Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Duppigheim (Düppigheim, Dep. Bas-Rhin / Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte   /   Synagogue / Synagoge

  
Übersicht:   

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
- Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter
- Aus dem jüdischen Gemeindeleben
- Zur Geschichte einzelner Personen aus der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
   
In Duppigheim bestand eine jüdische Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 88 jüdische Einwohner in 19 Familien gezählt.   
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 93 jüdische Einwohner, 1849 160, 1861 145, 1870 149, 1887 161, 1889 166, 1892 140, 1893 142 (in 30 Familien), 1897 165 (in 36 Familien), 1910 104.   
 
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Israelitische Elementarschule / Volksschule; an der früheren jüdischen Schule wurde im September 2011 eine Gedenktafel angebracht) und ein rituelles Bad. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof Rosenweiler / Rosenwiller beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben in der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war, doch gab es zeitweise auch zwei Personen für diese Funktionen. Um 1870 war Lehrer ein Herr Bloch (siehe Bericht unten). Um 1879/81 wird als Lehrer und Vorsänger A. Wolff (Wolf) genannt. 1887/93 wird als Lehrer L. Blum genannt, als Kantor und Schochet B. Levy. 1893 waren 27 Kinder an der Israelitischen Volksschule zu unterrichten. 1894/97 war Lehrer C. Metzger, Kantor weiterhin B. Levy. 1897 waren wie vier Jahre zuvor 27 Kinder an der Israelitischen Volksschule zu unterrichten. 1899 war Lehrer S. Bloch, Kantor weiterhin B. Levy. Um 1901/03 war Lehrer Joseph Samuel, Kantor weiterhin B. Levy; 1914 wird Lehrer Blum genannt, 1915 als Kantor B. Sens (Die Namen und Zahlen nach den statistischen Jahrbüchern des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes 1887-1903; Angabe von 1914 aus "Das jüdische Blatt" vom 29.4.1914; Angabe von 1915 aus "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 13.8.1915).
Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Mutzig, seit 1915 zum Rabbiner Obernai.   
 
Dem Gemeindevorstand gehörten an: um 1887/92 Michel Levy (gest. 1913 s.u.), B. Falk, A. Dreyfuß, L. Levy, M. Frey.
 
An jüdischen Vereinen gab es einen Wohltätigkeits-Verein (1905 unter Leitung von M. Trey).  
  
1936 lebten noch 114 jüdische Personen in Duppigheim. Unter der deutschen Besatzung wurden die letzten jüdischen Einwohner 1940 nach Südfrankreich deportiert. 

  
Von den in Duppigheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Abraham Dreyfuss (1877), Hugues Fonyo (1890), Jeanne Levy (1877), Josephine Levy (1875), Marie Levy (1904), Marcel Levy (1921), Mathilde Levy (1876), Nathan Levy (1877), Elie Samuel (1903).       
  
Nach 1945 ist ein Teil der früheren jüdischen Einwohner zurückgekehrt. 1953 wurden 27 jüdische Einwohner am Ort gezählt. 
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter  
 
Lehrer Joseph Samuel aus Düppigheim wurde in Vertretung des erkrankten Lehrers A. Levy nach Brumath berufen (1902)  
Anmerkung: Lehrer Joseph Samuel war seit 1901 verheiratet mit Adèle geb. Weill, was im "Israelit" am 29.7.1901 berichtet wird. 

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1902: "Brumath. Herr Lehrer Samuel, der früher in Hamburg tätig war, ist von Düppigheim nach hier an Stelle des erkrankten Lehrers Levy berufen worden."  

  
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  

Ergebnis einer Spendensammlung unter den Frauen der Gemeinde "Für das Israelitische Waisenhaus in Jerusalem" (1879)  

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1879: "Düppigheim. Durch Lehrer A. Wolf, Challah-Geld von nachgenannten Frauen: Hanna Levy 1, Witwe Marie Levy 1.12, Frau M. Levy 0.80, Fr. Fr. M. Levy 0.84, Fr. J. Will 1, Fr. B. Levy 1.20, Fr. S. Levy 0.50, Hindele Lewy 1.60, zusammen abzüglich Porto 7 66 M."       

