Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Dambach-la-Ville (Dambach, Dep. Bas-Rhin / Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Histoire juive  /  Synagoge / Synagogue 

  

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus der Geschichte des Rabbinates in Dambach  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)            
    
In Dambach bestand eine - vom 17. bis 19. bedeutende - jüdische Gemeinde bis zu ihrer Zerstörung 1940. Um 1613 werden die folgenden Juden (Familienvorstände) am Ort genannt: Latzarus, Zaudick, Eliaß, Kosch, Sannel und Aron.   
 
Im 18. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Familien zu: 1784 wurden 30 jüdische Familien mit zusammen 129 Personen gezählt.     

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 189 jüdische Einwohner, 1846 348, 1861 314, 1870 295, 1887 290, 1892/94 211, 1896 210, 1900 108, 1903 103, 1910 69.  

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Israelitische Konfessionsschule/Elementarschule bis 1906; 1843 noch 40 Schüler, im Jahr der Auflösung 1906 nur noch 5 Schüler) und ein rituelles Bad. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof Rosenwiller / Rosenweiler beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war (neben dem für den Bezirk zuständigen Rabbiner) ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Zeitweise gab es auch sowohl einen Lehrer wie auch einen Kantor in der Gemeinde. Von den Lehrern werden genannt: um 1887/94 B. Levy, 1897 J. Samuel. 1899/1903 Henri Weil (danach in Westhoffen, vgl. Bericht unten zum Tod seiner Frau 1914). Von den Kantoren werden genannt: um 1887/1903 H. Ettinger.
 
An Gemeindevorstehern werden genannt: 1887 C. Bader, 1889 L. Lanzenberg, 1892/97 M. Bader, 1903 M. Bader, A. Lautenberg, M. Schwarz und A. Bader.  
 
An jüdischen Vereinen gab es in der Gemeinde: eine Israelitische Wanderarmenkasse (1889/92 unter Leitung von L. Lanzenberg), eine Israelitische Krankenkasse (1889/97 unter Leitung von L. Lanzenberg), zeitweise drei Chewrot Kadischa: I (1889/99 unter Leitung von J. Bader), II (1889/99 unter Leitung von B. Beer), III (1889/99 unter Leitung von L. Lanzenberg). 1905 werden noch zwei Männer-Chewrot Kadischa genannt: I (unter Leitung von A. Bader) und II (unter Leitung von F. M. Bader) sowie eine Frauen-Chewra (unter Leitung von Fr. S. Laurenberg). Es gab 1905 auch unter Leitung von Rabbiner Dr. Bloch eine Wochengeld-Sammlung für Arme sowie eine Gruppe, die sich für die Unterstützung der Wanderbibliothek der Unitas-Loge in Straßburg einsetzte.   
  
Dambach war bis 1910 Sitz eines Bezirksrabbinates. Rabbiner waren:  bis 1870 Rabbiner Seligmann Weil (s.u.); 1872 bis 1883 Rabbiner Marc Levy (s.u.); 1885 bis 1887 Rabbiner Dr. Salomon Singer (s.u.); 1887 bis 1900 Rabbiner Eisig Roller (s.u.); 1902 bis 1910 Dr. Joseph Bloch (verlegte das Rabbinat nach Barr, wo er bis 1940 amtierte). Zum Rabbinat Dambach gehörten bis zur Verlegung des Rabbinates nach Barr auch die in Epfig und Barr lebenden jüdischen Personen.     
   
1936 wurden noch 65 jüdische Einwohner in Dambach gezählt. Unter der deutschen Besatzung wurden die letzten jüdischen Einwohner 1940 nach Südfrankreich deportiert.   
     
Von den in Dambach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Fernand Bader (1899), Elie Bloch (1898), Isaac Blum (1887), Gabrielle Dreyfus (1891), Lucien Kahn (1876), Rene Kane (1932), Fanny Luzzato (1882), Flore Meyer geb. Bader (1890).     
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte des Rabbinates in Dambach     

Zum Tod von Rabbiner Seligmann Weil (1870)
   
