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in Bad Cannstatt
Bad Cannstatt (Stuttgart)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte von Bad Cannstatt
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus
der Gemeinde / Anzeigen / weitere Dokumente
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Bad Cannstatt wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Weitere Texte finden sich:
- im Zusammenhang mit der Synagogengeschichte auf der Seite
zur Jüdischen Geschichte / Synagoge in Bad Cannstatt
- auf einer Seite mit Berichten zu den
jüdischen Lehrern sowie aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
- sowie auf der Seite zum jüdischen Friedhof in
Bad Cannstatt.
Übersicht:
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Samuel Cannstadt in Mainz (1881)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Juli 1881: "Mainz, 30. Juni (1881).
Heute verstarb in seinem 90. Lebensjahre Herr Samuel Cannstadt von hier.
Derselbe war der letzte männliche Spross einer in der Geschichte der
israelitischen Gemeinde zu Mainz hoch berühmten Familie.
Die Familie
Cannstatt hat sich nach der Vertreibung der Juden aus Württemberg im 16.
Jahrhundert in Mainz niedergelassen und gehörte mit zu den Begründern
der Gemeinde, nachdem ungefähr ein jahrhundert lang kein Jude in Mainz
hatte wohnen dürfen. Viele hervorragende Männer, die fast immer an der
Spitze der Gemeinde als Vorsteher oder, wie man damals sagte, als Vorgänger
fungierten, gingen aus dieser Familie hervor. Der Berühmteste von Allen
war Rabbi Moscheh Cannstatt. Derselbe war ein großer Talmudgelehrter und
war Mitglied des von Napoleon nach Paris berufenen großen Synhedriums. In
Mainz war sein Geschäft ein Doppeltes. Er war Inhaber eines jüdischen
Gasthofes und fungierte beim jüdischen Gerichtshofe als Rechtsanwalt
(Morschen). Er hinterließ sechs Töchter und einen Sohn. Eine seiner Töchter,
im Elsass verheiratet, wurde die Schwiegertochter des Berühmten Adolphe
Crémieux. – Sein einziger Sohn, Rabbi Jokew Cannstadt, war ein ebenso
großer Talmudgelehrter wie sein Vater. Der nunmehr verstorbene, älteste
Sohn desselben, Herr Samuel Cannstadt, ist auch der letzte Mainzer Bürger,
welcher noch zur Zeit der kurfürstlichen Herrschaft geboren wurde. Seine
Kindheit und seine Jünglingsjahre fielen in die Zeit des Napoleonischen
Kaiserreichs; in Folge dessen war seine Bildung eine durchaus französische
geworden, was sich namentlich dadurch dokumentierte, dass er nur französische
Zeitungen las. Trotzdem war er ein eifriger, deutscher Patriot, und bei
der jüngsten Reichstagswahl ließ sich der hoch betagte Greis, der nicht
mehr gehen konnte, an die Wahlurne fahren, um seiner Pflicht als Bürger
des deutschen Reiches nachzukommen." |
Der
frühere Rabbiner Jakob Stern wurde als Delegierter für den sozialistischen
Parteitag in Halle gewählt (1890)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 23. Oktober 1890: "Als Delegierter für den sozialistischen
Parteitag in Halle wurde in Cannstatt Schriftsteller Stern von
hier, früher Rabbiner in Buttenhausen,
gewählt." |
Louis Elsass wird mit dem Titel
"Kommerzienrat" ausgezeichnet (1892)
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. März 1892: "Cannstatt am
Neckar, 4. März (1892). Unser um die Gemeinde sehr verdientes Mitglied,
Herr Fabrikant Louis Elsas, wurde am Geburtstagsfeste unseres Königs, am
25. Februar, mit dem Titel ‚Kommerzienrat’ ausgezeichnet. Herr Elsas
ist seit 20 Jahren ununterbrochen im Vorstande der Gemeinde, ständiges
Mitglied der Handelskammer und seit langem Mitglied der städtischen
Kollegien. Möge sich der verehrte Herr recht lange der verdienten
Auszeichnung erfreuen!" |
Auszeichnung für Henriette Unger geb. Mannheimer
(1898)
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. August 1898: "Der Kaiser
hat Frau Henriette Unger geb. Mannheimer, in Cannstatt die
Centenar-Medaille verliehen." |
Zum Tod von Kommerzienrat Louis Elsass (1898)
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 16. September 1898: "In
Cannstatt ist am 9. dieses Monats der allgemein geachtete Kommerzienrat
Louis Elsass, Mitglied der Kirchenbehörde, des Gemeinderats, des Bürgerausschusses
und der Handelskammer, gestorben." |
|
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. September 1898: "Cannstatt,
11. September (1898). Heute Vormittag fand die Beerdigung des im Alter von
74 Jahren verstorbenen Kommerzienrats Louis Elsas unter zahlreicher
Beteiligung von hier und auswärts auf dem israelitischen Friedhofe statt.
Die Grabrede hielt Lehrer Metzger. Er schilderte das reiche Leben des
Verstorbenen und hob seine großen Verdienste um die hiesige israelitische
Gemeinde hervor. L. Elsas, zu Aldingen in bescheidenen Verhältnissen
aufgewachsen, widmete sich frühzeitig der Weberei, gründete später mit
seinen Brüdern in Ludwigsburg eine kleine Fabrik, aus welcher sodann die
mechanische Buntweberei hervorging, die unter dem unermüdlichen Fleiße
des Entschlafenen zu einem ansehnlichen Fabrikanwesen aufblühte. Seine
eifrigen Bemühungen führten vor 27 Jahren zur Gründung einer eigenen
israelitischen Kirchengemeinde, deren Kollegium er von Anfang an angehörte.
