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in Crailsheim
Crailsheim (Kreis Schwäbisch
Hall)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Crailsheim wurden in jüdischen Periodika
gefunden (ohne Texte zur Synagogengeschichte, siehe auf Hauptseite). Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Neueste
Einstellung am 14.5.2017.
Hinweis: ein großer Teil der Texte konnte noch nicht
abgeschrieben werden; bitte zum Lesen die Textabbildungen anklicken.
Übersicht:
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer und Vorsänger
Hinweis
auf das Misrachbild des Vorsängers Pfeiffer in Crailsheim (von 1891)
Hinweis:
mit einem Misrachbild, angefertigt am 10. Siwan 651 (= 16. Juni 1891)
durch "Leiser, der ehrenwerte Herr Pfeiffer ..., Vorsänger (von)
Crailsheim" beschäftigt sich der Beitrag von
Abraham Frank: Das Misrachbild. In: Württembergisch Franken.
Jahrbuch 2010. S. 261-266.
Das Misrach-Bild ist in der Judaica-Sammlung des Hällisch-Fränkischen
Museums in Schwäbisch Hall zu sehen. Das Foto erstellte Barbara Schwedler.
Zur Person eines Vorsängers Leser Pfeiffer... können keine näheren
Angaben gemacht werden. |
Zum Tod des Religionslehrers i.R. Mendel Cohn
(1923)
Anmerkung: Lehrer Mendel (Manuel Menachem) Cohn ist am 3. Oktober 1850 in
Wadislawow (damaliges Russisch-Polen) geboren. Er war verheiratet mit Jeanette
geb. Wassermann (geb. 27. August 1854, gest. 12. März 1928). Lehrer Cohn starb
am 4. März 1923 in Crailsheim. Das Grab der Eheleute ist im jüdischen
Friedhof in Crailsheim erhalten (Reihe 9 Nr. 28 nach der Dokumentation
Schubsky/Illich S. 332)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
15. März 1923: "Crailsheim, 11. März (1923). Am 14. Adar
verschied hier der emeritierte Religionslehrer Mendel Cohn im 73.
Lebensjahre. Der Verschiedene war ein über die Grenzen unserer Gemeinde
hinaus in Württemberg bekannter Gelehrter. Auf den Jeschiwot
in Litauen mit großem talmudischem Wissen ausgestattet, wirkte er von
1876 bis 1908 als Religionslehrer in Württemberg und erzielte als solcher
große, von seinen Vorgesetzten höchst gelobte Unterrichtserfolge und
erwarb sich um das religiöse Leben seiner Gemeinden große Verdienste.
Gern und selbstlos widmete er auch Zeit und Kraft der talmudischen Fortbildung
seiner hiesigen Amtsbrüder. An seinem Grabe zeichnete Hauptlehrer
Wochenmark sein Lebensbild als gelehrter Priester, eifriger Lehrer und
edler Mensch. Herr Bezirksrabbiner Dr. Berlinger, Hall,
ehrte das Andenken des Verblichenen durch die nachträglicher Erteilung
des Chower-Titel. Herr Oberlehrer Obersdörfer, Niederstetten,
widmete dem verewigten Freunde Worte dankbarer Verehrung. Seine Seele
sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Ausschreibung
der Religionslehrerstelle in Crailsheim nach Wechsel von Hauptlehrer Wochenmark
von Crailsheim nach Tübingen (1924)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Dezember 1924: |
Ausschreibung
der Stelle des Religionslehrers mit weiteren Aufgaben (1928)
Anzeige
in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 26. Oktober 1928: "Die Stelle des
Religionslehrers in Crailsheim soll wieder durch einen lebenslänglich
zu ernennenden Religionslehrer besetzt werden. Bewerber, de die deutsche
Reichsangehörigkeit besitzen und beide Volksschullehrerdienstprüfungen
erstanden haben, wollen sich bis zum 26. November 1928 bei der
unterzeichneten Stelle melden. Die Besoldung richtet sich nach Gruppe 8a
der Württembergischen Besoldungsordnung (RBP 4c) zuzüglich Wohnungsgeld,
Ortsklasse B, und eventuellen Kinderzuschlägen und wird durch die
Israelitische Zentralkasse ausbezahlt. Die außerhalb Württembergs
zugebrachten Dienstjahre werden in Anrechnung gebracht. Nebeneinnahmen
durch Ausübung der Schechita und Übernahme der Gemeindepflege stehen in
Aussicht. Eine Wohnung, die für verheiratete Bewerber geeignet ist, kann
geschafft werden. Umzugs und Reisekosten werden vergütet. Der Bewerber
muss die Befähigung haben, den Synagogenchor mit Harmonium zu
leiten.
Der Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs,
Stuttgart, Reinsburgstraße 19,II". |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1928: |
Religionslehrer
Silbermann besteht die 2. Volksschuldienstprüfung (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1929: |
Lehrer
Salli Silbermann wird Religionslehrer in Crailsheim (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1929: |
Elternabend
der Religionsschule der Gemeinde (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar
1930: |
Einführungskurs
in das Neuhebräische für die israelitischen Lehrer der Umgebung von Crailsheim
(1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1933: |
Hauptlehrer
Sally Silbermann wechselt von Crailsheim nach Laupheim - Religionsoberlehrer
Wilhelm Kahn wechselt von Laupheim nach Crailsheim (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1932: "Crailsheim. Man
schreibt uns: Am 1. November verlässt Hauptlehrer Sally Silbermann seinen
hiesigen Wirkungskreis, um denselben mit Laupheim
zu vertauschen. Sein Wegzug bedeutet für die Crailsheimer einen großen
Verlust. Silbermanns ausgezeichnete Eigenschaften als Pädagoge, Vorbeter
und Mensch sowie seine liebenswürdigen Umgangsformen sind es, die ihm die
Wertschätzung weiter Kreise verschafft haben. Mit Stolz übte er seinen
Lehrerberuf aus, kraftvoll vertrat er die Interessen seines Standes. Aber
nicht nur als Lehrer, sondern auch als Seelsorger erwarb sich Hauptlehrer
Silbermann große Verdienst. - Wo er auch immer wirkte - stets arbeitete
er mit vornehmster Gesinnung, aufrichtig und mannhaft zum Segen der
Gemeinde. Seine Verdienste bleiben hier
unvergessen." |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Oktober 1932:
"Israelitischer Oberrat. Stuttgart, 11. Oktober 1932. Der Oberrat der
Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg hat mit ihrem
Einverständnis versetzt:
Religionsoberlehrer Kahn - Laupheim, als Religionslehrer nach Crailsheim;
Religionslehrer Silbermann - Crailsheim, als Lehrer an die
israelitische Privatschule Laupheim unter gleichzeitiger
Übertragung der Verrichtungen des Religionslehrers daselbst auf die Dauer
dieser Anstellung." |
Abschiedsfeier
für Hauptlehrer Salli Silbermann (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. November 1932: |
Religionsoberlehrer
Wilhelm Kahn wird Religionslehrer in Crailsheim (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1933: |
Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Nur in Crailsheim wird die Konfirmation durchgeführt
(1870)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
1. Juni 1870: "Nachträglich erfahren wir, dass auch in Lehrensteinsfeld,
dem ehemaligen diesseitigen Rabbinatssitz, alle Eltern der diesjährigen
Konfirmanden sich weigern, ihre Kinder konfirmieren zu lassen. Im Braunsbacher
Rabbinatssprengel haben sämtliche Gemeinden des Bezirks die Vornahme des
Konfirmationsaktes verweigert bis auf die Stadtgemeinde Crailsheim,
wo auch Reformgottesdienst mit Harmonium eingeführt ist. Man sieht
hieraus, wie wenig dieses christliche Institut der Konfirmation in den
jüdischen Gemeinden Wurzel zu fassen vermochte, obgleich es schon seit
1831 zwangsweise in Württemberg existiert und wie der erste Hauch der
Freiheit wegfegt, was vier Jahrzehnte nur durch kirchliche Gewalt sich zu
erhalten vermochte." |
Frage nach der Erstellung eines neuen rituellen Bades
(1881)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
8. Juni 1881: "Crailsheim (Württemberg). Schon seit
mehreren Jahren wird hier die Frage erörtert, ob für das bis jetzt
bestehende, aber nicht den rituellen Vorschriften entsprechende Mikwe
(Frauenbad) ein neues, geeignetes errichtet werden soll; allein die
Ansichten der Gemeinde, welche aus ca. 70 Familien besteht, sowohl auch
die des Kirchenvorsteheramts waren geteilt; zwar versicherten nach einigen
eingelaufenen Petitionen an das Kirchenvorsteheramt die Mitglieder M.R.
und O.F., dass wenn sich ein geeigneter Platz bieten und der Kostenaufwand
nicht mehr als M. 3500 betragen würde, sie bereit seien, dem Gesuche
gerne zu entsprechen; allein man wusste jeden Antrag, der eingereicht
wurde, durch irgendeinen Vorwand abzulehnen. Es erhielten sich jedoch die
Hoffnungen der Petenten aufrecht, umso mehr, da aus ihrer Mitte zwei
weitere Kirchenvorsteher gewählt wurden und fand sich alsbald ein
geeignetes Haus mit Garten, welches zu diesem Zweck und zum allenfallsigen
Neubau einer Synagoge, was nur eine Frage der Zeit ist, sehr geeignet und
um Mark 3000 angekauft wurde, in der Erwartung, das nötige Wasser hierzu
aus der städtischen Wasserleitung zu erhalten und dass dieses Projekt
keinen Anstoß in der Gemeinde finde, da nach Abrechnung des Gartenwertes
das Frauenbad höchstens einen Kostenaufwand von Mark 3000 machen würde;
sobald die Sache lautbar wurde, gaben sich Einzelne alle mögliche Mühe,
um diesen Plan zu vereiteln.