Anmerkung: Rabbiner Seligmann Weil (geb. 1816 in Rosheim, gest. 1870 in Dambach): studierte in Mainz; war bis 1870 Rabbiner in Dambach.
Hinweis: im "Biographischen Handbuch der Rabbiner" (hrsg. von Michael Brocke und Julius Carlebach) werden die Dambacher Rabbiner bis 1870 nicht aufgeführt.     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. November 1870: "Dambach, 16. November (1870). Unsere Gemeinde und mit ihr ganz Elsass, hat leider einen großen Verlust erlitten. Rabbi Seligmann Weil, einer von denjenigen Rabbinen Frankreichs, welche streng fromm vor Gott wandern und ihre Gemeinden führen zur Tora, zum Gottesdienst und zur Wohltätigkeit, ist nicht mehr. Samstag, 4. November, erlag er einer vierwöchentlichen Krankheit, am 6. November fand das Begräbnis unter großer Beteiligung statt. Der Rabbiner von Obernai - unser Herr und Meister Jochanan - der Barmherzige möge ihn bewachen und ihn erhalten, und der Rabbiner von Fegersheim, Herr Aron, Bruder des Oberrabbinen von Straßburg, hielten die Leichenreden. Aus der ganzen Umgegend war Alles herbeigeeilt, um dem allbeliebten, treuen Seelenhirten die letzte Ehre zu erweisen. - 
Der Verewigte war geboren zu Rosheim und hatte seine Studien in Mainz unter Rabbi Löb Ellinger - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - und Rabbi Samuel Bondi - sein Licht leuchte - gemacht; er erreichte ein Alter von nur 54 Jahren. Der Verlust ist für uns ein fast unersetzlicher; an Rabbinen ist kein Mangel, aber, fromme gottgefällige Rabbinen sind heutzutage leider sehr, sehr selten.
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." 

      
Über Rabbiner Marc Levy zu seinem 79. Geburtstag (Rabbiner in Dambach von 1872 bis 1883; 1912)  
Anmerkung: Rabbiner Marc (Marx) Levy (geb. 1842 in Quatzenheim, gest. 1926 in Metz): lernte in Straßburg und bei verschiedenen Rabbinern; 1861 bis 1867 Studium in Paris, 1872 bis 1883 Rabbiner in Dambach, 1883 Rabbiner in Weißenburg (Wissembourg), seit 1898 Rabbiner in Haguenau; 1920 im Ruhestand.   
Sohn von Rabbiner Marc Levy war Rabbiner Dr. Emil Nathan Levy (geb. 1879 in Dambach, gest. 1953 in Tel Aviv, Israel): studierte 1897 bis 1903 in Berlin, 1905 bis 1914 Rabbiner des Religionsvereins 'Westen' in Berlin und Leiter einer Religionsschule; 1914 bis 1916 Feldrabbiner; 1916 Oberrabbiner in Straßburg; 1919 bis 1934 Rabbiner an der liberalen Gemeindesynagoge Berlin-Charlottenburg, Pestalozzistraße; 1934 nach Palästina emigriert und Rabbiner in einer Gemeinde in Tel Aviv.     

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. Mai 1912: "Hagenau. Rabbiner Marc Levy begeht am 30. Mai den 79. Geburtstag. 
Rabbiner Levy amtierte von 1872 bis 1883 in Dambach, von 1883 bis 1898 in Weißenburg und ist seitdem der Rabbiner der hiesigen Gemeinde. Er erwarb sich überall die Liebe seiner Gemeindemitglieder."     

 
Rabbiner Marc Levy wechselt nach Weißenburg (1883)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Juli 1883: "Der bisherige Rabbiner von Dambach Marc Levy ist zum Rabbiner von Weißenburg (Elsass) erwählt worden "     

 
Besetzung des Rabbinates mit Rabbiner Dr. Salomon Singer (1885)
  
Anmerkung: Rabbiner Dr. Salomon Singer (geb. 1850 in Güssing [Németújvár] im Burgenland, gest. 1887); studierte 1876 bis 1882 in Berlin; 1883 bis 1885 Rabbiner im tschechischen Prerau (Přerov). Er blieb nur kurze Zeit als Rabbiner in Dambach und wechselte 1887 nach Fegersheim, wo er kurze Zeit nach seinem Dienstantritt verstorben ist.        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Juni 1885: "Straßburg im Elsass. Die von dem israelitischen Konsistorium des Bezirks Unter-Elsass vorgenommene Ernennung des Rabbiners Dr. Salomon Singer aus Prerau (Österreich) zum Rabbiner in Dambach ist seitens des Ministeriums genehmigt worden."
   
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juni 1885: "Dambach, 16. Juni (1885) (Unter-Elsass). Endlich wurde unsere, seit zwei Jahren verwaiste Rabbinerstelle wieder und zwar durch Herrn Dr. Salomon Singer, ehemaligen Rabbiner zu Prerau (Österreich) besetzt. Heute fand dessen Einführung in sein Amt statt, mit welcher große Feierlichkeiten verbunden wurden. Um 3 Uhr machte Herr Dr. Singer unter zahlreicher Versammlung von Personen aller Konfessionen seinen Eintritt in die zu dieser Feierlichkeit prachtvoll geschmückte Synagoge. In Vertretung des Herrn Ober-Rabbiners wurde derselbe von Herrn Leon Schwarz, Bankier und Mitglied des israelitischen Konsistoriums des Unter-Elsass, in sein Amt eingeführt. Der Festlichkeit wohnten, außer der ganzen israelitischen Gemeinde, auch die Herren Kreisdirektor, Amtsrichter, Bürgermeister und Gemeinderat bei. Der Installierung in der Synagoge folgte ein solennes Bankett. 
Der israelitische Leseverein von Dambach."    
   
Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Juli 1885: "Am 16. Juni wurde in Dambach im Elsass der neue Rabbiner eingeführt. Es ist dies Herr Salomon Singer, ein Österreicher."   

     
Zum Tod von Rabbiner Dr. Salomon Singer (1887 in Fegersheim) 

Mitteilung in den "Populär-wissenschaftlichen Monatsblättern" vom 1. Januar 1888: "Am 3. Oktober starb in Fegersheim Herr Rabbiner Singer, früher in Dambach und Prerau. "  

  
Rabbiner Eisig Roller bewirbt sich (vergeblich) auf das Rabbinat Brumath (1891)  
Anmerkung: Rabbiner Eisig Roller (Isaac Ajzik Roller) (geb. 1825 in Komorn(Komárno in Ungarn, gest. 1900 in Barr) war ein Sohn des Krakauer Rabbiners Michael Lazard Roller und der Malka geb. Kohn. Lebte ab/um 1900 in Paris. War seit 1885 Rabbbiner in Soultz-sous-Forêts, seit 1887 in Dambach. Galt als ausgezeichneter Prediger.  

Artikel in der "Israelitischen Wochenschrift" vom 15. Januar 1891: "Elsaß. Zu dem erledigten Rabbinat in Brumath haben sich die Rabbiner Roller - Dambach, Dreyfus - Fegersheim, Mayer - Lauterburg und Lazarus - Westhofen gemeldet."    

  
Ernennung von Rabbinatskandidat Dr. Josef Bloch zum Rabbiner in Dambach (1902)         

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. September 1902: "Die von dem israelitischen Bezirkskonsistorium vorgenommenen Ernennungen der Rabbinatskandidaten Dr. Josef Bloch zum Rabbiner in Dambach, Dr. S. Lehmann zum Rabbiner in Schirrhofen, Camill Bloch zum Rabbiner in Sulz i.W. und Max Gugenheim zum Rabbiner in Quatzenheim sind seitens des Ministeriums für Elsass-Lothringen bestätigt worden."           
 
Artikel in "Die jüdische Presse" vom 19. September 1902: "Straßburg im Elsass, 16. September. Die von dem israelitischen Bezirkskonsistorium vorgenommenen Ernennungen der Rabbinatskandidaten Dr. Josef Bloch zum Rabbiner in Dambach, Dr. S. Lehmann, zum Rabbiner in Schirrhofen, Camill Bloch zum Rabbiner in Sulz i.W. und Max Gugenheim zum Rabbiner in Quatzenheim sind seitens des kaiserlichen Ministeriums für Elsass-Lothringen bestätigt worden. Sämtliche Herren haben ihre Ausbildung an dem Rabbinerseminar zu Berlin erhalten."

  
Die Einweihung der Synagoge in Ville (Weiler) durch Rabbiner Dr. Josef Bloch aus Dambach (August 1904)  

Mommenheim AZJ 07101904.JPG (100734 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Oktober 1904: "Aus dem Elsass, im Oktober (1904). Am 31. vorigen Monats (gemeint 31. August 1904) fand in Mommenheim die Einweihung der neu erbauten Synagoge in Gegenwart des Kreisdirektors und der Gemeindebehörden statt. Oberrabbiner Ury aus Straßburg und Rabbiner Dr. Levy – Brumath hielten die Weihereden, während die Gesänge von dem Oberkantor Heymann aus Straßburg und seinem Chor vorgetragen wurden. - Auch in Weiler bei Schlettstadt wurde am 25. vorigen Monats (25. August 1904) durch Oberrabbiner Ury und Rabbiner Dr. Bloch Dambach eine neue Synagoge ihrer Bestimmung übergeben. Diese noch junge kleine Gemeinde hatte bisher nur einen Betsaal benützt. Sehr bemerkt wurde, dass der üblichen Sitte entgegen der Kreisdirektor weder selbst erschienen noch einen Vertreter geschickt hatte, und dass aus dem Städtchen selbst nur die protestantischen Beamten (Amtsrichter, Polizeikommissar, Zollbeamte und andere), nicht aber der katholische Bürgermeister und Gemeinderat an der Feier teilnahmen. – Hingegen berichteten vor kurzem die Zeitungen aus Rosenweiler, dass der dortige katholische Bürgermeister und Gemeinderat einem aus Rosheim kommenden Leichenzug – eine Frau wurde beerdigt – entgegengegangen sei. Rabbiner Dr. Goldstein Mutzig dankte in seiner Ansprache auf dem Friedhofe dem Gemeinderat und der Bevölkerung für ihr Erscheinen und hob die schöne Eintracht hervor, die in Rosenweiler stets zwischen Christen und Juden bestanden habe. Jetzt wohnen in diesem Orte keine Juden mehr; nur der mehreren Gemeinden gemeinsam Friedhof erinnert noch an ihren früheren Aufenthalt daselbst."   

