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Friedhöfe in der Region"
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Buttenheim (Kreis
Bamberg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Buttenheim
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof wurde 1819
angelegt. Als erste wurde die am 2. März 1819 verstorbene Fradel Reis aus
Buttenheim beigesetzt. Der Friedhof war mit Unterstützung der jüdischen
Gemeinden Hirschaid und Gunzendorf angelegt worden. Eigentümerin im Grundbuch
war die Gemeinde Hirschaid. Unweit des Eingangs wurde ein Taharahaus erstellt,
das erhalten ist. Die Fläche des mit einem Drahtzaun umgebenen Friedhofes
umfasst 21,50 ar. Es sind dreizehn Grabreihen mit je etwa 20 Gräbern vorhanden.
In der letzten Reihe liegen die Gräber der Kohanim.
1931 wurde der Friedhof
schwer geschändet, wobei 67 Grabsteine umgeworfen, teilweise zerstört wurden.
Dazu Berichte aus damaligen jüdischen Zeitschriften:
Artikel
in der Zeitschrift der "Central-Vereins" (CV-Zeitung) vom 29.
Januar 1932: "In der Nacht vom 19. zum 20. Dezember 1931 wurden auf
dem jüdischen Friedhof Hirschaid-Buttenheim in Oberfranken 67 Grabsteine
umgeworfen und zum Teil sehr schwer beschädigt. Als Täter ist ein
Kleingütler aus dem benachbarten Ort Seigendorf ermittelt worden, der
zwar der NSDAP nicht als Mitglied angehört, aber ihren Gedankengängen nahe steht.
Die Tat hat bei der gesamten Bevölkerung der Umgegend lebhaften Abscheu
hervorgerufen. Als besonders bemerkenswert verdient hervorgehoben zu
werden, dass das Erzbischöfliche Ordinariat in Bamberg in einem Schreiben
an den Landesverband Bayern des Centralvereins und das zuständige Dekanat
in Amlingstadt in einer Kundgebung sowie in einem Brief an die
Israelitische Kultusgemeinde Buttenheim das Vorkommnis grundsätzlich vom
Standpunkte der katholischen Ethik aus verurteilt haben." |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der
Israelit" vom 28. Januar 1932: "Berlin. Auf dem jüdischen
Friedhof Buttenheim-Hirschaid wurden 67 Grabsteine umgeworfen und zum Teil
sehr schwer beschädigt. Der Sachschaden ist sehr bedeutend und wird auf
Tausende von Mark geschätzt. Als Täter ist der Kleingütler Kaiser aus
Seigendorf ermittelt worden. Die Tat erregt bei der Bevölkerung der
ganzen Umgebung großen Abscheu. Die kleine Gemeinde hat eine Aktion
eingeleitet, um den Friedhof wieder instand zu setzen, was ihr aus eigenen
Mitteln unmöglich ist. |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der
Israelit" vom 11. Februar 1932: "Über die Schändung des
jüdischen Friedhofes in Hirschaid-Buttenheim in Oberfranken, wo 67
Grabsteine umgeworfen wurden, weiß die "C.V.-Zeitung noch zu melden:
Als Täter ist ein Kleingütler aus dem benachbarten Ort Seigendorf
ermittelt worden, der zwar der NSDAP als Mitglied nicht angehört, aber
ihren Gedankengängen nahe steht. Die Tat hat bei der gesamten
Bevölkerung der Umgegend lebhafte Abscheu hervorgerufen. Das
erzbischöfliche Ordinariat in Bamberg hat in einem Schreiben an den
Landesverband Bayern des Centralvereins, das zuständige Dekanat in
Amlingstadt in einer Kundgebung sowie in einem Brief an die Israelitische
Kultusgemeinde Buttenheim das Vorkommnis grundsätzlich vom Standpunkte
der katholischen Ethik aus verurteilt". |
Zur Zahl der Grabsteine schreibt Jürgen Hanke aus Kronach am 1.11.2023):
" 2022 Jahr habe ich eine Graberfassung des Friedhofes erhalten. Am 10.10.
habe ich den Friedhof besucht und dabei alle Grabsteine (253) fotografiert.
Diese Anzahl passt auch mit der Graberfassung zusammen. Warum im Internet und
einigen Büchern die Anzahl mit 280 Grabsteinen erwähnt wird, konnte noch nicht
geklärt werden. Eine Vermutung soll sein das sich möglicherweise die Zahl 280
auf den ursprünglichen Bestand vor der Schändung bezieht. Das ergibt aber auch
keinen Sinn, denn wenn in der NS-Zeit 67 Grabsteine geschändet wurden, dann
würde man auf eine Gesamtzahl von 320 Grabsteinen kommen."
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt in der Flur "Gratzau", 200 m
rechts der Straße von Buttenheim nach Seigendorf auf halbem Weg (etwa 1,5 km
außerhalb von Buttenheim).
Fotos
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach; Foto zweite Fotozeile links aus
einer Seite von www.flussparadies-franken.de)
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Eingangstor |
Taharahaus |
Blick vom Friedhof zum
Taharahaus
und zum Eingang |
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Teilansichten des
Friedhofes |
Einzelner Grabstein mit der
"Krone des
guten Namens" für Frau Breindel Gattin
des Jaakow
(gest. 1872/73) |
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Grabstein für Joseph Katz
(1844-1924) |
Grabstein für Karl Heumann
(1888-1929) |
Grabstein für Josef Hellmann
(1849-1934, mit
Schofar) und Babette geb. Schloss (1852-1936) |
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Fotos des Friedhofes 2007
(Fotos Hahn,
Aufnahmedatum 12.4.2007) |
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Das Eingangstor |
Blick über den Friedhof vom
Eingangstor |
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Das Tahrahaus |
Teilansichten |
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Teilansichten |
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Segnende Hände der Kohanim |
Löwen und Krone |
Krone (des Lebens) |
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Älterer Grabstein |
Ältere Grabsteine mit Krone
(links)
und segnenden Händen der Kohanim |
Grabsteine
mit Kronen |
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Grabsteine aus den
1930er-Jahren |
Grabstein für Karl Heumann
(1888-1929) |
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Ältester
Grabstein von 1819 für Fradel
(Foto: Jürgen Hanke, Kronach) |
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Grabstein
für Fratel Tochter des Jakob aus Adelsdorf,
Ehefrau des Vorstehers der jüdischen Gemeinde Buttenheim Eisik (Isaak),
gest./begraben 1.3.1819 |
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Dokumentation
des Grabsteines (der Grabsteininschrift |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 200-201. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Buttenheim.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 11. Jahrgang Nr.
75 vom Dezember 1997 S. 17. Der Beitrag
von Michael Trüger ist online zugänglich. |
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