Der Wasserzufluss hierzu wurde von der Stadtgemeinde aus örtlichen
Gründen verweigert; nicht nur, dass diese Nachricht mit Jubel begrüßt
und auf der Straße und in den Wirtshäusern von den Gegnern ausposaunt
wurde, wurde um dem Chillul Haschem (Entheiligung des Gottesnamens)
die Krone aufzusetzen ein Dankschreiben an den Stadtgemeinderat mit ca. 17
Unterschriften versehen, gerichtet; als Unterzeichner sind bekannt M.
Rosenfeld und dessen Brüder, M. Grimsfelder und Jakob Grimsfelder,
Mandelbaum, Levy etc. mit dem Inhalte, dass sie ihren Dank für die
Ablehnung des Gesuches aussprechen, und der Bitte, auch ferner jedes
derartige Gesuch abzulehnen, da diese Sache nicht mehr zeitgemäß sei und
nur in das Mittelalter zurückführe etc. Welchen Anklang das
Dankschreiben bei dem Gemeinderat gefunden, werden die Unterzeichner aus
der Rückantwort ersehen haben.
Man überlässt diese Handlungsweise der Betreffenden zur Beurteilung der
geehrten Leser." |
Ein Komitee zur Unterstützung der verfolgten
russischen Juden wurde gebildet (1882)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. Juni 1882: "Crailsheim (Württemberg). Auch in unserer
Stadt hat sich ein Komitee zur Sammlung von Unterstützungen für die
schwerverfolgten, russischen Israeliten gebildet. Nach dem hiesigen
Amtsblatt sind folgende Herren Mitglieder desselben: Beckh, Dekan; Denk,
Oberamtsgeometer; Dollmetsch, Fr. Gemeinderat; Dr. Eichberg, Oberamtsarzt;
Freundlich, Otto; Gambs, Oberamtmann; Grünsfelder, Moses; Königsberger,
Lehrer und Kantor; Kohn, Karl; Lindenberger, Karl; Lindner, Louis;
Oehler, Kaplan; Paradeis, Revierförster; Philipp, Karl, Gemeinderat;
Rosenfeld, Maier; Sachs, Stadtschultheiß; Stein, J.B., Kaufmann; Vogt,
Stadtpfarrer.
Das Ergebnis der Sammlung wurde im Betrage von 508 Mark 50 Pfennig der
Redaktion des Israelit zugesandt, welche die Spendenliste veröffentlichen
wird. Unser verehrter Herr Stadtschultheiß Sachs, der im Wohl tun und
Liebeüben nicht müde wird, hat sich auch bei dieser Gelegenheit aufs
Neue die Liebe und den Dank seiner jüdischen Mitbürger erworben, indem
er, wie bei jeder anderen Veranlassung, auch diesmal gezeigt hat, dass ein
Konfessioneller Unterschied seinem Herzen fremd ist. Gott lohne es ihm.
....-r" |
70-jähriges Jubiläum des Wohltätigkeitsvereins
(1908)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. Mai 1908: "Crailsheim,, 5. Mai (1908). Dem hiesigen Wohltätigkeitsverein
war die hohe Freude beschieden, am Sabbat
Acharei Mot die Feier seines 70-jährigen Bestehens zu
begehen. Am Morgengottesdienste in der Synagoge, hielt Herr Lehrer und
Kantor Strauß, eine schöne Rede zu Ehren des Tages und wies auch die
Geschichte und die hohen Gegenwartsaufgaben der Chewra hin. Abends
versammelte sich der Verein nochmals zu einem gemütlichen Bankett, an dem
wieder Reden und Vorträge die Geselligkeit würzten und die Festesfreude
erhöhten." |
25-jähriges Jubiläum des Wohltätigkeitsvereines
Chevro Bikur Cholim (1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 27. Juni 1913: "Crailsheim. 25-jähriges Jubiläum der
Chevro Bikur Cholim. - Schon am Vorabend versammelten sich sämtliche
Vereinsangehörige zum gemeinsamen Gottesdienste in der hübsch
geschmückten Synagoge. Am Festtage selbst wurden die Begründer des Vereins
zur Tora aufgerufen und spendeten namhafte Beträge für die verschiedenen
Wohlfahrtseinrichtungen in der Gemeinde.
Eine von Hauptlehrer Strauß tief empfundene und vortrefflich
angelegte Festpredigt, umrahmt von der Feier angepassten, ausgezeichnet
vorgetragenen Gesängen des Synagogenchors gab dem Festtag eine würdige
Weihe.
Nach Schluss des Gottesdienstes begaben sich die Mitglieder in das Schiur-Lokal
(sc. Schiur = Lehrvortrag), um dort in gewohnter Weise Vorlesungen aus der
heiligen Tora entgegenzunehmen.
Die weltliche Feier fand am gleichen Tage, abends von 6 Uhr ab, in
dem sinnreich dekorierten Saale des Hotel Faber statt. Eingeleitet wurde
diese durch einige Musikstücke. Der Vorstand, Hermann Goldstein,
widmete den zahlreich erschienenen Mitgliedern und Festgästen herzlichen
Willkommengruß und gab seiner Freude über die stattliche Beteiligung
beredten Ausdruck. Nach einigen von der Musikkapelle flott vorgetragenen
Piesen folgte die von Bertold Stein in freundschaftlicher Weise
übernommene Festrede.
Mit einer Zurückerinnerung an die glorreichen Befreiungskriege und
Abschüttelung des französischen Joches vor 100 Jahren sowie mit einer
patriotischen Kundgebung zum 25-jährigen Regierungsjubiläum unseres
Kaisers Wilhelm II., leitete der Redner seine Ansprache ein, ging auf den
Vereinsfesttag über, sprach über die Entstehung, über die Entwicklung
und über die idealen Ziele , die der Verein Bikur Cholim verfolgt. Er
berichtete über das viele Gute und Edle, das der Verein seit seinem
Bestehen gestiftet und geleistet hat, rühmte das Andenken der im Verlaufe
der Zeit dahingeschiedenen Mitglieder und erkannte warm an die
Opferwilligkeit und Diensteifrigkeit der Vereinsangehörigen. In
ausführlicher Weise rollte der Redner der zahlreichen Versammlung ein
Bild der Vereinsgeschichte auf, stellte sehr interessante Parallelen des
Vereins mit einzelnen Torastelen an, gedachte der reichen Stiftung an die
Gemeinde sowie der namhaften Spenden für die Bedürftigen und sprach das
Gelöbnis aus, dass der Verein seine heiligen Pflichten Gemilus-Chesed
(Wohltätigkeit) und Bikur-Cholim (Krankenbesuch) wie bisher auch weiter
als sein höchstes Panier hochhalten werde.
Ein von Julius Goldschmidt mit feinem Verständnis und tiefem
Gefühl vorgetragenes Lied fand den ungeteilten Beifall der Zuhörer. Dem
humoristischen Teil trug Max Heckscher mit einem ausgezeichneten
Couplet Rechnung, welches allseitig lebhaft applaudiert wurde.
Imanuel Rosenfeld überbrachte als Vorstand die Gratulation des
Brudervereins Gemilus-Chasodim. L.H. Goldstein sprach im Namen des
Kirchenvorsteheramtes dem Verein für die hochherzige Stiftung, bestehend
aus 3 prachtvoll ausgeführten Tora-Mäntelchen und einer ebensolche
Schulchandecke, den besten Dank aus, ebenso Herrn Berthold Stein für die
tief zu Herzen gehende wahre Begeisterung hervorrufende Festrede und für
die, die Aufgabe des Vereins so wirkungsvoll beleuchtenden Worte. Privatier
Essinger gedachte in humoristischer Weise der Leiden und Freuden des
Vereins, feierte in besonderer Art das älteste Mitglied, Herrn Moses
Grünsfelder, der für den Verein so viel Gutes gewirkt hat und nun 25
Jahre lang die Schriftführer- und Kassiererstelle mit größter Treue und
Pünktlichkeit bekleidet. Den noch lebenden 12 Gründern des Vereins
- Ludwig Friedmann, Moses Grünsfelder, Hermann Grünsfelder, Jakob
Grünsfelder, Jakob Essinger, Bernhard Goldstein, Jesaias Levi, L. H. Goldstein,
Dr. med. Adolf Rosenfeld, Oberamtswundarzt, Isaak Kohn, Samuel Bär, David
Heinsfurter - überreichte der Vorstand mit einer sinnreichen
Ansprache Ehren-Urkunden.