 
Das Rabbinat wird von Dambach nach Barr verlegt (1909)
   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Dezember 1909: "Barr im Elsass, 4. Dezember (1909). Der Gemeinderat erklärte sich mit der Verlegung des Rabbinats von Dambach nach Barr einverstanden."    
 
Artikel in der "Neuen jüdischen Presse" vom 10. Dezember 1909: "Barr im Unterelsass. Der Gemeinderat erklärte sich mit der Verlegung des Rabbinats von Dambach nach Barr einverstanden. Barr hat 5000 Einwohner, darunter 130 jüdische Seelen, während Dambach nur 2500 Einwohner, darunter 100 jüdische Seelen, hat."    
 
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. November 1909: "Aufgelöst werden durch die Neueinteilung der Rabbinatsbezirke die bisherigen alten Rabbinate Lauterburg, Maurmünster und Quatzenheim und die dazugehörenden jüdischen Gemeinden werden je nach ihrer Lage anderen Rabbinaten zugeteilt. Dahingegen ist für Straßburg die Gründung eines zweiten Rabbinates vorgesehen. Bei der Einteilung ist die Regierung von dem Grundsatze ausgegangen, die Rabbinatssitze womöglich in Kanton- und Kreishauptstädte zu verlegen; so erklärt sich die geplante Verlegung der bisherigen Rabbinatssitze von Dambach nach Barr, von Fegersheim nach Erstein und von Schirrhein nach Bischweiler. Im Ober-Elsass war diese neue Einteilung notwendig und bedeutet kaum eine tatsächliche Veränderung, da ja dort eine große Anzahl alte Rabbinate nur noch dem Namen nach existierten. Diese wurden schon längst nicht mehr besetzt, sondern von Nachbarrabbinern interimistisch verwaltet. Fast jedem Rabbinat im Oberelsass waren ein, manchmal auch zwei weitere Rabbinate zur interimistischen Verwaltung zugeteilt. Nach der neuen Einteilung sollen 13 Rabbinate im Ober-Elsass aufgelöst werden, nämlich: Dürmenach, Niedersept, Uffholz, Sennheim, Niederhagental, Plotzheim, Sierenz, Pfastatt, Rixheim, Sulzmatt, Hattstatt, Biesheim und Bergheim. Dahingegen wird Mühlhausen zwei Rabbinate erhalten. In Sennheim bleibt, wie bereits berichtet, dass Rabbinat, solange es von Herrn Rabbiner Bamberger verwaltet wird, bestehen."

  
Ernennung von Rabbiner Dr. Josef Bloch auf das Rabbinat in Barr (1910) 

Artikel in der "Neuen jüdischen Presse" vom 27. Mai 1910: "Straßburg. Die von dem israelitischen Bezirkskonsistoriums zu Straßburg vorgenommenen Ernennungen des Rabbiners Dr. Bloch (bisher in Dambach) zum Rabbiner in Barr, des Rabbiners Dr. Lehmann (bisher in Schirrhofen) zum Rabbiner in Bischweiler, des Rabbiners Guggenheim (bisher in Quatzenheim) zum Rabbiner in Westhofen und des Rabbiners Dr. Marx in Westhofen zum beigeordneten Rabbiner in Straßburg, ferner auf die von dem Bezirkskonsistorium zu Colmar vorgenommene Ernennung des Rabbiners Bloch in Sulz unterm Wald zum Rabbiner in Dornach, sowie die von dem Bezirkskonsistorium zu Metz mit vorgenommenen Ernennungen des Rabbiners Dreyfus (bisher in Dürmenach) zum Rabbiner in Mörchingen und des Rabbiners Levy (bisher in Pfalzburg) zum Rabbiner in Saarburg, sind von dem Ministerium in Elsass-Lothringen bestätigt worden.   " 

    
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule    
Kurzinformation zur Bezahlung des Lehrers und zur Schule (1843)        

