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im Elsass"
Jungholtz (deutsch
Jungholz; Dep.
Haut-Rhin, Alsace, Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Jungholtz bestand eine jüdische
Gemeinde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit
des 17. Jahrhunderts zurück. Zeugnis für die lange bestehende jüdische
Geschichte am Ort ist der jüdische Friedhof, auf dem jahrhundertelang die in
einer weiten Umgebung verstorbenen Juden beigesetzt wurden.
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts reichte die Blütezeit der jüdischen
Gemeinde. 1784 wurden noch 215 jüdische Einwohner in 43 Familien
gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1846 nur noch 35 jüdische Einwohner, 1900 2.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule,
ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur
Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde dürfte noch in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts ein jüdischer Lehrer am Ort gewesen sein, der zugleich als
Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat von Soultz.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden bei den Volkszählungen keine jüdischen
Personen am Ort mehr erfasst. Die letzten
jüdischen Einwohner dürften das Ehepaar Moise Hecker und seine Frau gewesen
sein, die 1910 ihre Goldene Hochzeit am Ort feiern konnten (siehe Bericht unten).
Von den in Jungholtz geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): in beiden
Gedenkbüchern werden zu Jungholtz / Jungholz keine Namen genannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Moise Hecker und seine Frau haben goldene Hochzeit
(1910)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. Juni 1910:
"Jungholz (Elsass). In geistiger und körperlicher Frische
feierte das Moise Hecker'sche Ehepaar die goldene
Hochzeit." |
Hinweis: aus Jungholtz stammte Rabbiner Elias Hirsch Präger (geb. 1767 in
Jungholtz, Oberelsass, gest. 1847 in Bruchsal): studierte in Niederhagenthal
(Jeschiwa) und Mannheim; war zunächst Hauslehrer in Frankfurt und anschließend
bis 1819 Kaufmann in Altdorf; 1819
Rabbinatsverweser in Bühl, 1822 Rabbiner in Bruchsal, seit 1827
Bezirksrabbiner; führte eine kleine Talmudschule in der Stadt.
Zur Geschichte der Synagoge
In der ersten Zeit der Niederlassung jüdischer Familien in
Jungholtz wurden die Gottesdienste in Privathäusern abgehalten. 1664 erfährt
man erstmals von jüdischen Gottesdiensten am Ort. 1680 war eine Synagoge
vorhanden ("alte Judenschule").
Eine neue Synagoge wurde 1731 erbaut "vorne an der Großen
Judengassen". In dem bis heute erhaltenen Gebäude befand sich im
Erdgeschoss eine Scheune und die Wohnung für den jüdischen Lehrer. Die
Synagoge war im oberen Stockwerk eingerichtet.
Die Synagoge wurde vermutlich bis Mitte des 19. Jahrhunderts als jüdisches
Gotteshaus verwendet, danach geschlossen und der obere Stock für Wohnzwecke
verwendet. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten zwei Familien im Haus, das der
Verwaltung des jüdischen Friedhofes gehörte.
Adresse/Standort der Synagoge:
Fotos
(Quelle: Rothè / Warschawsky s. Lit. S. 169 bzw. die unten
genannte französische Informationsseite)
Die "Alte
Judenschule"
(Synagoge am Ende des 17. und
Anfang des 18. Jahrhunderts) |
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Abbildung der "Alten
Judenschule" |
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Die ehemalige
Synagoge
von Jungholtz |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 54.169.
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n.e.
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