Durch das Vertrauen seiner Mitbürger wurde er wiederholt in den
Gemeinderat und Bürgerausschuss gewählt, auch gehörte er viele Jahre
der Vorstandschaft des hiesigen Gewerbevereins an, war vieljähriges
Mitglied der Handels- und Gewerbekammer und wurde vor 15 Jahren zum
lebenslänglichen Mitglied der israelitischen Oberkirchenbehörde ernannt.
Zum Schluss gedachte der Redner noch unter Dankesworten der Mildtätigkeit
und aufopfernden Tätigkeit des Verstorbenen für das Gemeinwohl. Hierauf
legten unter Anerkennung seiner Verdienste Regierungsrat Dr. Schmal namens
der israelitischen Oberkirchenbehörde, Rabbiner Dr. Stößel namens des
Bezirks, Fabrikant Stern namens der hiesigen Gemeinde, Schneidermeister
Reichert namens des Gewerbevereins, Buchhalter Schlossmann namens der
Fabrikbeamten sowie Vertreter der Arbeiter von der hiesigen und
Murrhardter Fabrik Kränze an dem Grabe des Mannes nieder, der zu den
angesehensten jüdischen Bürgern Württembergs gehörte. Friede seinem
Andenken!" |
70.
Geburtstag des Wohltäters Ezechiel Pfeiffer (1901)
Anmerkung:
Ernst Ezechiel Pfeiffer (geb. 1831 in Stuttgart als Sohn des Hofrates Marx
Pfeiffer und der Pauline geb. Wittersheim, gest. 1904 in Stuttgart und
beigesetzt als letzter im Israelitischen Teil des Hoppenlaufriedhofes in
Stuttgart); Charakterisierung in der Totenschau der Chronik der Haupt- und
Residenzstadt Stuttgart 1904 zum 3.3.1904: "Geh. Hofrat E.E.
Pfeiffer, ein hochherziger Förderer aller gemeinnützigen Bestrebungen,
ein Menschenfreund und Wohltäter der Armen, Ehrenbürger von Cannstatt,
72 Jahre alt. Mit Pfeiffers Andenken sind viele Stiftungen, Anstalten etc.
zu gemeinnützigen Zwecken in seiner Vaterstadt Cannstatt und in
Stuttgart, wo der Verblichene seit 30 Jahren seinen dauernden Wohnsitz
hatte, für alle Zeiten verknüpft." In der Eingangshalle des
Mineralbades in Cannstatt (Sulzerrainstraße 4) erinnert eine Gedenktafel
an ihn; am Teckplatz steht ein Ezechiel-Pfeiffer-Denkmal; die nach ihm
benannte Pfeiffer-Straße wurde 1937 in Remscheider Straße umbenannt
(seit 1986 Hinweistafeln auf frühere
Bezeichnung). |
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1901: "Stuttgart,
20. April (1901). Unter großer Teilnahme feierte am 14. dieses Monats der
als Philanthrop so segensreich wirkende Privatier Ezechiel Pfeiffer
hier, eines der würdigsten Glieder der aus Weikersheim stammenden Familie
Feiffer seinen siebzigsten Geburtstag.
Derselbe ist schon längst Ehrenbürger von Stuttgart und Cannstatt. Seine
Majestät der König hat dem Gefeierten heute den Titel eines Geheimen
Hofrates verliehen und demselben Allerhöchst Ihre Glückwünsche
aussprechen zu lassen geruht. Die Stadtgemeinde Cannstatt und der
Brunnenverein ließen ihm ebenfalls aus diesem Anlasse Glückwünsche
überbringen. Zu Ehren seiner hohen Verdienste soll im Stadtbad eine
Gedenktafel und in den Anlagen des Kursaals ein Erinnerungszeichen
angebracht werden. Die Frauenarbeitsschule überbrachte ein schönes
Angebinde. Auch hier wurden dem Philanthropen verschiedene Ovationen
gebracht.
Herr Pfeiffer hat stets auch offene Hand für jüdische Arme und
Anstalten, besonders für das israelitische Waisenhaus und den
Unterstützungsverein für israelitische Lehrer." |
Denkstein-Einweihung für Levy und Isaak Straus
(1903)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Februar 1903: "Cannstatt, im
Februar (1903). Die Beamten der Bettfedernfabrik von Straus und Comp.,
hier und Untertürkheim, stifteten anlässlich des 60-jährigen Bestehens
des Geschäftes einen Denkstein für die verstorbenen ehemaligen Besitzer
Levy Straus und Isaak Straus. Die Enthüllung geschah in Anwesenheit der
Angestellten und der Ortsbehörden. Die Firma bewilligt bedeutende Beiträge
für die Pensionskasse ihrer Beamten, jedem derselben besondere
Gratifikationen und stiftete noch 10.000 Mark zu wohltätigen Zwecken.
Staatsrat von Grupp sandte namens der Zentralstelle für Gewerbe und
Handel ein Glückwunschschreiben. Von Interesse dürfte sein, dass der
Chef der Firma S.L. Straus das Geschäft mit einem Darlehen von 2.000
Gulden begründete, die er von seinem Hauptmann, Freiherrn von Walzleben,
erhalten hatte. Jetzt hat die Firma einen Weltruf." |
Zum
Tod von Synagogendiener Wolf Horwitz (1905)
Anmerkung (nach Hahn, Steigfriedhof Bad Cannstatt, Israelitischer Teil 1995
S. 66): Wolf Horwitz (geb. 1862 in Russland als Sohn des Rabbiners Isak Horwitz,
gest. 30. Mai 1905 in Cannstatt): war um 1885 Lehrer in Diedelsheim,
danach um 1890 in Pflaumloch; war seit
1886 (Kippenheim) verheiratet mit Hannchen
geb. Weil (geb. 3. März 1860 in Kippenheim); Kinder: Rebekka geb. 1886, Jenny
geb. 1889, Isidor geb. 1890, Leopold geb. 1892.