 
 Ergebnis einer Spendensammlung unter den Frauen der Gemeinde "Für die Armen des Heiligen Landes" (1881)  

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1881: "Düppigheim. Durch Vorsänger A. Wolf, Challah Geld von nachgenannten Frauen: Hanna Levy 0.50, Flora Levy 1, Rachel Levy 1, Sarah Frey 0.50, Marie Levy 1.28, Pauline Levy 0.80, Täubchen Levy 1, Lisette Weil 1.40, Babette Levy 1.60, Marie v. Seligmann Levy 0.50, Julie Fichel 0.50, Henriette Levy 1.60, Ungenannt 1. Aus Krautergersheim: Jeanette Kahn 1.20, Blina Bloch 0.72, Jeanette Weil 1.32, zusätzlich abzüglich Porto 15.92 Marc, für die R. 1, 3 und 9-"   

   
  
Zur Geschichte einzelner Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Über Josef Jakob von Düppichheim (Fahndung und Entlassung aus dem Zuchthaus) (1838/40)
   
Anmerkung: Was die Herkunft betrifft, so dürfte die Angabe in der zweiten Anzeige richtig sein, zum Lesen der Anzeigen bitte Textabbildungen anklicken   

Anzeige im "Großherzoglich Badischen
 Anzeige-Blatt für den See-Kreis" vom 
31. Oktober 1838 (Quelle: Staatsarchiv
 Donaueschingen):  
Anzeige im "Großherzoglich Badischen
 Anzeige-Blatt für den See-Kreis" von 
1840 S. 849 (Quelle: Staatsarchiv
 Donaueschingen):  

    
Zum Tod der Witwe von Léon Levy (1913)   
Anmerkung: der 17. Tammus 5673 war der 22. Juli 1913.

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 25. Juli 1913: "Düppigheim. Ein Jahr nach dem Tode ihres Gatten wurde auch Frau Witwe Léon Levy am 17. Tammus zu ihrer letztem Ruhestätte an der Seite des Geliebten gebracht. In Vertretung des leider schwer erkrankten Herrn Dr. Goldstein - Mutzig, hielt Dr. Bloch - Oberehnheim in Anknüpfung an die Bedeutung des Tages die Trauerrede." 

 
Zum Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Michel Levy (1913) 

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 21. November 1913: "Düppigheim.  Tief betrauert starb hier eines plötzlichen Todes der frühere langjährige Parnes (Gemeindevorsteher), Herr Michel Levy. Er war am Vormittag noch auswärts. Als er nach Hause kam, legte er sich um auszuruhen etwas hin und hauchte bald seine reine Seele aus. Er war 71 Jahre alt, sehr beliebt durch sein heiteres Wesen und seine Dienstbeflissenheit gegen jedermann."    

  
  
  
Zur Geschichte der Synagoge               
    
Eine erste Synagoge wurde im Jahr 1780 erbaut. 
   
1877/79 wurde eine neue Synagoge erbaut. Das Gebäude ist erhalten und wird von der örtlichen Feuerwehr als Lager verwendet. 
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:                   
    
   
Fotos     

Historische Ansichtskarten 
von Düppigheim um 1900  
Dueppigheim Synagoge 120.jpg (93733 Byte) Dueppigheim Synagoge 121.jpg (24354 Byte)
     Ausschnittvergrößerung: die Synagoge  
      
Quelle für die Karte rechts:  
Website von Frantisek Banyai 
(mit freundlicher Genehmigung übernommen) 
Duppigheim1.jpg (53549 Byte) Duppigheim2.jpg (68020 Byte)
    Ausschnittvergrößerung: die Synagoge  
     
     
Die ehemalige Synagoge 
in den 1980er-Jahren und 2010
(Quelle: Rothè/Warschawski S. 70) 
Duppigheim Synagogue 130.jpg (72548 Byte)  Duppigheim Synagogue 140.jpg (105222 Byte)
     Foto aus dem Wikipedia-Artikel 
(siehe Link unten) 

    
       

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der politischen Gemeinde Duppigheim   
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Duppigheim 
bulletWeitere französische Informationsseite mit Fotos  
bulletWikipedia-Artikel zur Synagoge in Duppigheim    

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992.   

   
n.e.

      

                   
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Stand: 30. Juni 2020