Mit einem Tanzvergnügen fand das Fest seinen Abschluss. Der Verlauf war
ein allgemein fröhlicher, aber auch würdiger zu nennen, auf den der
Verein Bikur-Cholim stets mit Stolz zurückblicken kann. Eine schönere,
stimmungsreichere, harmonischere Feier hat bis heute in unserer Gemeinde
nicht stattgefunden." |
Jahresversammlung
des "Gemeindevereins" (1924)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Juli 1924: |
Ergebnisse
der Vorstandswahlen (1924)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juli 1924: |
Städtische
Gedenkfeier für die Weltkriegsopfer mit Religionslehrer Wochenmark (1924)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. September 1924: |
Vortrag
der Ortsgruppe des Central-Vereins zur antisemitischen Hetze (1925)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Februar 1925: |
Generalversammlung
des Gemeindevereins (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1927: |
Weiherede bei der Einweihung des Kriegerdenkmals durch Rabbiner Dr. Rieger
(Stuttgart) (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1927: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1927: |
|
Vortrag
von Religionslehrer Silbermann über Lessing und Moses Mendelssohn (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1928: |
Generalversammlung
des Gemeindevereins (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1928: |
Purimfeier
des Gemeindevereins (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1928: |
Vortrag
von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch (Stuttgart) (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni
1928: |
Vortragsabend
des Jüdischen Jugendvereins (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1929: |
Generalversammlung
des Jüdischen Frauenvereins (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1929: |
Jugendtreffen
in Crailsheim, organisiert vom Jüdischen Jugendverein und vom Landesverband
(1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Februar 1929: |
Treffen
des Nürnberger Jüdischen Jugendvereins mit württembergischen Jugendbünden in
Crailsheim (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. März 1929: |
Vortrag von Bezirksrabbiner Dr. Kroner (Oberdorf) im
Gemeindeverein (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. März 1929: |
Generalversammlung
des Vereins "Einklang" (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. März 1929: |
Heimabend
des Jüdischen Jugendbundes (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. April 1929: |
Hebräischer
Sprachkurs im jüdischen Jugendverein (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1929: |
Vortrag
des Jüdischen Jugendvereins mit Hauptlehrer Silbermann über "Die
Verhältnisse in Palästina zur Zeit Esras" (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1929: |
Ein
Friedhofsweg wurde erstellt - drei Torarollen wurden ausgebessert (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1929: "Crailsheim.
Trotz der schwierigen finanziellen Verhältnisse, mit denen die Mittel-
und Kleingemeinden zu kämpfen haben, ist es unserer Gemeinde gelungen,
durch Toraspenden einen schönen, der Toten würdigen Friedhofweg zu
erstellen. Aus derselben freiwilligen Spendenkasse 'Zorche Zibur' konnte
die Gemeinde im Laufe des Jahres drei Seforim (Torarollen) ausbessern
lassen und so dem Gebrauche wieder zuführen." |
Das
Israelitische Vorsteheramt lädt den Synagogenchor zu einem Essen ein (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1929: |
Simchas-Tora-Ball
in der Gemeinde (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1929: |
Chanukka-Feier
des Vereins "Einklang" (1929/30)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1930: |
Plenarversammlung des Vereins "Einklang"
(1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1930: |
Generalversammlung
des Jüdischen Jugendvereins (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1930: |
Vortrag
von Rabbiner Dr. Kroner (Oberdorf) über "Die Juden in ihren geistigen
Beziehungen zu den Arabern" (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1930: |
Vorstandswahlen bei der Generalversammlung des Jüdischen Frauenvereins
(1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1930: |
Maskenball
des Vereins "Einklang" (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1930: |
Treffen
von Jüdischem Frauenverein und Jüdischem Männerverein zur Sicherung der
Armenkasse (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1930: |
Gedächtnisfeier
für den verstorbenen Rabbiner Dr. Hermann Kroner (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. August
1930: |
Vortragsabend
mit dem amerikanischen Komponisten und Oberkantor Paul Discount (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. August 1930: |
Simchas-Tora-Ball
des Vereins "Einklang" (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1930: |
Gemeindeabend
mit einem Referat von Sam Friedmann zu Kirchensteuerfragen (1930)
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. November 1930:
|
Chanukka-Feier
des Vereins "Einklang" (1930/31)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1931: |
Vortragsabend
mit Rabbiner Dr. Cohn (Ulm) über "Die Propheten Israels" (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1931: |
Das
Israelitische Vorsteheramt lädt den Synagogenchor zu einem "Gemütlichen
Abend" ein (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1931:
|
Vortrag
von Rabbiner Dr. Cohn (Ulm) "Sind die Angriffe auf den Talmut
berechtigt?" (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1931: |
Vortrag
im jüdischen Jugendverein mit Lehrer Silbermann über "Kultur im
Judentum" (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. April 1931: |
Vortrag
des Jüdischen Jugendvereins mit Paul Stein über "Moses Mendelssohn"
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1931: |
Vortrag
von Dr. Königsberger vor Vertretern kleinerer jüdischer Gemeinden (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1931: |
Chanukka-Feier
in der Gemeinde (1931/32)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1932: |
Gemeindeabend
mit einem Vortrag von Dr. Königsberger über "Die Medizin im Talmud und
bei den alten Juden" (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1932: |
Vortrag
mit Rabbiner Dr. Cohn (Ulm) über "Judentum und Urchristentum"
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1932: |
Plenarversammlung
des Israelitischen Frauenvereins (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Februar 1932: |
Gemeindeabend
mit einem Vortrag von Dr. Königsberger über "Rabbi Joselmann"
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Mai 1932: |
Wahlen zum Gemeindevorsteheramt (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. November 1932: |
Chanukka-Feier
des Vereins "Einklang" (1932/33)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1933: |
Vortragsabend
der Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1935: |
Generalversammlung
des Frauenvereins (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1935: |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Über den jüdischen Oberamtsarzt Dr. Felix Eichberg
(1876)
Anmerkung: Dr. Felix Eichberg ist am 2. März 1834 in Edelfingen
als Sohn des Lehrers (in Mergentheim)
Jonas Samuel Eichberg und seiner Frau Rachel geb. Löb geboren. Er heiratete im
Juli 1862 in Steinbach Hermine geb. Gutmann, eine am 4. Mai 1843 in Feuchtwangen
geborene Tochter von Samuel Gutmann und der Karoline geb. Henle. Das Paar hatte
vier Kinder: Louis (1863, gest. 1. Januar 1931 in Stuttgart), Theodor
(1864), Pauline (1868, verheiratet seit 1891 mit Max Blaut aus Geisa
[geb. 1857], mit dem sie zwei Kinder hatte, die noch in Crailsheim geboren sind:
Ernst [1896] und Frederick [1891 - 1961 in New York]) sowie Agnes (1874,
verheiratet seit 1897 in Stuttgart mit Salomon Kaufmann aus Bad
Dürkheim). Am 25. Februar 1891 verzog Dr. Eichberg von Crailsheim nach
Stuttgart. Seine Frau Hermine starb am 25. Februar 1891 in Stuttgart, er selbst
starb am 10. Oktober 1919 ebd. (keine Nachweis für eine Beisetzung im
Stuttgarter Pragfriedhof, siehe Dokumentation Hahn).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Februar
1876: "Crailsheim. Das Judentum hat noch zu allen Zeiten
Männer hervorgebracht, die sowohl auf dem Gebiete der Kunst als auch der
Wissenschaft eine hervorragende Rolle gespielt haben und noch spielen.
Nachstehende Zeilen haben den Zweck, den geehrten Lesern dieses Blattes
das Leben und Wirken eines Mannes zu schildern, der zu den
Hervorragendsten unserer Glaubensbrüder gehört und wohl wert ist, dass
man auch in weiteren Kreisen seiner mit Verehrung gedenkt.
Am 16. Januar waren es drei Jahre, dass seine Majestät der König von
Württemberg, das Oberamts-Physikat Crailsheim dem Herrn Dr.
Eichberg dahier übertragen hat. Mit dieser Ernennung des ersten jüdischen
Oberamts-Arztes wurde ein eingefleischtes Vorurteil gegen unsere
Glaubensgenossen für immer zu Grabe getragen. Vielleicht wäre dies nicht
der Fall gewesen, wenn es sich nicht um einen Mann gehandelt hätte, der
mit seinen vorzüglichen Prüfungszeugnissen und bedeutenden praktischen Erfolgen
im Berufe, seine Konkurrenzen weit überflügelt hätte. - Wir erinnern
uns noch jener Mitteilung in diesen geschätzten Blättern und gedenken
mit Vergnügen des großen Jubels, welchen dieselbe unter allen unseren
Glaubensgenossen hervorrief.