Die Tochter Jenny heiratete 1928 heiratete den am 4. Juni 1897 in
Herne/Westfalen geborenen Alfred Scherer. Dieser führte in Wiesbaden in der
Kirchgasse ein Zigarrengeschäft. Nach der Heirat zog das Ehepaar in die
Adelheidstraße 82 und lebte dort bis zu ihrer Deportation am 10. Juni 1942 nach
Lublin in Polen. Bereits am 26. Juni 1942 wurde Alfred Scherer in Majdanek
ermordet. Wo und wann Jenny Horwitz zu Tode kam ist nicht bekannt. Vermutlich
wurde Sie noch 1942 in Sobibor ermordet. an das Schicksal von Alfred und Jenny
Scherer erinnern heute zwei Stolpersteine in der Adelheidstraße 82 in Wiesbaden.
Quellen:
https://www.am-spiegelgasse.de/wp-content/downloads/erinnerungsblaetter/EB-Scherer.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Jenny_Scherer_geb._Horwitz,_Adelheidstr._82_(Wiesbaden).jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Alfred_Scherer,_Adelheidstr._82_(Wiesbaden).jpg .
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. Juni 1905:
"Cannstatt, 4. Juni (1905). Vorige Woche wurde Herr W.
Horwitz, Schochet und Synagogendiener hier, zu Grabe getragen. Einer
alten Rabbinerfamilie in Russland entsprossen, wurde er frühzeitig in die
Tora eingeführt und eignete sich schöne Kenntnisse im Talmud und anderem
jüdischen Wissen an. Er bekleidete mehrere Religions-Lehrerstellen in
Süddeutschland, bevor er auf seinen hiesigen Posten kam. Auch da hielt er
das Banner der Gesetzestreue trotz zahlreicher Schwierigkeiten und
mannigfacher Anfechtungen aufrecht, erzog seine Kinder religiös und hielt
sie in frommer Treue zur Sabbatheiligung an. Er lernte auch des Sabbats
mit einigen Gemeindemitgliedern. Seinem Dienste in der Gemeinde widmete er
sich mit Gewissenhaftigkeit und Fleiß. Eine Witwe mit vier unversorgten
Kindern beweinen den Verlust des treusorgenden Vaters und
Ernährers.
Am Grabe sprachen Herr Bezirksrabbiner Dr. Stößel, Herr Lehrer
Metzger und Herr Emanuel Kaufmann - Stuttgart, letzterer im
Namen der zionistischen Ortsgruppe Stuttgart, welcher der Verstorbene
angehört hatte. In dem Geleite bemerkte man auch Herrn Kirchenrat Rabbiner
Dr. Kroner - Stuttgart, Herr Rabbiner Dr. Kahn -
Esslingen und
Herrn Hermann Gutmann - Stuttgart." |
Goldene Hochzeit von Jakob Kops und seiner Frau
(1908)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1908: "Cannstatt, 8.
November (1908). Am jüngsten Schabbat
Lech Lecha feierte Herr Privatier Jakob Kops mit seiner Gattin in
geistiger und körperlicher Frische das seltene Fest der goldenen
Hochzeit. Der Jubilar war lange Jahre Synagogendiener in hiesiger
Gemeinde. Durch Pflichttreue, Fleiß und Bescheidenheit hat er es
verstanden, sich eine geachtete Stellung zu erwerben, dafür war auch die
Anteilnahme der ganzen Gemeinde an ihrem Ehrentage ein beredtes Zeugnis.
Die Söhne des Jubelpaares feierten den Tag durch Anlegung einer Stiftung
von 4.000 Mark, deren Zinsen Armen und Bedürftigen zufallen. Mögen dem
Jubelpaare noch recht viele Jahre ungetrübten Glücks gegönnt sein." |
Zum Tod von Ferdinand Levi (1921)
Artikel in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Januar 1921: "Cannstatt,
31. Dezember (1921). Einen schweren Verlust hat die israelitische
Kirchengemeinde Cannstatt und mit ihr die gesamte israelitische
Religionsgemeinschaft Württembergs zu beklagen. Am 19. Dezember verschied
nach langem, schwerem Leiden Herr Privatier Ferdinand Levi. Derselbe war
einer der immer seltener werdenden Männer, welche aus innerster Überzeugung
und mit ganzer Kraft sich der Sache des Judentums widmeten und durch ihr
Wirken auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, namentlich aber auf
dem der Wohltätigkeit, sich große Verdiente erwarben und darum in der
breitesten Öffentlichkeit großes Ansehen genießen. – Die Beisetzung
gestaltete sich zu einer wohltuenden Kundgebung der Liebe und der
Verehrung für den Entschlafenen. Die Kapelle des israelitischen
Friedhofes konnte die Masse der Teilnehmenden nicht fassen. Nach der
eigentlichen Grabrede des Herrn Lehrers E. Adler, welcher den Verstorbenen
als einen charakterfesten, aufrechten und für das Wohl seiner
Glaubensgenossen und der Allgemeinheit unermüdlich tätigen Mann, als
treuen Israeliten und als edlen Menschen und guten Bürger schilderte,
sprachen Herr Präsident Dr. von Bälz namens der israelitischen
Oberkirchenbehörde, Herr H. Würzburger im Auftrage des israelitischen
Kirchenvorsteheramts und Herr F. Mayer für den Israelitischen Wohltätigkeitsverein
Cannstatt, dessen erster Vorstand der Verewigte viele Jahre war, Worte des
Dankes, der Anerkennung und der Verehrung aus. Es sprachen ferner Herr
Landgerichtsdirektor Stern für das Waisenhaus Wilhelmspflege, Herr
Fabrikant Hugo Kahn für die Stuttgart-Loge und andere mehr. Herr Oberbürgermeister
Lautenschlager, der persönlich am Erscheinen verhindert war, sprach seine
Teilnahme schriftlich aus." |
Zum Tod von Veit Kahn (1923)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juli 1923: "Cannstatt, 3. Juli