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Juni 1843: "Straßburg, im Juni (1843). Wir haben in voriger Nummer aus den Auszügen, welche die Arch. isr. de France aus dem Bericht des Großrabbinern über seine Rundreise durch seinen Sprengel bringen. Einziges mitzuteilen versprochen. Diese Berichterstattung ist in Frankreich selbst etwas Neues, und von der Art und Weise, wie die israelitischen Angelegenheiten eines ganzen Landstrichs mit einem Blicke übersehen zu werden angefangen werden, ein löbliches, erfreuliches Zeugnis. In der Einleitung setzt der Großrabbine auseinander, wie erst von der Bestimmung dieser Rundreisen an sich ein näheres, unmittelbares Verhältnis zwischen dem Konsistorium und den ihm zur seelsorgerlichen Obhut Anvertrauten datiert. Alsdann geht er die einzelnen Gemeinden durch, und bezeichnet, was sie für ihre Synagogen und Schulanstalten getan; insbesondere bemerkt er auch, was sie zu diesen von den städtischen Gemeinden an Unterstützung erhalten. - Bouxwiller gibt 1.400 Fr. für seine Schule aus, und erhält 500 Fr. von der Stadt und frei Lokal dazu; 47 Schüler. Der Rabbine ist alt und blind. - Brumath hat nur eine Privatschule, wozu die Stadt 250 Fr. gibt; 33 Schüler. - Dambach gibt dem Lehrer 600 Fr., wozu die Stadt 200 Fr.; 40 Schüler..."      

 
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers, Vorsängers und Schochet (1877) 
Anmerkung: es ist nicht klar, ob mit der "kleinen Gemeinde im Elsass" Dambach oder ein anderer Ort gemeint ist. 

Anzeige in "Der Israelit" vom 29. November 1876: "Gesucht wird von einer kleinen Gemeinde im Elsass pr. 1. Januar 1877 ein unverheirateter Religionslehrer, Vorsänger und Schochet. Gehalt nach Übereinkunft. Franco-Offerten sind zu richten an Rabbiner M. Levy in Dambach bei Schlettstadt (Elsass). "      

  
Die jüdische Schule wurde aufgelöst (1906)    

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. August 1906. Straßburg. Am 1. April dieses Jahres bestanden in Elsass-Lothringen 2844 öffentliche Elementarschulen mit 5426 Schulklassen und 240.677 Schulkindern; davon waren 52 Schulen mit 56 Schulklassen und 1218 Schülern israelitisch. Außerdem gab es eine private israelitische Elementarschule und 3 israelitische Kleinkinderschulen.  
In Dambach wurde wegen zu geringer Schülerzahl - 5 Kinder im ganzen - die israelitische Schule aufgelöst und die Kinder der katholischen Schule überwiesen."     

    
Zum Tod der Frau des Lehrers Henri Weill (1914)      

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 3. April 1914: "Colmar. Ein unendlicher Leichenzug gab Sonntag, den 22. März, einer in der Blüte der Jahre dahingerafften frommen Frau das letzte Geleite. An den Folgen einer Operation ist Frau Henry Weill, geb. Stern im Alter von nur 36 Jahren gestorben. Die Dahingeschiedene, die in Jerusalem geboren war, hat sich durch ihre freundliches und bescheidenes Wesen an allen Orten der Wirksamkeit ihres Gatten, der früher Lehrer in Dambach und Westhofen war, nur Freunde zu gewinnen gewusst. Ihrem Gatten war sie eine treubesorgte Gefährtin, ihrem einzigen Sohne die zärtlichste und hingebungsvollste Mutter. Dem tiefen Schmerz um ihren frühen Heimgang gab Herr Oberrabbiner Weill im Sterbehaus beredten Ausdruck; am Grabe rief ihr Rabbiner Dr. Bloch aus Barr, als Freund der Familie, noch ein Wort liebevollen Gedenkens nach. Die Anteile an der Trauer der Familie ist allgemein, möge darin ein Trost für sie liegen!"       

    
     
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  

Zum Tod von Prof. Strauß in Paris (geb. 1845 in Dambach) (1896)  
Anmerkung: es handelt sich um Prof. Isidore Straus (1845 in Dambach - 1896 in Paris, Abbildungen in https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Isidore_Straus; Hinweis auf sein Grab im Cimetière du Père Lachaise in Paris siehe bei https://de.findagrave.com/memorial/211315069/isidore-straus). 

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Dezember 1896. "Paris. Dieser Tage starb hier eines plötzlichen Todes Professor Strauß, Mitglied der medizinischen Akademie, Lehrer der experimentellen Pathologie an der Pariser Universität. Strauß erfreute sich in der wissenschaftlichen Welt eines großen Ansehens. Seine vornehmlichsten Arbeiten basierten auf dem Studium der Tuberkulose und ihrer Bazillen, ferner auf seinen Untersuchungen über die Cholera, welche er in Ägypten anstellte. Seine pathologisch-anatomischen Monographien über Niere und Leber fanden große Beachtung. Endlich übersetzte er auch Virchow's Pathologie ins Französische. Strauß war ein Elsässer. Er wurde 1845 in Dambach geboren und begann 1862 seine Studien in Straßburg als Schüler von Kuß und Morel. Auch seine Leistungen als Lehrer fanden große Anerkennung. Sein Tod bedeutet einen schwer zu ersetzenden Verlust für die medizinische Wissenschaft."  
Abbildungen bei Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Isidore_Straus    