Herr Oberamts-Arzt Dr. Eichberg ist aber trotz seiner neuen Stellung der
bescheidene, anspruchslos Mann geblieben wie vorher und mit unermüdlicher
Treue und Sorgfalt wartet er seines erhabenen Berufes und widmet seine
ganze Kraft dem Dienste der leidenden Menschheit ohne jeden
konfessionellen Unterschied. Es wird wenige Ärzte geben, die ein solch
unbegrenztes Vertrauen besitzen und eine solche kolossale Praxis haben wie
Herr Oberamts-Arzt Dr. Eichberg; es wird aber auch nicht leicht einem Arzt
von Bekennern anderer Konfessionen solche hohe Verehrung und Lebe
entgegengebracht wie diesem in des Wortes weitgehendstem Sinne
ausgezeichnetem Herrn. Fragen wir nun nach dem Grunde, in dem dieser
Vertrauen, diese Liebe und Verehrung des Publikums wurzelt. Ist es etwa
eine besondere einschmeichelnde Redegabe oder ein Prahlen mit glücklich
bewiesenen Kuren? O nein, lieber Leser, der Herr Oberamts-Arzt ist am
Krankenbette wie im beruflichen Verkehr überhaupt nichts weniger als
gesprächig, im Gegenteil sehr einsilbig und spricht nur, was zur Sache notwendig
gehört. Ich will dem verehrten Leser das Geheimnis nicht länger
vorenthalten. Er ist in erster Linie die vertrauenerweckende Erscheinung
dieses Arztes, der mit scharfer Beobachtungsgabe die Diagnose stellt,
ferner das Bewusststein, einen Mann der Wissenschaft vor sich zu haben,
der mit den neuesten Erscheinungen und Erfahrungen und was noch dazu
gehört stets auf dem laufenden ist und nicht hinter dem Bierglase seine
Studien fortsetzt, sodann einen Mann zum Arzte zu haben, dem man nicht
eine Anzahl Boten schicken muss, bis es ihm zu kommen beliebt, oder bis er
sich von einer heiteren Gesellschaft trennen kann. Wenn Gefahr vorhanden,
ist es nicht nötig zu bitten, bald wieder zu kommen, denn diesem Manne ist
an jedem Patienten gleichviel gelegen, bei ihm spielt der Mammon durchaus
keine Rolle. Wie viele Arme erhalten von ihm unentgeltliche Behandlung, wo
mancher andere Arzt sich bezahlen ließe, ja er reicht vielen aus eigenen
Mitteln noch nebenbei Unterstützung. Der Arme wird mit derselben Aufmerksamkeit
behandelt wie der Reiche und darf ihn ohne Scheu zu jeder Stunde der Nacht
herbeiholen, er ist ihm stets willkommen und wird freundlich
aufgenommne.
Im geselligen Verkehr lernen wir in Herrn Dr. Eichberg einen liebenswürdigen
Gesellschafter kennen, aber auch einen Mann von tadellosem, unantastbarem
Charakter, der ihm die Herzen im Fluge erobert. Da der Beruf diesen Mann
mit voller Kraft in Anspruch nimmt, so ist er ein seltener Besucher des
Gotteshauses geworden, wenn aber irgend tunlichst, versäumt er es nicht,
für seinen seligen Vater Rabbiner Jona Eichberg seligen Andenkens das
Kaddischgebet zu verrichten und steht dann mit einer Andacht in der
Synagoge, wie es sich von einem so ausgezeichneten Manne nicht anders
erwarten lässt.
Handelt es sich um irgendetwas Wohltätiges in unserer Gemeinde, so ist
Herr Dr. Eichberg stets beteiligt. Einen herumziehenden israelitischen Armen
lässt weder er, noch seine Gemahlin das hier für dieselben eingeführte
Kostbillet in der Garküche verabreichen, an den Familientisch muss sich
der Arme setzen und mitessen. Wir sehen, dass das 'jüdische Herz' auch in
diesem Hause eine große Rolle spielt.
Der Allgütige möge ihm das viele Gute reichlich vergelten und ihn
segnen. Er lasse ihn ein hohes Alter erreichen zur Ehre seiner Gemeinde,
wie des Judentums überhaupt, sowie zum Heil und zum Glücke der leidenden
Menschheit." |
Zum Tod des Oberlehrers i.R. Alexander Elsässer
(1893)
Anmerkung: Lehrer Alexander Elsässer ist am 21. Dezember 1817 in Freudental
geboren. Er ließ sich von 1835 bis 1838 am Lehrerseminar
in Esslingen ausbilden und war anschließend als Lehrer tätig: von 1837 bis
1839 in Korb, 1839 bis 1840 in Lehrensteinsfeld,
1841 bis 1852 in Oberdorf, 1852 bis 1863 in Jebenhausen,
1863 bis 1880 in Laupheim. Alexander
Elsässer wurde im jüdischen Friedhof
Crailsheim beigesetzt.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9.
Februar 1893: "Stuttgart. In Crailsheim starb dieser
Tage der in den weitesten Kreisen bekannte pensionierte Oberlehrer
Alexander Elsässer, früher in Laupheim.
Derselbe war ein wissenschaftlich und talmudisch gebildeter Herr mit
außerordentlicher pädagogischer Begabung. Er war in früheren Jahren
schriftstellerisch sehr tätig und für seine bedeutenden pädagogischen
Leistungen von der Oberschulbehörde öfters belobt worden." |
Zum Tod von Hannchen Süßfeld (1905)
Anmerkung: Hanna (Hannchen, Hendel) Süßfeld geb. Kahn ist am 12.
November 1835 in Hengstfeld als Tochter
des Handelsmannes Abraham Kahn und seiner Frau Behla geb. Jandorf geboren. Sie
war seit 1860 (in Hengstfeld) verheiratet mit dem Handelsmann Rufen Moses
Süßfeld, der am 22. April 1836 in Hengstfeld als Sohn des Handelsmannes
Moses Hirsch Kahn und seiner Frau Lea geb. Jandorf geboren ist. Das Ehepaar
hatte acht Kinder, von denen - wie im Text genannt, mehrere schon gestorben sind
(zum Zeitpunkt des Todes von Hannchen Süßfeld lebten noch drei ihrer Kinder):
Bertha (1861-1913), Hirsch (1863-1868), Lea (1866-1868), Mina (1868-1869),
Lippmann (1869-1886), Abraham (1871-1888), Louis (1873), Gida (1876). Der
Ehemann Rufen Moses Süßfeld starb am 23. Oktober 1913. Beide wurden im
jüdischen Friedhof in Crailsheim beigesetzt.
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 8. Juni 1905: "Crailsheim in Württemberg. Am Montag,
den 29. Mai wurden die sterblichen Überreste der im 69. Lebensjahre
verstorbenen Frau Hannchen Süßfeld unter großem Gefolge zur
letzten Ruhe geleitet. Am Grabe sprach zuerst Herr Lehrer Strauß - Crailsheim.
Er entwarf ein wahrheitsgetreues Bild der Verstorbenen, er pries ihre Wohltätigkeit,
niemals habe ein Armer sie vergebens um etwas gebeten, und er rühmte ihre
Frömmigkeit - mit echt jüdischer Geduld habe sie alles ertragen, was ihr
auferlegt ward, und auch den schwersten Schlag, den Verlust dreier Kinder
habe sie durch treues Gottvertrauen überwunden.
Hiernach ergriff Herr Rabbiner Dr. Berlinger - Braunsbach
das Wort. Auch er rühmte die Frömmigkeit und den edlen Sinn der
Verstorbenen. Das Wort eines Weisen 'man solle sich nicht zu sehr freuen,
wenn ein Mensch geboren würde, denn man wisse nicht, was ihm beschieden
sei; man solle aber auch nicht zu sehr trauern, wenn ein Mensch sterbe,
denn er trete in eine bessere Welt', könne man auf die Verstorbene
anwenden, denn sie habe viel Kummer auf Erden gehabt, aber auch ein
unerschütterliches Gottvertrauen und so sei ihr Tod ein Eintritt in das
viel schönere und bessere Leben, des Jenseits, in dem sie den Lohn für
ihr pflichtgetreues Erdenleben empfangen werde." |
25-jähriges Vorsteher-Jubiläum von David Friedmann und Moses
Grünsfelder (1908)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31.
Dezember 1908: "Crailsheim, 17. Dezember (1908). Am
12. Dezember (1908) feierten die Herren David Friedmann und Moses
Grünsfelder ihr 25-jähriges Kirchenvorsteher-Jubiläum. Aus diesem
Anlass versammelten sich die Gemeindemitglieder um ihre lieben Jubilare,
um einige fröhliche und vergnügte Stunden in ihrem Kreise zu verbringen.