(1923). Heute bestatteten wir den angesehensten und ehrwürdigsten Mann
unserer Gemeinde zur letzten Ruhe, Veit Kahn. Er hat in der hiesigen Stadt
als einziger orthodoxer Jude streng gesetzestreu gelebt und im Verein mit
seiner edlen Gattin sein haus in diesem Sinne geführt und seine Kinder, Söhne
und Töchter so erzogen, dass sie in ihren Kreisen Muster und Säulen des
altüberlieferten Judentums sind. Geboren in Baisingen und von seinem
Vater, Hirsch Kahn, zum tatkräftigen Bekenner und Betätiger des
Judentums erzogen, hat er trotz anstrengendem und aufreibendem Berufsleben
seine Zeit dem ‚Lernen’ und Ausüben der Mizwaus (Gottesgebote)
gewidmet. Nach Cannstatt, einer Stadt der Reform und später der religiösen
Indifferenz, verheiratet, hat er stets für das Judentum und die Mizwaus
Kampf geführt und sich bald durch seine Geradheit und Offenheit, durch
seine Selbstlosigkeit und seinen idealen Sinn, durch seine unbegrenzte
Wohltätigkeit und Gebefreudigkeit, durch seine Gefälligkeit und Liebenswürdigkeit,
durch seine Menschenfreundlichkeit gegen Reich und Arm, Hoch und Niedrig,
gesunde und Kranke die allgemeine Anerkennung errungen, sodass seine
Gemeindegenossen ihn bald nach seiner Niederlassung ins israelitische
Gemeindekollegium wählten und ihn dann bei allen folgenden Wahlen neu
bestätigten. Die Gastfreundschaft, die er im Vereine mit seiner ihm treu
und gleich gesinnten Frau übte, war beispiellos und ohne Schranken. Die
Hochachtung und Verehrung, die er sich erwarb und die allgemein von Juden
und Christen ihm entgegengebracht wurde, zeigte sich schon bei seinen
Lebzeiten und wurde schon bei Gelegenheit seines 70. und 75. Geburtstages
und seines 40-jährigen Jubiläums als Gemeindevorsteher auch äußerlich
durch Adressen und Besuche der Gemeinde- und Vereinsvorstände usw. zum
Ausdruck gebracht. Weit über die Grenze der schwäbischen Residenz wirkte
er für das Judentum im ganzen Ländle, war auch ein sehr beliebter, weit
berufener Mohel. Kein Wunder, dass auch sein Leichenbegängnis zu einem
Triumphe nicht allein seiner Persönlichkeit, sondern auch des altüberlieferten
Judentums sich gestaltete, indem Vorsänger Adler – Cannstatt, der
Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Stuttgart, Herr Dr.
Ansbacher, ferner Vertreter des Kirchenvorsteheramts, des Wohltätigkeitsvereins,
des Landesvereins der Viehhändler, der Stuttgart-Loge die verschiedenen
Seiten seines Charakters und seines Wirkens als aus seiner echten Frömmigkeit
hervorgegangenen, darstellten und zeichneten. Im Namen der Familie sprach
Rabbiner Dr. Kahn – Mergentheim dem Edlen den Dank der weiteren Familie
aus für die vielen Wohltaten, die er deren einzelnen Angehörigen
zeitlebens erwiesen hatte und hob die Idealität seines Charakters, seine
Liebe zur Wahrheit und seinen Eifer für die Sache Gottes und des
Judentums hervor, indem er ihn mit Pinchas, von dem uns die laufenden
Wochenabschnitte berichten, verglich. Seine
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
70. Geburtstag von Leopold Strauß
(1926)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember
1926: |
Goldene Hochzeit von Jakob Levi und Lina geb. Marx
(1926)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1926: "Cannstatt. Am 19.
Dezember dürfen Jakob Levi und seine Ehefrau Lina geb. Marx im
Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel das seltene Fest der goldenen
Hochzeit feiern. Der Jubilar war fast zwanzig Jahre Mitglied des
Vorsteheramtes seiner Heimatgemeinde Freudental
und gehörte dort zu den tätigsten Mitgliedern im Ausschuss des
Wohltätigkeitsvereins und des Israelitischen
Militärunterstützungsvereins. Auch in Cannstatt ist er seit Jahren ein
eifriges Vorstandsmitglied des Israelitischen Wohltätigkeitsvereins.
Möge dem würdigen Ehepaare ein glücklicher heiterer Lebensabend
beschieden sein."
|
Prof. Dr. Arnold Cahn tritt als Leiter der inneren Abteilung des Cannstatter
Krankenhauses zurück (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Februar 1927: |
Zum Tod von Professor Dr. Arnold Cahn (Cannstatter Krankenhaus) (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai
1927: |
70. Geburtstag von Seligmann Rothschild
(1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Mai 1927: |
Firmenjubiläum
von Sigmund Lindauer (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Mai 1928: |
Zur Goldenen Hochzeit von Isak Kaufmann und Sidonie geb. Stern (ehem. Zaberfeld)
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. September 1928: "Cannstatt. Am 3. September feiert das Ehepaar
Isak Kaufmann und Sidonie geb. Stern das seltene Fest der goldenen
Hochzeit. Der Jubelbräutigam hat in seiner Heimatgemeinde Zaberfeld
Jahrzehnte hindurch als Vorbeter und Vorleser der Heiligen Schrift im
Ehrenamt gewirkt und die Schechita dort ausgeübt. Das Ehepaar erfreut
sich aber über die Gemeinde hinaus überall der höchsten Wertschätzung.