    
Zum Tod von J. Bader, Vater von 13 Kindern (1897)  

Osthofen Elsass Israelit 05071897.JPG (131243 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1897:  "Oberehnheim im Elsass, 25. Juni (1897). Gestern vor acht Tagen trug sich auf dem hiesigen Viehmarkt ein trauriger Fall zu. Unser Glaubensgenosse, der 52 Jahre alte J. Bader aus Dambach, Vater von 13 Kindern, stürzte plötzlich vom Herzschlag getroffen, tot zu Boden. Sein Neffe, Ch. Levy aus Mutzig, in dessen unmittelbarer Nähe dieses plötzliche Unglück sich ereignete, fiel vom Schrecken bewältigt neben der Leiche des Onkels hin, und man glaubte, auch ihn habe das Schicksal des unglücklichen Onkels ereilt. Erst nach langer und geraumer Zeit waren die Wiederbelebungsversuche von Erfolg begleitet. Nachmittags wurde der Verstorbene nach Dambach überführt, in seine Wohnung gebracht, so die untröstliche Gattin, der man vorher schon die traurige Nachricht mitgeteilt hat, ohnmächtig zu Bette lag und die unglücklichen Kinder in herzzerreißender Weise den toten Vater empfingen. Freitag Vormittag fand die Beerdigung unter großer Beteiligung statt. Die Leichenrede hielt der Rabbiner von Barr im Hause des Verblichenen. An demselben Tag, fast zur selben Stunde brach über eine achtbare Familie in Osthofen ein noch schrecklicheres Unglück ein. Jakob Dreyfuß, 64 Jahre alt, der länger als zwanzig Jahre an einer schmerzhaften Hirnkrankheit litt und öfters Anfälle von Geistesstörung bekam, hat sich in seinem Hause erhängt. Auf Grund des langjährigen, mit Geistesstörung verbundenen Hirnleidens hat die Rosenweiler Friedhofs-Verwaltung es gestattet, den unglücklichen Toten in der Reihe der übrigen Toten zu begraben. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."   

   
Zum Tod von Maria Jehl (1913)     

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 21. Februar 1913: "Dambach. Im 'Hospice Eliza' zu Straßburg starb vor einigen Tagen die von hier vor Jahresfrist dorthin verzogene Frau Witwe Maria Jehl im hohen Alter von 79 Jahren. Die Verstorbene hat sich durch bescheidenes, hilfsbereites Wesen ausgezeichnet und war hier allgemein beliebt. Außer einer Stieftochter die in Habsheim verheiratet ist, leben ihre Kinder in Amerika. An Zeichen kindlicher Liebe haben es die Fernen und Nahen nie fehlen lassen. "   

 
Zum Tod von Clément Bader (1913)    

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 12. Dezember 1913: "Dambach. Im Alter von 66 Jahren ist hier der in vier Händlerkreisen beliebt ihr Herr Clement (gen. Kóschel) Bader verstorben und ist von einer ansehnlichen Trauergemeinde zu Grabe geleitet worden. Möge der Allmächtige die alleinstehende Witwe trösten. "    

 
Gédéon Geismar wird zum officier d'académie ernannt (1914)   

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 6. März 1914: "Dambach. Der von hier gebürtige Herr Gédéon Geismar, lieutenant-colonel, zur Zeit chef d'état-major des 3. Armeekorps in Rouen, ist zum officier d'académie ernannt worden. Wir gratulieren! " 

 
Das 22. Artillerieregiment wird von Oberstleutnant Gédéon Geismar aus Dambach befehligt (1914)    

Artikel in der "Jüdischen Volkszeitung" vom 31. Juli 1914: "Paris. Bei der großen Revue in Longchamp am 14. Juli wurde die 6. Infanterieabteilung befehligt von General Bloch, ein Genieregiment von Oberst Levi und das 22. Artillerieregiment von Oberstleutnant Geismar aus Dambach im Elsass. Bei derselben Gelegenheit wurden zu Offizieren der Ehrenlegion befördert Oberst Balab règue vom 43. und Oberst Katz vom 8. Regiment. Zu Rittern der Ehrenlegion wurden ernannt Hauptmann Schmoll und Blum, sowie der Artillerieingenieur Marcel Mayer. Befördert wurden zu Bataillons-Chefs im Genie-Korps die Oberingenieure für Brücken- und Chaussee-Bauten Coblentz Dreyfuß, Loewy. "    

   
Zum Tod von Mathilde Bloch (1914)    