Der Vorsitzende der Festversammlung, Herr Kirchenvorsteher Josua Stein,
begrüßte die Erschienenen mit herzlichen Worten. Sodann ergriff Herr Vorsänger
und Schullehrer Straus sen. das Wort, der die ersprießliche
Wirksamkeit der beiden Jubilare um das Gemeindewohl feierte, ihnen als
Anerkennung für ihre treuen Dienste ein prachtvoll ausgearbeitetes Diplom
überreichte und mit einem Hoch auf das Jubelpaar seine beifällig
aufgenommene Festrede schloss. Ein humoristisches Gedicht wurde zu Ehren
des Abends von Herrn Lehrer Straus jun. vorgetragen, das den vollen
Beifall der Anwesenden fand. Der Synagogenchor erfreute durch seine
schönen, exakt eingeübten und vorgetragenen Lieder die erschienenen
Gäste, die mit ihrem Beifall auch nicht geizten. Herr Berthold Stein
brachte seine Wünsche im Auftrage der beiden Vereine 'Einklang' und
'Gemeindeverein' dar und Herr Jakob Essinger leerte sein Glas auf
das Wohl des Seniors des Synagogenchors, Herrn Ludwig Friedmann. -
Die beiden Herren dankten für ihnen gewordene Ehrung und wünschten der
Gemeinde fernerhin alles Gute. Mögen diese beiden Männer noch lange
gesund erhalten zum Glücke unserer Gemeinde." |
Zum Tod von M. Rosenfeld (1910)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 7. Oktober 1910: "Crailsheim. Mit dem im 84. Lebensjahre
verschiedenen Privatier M. Rosenfeld ist ein Mann dahingegangen,
der früher im kommunalen Leben unserer Stadt eine führende Stellung
eingenommen hat. So war er Obmann des Bürgerausschusses und Vorsitzender
des Aufsichtsrats des Gaswerks." |
Zum Tod von Leopold Levigard (1911)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 10. November 1911: "Crailsheim. Hier verschied nach
langem Leiden im Alter von 52 Jahren Leopold Levigard, früher
Teilhaber der Firma Brüder Landauer. In dem so früh Verstorbenen
hat die hiesige Judenheit einen Mann verloren, auf den sie stolz sein
durfte. Denn er war in seiner jüdischen Lebensführung und in der
Gradheit seines Wesens ein Vorbild. Wie hoch er allgemein geachtet wurde,
tat sich bei seinem letzten Wege kund; die ersten Honoratioren unserer
Stadt hatten es sich nicht nehmen lassen, ihm das letzte Geleite zu
geben." |
Zum Tod von Babette Straus geb. Sahm, Frau von
Oberlehrer a.D. D.J. Straus (1923)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
8. März 1923: "Crailsheim, 18-. Februar (1923). Am
Sonntag, 25. Schwat, wurde unter sehr großer Beteiligung, auch der
nichtjüdischen Bevölkerung, die Gattin des Herrn Oberlehrer a.D. J.
Straus, Babette geb. Sahm, im 66. Lebensjahre zur ewigen Ruhe
gebracht. Die Verewigte war eine Frau von seltener Herzensgüte und echter
Frömmigkeit und erfreute sich großer Beliebtheit und Achtung in allen
Bevölkerungskreisen. Mit ihrem 70-jährigen Gatten, ihren fünf Söhnen
und sechs Töchtern betrauert unsere ganze Gemeinde den herben Verlust. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Im
Ersten Weltkrieg hatte Therese Kraemer acht Söhne im Feld (1924)
Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 24. April 1924: "1000 Mark
Belohnung setzte
im 'Münchener Beobachter' der bekannte deutschvölkische Führer Dietrich
Eckardt für den aus, der ihm eine jüdische Mutter benennen würde,
die drei Söhne auch nur drei Wochen im Schützengraben aufzuweisen
hätte. Durch diese höhnische Auslobung wollte Eckardt 'beweisen', dass
die jüdischen Soldaten im großen Kriege ihre Pflicht schmählich
vernachlässigt hätten und sich, wie er und seine Freunde tagtäglich
verbreiten, in der Etappe statt im Schützengraben breit machten.
Eckardt erlebte einen bösen Reinfall!
Rabbiner Dr. Freund in Hannover benannte zwanzig Mütter seiner
Gemeinde, die den Anforderungen entsprachen. Und als Eckardt sich die
1000.- Mark zu zahlen weigerte, verurteilte ihn das Landgericht München
zur Zahlung. Die Beweisaufnahme ergab, dass in Hannover allein 20
jüdische Familien vorhanden waren, die drei Söhne und mehr drei Wochen
gleichzeitig im Felde hatten und aus anderen Orten Deutschlands wurde eine
lange Liste von jüdischen Familien vorgelegt, welche gleichzeitig
sieben, ja sogar acht Söhne vor dem Feinde hatten.
Die Liste begann: Frau Therese Kraemer in Crailsheim hatte acht Söhne
im Felde.
Frau David Hirschberg in Zwesten,
Post Borken, hatte sieben Söhne im Felde.
Familie L. Caminer in Charlottenburg, Kurfürstendamm 61, hatte sieben
Söhne im Felde.
Frau Delphine Loeb in Worms,
Karmeliterstraße 2, hatte sechs Söhne im Felde.
Familie Samuel Wolf in Aurich hatte sechs
Söhne im Felde.
Familie Arnold Visser in Emden,
Etzardstraße 4, hatte sechs Söhne im Felde.
Familie Meyer in Steinfurt hatte sechs Söhne im Felde.
Familie Marx in Linz am Rhein hatte sechs
Söhne im Felde.
Simon Freising aus Sülzburg hatte
fünf Söhne im Felde." |
Zum Tod von Julie Goldstein (1926)
Anmerkung: Ehefrau von Lazarus Haenlein Goldstein; weitere
Informationen zu ihm und seiner Familie siehe unten (Karte
von 1894).
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Mai
1926: "Crailsheim, 24. April (1926). Am Samstag, den 17.
dieses Monats durcheilte unsere Gemeinde die traurige Nachricht, Frau
Julie Goldstein, die Gattin des Vorsitzenden des hiesigen
israelitischen Vorsteheramts, Herr L. H. Goldstein, sei plötzlich
verschieden. Sie war eine echte wackere Frau im wahrsten Sinne des
Wortes. Eine geborene Crailsheimerin, war sie schon im Elternhause zu
einem frommen und gottesfürchtigen Lebenswandel erzogen worden und
beherzigte stets die dort empfangenen Lehren. Ihre außergewöhnlichen
Kenntnisse der jüdischen Pflichten, verbunden mit aufrichtiger
Frömmigkeit und Herzensgüte, erwarben ihr hohe Achtung bei allen, die
sie kannten. An keinem Sabbat und Feiertag versäumte sie es, an der Seite
ihres Gatten das Gotteshaus zu besuchen. Als langjährige Schriftführerin
und Kassiererin des israelitischen Frauenvereins leitete sie die
diesbezüglichen Geschäfte mit ihrer gewohnten Pünktlichkeit und
Gewissenhaftigkeit. Aber auch bei jeder freudigen und traurigen
Gelegenheit war sie eine der ersten. Ihrem Manne war sie nicht nur eine
treue Lebensgefährtin in Freud und Leid, eine tapfere Kameradin in
gesunden, und eine gewissenhafte und aufopfernde Pflegerin in kranken
Tagen, sondern auch eine treue Gehilfin bei den Berufs- und den
verschiedenen ehrenamtlichen Pflichten in und außerhalb der Gemeinde.
Kein Armer ging hungrig aus ihrem Hause. Herr Lehrer Silbermann
entwarf am Grabe in meisterhaften Worten ein getreues Lebensbild dieser
seltenen Frau. Der stellertretende Vorsitzende des israelitischen
Vorsteheramtes, Herr Maschinenfabrikant Berthold Stein, hob in zu
Herzen gehenden Worten, im Auftrage des israelitischen Frauenvereins
hervor, was die Verblichene für denselben geleistet hatte. Möge ihre
reine Seele vereinigt werden im Bunde des ewigen Lebens. Ihre Seele sei
eingebunden in den Bund des Lebens." |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1926: |
Zum
Tod des Gemeindebeamten Hermann Levy (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1927: |
80. Geburtstag von Bertha Landauer (1927)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
23. Juni 1927: "Crailsheim, 16. Juni (1927). Frau Bertha
Landauer, welche dieser Tage ihren 80. Geburtstag in völliger
körperlicher und geistiger Frische feierte, durfte an diesem Tage
außerordentlich viele Ehrungen und freudige Teilnahme seitens der
jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung als auch seitens Bekannter aus
Nah und Fern entgegennehmen. Ihre Frömmigkeit und ihr Gottvertrauen haben
sie auch die Gnade Gottes sichtbar erfahren lassen. An dem Festen konnten
vier Söhne und zwei Töchter nebst Gattinnen, Gatten und zahlreichen
Enkelkindern teilnehmen, während eine Tochter in Amerika verheiratet ist.
Der israelitische Synagogenchor brachte am Vorabend Frau Landauer ein
wohlgelungenes Ständchen. Möge diese wackere Frau sich eines lichtvollen
Greisenalters erfreuen. (Alles Gute) bis 100 Jahre." |
Theodor Rosenfeld wird für seine Bemühungen um den
Ausbau des ADAC ausgezeichnet (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1927: |
60-jähriges
Betriebsjubiläum der Eisenhandlung J. B. Stein (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1927: "Crailsheim.
Am 1. Juli waren es 60 Jahre, dass die Firma J.B. Stein, Eisenhandlung,
hier, Langestraße gegründet worden ist. Der frühere Inhaber, Herr
Josua Stein, konnte vor kurzem seinen 83. Geburtstag begehen. Herr
Stein ist noch in voller Frische in dem Geschäft tätig. Aus der Firma
gingen in Laufe der Jahre die Firmen Brüder Stein in der
Langestraße, Maschinenfabrik J. Berthold Stein und Albert Stein,
Wilhelmstraße, hervor, die sich weit über unseren Bezirk hinaus eines
guten Rufes und wohlbegründeten Ansehens erfreuen. Den der Firma
anlässlich ihres Jubiläums von allen Seiten zugehenden Glückwünschen
schließen auch wir uns an." |
Zum Tod der Lehrerswitwe Jeanette Cohn geb. Wassermann
(1928)
Anmerkung: Jeanette Cohn geb. Wassermann (geb. 27. August 1854, gest. 12.