Vor fünf Jahren ist es nach Cannstatt übergesiedelt und hat sich hier
schnell einen großen Freundeskreis erworben, sodass es ohne Übertreibung
zu den Stützen der Gemeinde gezählt werden darf. Möge es sich noch
lange seiner jugendlichen Frische erfreuen und nur Glück und Freude an
Kindern und Kindeskindern erleben!" |
70. Geburtstag von David Nathan sowie Goldene Hochzeit von Isak und Sidonie
Kaufmann
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. September
1928: |
Leopold Fleischer ist 40 Jahre bei Gutmann & Marx tätig
(1928)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Oktober 1928: |
Zum Tod von Seligmann Rothschild (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Dezember 1928: |
60.
Geburtstag von Max Hirsch (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Juli 1929: |
70. Geburtstag von Sally Hirsch (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Oktober 1929: |
80.
Geburtstag von Dina Rothschild Witwe (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Dezember 1929: |
Fabrikant
Ferdinand Hanauer wurde zum königlich rumänischen Konsul ernannt (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Februar 1930: |
Zum
Tod von Karoline Kahn geb. Aufhäuser (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26. Juni 1930: "Cannstatt, 18. Juni (1930). Am 12. dieses
Monats starb Frau Karoline Kahn geb. Aufhäuser, Witwe des Veit
Kahn. Mit ihr ist eine brave, fromme Frau voll geraden und offenen Sinnes
hingegangen. Eine treue und liebende Gattin ihres Mannes und besorgte
Mutter und vorzügliche Erzieherin ihrer Kinder, die überall hoch
angesehen sind, hat sie auch in den weiteren Kreisen ihrer und ihres
Gatten Familie viel Gutes und Ersprießliches zum Teil unter großen
Opfern und Anstrengungen geleistet. Ihr und ihres Mannes Haus stand Nahen
und Fernen, Reichen und Armen stets offen, und eine liebenswürdige,
großzügige und vornehme Gastfreundschaft, persönliche und werktätige
Menschenliebe wurde allezeit in den schönsten Formen geübt. Kein Wunder,
dass sie weit über ihren Heimatkreis gewürdigt und verehrt wurde, dass
ihr Ehrenämter in der Gemeinde, in der nahe gelegenen Landeshauptstadt
anvertraut wurden, dass sie bei verschiedenen Gelegenheiten sowohl mit
ihrem Manne als auch als Witwe von Jude und Christ gefeiert wurde und sich
höchster Beliebtheit erfreute. Ihrem Gatten und ihr gelang es, großen Kiddusch
haschem zu machen und der gesetzestreuen Judenheit innerhalb des
großen Kreises anders Gesinnter, in welchem sie lange die einzigen waren,
Ansehen und Ehre zu erwerben. Ihr Begräbnis am Freitag Nachmittag
gestaltete sich zu einer wahren Kundgebung all der Beliebtheit und
Hochschätzung, deren sie sich erfreuen durfte. Herr Religions-Oberlehrer
Adler in Cannstatt hielt eine ihrer würdige Grabrede und Herr Rabbiner
Dr. S. Bamberger - Stuttgart sprach ins einem kurze Nachrufe aus, dass
einer Frau, die in so hervorragendem Ma0e wie Frau Karoline Kahn sich als
Esches chajil betätigt habe, auch kurz vor Sabbateingang Worte der
Würdigung und Verehrung gewidmet werden dürften. Ihre Seele sei
eingebunden in den Bund des Lebens." |
75. Geburtstag von Sigmund Rothschild (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. September 1930: |
Zum Tod des Arztes Richard Löwe (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. November 1930: |
Auszeichnung für Metzgermeister Josef Buxbaum durch die Deutsche Turnerschaft
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Januar 1931: |
75. Geburtstag von Mina Strauß (1931)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März
1931: |
Zum Tod von Julius Rosenthal, früherer Direktor der Maschinenfabrik Esslingen
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. März 1931: |
Zum Tod von David Nathan (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Mai 1931: |
75. Geburtstag von Ferdinand Mayer (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen
Gemeinden Württembergs" vom 16. Juli 1931:
|
|
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August
1931: |
Goldene Hochzeit von Simon Kahn und Fanny geb. Kaufmann
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. August 1931: |
25-jähriges Bestehen der Firma Gebr. Strauß, Zigarrenfabriken
(1931)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Oktober
1931: |
75.
Geburtstag von Leopold Strauß (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Dezember 1931: |
75. Geburtstag von Hermann Würzburger (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. April 1932: |
70.
Geburtstag von J. Gerstle (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Mai 1932: |
Zum Tod von Siegfried Kahn (1932)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juni 1932: "Siegfried Kahn –
das
Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Stuttgart-Cannstatt, 5. Juni
(1932). Am Montag, den 30. Mai, durcheilte in den späten Abendstunden
unsere Stadt die Kunde, dass Siegfried Kahn nach kurzer Krankheit, im
Alter von nur 53 Jahren unerwartet entschlafen sei. Mit Siegfried Kahn,
den man als einen ebenso guten Jehudi wie Menschen bezeichnen darf, ging
einer unserer Besten von uns. Die Achtung und Liebe, die man sowohl in
Stuttgart, als auch im ganzen Lande dem leider viel zu früh seinem
arbeitsreichen Leben Entrissenen entgegen brachte, ging weit über das übliche
Maß hinaus. Man kann das wohl am besten an den ehrenvollen Nachrufen
ermessen, die von den Vertretern verschiedener Vereine und Verbände,
denen der Verstorbene angehört hat, gehalten wurden.