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 24. April 1914: "Dambach. im Alter von 49 Jahren ist Fräulein Mathilde Bloch gestorben. Eine fromme Dulderin, der das Leben nie gelächelt, ist mit ihr dahingegangen. Ihrer greisen Mutter war sie eine zärtliche Genossin, ihrer Familie eine liebende Verwandte, vielen Freunden eine treue Freundin. Da ihre Bestattung am Chol-Hamoed (Halbfeiertag sc. zum Pessach-Fest) stattfand, konnte ihr ein Nachruf nicht gehalten werden. Es hätte sonst ihr Leben gepriesen werden müssen als Beispiel für Seelenstärke bei aller Ungunst des Geschicks, geschöpft aus inniger Gottesfurcht und Frömmigkeit. Möge ihr Andenken segensreich weiter wirken!"     
 
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 5. Juni 1914: "Sulz u.W. Herr Lehrer Samuel Bloch in Wolfisheim hat zum Andenken an seine in Dambach verstorbene Schwester Mathilde für die hiesige Synagoge ein schönes Thoramäntelchen gestiftet, das am Schowuaus (sc. Wochenfest Schawuot) zum ersten Mal benutzt wurde"

   
Dr. Emil Levy aus Dambach wird Oberrabbiner in Straßburg (1916)    
(siehe oben bei Vater Dr. Marx Lévy, Rabbiner in Dambach von 1871/72 - 1883)   

Artikel in "Die jüdische Presse" vom 5. Mai 1916: "Straßburg im Elsass. Die fünf Mitglieder des Konsistoriums wählten Herrn Dr. Emil Levy, Rabbiner in Charlottenburg, einstimmig zum Oberrabbiner. Bekanntlich hatte die Mehrheit der Straßburger Gemeinde den Schlettstädter Rabbiner Dr. Ury dem Konsistorium in Vorschlag gebracht, hauptsächlich wegen seiner liberalen Richtung. Dr. Levy ist orthodox. Er ist in Dambach bei Schlettstadt geboren und er ist 37 Jahre alt. Sein Vater ist Rabbiner in Haguenau. Er hat seine Studien am Berliner Seminar absolviert und war bis jetzt in Charlottenburg tätig. Zur Zeit steht der neue Straßburger Oberrabbiner im Felde als Feldgeistlicher, wo er sich bereits die bayerische Verdienst-Medaille und das Eiserne Kreuz 2. Klasse verdient hat."    

   
 
bader.jpg (28538 Byte)Über Théophile Bader (1864-1942), fondateur des Galeries Lafayettes de Dambach-la-Ville au Boulevard Haussmann 
siehe Beitrag von Charles Reich 
 
    
    
  

 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
   
Anzeigen der Haarnetzfabrik S. Lanzenberg (1901 / 1903)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1901: "Gesucht israelitisches Mädchen zu älteren alleinstehenden Eheleuten bei guter Behandlung und hohem Lohn. Offerten an S. Lanzenberg, Haarnetzfabrik in Dambach (bei Schlettstadt im Elsass)."  
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. August 1903:  "Gesucht wird für ein älteres, alleinstehendes Ehepaar ein jüdisches 
Mädchen
 
von 18-20 Jahren, aus guter Familie, das leichtere Hausarbeiten versteht. Man würde später eventuell auch für seine Aussteuer sorgen. Offerten erbeten an 
Sal. Lanzenberg,
Filets-Fabrik in Dambach, Kreis Schlettstadt".  

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge         
   
Über die alte Synagoge in Dambach, die aus dem 17. Jahrhundert stammte, liegen keine Informationen vor. Um 1850 war sie in baufälligem Zustand.   
  
Eine neue Synagoge wurde durch den Architekten Antoine Ringeisen 1865 bis 1867 erbaut. Sie war für über 70 Jahre Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in Dambach. Nach der Deportation der jüdischen Einwohner 1940 wurde das Gebäude geschändet und geplündert. 
  
   
Nach 1945 blieb das Gebäude der Synagoge erhalten, wurde jedoch nicht mehr als Synagoge verwendet. 1947/48 wurde das Gebäude vom Israelitischen Konsistorium an die bürgerliche Gemeinde verkauft und danach als Turnhalle verwendet. Die seitlichen Frauenemporen wurden entfernt. 
   
Im Januar 2009 begannen die Renovierungs- und Umbauarbeiten am Synagogengebäude mit dem Ziel, in diesem Haus ein Kulturhaus einzurichten. Weitere Informationen über die unten stehenden Links zu einzelnen Presseartikeln. 
   