März 1928) wurde neben ihrem Mann beigesetzt: Manuel (Menachem, Mendel) Cohn
(geb. 27. August 1854, gest. 12. März 1928), Sohn von Schalom Dow Cohn aus
Wadislawow / Russisch Polen. Jeanette geb. Wassermann war die Tochter von Hirsch
Zwi Wassermann und seiner Frau Idel geb. Gutmann in Hengstfeld. Sie hatte 1882
den Mendel Cohn geheiratet, der damals Religionslehrer und Vorsänger in Hengstfeld
war. In Hengstfeld kamen die beiden Kinder Hermann (1883), und Hugo (1884) zur
Welt.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
22. März 1928: "Crailsheim in Württemberg, 14. März
(1928). Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde heute, nachdem
die Überführung von Nürnberg aus erfolgt war, die Lehrerswitwe Jeanette
Cohn geb. Wassermann, an der Seite des ihr im Tode vorausgegangenen
Gatten - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - zu ihrer
letzten Ruhe bestattet. Plötzlich und unerwartet hatte sie in der Nacht
zum 20. Adar der Tod überrascht, tiefbetrübte Kinder, Schwiegerkinder
und Enkel, sowie einen trauernden Freundeskreis zurücklassend. Bis vor 5
Jahren stand sie ihrem streng religiösen und gelehrten Gatten als
mustergültige Lebensgefährtin treu und würdig zur Seite und war ihren
Kindern zu Vorbild wahrer Tugend und echter Frömmigkeit. Am Grabe entwarf
Herr Lehrer Silbermann - Crailsheim ein getreues Bild dieser
wahrhaft jüdischen Frau, und der Schwiegersohn, Herr Lehrer Trepp,
Quakenbrück, sprach im Namen der Familie herzliche Worte des Abschieds. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Lazarus
Haenlein Goldstein legt sein Amt als Gemeindevorsteher nieder (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1928: |
An
Stelle von L. H. Goldstein wird Adolf Heinsfurter in das Vorsteheramt gewählt
(1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Juni 1928: |
70.
Geburtstag von Julius Gutmann (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1928:
|
Bei
der Gemeinderatswahl wird David Stein gewählt (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 1. Januar 1929: |
85.
Geburtstag von Josua Stein (1929)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1929: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juli 1929: |
Fabrikant
Berthold Stein und Kaufmann Hermann Hilb werden als Gemeindevorsteher
wiedergewählt (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1930: |
Zum Tod von Bertha Landauer (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23.
Januar 1930: "Crailsheim, 15. Januar (1930). Eine
ehrwürdige Greisin, eine Zierde unserer Gemeinde, haben wir zu Grabe
getragen. Frau Bertha Landauer hat im Alter von 82 Jahren das
Zeitliche gesegnet. Sowohl in der Gemeinde Michelbach
an der Lücke, wo sie 50 Jahre gelebt hat, als auch hier, hat sie die
größte Liebe und Verehrung genossen. Sie war Mutter von sieben Kindern,
welchen sie eine ausgezeichnete Erziehung zuteil werden ließ und welche
das Alter der Mutter nach Kräften verschönt haben. Bis wenige Monate vor
ihrem Tode wurde Frau Landauer wegen ihrer Rüstigkeit und ihrer
Geistesfrische allgemein bewundert. Ihr lebhafter Geist erfasste alles
Moderne, ohne dass sie dabei den Weg ihres strengen Glaubens und ihres rituellen
Lebenswandels verlassen hätte. - Ihr Haus war immer ein Zufluchtsort für
Arme und Sorgenvolle und viele derselben werden ihrer stillen Wohltäterin
Tränen der Dankbarkeit nachweinen. - Ihr Andenken verbleibe im Segen. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. M. St." |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1930: |
Berthold
Rosenfeld ist aus dem Vorsteheramt zurückgetreten (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Februar 1930: |
Dr.
Königsberger wurde zum Vorsteher gewählt (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1930: |
Zum
Unfalltod von Willy Goldstein (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1930:
|
86.
Geburtstag von Josua Stein (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Mai 1930: |
75. Geburtstag von Lazarus Haenlein Goldstein
(1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juni 1930: |
Frau Therese Krämer verlässt Crailsheim
(1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. August 1930:
|
80.
Geburtstag von Hannchen Kaufmann (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1930: |
Theodor
Rosenfeld wird zum Ehrenvorsitzenden der Motorfahrervereinigung Crailsheim
ernannt (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen
Gemeinden
Württembergs" vom 15. November 1930: |
60.
Geburtstag von Gemeindevorsteher Berthold Stein (1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Mai 1931: |
|
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Juni 1931: |
Silberne Hochzeit von Samuel Stein und Mathilde geb. Löwenstein
(1931)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Mai 1931: |
Zum
Tod von Josua Stein sowie zum Tod seines Schwiegersohnes Julius Schlesinger
(1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. November 1932: |
Zum Tod
von David Heinsfurter (1932)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember 1932: |
82.
Geburtstag von Metzgermeister Jakob Essinger (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Januar 1933: |
Dr.
med. Königsberger wird in das Vorsteheramt gewählt (1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1933: |
Zum
Tod von Frida Königsberger geb. Reinemann, Ehefrau von Dr. med. Königsberger
(1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. September 1933: |
Zum Tod von Marie Rosenfeld geb. Neumeyer
(1933)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Oktober 1933: |
Zum
Tod von Friedericke Löwenberger geb. Stern sowie zum 50. Geburtstag von Sam
Friedmann (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1934: |
Zum Tod
von Josef Goldstein (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. März 1935: |
Zum
Tod von Simon Schloßberger (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. März 1935: |
80.
Geburtstag von Lazarus H. Goldstein (1935)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 17. Juni 1935: |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Verkauf eine Bäckerei (1878)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 17. April 1878: "Verkauf einer Bäckerei.
Unterzeichneter ist gesonnen, Gesundheitsrücksichten halber seine
Bäckerei zu verkaufen. In 30-jähriger Geschäftsführung hat
Unterzeichneter sich des frequentesten Besuches von Seiten der ganzen
hiesigen Bevölkerung, ohne Unterschied der Konfession zu erfreuen gehabt.
Zu bemerken ist noch, dass hier eine jüdische Gemeinde von 70-80 Familien
ist, und dass ein tüchtiger Bäcker seine ganz sichere Existenz finden
wird. Das Geschäftshaus ist in der schönsten Lage der Stadt, auf dem
Marktplatz und befindet sich im besten Zustande. Zahlungsbedingungen
günstig. Kaufliebhaber sind höflichst eingeladen, und kann jeden tag ein
Kauf mit mir abgeschlossen werden.
Crailsheim (Oberamtsstadt) in Württemberg. Hirsch Rosenfeld,
Bäcker." |
Anzeige des (zumindest teilweise) rituell geführten "Gasthofes zum
Lamm" (1881)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26. Oktober 1881: "Crailsheim (Württemberg).
Nachdem ich von Herrn Lindner dahier den 'Gasthof zum Lamm' käuflich
erworben habe, erlaube ich mir hiermit meinen Gasthof zur Abhaltung von
israelitischen Familienfesten, Verlobungen, Hochzeiten etc. etc. ergebenst
zu empfehlen, indem es mein eifrigstes Bestreben sein wird, meine geehrten
Gäste aufmerksam und billig zu bedienen.
In meinem Gasthof befindet sich eine besondere, nach den rituellen
Vorschriften eingerichtete jüdische Küche, welche ausschließlich
nur für Israeliten zur Verfügung steht und niemals zu einem anderen
Zwecke benützt wurde respektive benützt wird.
Um recht zahlreichen Besuch bittet hochachtungsvollst
K. Schlagenhauff, Besitzer des 'Gasthof zum
Lamm'." |
Anzeige des Manufakturwarengeschäftes L.H. Goldstein
(1890)
Anmerkung: vgl. zu Lazarus Haenlein Goldstein das Dokument
und die Anmerkungen unten.
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 18. September 1890:
"Ladnerin-Gesuch.
Für mein Samstags und Feiertage geschlossenes Manufakturwarengeschäft
wird eine tüchtige, mit der Branche vertraute Verkäuferin zu möglichst
baldigem Eintritt gesucht. Kenntnisse im Weißnähen wären erwünscht. Familienanschluss
gerne gestattet. Offerten mit Gehaltsansprüchen sehe entgegen.
L. H. Goldstein, Crailsheim (Württemberg)."
|
Anzeige von Jeidel Goldstein (1890)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. Oktober 1890: "Haushälterin-Gesuch.
Zur Führung des Haushaltes wird für einen älteren Mann ein älteres,
tüchtiges Mädchen oder Witwe gesucht. Süddeutsche bevorzugt. Hoher
Lohn, familiäre Behandlung.
Jeidel Goldstein, Crailsheim
(Württemberg)." |
Anzeige des Hotels Faber (1891)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 16. März 1891: "Crailsheim (Württemberg).
Meinen, an hiesigem, als Zentralpunkt von vier Bahnen zu
Familienzusammenkünften besonders geeigneten Platze ganz neu und
komfortabelst eingerichteten
Saal nebst besonderer Küche für israelitische Zwecke
empfehle ich angelegentlichst zu Hochzeiten etc. mit dem Bemerken,
dass Geschirre und Bestecke von dem israelitischen Lehrer, Herrn
Königsberger, unter Verschluss genommen sind, welcher auch gerne zu
jeder Auskunft bereit ist.
Fr. Faber, zum 'Hôtel Faber.'" |
Verkauf einer Metzgerei (1891)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26. März 1891:
"Crailsheim (Württemberg).