Die Beerdigung fand am Mittwochnachmittag auf dem Israelitischen
Friedhof in Cannstatt statt. Als erster sprach Oberrabbiner (falsch
für: Oberlehrer!) Adler, Cannstatt. Er wies darauf hin, dass der
Entschlafene mit dem Propheten Samuel außer dem Namen, auch die Reinheit
und Erhabenheit der Handlungen und Gedanken gemein hatte. Er betonte
besonders, dass in ihm die Mitwelt einen Jehudi verliere, der nicht so
leicht zu ersetzen wäre, und dass die Armen und Bedürftigen einen stets
hilfsbereiten Freund in ihm vermissen werden. Rabbiner Dr. Bamberger
sprach alsdann für die Mitglieder der Israelitischen
Religionsgesellschaft, Stuttgart. Er hob die zielbewusste Leitung des
langjährigen Leiters der Gemeinde besonders hervor, und dankte dem treuen
Freund und Berater für seine aufopfernde Tätigkeit. Es folgt
Rechtsanwalt Hayum für die Israelitische Landesversammlung, welcher der
Verstorbene seit ihrer Gründung angehörte, Dr. Hasgall für den Vorstand
der Israelitischen Religionsgesellschaft Stuttgart. Er gab in kurzen Zügen
ein klares und liebevolles Bild des toten. Es sprach ferner ein Vertreter
der Offiziere des ehemaligen Landsturmregiments Esslingen, der hauptsächlich
die Vaterlandsliebe des Entschlafenen hervorhob. Alfred Ullmann gab dem
Mitgefühle über den Heimgang des angesehenen Bruders der Stuttgart-Loge
Ausdruck. Zuletzt sprach noch ein Vertreter für das Personal der Firma.
Bei all denen, die den Verstorbenen gekannt haben, wird sein
Andenken bleiben und in höchsten Ehren gehalten werden.
Seine Seele sei eingebunden
in den Bund des Lebens.
Der Vorgänger unseres verehrten Raws, Herr Rabbiner Dr. Ansbacher,
Wiesbaden, hielt noch im Owel-Hause (Trauerhause) eine Ansprache und
widmete warme, sehr zu Herzen gehende Worte dem heimgegangenen Freunde.
Unter den zahlreichen verdiensten hob er besonders hervor, dass die Gründung
des orthodoxen Rabbinats in Stuttgart in erster Linie das Werk Siegfried
Kahns – das Andenken an den Gerechten ist zum Segen – gewesen war. Seine
Lebensaufgabe war der jüdischen Sache geweiht. Mit der Gewissheit, dass
der Name Siegfried Kahn dauernd mit der Geschichte der Stuttgarter
Religionsgesellschaft verbunden bleiben wird, schloss Dr. Ansbacher den
Hesped (Trauerrede). Es
war ein großer Kreis, die gesamte Kehillo
(Gemeinde), die tief ergriffen zu später Abendstunde erschienen war." |
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Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juni 1932: "Durch den Heimgang
unseres Vorsitzenden, des Herrn Siegfried Kahn ist unsere Gemeinde
in tiefe Trauer versetzt worden. Seine zielbewusste Führung, seine
selbstlose, gewissenhafte Hingabe, seine unermüdliche Tatkraft waren uns
vorbildlich. Wir werden dem Führer, der in Frömmigkeit und Menschenliebe
wirkte, ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Vorstand der israelitischen Religionsgesellschaft, Stuttgart." |
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Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juni 1932: |
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Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. September 1932: |
Goldene Hochzeit von Max Stern und Bertha geb. Thalheimer
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. November 1932: |
80. Geburtstag von Isaak Kaufmann
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. November 1932: |
70.
Geburtstag von Sigmund Lindauer (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Dezember 1932: |
Goldene
Hochzeit von Ferdinand Mayer und Sannchen geb. Lußheimer (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 18. Januar 1933: |
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Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Februar 1933: |
70. Geburtstag von Dr. Bär I (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Februar 1933: |
Beisetzung von Fritz Rosenfelder (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. April 1933: |
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Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen
Gemeinden Württembergs" vom 1. Mai 1933:
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Zum Tod von Bertha Strauß geb. Grünwald (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. September 1933: |
Zum Tod von Fabrikant Sigmund Lindauer (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. November 1935: |
Herbert und Julius Kahn emigrieren (1938)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1938: "Stuttgart, 20.
Februar (1938). Unsere Religionsgesellschaft teilt das Schicksal aller
Gemeinden Deutschlands. Dass sie wertvolle und verdienstreiche Mitglieder
durch die notwendig gewordene Auswanderung verliert. So sahen wir mit
innigem Bedauern dem Brüderpaar Herbert und Julius Kahn nach. Ersterer
hat unserem Vorstandskollegium angehört, nachdem sein Vater Siegfried
Kahn – Cannstatt lange Jahre dessen Vorsitzender gewesen war, und ist
vor Jahresfrist nach Transvaal ausgewandert. Julius Kahn hat viele Jahre
in unserem Bes haknoses (Synagoge) das leienen (Vorbeter) versehen in
vorbildlicher Pünktlichkeit, obwohl er während der Woche von Geschäft
und Geschäftsreisen vollauf in Anspruch genommen war. Beide Brüder haben
zu den rührigsten Schülern ihres Raw (der orthodoxe Rabbiner in
Stuttgart) gehört und sich schöne Fertigkeit im Gemoro-Lernen
angeeignet. Julius Kahn fährt nach Erez Israel. Möge es beiden Herren,
jedem an seinem Niederlassungsort, gelingen, deutsche Organisation und
Wirksamkeit zum Besten von Tauroh (Tora) und Awaudo (Gottesdienst) zu
entwickeln. Mögen sie ihrer Mutter, die zu ihrer religiösen Entfaltung
soviel beigetragen hat, nur Gutes zu melden haben. Amious." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Der Optiker und Graveur J. Dessauer verlässt
Cannstatt (1861)
Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Juni 1861: "Wildbad in Württemberg.