Dambach Genisa Ausstellung 01.jpg (70116 Byte) Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde im Herbst 2012 im Dachboden der Synagoge eine Genisa entdeckt. Diesen Fund nahmen das Elsässische Museum Straßburg und das Amt für Denkmalpflege der Region Grand Est zum Anlass für eine Ausstellung im Elsässischen Museum der Stadt Straßburg: Héritage inespéré - Unverhoffter Nachlass. Genisa-Funde aus Synagogen in Ostfrankreich. Ausstellung vom 15. Oktober 2016 - 24. Februar 2017 (Informationen in der Website des Museums).    
 
Anmerkung: Als Genisa bezeichnet man den rituellen Aufbewahrungsort für Schriften, die die verschiedenen Namen Gottes enthalten, sowie für Kultgegenstände. Weil diese Objekte, wenn sie unbrauchbar geworden sind, nicht vernichtet werden dürfen, finden sie in einer Ablage in der Synagoge eine vorläufige Ruhestätte, bevor sie später auf dem Friedhof begraben werden. In Frankreich wurde solchen Genisot lange kein besonderes Interesse beigemessen, in anderen Ländern des aschkenasischen Kulturraums war man sich dagegen des historischen oder auch künstlerischen Wertes dieser bescheidenen Zeugnisse des Lebens der später im Holocaust umgekommenen Landjuden bewusst.
Die in der Synagoge von Dambach-la-Ville geborgenen Gegenstände sind aufgrund ihrer Vielfalt sowie des Alters mancher Objekte (Manuskripte aus dem 15. Jh., Drucke aus dem 16. Jh., Mappot aus dem frühen 17. Jh.) von besonderer Aussagekraft. Daneben zeigt die Ausstellung Genisa-Funde aus drei anderen elsässischen Synagogen in Mackenheim, Bergheim und Horbourg. Auch sie wurden zufällig bei Bauarbeiten entdeckt und von Wissenschaftlern oder sachkundigen Amateuren in letzter Minute vor der Zerstörung gerettet. Die Ausstellung erläutert das Konzept der Genisa und macht mit Herkunft und Bedeutung der einzelnen Objekte bekannt. Deutlich wird dabei auch die Rolle solcher Sammlungen für die Erforschung des Alltagslebens jüdischer Landgemeinden, dessen verschiedene Facetten sie über die Jahrhunderte hinweg – vom Beginn der Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – dokumentieren. Darüber hinaus hinterfragt die Genisa auch das Verhältnis zum Objekt an sich: Warum wird bestimmten Gegenständen Wert beigemessen, was wird weggeworfen, was aufbewahrt und weitergegeben?
Die Ausstellung ist Teil der Reihe "Geteilte Leidenschaften. Von Sammlern und Sammlungen", die den Fokus auf die Bestände der Straßburger Museen richtet und mit einer Sonderförderung der Eurometropole Straßburg unterstützt wird..   
  
  
Adresse/Standort der Synagoge:    27 rue de la Paix     
  
  
Fotos   

Das Synagogengebäude 
in den 1980er-Jahren 
(Quelle: Rothé / Warschawsky 
s.Lit. S. 66)  
Dambach Synagogue 170.jpg (37737 Byte) Dambach Synagogue 171.jpg (123118 Byte)
    Außenansicht   Die ehemalige Synagoge: als 
Turn- und Festhalle verwendet
 
      
Rechts: Neueres Foto (2008) 
 aus einem der 
unten genannten Presseartikel  
Dambach Synagogue 180.jpg (84307 Byte)  
   Der Dambacher Bürgermeister erhält einen
 Scheck über 120.000 € der Heritage
 Foundation zur Renovierung der Synagoge
  

 

Presseartikel (französisch) zur Renovierung und zum Umbau der Synagoge in ein Kulturhaus:  
-  Artikel in dna.fr (Dernieres nouvelles d'Alsace) vom 7. Dezember 2008: "Début des travaux en janvier"   
-  Artikel in dna.fr vom 11. Dezember 2009: "L'extérieur refait à neuf"    
-  Artikel in dna.fr vom 15. Januar 2010: "Pas de retard pour la synagogue". 

    
     

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der politischen Gemeinde Dambach la-Ville  
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Dambach-la-Ville 
bulletWeitere Informationsseite zur Synagoge in Dambach-la-Ville    
bulletInformationen zum Synagogengebäude auf einer Seite des Ministère de la cultur          

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 34.59.   

   
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.  
  
Dambach-la-Ville  Bas-Rhin district. The Jewish presence dates from the 16th century. A century later Dambach war regarded as the site of an important Jewish community. In 1784 it consisted of 120 members. By 1865, the Jewish population was 315. It established a synagogue in 1867. The community dwindled to 65 members in 1936. During worldwar II, they were expelled by the Germans from their homes to the south of France. Four were deported. The synagogue was looted and damaged.
         
         

                   
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Stand: 30. Juni 2020