Metzgerei- und Wurstlerei-Verkauf.
Durch Ableben meines seligen Mannes, Moses D. Mezger, gewesener
Metzger hier, wird wegen Teilung des Nachlasses am Dienstag, 7. April
dieses Jahres, morgen 10 Uhr, das Wohnhaus mit Metzgereieinrichtung,
gerichtlicher Anschlag M. 8500, erstes Angebot Mark 8050, im öffentlichen
Aufstreich zum letzten Mal verkauft. Da das Anwesen in der schönsten und
besten Lage der Stadt sich befindet und hier nur ein jüdischer Metzger
bei einer jüdischen Mitgliederzahl von ca. 80 Familien ist, so wäre
einem tüchtigen Metzger und Wurstler günstige Gelegenheit geboten, sich
hier eine gute und sichere Existenz zu gründen. Kaufsliebhaber sind
freundlichst eingeladen und bin bereit, nähere Auskunft zu
erteilen.
M. Mezger Witwe." |
Anzeige von S.
Mezger (1898)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. September 1898:
"Ein tüchtiger
Metzger- und Wurstler-Gehilfe
aus achtbarer Familie, sucht sich sofort oder später zu
verändern. Näheres
S. Mezger, Crailsheim,
Württemberg." |
Anzeige der Getreidehandlung M. Rosenfeld u. Co.
(1899)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 18. September 1899:
"Getreide-Branche.
Lehrling oder Volontär gesucht, zum sofortigen Eintritt.
Demselben ist Gelegenheit geboten, sich in der Getreide-Branche,
Korrespondenz und doppelten Buchhaltung auszubilden. Freie Kost und Logis
im Hause.
M. Rosenfeld u. Co.,
Crailsheim in Württemberg." |
Anzeige
von Moritz Rosenfeld (1902)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 30. Dezember 1902:
"Stelle-Gesuch.
Ein selbstständiger, militärfreier Metzger, sehr tüchtig, sucht,
gestützt auf prima Zeugnisse anderweitig Stellung, da derselbe im
Aushauen sowie in der Wurstlerei erfahren ist. Derselbe eignet sich auch
als Geschäftsführer.
Offerten an Moritz Rosenfeld,
Crailsheim
(Württemberg)." |
Anzeige des Manufaktur- und Modewarengeschäftes
Julius Schlessinger (1900)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
31. Oktober 1900:
"Suche per sofort einen
Lehrling
für mein am Samstag und Festtage geschlossenes Manufaktur- und
Modewaren-Geschäft.
Julius Schlessinger,
Crailsheim (Württemberg)." |
Anzeige
des Metzgermeister Max Mezger (1904)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9.
Mai 1904:
"Suche für meine Metzgerei und Wurstllerei einen
ordentlichen
Lehrjungen. Samstags und Feiertage geschlossen.
Max Mezger, Crailsheim (Württemberg)." |
Anzeige
von David Pappenheimer (1907)
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 7. Juni 1907: "Suche zuverlässiges
Mädchen zu einem
Kinde und das der Führung eines Haushaltes vorstehen kann.
David
Pappenheimer, Crailsheim." |
Anzeige von Lazarus Haenlein Goldstein (1908)
Anmerkung: vgl. zu Lazarus Haenlein Goldstein das Dokument
und die Anmerkungen unten.
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 25. Juni 1908:
"Manufakturist.
Für einen tüchtigen, jungen Mann, 18 Jahre alt, in allen Zweigen gut
ausgebildet, suche Commisstelle.
L. H. Goldstein,
Crailsheim." |
Anzeige des Eisen-, Eisenwaren- und Farbengeschäftes
Josua B. Stein (1912)
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 26. Juli 1912:
"Lehrling
mit guter Schulbildung für mein Eisen-, Eisenwaren- und Farbengeschäft
per 1. September gesucht.
Josua B. Stein,
Crailsheim (Württemberg)." |
Anzeige von Jeni Levy geb. Rohrheimer
(1925)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 23. Juli 1925: "Tachrichim, Sargenes
usw. mit und ohne Lieferung des Stoffes auch für Wiederverkäufer.
Jeni Levy geb. Rohrheimer, Crailsheim (Württemberg)
Fronbergstraße 14." |
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Dezember 1934:
"Statt Karten. Hilde Kohn - Sally Blum.
Verlobte. Stuttgart / Crailsheim (Württemberg) - Groß-Zimmern
(Hessen)". |
Todesanzeige
/ Danksagung zum Tod von Simon Schlossberger (1935)
Anzeige
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. April
1935: "Statt Karten.
Für alle Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange meines teuren
Gatten, unseres guten Vaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und
Schwiegervaters Simon Schlossberger sprechen wir unseren tief
empfunden Dank aus.
Familien Schloßberger und Einstein.
Crailsheim, Augsburg, Nürnberg, Ellwangen, 12. März
1935". |
Weitere Dokumente
(alle aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim /Ries; Anmerkungen von Peter
Karl Müller)
Karte
von Sophie Gundelfinger
aus Crailsheim nach Heilbronn (1880) |
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Eine Sophie
Gundelfinger in Crailsheim ist aus den vorliegenden Publikationen nicht
bekannt. Es könnte sich um Sophie Gundelfinger geb. Gundelfinger
(1817-1903) handeln, die mit Benjamin
Gundelfinger (1818-1904) verheiratet war; beide stammten aus Michelbach
a.d.Lücke und lebten eventuell um 1880 in Crailsheim. Die Karte wurde nach Heilbronn
an J. Prager geschickt, Inhaber eines Tuch- und Modewarengeschäftes
(siehe Anzeige links).
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Karte
des Lazarus Haenlein Goldstein
nach Berlin (1894) |
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Der Absender ist Lazarus Haenlein
Goldstein (geb. 18. Juni 1855 in Goldbach): ab 1863 wohnhaft in
Crailsheim; 1878 Eröffnung eines eigenen Geschäftes ( Hemdengeschäft verbunden mit Weißwaren), zuerst im Gasthaus zum Löwen.
Am 1. Juni 1880 Eröffnung eines neuen Ladens in der Schulstraße und Erweiterung seines
Warensortiments; am 7. April 1886 Heirat mit Auguste geb. Wertheimer in Öhringen;
am 2. Oktober 1886 Verleihung des Crailsheimer Bürgerrechts; am 15. Dezember 1886 stirbt seine Frau Auguste bei der Geburt des Sohns
Willy; 1888 Erwerb eines Hauses (zuerst nur eine Hälfte) in der Lange Straße 27 und erneuter Umzug des Geschäftes dahin.
Am 18. Juni 1906 zweite Heirat mit Julie Kohn (gest. 1926, siehe
Bericht oben). Am 4. März 1930 Tod seines Sohnes Willy.
Noch im selben Jahr überschreibt er das Geschäft an seine beiden Enkel und übergibt den Laden der Schwiegertochter.
20. August 1942 - Transport ins Sammellager nach Stuttgart; zwei Tage später Transport nach Theresienstadt.
10. September 1942 - Tod in Theresienstadt.
(Informationen aus der Publikation von Simon Eberle und Christian Meiser:
"Lazarus Haenlein Goldstein. Das Leben eines Crailsheimer
Juden"; Diese Publikation ist online
zugänglich). |
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Postkarte
an die Eisenhandlung Leopold Lämmle (Bretten),
zur Zeit bei J. Grünsfelder in Crailsheim (1897) |
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Die obige Postkarte war ursprünglich nach Bretten adressiert, um dann als Nachsendung in Crailsheim
anzukommen (versandt am 27. August 1897). Empfänger war Leopold Lämmle, der in Bretten eine Eisenhandlung betrieb, sich seinerzeit aber in Crailsheim bei
J. Grünsfelder (Crailsheim, Seiler Straße) aufhielt. Dabei handelt es
sich um Jakob Grünsfelder. Der Handelsmann Jakob Grünsfelder wurde am 29. Juli 1847 in
Michelbach an der Lücke geboren und war verheiratet mit
Sidonie (Cilly) Grünsfelder geb. Stern, Grab auf jüdischem
Friedhof Crailsheim), geboren am 6. November 1850 gleichfalls in Michelbach
an der Lücke. Das Ehepaar heiratete am 19. August 1872 in Braunsbach und hatte
drei Kinder - Rosa Grünsfelder (geb. 2. Mai 1874), David Grünsfelder
(geb. 1. Juli 1875) und Max Grünsfelder (geb. 22. Juli 1876).
In Bretten gab es das Eisen- und Maschinengeschäft M. A. Laemle (vgl. Bretten,
Textseite, interner Link).
Text auf der Rückseite: "Loffenau, den 27. August 1897. Geehrter Herr Lämle. Theile Ihnen mit,
daß ich unmöglich am 29. August nicht kommen kann. Indem daß ich krank nach Hause
gekommen bin werde ich gleich keine Stelle annehmen, denn ich muß wenigstens
einige Woche zu Hause bleiben und mich wieder erholen. Es grüßt Sie ergebenst - Maril Adam." |
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Ansichtskarten
Crailsheim: Lange Straße mit der
Eisen & Spezerei-Waren-Handlung von Josua B. Stein (1901/1908) |
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Die Ansichtskarten - oben eine historische Metz-Aufnahme aus dem Jahr 1901, Verlag Gebr. Metz, Tübingen,
unten eine Karte von Reinicke & Rubin in Magdeburg (versandt von
Crailsheim nach Sichertshausen am 21.1.1908) - zeigen die Lange Straße in Crailsheim im Jahr 1901 mit der Eisen
& Spezerei-Waren-Handlung von J. B. Stein.