Unterzeichneter zeigt hiermit ergebenst an, dass er seinen Wohnsitz von
Cannstatt nach Wildbad verlegt und während der Saison eine Israelitische
Restauration errichtet hat; für reinliche, gute Speisen, verbunden mit
reeller und guter Bedienung, werde ich alle Sorge tragen, und lade zu
zahlreichem Zuspruch höflichst ein.
J. Dessauer, Optiker und Graveur, Hauptstraße No. 183."
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Anzeige
von Bernhard Ostertag - Einladung an einen jüdischen Gastwirt nach Cannstatt
(1874)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 22. September 1874: "Cannstatt.
Wegen vorgerücktem Alter ist die Besitzerin des in Mitte der Stadt an der
Hauptstraße gelegenen
'Gasthof zur Ente'
willens zu verkaufen oder zu verpachten und zwar mit
vollständigem Inventar.
Auf demselben wurde bisher das Geschäft mit sehr gutem Erfolg betrieben
und würde einem tüchtigen Manne (besonders Israelite) Gelegenheit
geboten sein, sich eine gute und sichere Existenz zu gründen.
Da am hiesigen Platze selbst viele Israeliten wohnen und der
Fremdenverkehr ein sehr starker ist, besonders schon als Badeplatz und
vermöge Cannstatts günstiger Lage als Eisenbahnknotenpunkt von vielen
Auswärtigen zur Abhaltung von Hochzeiten benutzt wird, da dieser Gasthof
nur als einzige jüdische Restauration hier existiert.
Kauf und Pachtbedingungen sind sehr billig gestellt und erteilt nähere
Auskunft der Beauftragte
Bernhard Ostertag, Werderstraße." |
Anzeige des Hotels von Simon Löwenthal (1882)
Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Juli 1882: "Cannstatt.
Hotel Löwenthal. Koscher.
Empfehle mein neu und komfortabel eingerichtetes Hotel in unmittelbarer Nähe
des Bahnhofs zum Logieren wie auch zur Abhaltung von Hochzeiten.
Restauration zu jeder Tageszeit.
Simon Löwenthal." |
Das israelitische Hotel Löwenthal ist zu verpachten
(1887)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. August 1887: "Israelitisches Hotel
sofort zu verpachten.
Das gut renommierte und frequente am Bahnhof
Cannstatt gelegene Hotel Löwenthal ist wegen eingetretenen Sterbefalls
unter günstigen Bedingungen auf eine Reihe von Jahren sofort zu vermieten
und bitte ich Reflektanten, sich gefälligst an mich wenden zu wollen.
Bernhard Ostertag, Cannstatt, Seelbergerstrasse 18." |
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Anzeige in
der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. August 1887: derselbe
Text. |
Mitarbeiterin für das Hotel Löwenthal gesucht
(1897)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. November 1897: "Suche für mein
Hotel ein solides, anständiges Mädchen, aus ordentlicher Familie, zum
Servieren. Offerten bitte zu richten
Hotel Löwenthal, Cannstatt am Neckar." |
Anzeige von Frau Siegmund Rothschild (1899)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. September 1899: "Für sofort wird
ein erfahrenes, tüchtiges Mädchen, zu einem alten Ehepaare gesucht.
Guter Lohn und Behandlung zugesichert. Offerten zu richten an
Frau Siegmund Rothschild,
Cannstatt, Württemberg, Olgastraße 44". |
Anzeige von Frau M. Rothschild (1900)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Dezember 1900: "Gebildetes, 20-jähriges
Mädchen
sucht Stellung als Stützte der Hausfrau, in nur erster Familie. Näheres
durch
Frau M. Rotschild,
Cannstatt am Neckar, Schillerstraße 24." |
Mitarbeitersuche der Viehhandlung von Salomon
Rothschild (1903)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Dezember 1903: "1-2 tüchtige junge
Leute als Ein- und Verkäufer bei gutem Gehalt gesucht. Es wollen sich nur
erste Kräfte melden. Offerten mit Gehaltsansprüchen, Zeugnisabschriften
und Photographie erbeten an Salomon Rothschild, Viehhändler, Cannstatt (Württemberg)." |
Konditorei zu verkaufen (1907)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Januar 1907: "Wegen Geschäftsaufgabe
habe ich am hiesigen Platz eine der ersten Konditoreien zu verkaufen oder
auf mehrere Jahre an einen tüchtigen Konditor zu verpachten. Das Anwesen
ist in bester Geschäftslage, nur drei Minuten vom Bahnhof entfernt, und
erfreut sich einer sehr guten Kundschaft.
Dasselbe würde sich speziell für einen israelitischen Geschäftsmann
eignen, da durch Verkauf das einzige jüdische Hotel am Platze per 1.
Februar dieses Jahres eingeht, ein Ersatz noch nicht beschaffen, obwohl
mehrere zur Kultusgemeinde zählende, auswärts wohnende Familien auf eine
rituelle Wirtschaft angewiesen sind, ebenso eine Anzahl junge Leute eine
solche bevorzugen würden. Außerdem wohnen am Platz ca. 130
Familien.
Die Konditorei ist für Weinschank konzessioniert. Lokalitäten sind genügend
vorhanden und es hätte ein tüchtiger Mann mit etwas Vermögen
ausgezeichnete Gelegenheit zur Existenzgründung. Die Übernahme kann
sofort oder per 1. April erfolgen. Selbstinteressenten erfahren gegen
Retourmarke alles Weitere durch den Beauftragten. Jacob Hirsch, Cannstatt,
Karlstraße 64." |
Anzeige der Wurstfabrik L. Rothschild (1909)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Januar 1909: "Wurstfabrik mit
elektrischem Betrieb. Empfehle meine anerkannt vorzüglichen Spezialitäten:
Fleischwürste per Stück 15 Pfennig.
