Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zur Übersicht "Synagogen
im Elsass"
Hœnheim (Hoenheim,
Dep.
Bas-Rhin, Alsace, Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Hoenheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1743 erhielt der Armeelieferant Mose Blien (Blin)
aus Hönheim die Erlaubnis, sich in Straßburg aufzuhalten, wo er bis 1748 blieb. 1746 gab es drei jüdische Familien in der
Gemeinde, 1784 wurden sechs jüdische Familien mit zusammen 34
Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 57 jüdische Einwohner, 1846 103, 1861 95, 1870 97, 1887 87,
1905 47, 1910
46.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
und ein rituelles Bad (21 rue de la République; Haus wurde 1735/40 für Moses
Blum erbaut). Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde
gehörte zum Rabbinat Bischheim.
1936 lebten noch 30 jüdische Personen in Hoenheim. Diejenigen, die
in den folgenden Jahren nicht mehr den Ort verlassen konnten, wurden unter der
deutschen Besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Hoenheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Agathe Levy geb.
Bloch (1883), Mathilde Levy (1895), Felix Wolf (1877), Jonas Wolff (1883).
Nach 1945 kehrten nur wenige der Überlebenden zurück. 1953 wurden
14 jüdische Einwohner in Hoenheim gezählt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter
Ausschreibung der Stelle des
Vorbeters und Schächters (1909)
Anzeige
in der "Neuen jüdischen Presse" von 15. Januar 1909:
"... Hönheim bei Straßburg, Vorbeter und Schächter per sofort.
1800-2000 M. Einkommen..." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Über Moses
Blien aus
Hönheim (1743-1748 in Straßburg)
Artikel
in "Blätter für jüdische Geschichte und Literatur" vom 12. April 1900: "Die
Familie Blin war auch im Elsass sesshaft. Mose Blien aus Hönheim wird um die
Mitte des 18. Jahrhunderts als Armeelieferant erwähnt; er ist jedenfalls
identisch mit Mose Blin in Bischheim, der von Sabbatai Kohen in der
Einleitung zu seinem Masechat Minchat Cohen (Fürth 1741) als Mäzen
gepriesen wird." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1899: "Im Jahre 1702 wurde
mehreren Juden aus Westhofen, welche
Pferde für die königliche Armee lieferten, ausnahmsweise der Aufenthalt in
Strassburg gestattet, der sich alsdann bis nach Beendigung des spanischen
Erbfolgekrieges ausdehnte. Ebenso erhielt der Armeelieferant Mose Blien
aus Hönheim mit Genossen 1743 die Erlaubnis, in Strassburg zu wohnen,
wo er bis 1748 verblieb." |
Anzeigen
jüdischer Privatpersonen und Gewerbebetriebe
Anzeige der Gänse- und
Geflügelmästerei Weil-Heller (1913)
Anzeige
in "Das jüdische Blatt" vom 14, März 1913: "Gänse- und Geflügelmästerei
Weil-Heller
Hönheim bei Straßburg im Elsass. Telephon Nr. 1866 Amt Straßburg.
Auf Verlangen vom Schochet (Schächter) der israelitischen
Religions-Gesellschaft Straßburg geschächtet." |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine erste Synagoge - noch aus dem 18. Jahrhundert -
wird 1843 genannt. Das Gebäude befand sich damals in einem baufälligen
Zustand.
1865 (oder nach der Portalinschrift 1861/62?) wurde dieses Gebäude
ersetzt.
Adresse/Standort der Synagoge: Rue
des voyageurs
Fotos
Baupläne
für die Synagoge
(Quelle: Website hoenheim.com, siehe unten bei den Links) |
|
|
|
|
Querschnitt |
Grundriss
auf Höhe des Erdgeschosses
und der Frauenempore |
Längsschnitt |
|
|
|
|
|
Das Gebäude
der
ehemaligen Synagoge
(Quelle: Rothè/Warschawski S. 86) |
|
|
|
Blick
auf das Synagogengebäude mit der Portalinschrift über dem Eingang:
"Achte auf deine
Füße, wenn du gehst in das Haus Gottes" mit
Jahreszahl 5622 = 1861/62 |
|
|
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
|
Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992.
|
n.e.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|