Josua B. Stein (geb. 29. Mai 1844 in Crailsheim als Sohn von Bär
Stein aus Ingersheim und seiner
Frau Rike geb. Angerer aus Fürth; gest. 28. September ebd.) war verheiratet mit
Karoline geb. Mezger (geb. 4. Februar 1849 in Goldbach). Das Ehepaar hatte
acht Kinder: Natalie Nanette, Berthold, David, Sidonie, Albert, Adolf, Ricke
und Mina. Josua Stein war der Gründer der Firma J. B.
Stein. 1928 gliederte J.
B. Stein seinem Unternehmen (Maschinenfabrik) eine Autowerkstätte an. 1927 feierte die Eisenhandlung J. B. Stein ihr
60-jähriges Betriebsjubiläum. Aus dieser Firma gingen die Firmen Brüder Stein in der Langestrasse,
Maschinenfabrik J. Berthold Stein und Albert Stein, Wilhelmstrasse hervor.
Über 20 Jahre war Josua Stein Mitglied des Vorsteheramtes der israelitischen Gemeinde. Viele Jahre war er auch als Gemeinderat der Stadt
Crailsheim aktiv. Auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der der Gewerbe- und Landwirtschaftsbank und als langjähriger ständiger Schöffe
beim Amtsgericht brachte er sich zum Gemeinwohl der Stadt Crailsheim ein. Am 29. Mai 1929 feierte der Seniorchef der Eisenfirma Josua Stein
seinen 85. Geburtstag bei bester Gesundheit. Josua Stein wurde zum Ende des jüdischen Jahres 5692 (1932) zu Grabe getragen.
Berthold Stein feierte am 26. April 1931 seinen 60. Geburtstag und konnte dabei schon auf eine
20-jährige Arbeit im Israelitischen Vorsteheramt zurückblicken. 1924 bis
1929 gehörte Berthold Stein auch der Israelitischen Landesversammlung an. Berthold Stein starb am 28. Juni 1938 an den Folgen der ihm im
KZ Dachau zugefügten schweren Misshandlungen. An sein Schicksal erinnert ein Stolperstein.
David Stein wurde am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 26. September weiter ins Vernichtungslager Treblinka, wo er ermordet wurde.
An David Stein und seine Tochter Mina erinnern Stolpersteine in der Kapellengasse 6.
Natalie Nanette Israel geb. Stein wurde im September 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet,
Adolf Stein wurde im Juli 1942 im KZ Auschwitz ermordet.
Quellen (außer den Texten auf dieser Seite (siehe Presseartikel aus
jüdischen Periodika oben): http://www.crailsheim-zeitgeschichte.de/1924-1/
http://www.stadtarchiv-crailsheim.de/fileadmin/images/web/stadtarchiv/projekte/stolpersteine/Broschuere_2_Stolpersteine_2014-05_web.pdf
http://www.stadtarchiv-crailsheim.de/fileadmin/images/web/stadtarchiv/projekte/opferbuch/Stein_David__1_.pdf
http://www.swp.de/crailsheim/lokales/crailsheim/100-jahre-erster-weltkrieg-_8_-antisemiten-hetzen-gegen-juedische-buerger-10558554.html
https://www.geni.com/people/Josua-Stein/6000000027404054289
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Ansichtskarte
aus Anvers,
geschickt nach Crailsheim (1906) |
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Die Ansichtskarte aus Anvers wurde am 18.
Januar 1906 von Ferdinand Bloch an Therese Heinsfurther und
(ihren Vater) Lazarus Heinsfurther in Crailsheim verschickt.
Lazarus Heinsfurter (im Familienregister nicht: Heinsfurther) war
als Handelsmann in Crailsheim tätig. Er ist am 16. Dezember 1851 in Goldbach
geboren als Sohn von Hirsch Heinsfurter und Theresia geb. Goldstein. Er
war seit 28. Oktober 1879 (in Crailsheim) verheiratet mit Sarah geb.
Goldstein, eine am 31. Dezember 1856 in Goldbach
geborene Tochter von Henoch Goldstein und der Klara (Gütel) geb. Baer.
Lazarus und Sarah Heinsfurter hatten vier Kinder: David (geb. 8.
August 1880, gest. 6. März 1881), Therese (geb. 17. Juli 1882;
verheiratet seit 8. Juli 1906 mit Gustav Berliner in Öhringen; Kinder:
Else 1907, Hans 1909, Herbert 1914, Kurt 1923), Wilhelm (geb. 29.
Juni 1883, nach der Deportation in der NS-Zeit in Auschwitz ermordet), Sarah
Amalie (geb. 5. November 1884, gest. 17. Dezember 1884). Lazarus
Heinsfurter ist am 11. April 1934 gestorben und wurde im jüdischen
Friedhof in Crailsheim beigesetzt; seine Frau Sarah ist schon 3.
Dezember 1884 gestorben und wurde gleichfalls im jüdischen Friedhof in
Crailsheim beigesetzt.
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Ansichtskarte
aus Karlsbad, geschickt an
Therese Heinsfurter in Crailsheim (1904) |
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Die Ansichtskarte wurde am 31. Juli 1904
von J. Grünsfelder und Frau an Frl. Therese Heinsfurther
(siehe oben) geschickt. Bei J. Grünsfelder könnte es sich um den
Crailsheimer Kaufmann Jakob Grünsfelder handeln (siehe die oben
eingestellte Karte von 1897), der wohl 1904 mit seiner Frau zur Kur in
Karlsbad war. |
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Ansichtskarte
aus Nürnberg, geschickt
an Theodor Rosenfeld in Crailsheim (1915) |
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Die Ansichtskarte aus Nürnberg mit einem
Portrait von Ludwig III., König von Bayern, wurde am 4. Dezember 1915 an
Theodor Rosenfeld verschickt.
Theodor Rosenfeld ist am 19. November 1897 in Crailsheim geboren
als Sohn von Berthold Rosenfeld und seiner Frau Marie geb. Neumeyer
(letztere starb 1930, siehe Text oben). Er war war 30. April 1929 bzw. 5.
Mai 1929 (in Stuttgart) verheiratet mit Lene geb. Merzbacher, eine
am 9. März 1907 in Stuttgart geborene Tochter von Max Merzbacher und
seiner Frau Ida geb. Gotthilf. Die beiden hatten eine am 12. April 1930 in
Crailsheim geborene Tochter Ruth.
Theodor Rosenfeld gründete den Crailsheimer Reit– und Fahrverein und später den Motorfahrverein.
Im Sommer 1927 wurde er vom ADAC mit der großen silbernen ADAC Ehrennadel mit goldenem Kranz
ausgezeichnet (siehe Text oben). Auch am Bau und der Finanzierung der Jahnhalle war er beteiligt.
Der Familienbetrieb der Familie Rosenfeld in Crailsheim – eine Großhandelsfirma mit Schafwolle
- bestand um die 80 Jahre. Unter den noch bis zum Teil nach 1933 bestehenden jüdischen Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben findet sich auch die
Landesprodukten- und Wollhandlung Rosenfeld & Cie., Inh. Bert Rosenfeld und Ludwig Dreyfuß.
Quellen: http://www.swp.de/crailsheim/lokales/crailsheim/schreckliche-assoziationen-15023010.html
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Ansichtskarte
Crailsheim: Lange Straße mit dem
Geschäft von Lazarus Haenlein Goldstein und dem
Eisengeschäft von Josua B. Stein (ca. 1915) |
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Die Ansichtskarte mit der Langen
Straße in Crailsheim zeigt rechts das Modewaren-, Weißwaren- und
Aussteuergeschäft von Lazarus Haenlein Goldstein (ca. 1915; Angaben
zu seiner Person und Familie siehe oben). Gleichfalls zu sehen ist rechts
davon das Eisen-Geschäft von Josua B. Stein (weitere
Informationen siehe oben zu Karte von 1901). |
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Geschäftliche
Postkarte der
Maschinenfabrik J. Berthold Stein (1926) |
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Die geschäftliche Postkarte der Maschinenfabrik
J. Berthold Stein wurde am 5. September 1926 an Hans Lehr in
Feuchtwangen geschickt. Zur Familie Stein siehe weitere Informationen
oben. |
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Nach der Emigration: Todesanzeigen in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift
"Der Aufbau"
Anmerkung: Beim "Aufbau" handelt es sich um eine deutsch-jüdische
Exilzeitung, die 1934 gegründet wurde und bis 2004 in New York erschien. Der
Aufbau entwickelte sich in der NS-Zeit rasch zur wichtigsten Informationsquelle
und Anlaufstelle für jüdische und andere deutschsprachige Flüchtlinge in den
USA. Vgl. Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Aufbau_(jüdische_Zeitung).
Der Aufbau kann online gelesen werden:
https://archive.org/details/aufbau.
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Traueranzeige
für Rosa Keller geb. Goldstein
früher Lörrach - Crailsheim
"Aufbau" vom 3. März 1944 |
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