Knoblauchwürste per Stück 15 Pfennig.
Hamburger Gemüsewürste per Stück 1 Mark.
Lyoner Wurst das Pfund 1.20 Mark.
L. Rothschild Stuttgart-Cannstatt.
Wilhelmstraße." |
Anzeige der Viehhandlung von Jakob Thalheimer
(1909)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Oktober 1909: Cannstatt, Württemberg.
Suche für meinen Viehhandel (Zuchtviehhandel) einen tüchtigen
jungen Mann,
der Ein- und Verkauf selbständig besorgen kann und mit der Landkundschaft
umzugehen versteht. Süddeutscher bevorzugt.
Nur tüchtige, vertrauenswürdige junge Leute, welche auf eine dauernde
Stellung reflektieren, wollen sich melden.
Jakob Thalheimer." |
Mitarbeitersuche der Pferdehandlung S. Löwenthal
(1920)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Januar 1920: "Perfekter, selbständiger
Buchhalter und Korrespondent wird zu sofortigem Eintritt gesucht.
Nur erste Kräfte mit ersten Referenzen wollen sich unter Angabe der
Gehaltsansprüche und Zeugnisabschriften melden. S. Löwenthal,
Pferdehandlung. Cannstatt – Stuttgart." |
Geburtsanzeige einer Tochter von Siegfried Kahn und
Else geb. Nathan (1921)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Mai 1921:
"Die glückliche Geburt
einer Tochter beehren sich anzuzeigen
Siegfried Kahn und Frau Else geb. Nathan. Cannstatt, 21. April 1921." |
Ausschreibung der Rabbinerstelle der
Religions-Gesellschaft Stuttgart - unterzeichnet von Siegfried Kahn in Cannstatt
(1925)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Februar 1925: "An unserer
Religions-Gesellschaft ist die Stelle eines Rabbiners neu zu besetzen.
Orthodoxe Herren, mit pädagogischer Bildung, die über pädagogische und
rhetorische Kräfte verfügen und im Besitze Hattara
Horaa orthodoxer Autoritäten sind, werden gebeten, ihre Bewerbungen
dem Unterzeichneten baldmöglichst einzusenden. Israelitische
Religionsgesellschaft, e.V., Stuttgart. Der Vorstand: Siegfried Kahn,
Cannstatt". |
Verlobungsanzeige von Eva Kops und Julius Strauss (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. August 1927: |
Todesanzeige für David Nathan (1931)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1931:
"Am Heiligen Schabbat, dem 25. April 1931 entschlief sanft nach kurzer
Krankheit unser lieber, treu besorgter Vater und Großvater,
Herr David
Nathan – das Andenken an den
Gerechten ist zum Segen – im 73. Lebensjahr.
Cannstatt, 27. April
1931.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Siegfried Kahn und Frau
Else geb. Nathan.
Herbert, Julius und Minne Kahn."
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Weitere Dokumente
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; Anmerkungen auf
Grund der Recherchen von P. K. Müller)
Postkarte
von K. Adler & L. Goldmann
am die Firma Elsas & Co.
in Cannstatt (1883) |
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Die Postkarte von K. Adler & L.
Goldmann in Kirchheimbolanden
wurde versandt an die Fa. Elsas in Cannstatt am 25. April 1883.
Bei K. Adler könnte es sich um Kaufmann Adler handeln. Dieser war verheiratet mit der Frau
des verstorbenen Moses Goldstein, der Witwe Karoline Goldstein. Bei L. Goldmann könnte es
sich um den Sohn von Moses und Karoline Goldstein - Leo Goldstein - handeln.
Im Telephon-Adressbuch für das Deutsche Reich Kirchheimbolanden 1907 findet sich nachfolgender
Eintrag - Adler & Goldmann, Manuf.-W., Schloßstr. 16 (Link
zum Adressnachweis). |
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Geschäftskarte
der Firma S. Rothschild & Co.,
Bettfedern und Daunen en gros (Cannstatt, 1897) |
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Die Geschäftskarte der Firma S. Rothschild
& Co., Bettfedern und Daunen en gros (Cannstatt), wurde am 12. Oktober
1897 versandt. Empfänger war Martin Sermersheim in Miltenberg am Main.
Bestätigt wird der Eingang eines Rechnungsbetrages.
Die Firma S. Rothschild & Co., Inhaber Sigmund Rothschild und
Josef Hanauer: Bettfedern und Fabriken, beschäftigte 1899 70 Arbeiter in
Cannstatt.
Sigmund Rothschild (geb. 12. September 1855 in Gemmingen, gest. 25.
November 1932 in Cannstatt), war seit 1887 verheiratet mit Sara
Rothschild geb. Engelbert (geb. 10. Februar 1863 in Lehrensteinsfeld
als Tochter des Rabbiners Dr. Moses Engelbert und der Emilie geb.
Henrichsen, gest. 7. Dezember 1925 in Cannstatt). Die Kinder der beiden
waren: Louis (1888), Hedwig (1889), Elise (1890), Hermine (1892) Emilie
(1895). Sigmund und Sara Rothschild wurden im israelitischen
Teil des Steigfriedhofes in Cannstatt beigesetzt (Hahn, Steigfriedhof
S. 96). |
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Weitere
Geschäftskarte der
Cannstatter Bettfedernfabrik
Rothschild & Hanauer (1910) |
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Die obige Karte
wurde am 3. Oktober 1910 versandt |
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