105). Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Bouxwiller.     
    
1936 wurden noch drei jüdische Einwohner am Ort gezählt.  
   
Von den in Buswiller geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  In den beiden Listen werden keine Personen aus Buswiller genannt.    
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde          
   
Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben    
Die Gemeinde steht vor der Auflösung (1900)   

Ettendorf Elsass Israelit 01021900.jpg (85600 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Februar 1900: "Aus dem Unter-Elsaß. Es ist eine nicht zu verkennende Tatsache, dass die kleineren jüdischen Gemeinden auf dem Lande leider von Jahr zu Jahr immer mehr abnehmen, und dagegen die Zahl der jüdischen Bewohner der Großstädte immer mehr wächst. Manche jetzt leerstehende Synagoge in unserem Lande gibt uns einen deutlichen Beweis hierfür. Betrachten wir zum Beispiel das an der Bahnstrecke Straßburg - Obermodern gelegene Dörfchen Ettendorf. In diesem Orte, zu dessen weit ausgedehntem Friedhofe alljährlich zur Zeit der Jomim hanauroim Glaubensgenossen aus allen Teilen des Landes gepilgert kommen, wohnt zur Zeit noch ein einziger Jude, der Pförtner des Friedhofes. Hier war vor Zeiten eine große Gemeinde und ebenso bestand hier auch ein weitberühmtes Lehrhaus. Die fast neue Synagoge ist heute verlassen. Von anderen Gemeinden will ich nur Weinburg und Offweiler bei Ingweiler erwähnten, deren Gotteshäuser jetzt verkauft sind. Noch andere, wie Büsweiler, stehen im Begriffe, sich aufzulösen."    

    
   

Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod von Frau Levy geb. Cerf (1914, lebte bis ca. 1902 in Bueswiller)  

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 13. Februar 1914: "Barr. Am vergangenen Freitag wurde Frau Witwe Levy geb. Cerf unter großer Beteiligung hiesiger und auswärtiger Freunde zu Grabe getragen. Die Verstorbene – im nahen Ittersweiler geboren – war nach dem vor zwölf Jahren erfolgten Ableben ihres Mannes von Buesweiler hierher verzogen, wohin sich eben ihre Tochter verheiratet hatte. Sie hat sich hier, wie in ihrer alten Heimat allgemeiner Wertschätzung und Sympathie erfreut. Im Alter von 73 Jahren ist sie von einem kurzen aber schmerzlichen Leiden durch den Tod erlöst worden. Ihr Andenken wird ein gesegnetes bleiben." 

    
 
   
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: 
Grabstein in New York für Caroline Litt aus Bueswiller (1834-1916)    
   
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn; der Geburtsname von Caroline Litt wird nicht mitgeteilt.      

Schaffhousen New York Salem 1691.jpg (95476 Byte)  Schaffhousen New York Salem 1691a.jpg (184521 Byte)  Grabstein für 
"Caroline Litt   
Born in Bueswiller Alsace September 11th 1834  
Died March 6th 1916" und für 
"Lippmann Litt 
Born in Schaffhausen Alsace  July 2nd 1826  
Died Feb. 17th 1905"    

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge                 
    
Die im frühen 18. Jahrhundert erbaute Synagoge wurde 1874 für 5.000 Fr. umgebaut (oder neu gebaut?) und am 14. September 1874 neu eingeweiht. Sie wurde um 1900 geschlossen. Das Gebäude ist nicht mehr vorhanden.  
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:   unbekannt                 
    
    
Fotos    

Es sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Bueswiller vorhanden.    
     

   
    

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der politischen Gemeinde Buswiller (noch nicht vorhanden)     
bulletWikipedia-Artikel (französisch) zu Buswiller       
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Buswiller    

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 31.66.   

   
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020