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im Elsass"
Traenheim (Tränheim)
(Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Traenheim bestand eine jüdische
Gemeinde bis um 1920. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück. 1784 wurden sechs jüdische Familien am Ort mit zusammen 25
Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 36 jüdische Einwohner, 1846 60, 1861 56, 1870 51, 1910 45. Seit
Mitte des 19. Jahrhunderts verzogen die jüdischen Familie vor allem in die
Städte.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), ein Schulraum und ein
rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war im 19.
Jahrhundert zeitweise ein jüdischer Lehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1887/1901 wird als Kantor
(Vorsänger) Emanuel Schwarz genannt, danach wurde die Stelle wohl nicht mehr
besetzt. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Westhoffen, seit 1920 zum Rabbiner
Obernai.
Die letzte jüdische Familie verließ Traenheim 1923. Die Gemeinde wurde
aufgelöst.
Von den in Traenheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): in beiden Listen werden
keine Personen aus Traenheim genannt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
In jüdischen Periodika des 19./20.
Jahrhunderts wurden noch keine Beiträge zur jüdischen Geschichte in
Traenheim gefunden. |
Persönlichkeiten:
Isaïe
Schwartz, Großrabbiner von Frankreich 1939 bis 1952: Schwartz ist am 15.
Januar 1876 in Traenheim geboren als Sohn des Händlers M. Seligmann. Er
besuchte nach der Schulzeit die Talmud-Torah-schule in Paris, Nach zehnjährigem
Studium wurde er Interimsrabbiner in Marseille, danach Rabbiner in Bayonne und
bis 1919 Oberrabbiner in Bordeaux. Ab 1919 Oberrabbiner in Straßburg und nach
dem Tod von Israel Lévi 1939 Oberrabbiner von Frankreich in Paris. In der
schwierigen Zeit der Besetzung Frankreichs und während des Zweiten Weltkrieges
hatte er das Amt inne und setzte sich unter anderem durch die Schaffung eines
Hilfsfonds der aus dem Elsass und Lothringen nach Südfrankreich Deportierten
ein. Ausgezeichnet wurde er 1948 mit dem Titel "Offizier der Ehrenlegion".
Schwartz starb am 21. Juli 1952 in Paris und wurde im
jüdischen Friedhof Westhoffen beigesetzt.
Vgl. Wikipedia-Artikel https://fr.wikipedia.org/wiki/Isaïe_Schwartz
und
http://judaisme.sdv.fr/histoire/rabbins/schwartz/index.htm
Zur Geschichte der Synagoge
Eine Synagoge wurde 1722 in einem älteren Gebäude
eingerichtet, das an der Tür zum Keller die Jahreszahl 1582 trägt. 1723 wurde
die Synagoge eingeweiht. Die Innenwände der Synagoge wurden mit hebräischen
Inschriften (Gebetstexte usw., siehe den Beitrag von Bernard Keller über den
Link unten), Blumen und anderen Dekorationen bemalt. Es handelt sich um die
einzige bekannte Synagoge im Elsass mit bemalten Innenwänden. Beim Bau der
neuen Synagoge wurde die alte aufgegeben, die bemalten Wände später
übertüncht. Erst im 20. Jahrhundert wurden sie die Bemalungen wieder entdeckt
und restauriert. 1998 wurde das Gebäude als Monument historique unter
Denkmalschutz gestellt.
Eine neue Synagoge wurde 1842 gebaut. Sie wurde bis um 1920
verwendet.
Adresse/Standort der Synagoge:
alte Synagoge in dem in Privatbesitz stehenden Gebäude 27 rue des Usines
Fotos
(Außenansicht der alten Synagoge aus der Website der Gemeinde
Traenheim (siehe unter Links); weitere Abbildungen aus Rothé / Warschawski s.Lit. bzw. die unter den
Links genannten französische Informationsseite)
Das Gebäude der
alten Synagoge |
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Die Bemalungen in der
alten Synagoge in den 1980er-Jahren |
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Modell der alten Synagoge
in Traenheim (Südwand)
im jüdischen Museum von Bouxviller |
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Neue Synagoge (von 1842) |
Zum Gebäude der
neuen Synagoge liegen noch keine Fotos vor; über Zusendungen
oder
Hinweise freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica";
Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 41.139.
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n.e.
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