Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wintzenheim (Wintzenheim-Kocherberg) (Dep. Bas-Rhin /Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Histoire juive  /  Synagoge / Synagogue  

  

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Anzeigen  
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
   
In Wintzenheim bestand eine jüdische Gemeinde bis in die 1930er-Jahre. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 18 jüdische Familien mit zusammen 88 Personen gezählt.   

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 109 jüdische Einwohner, 1861 103, 1870 106, 1910 78. 

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
   
Die Gemeinde gehörte bis 1832 zum Bezirksrabbinat Kuttolsheim. In diesem Jahr wurde es von Kuttolsheim nach Wintzenheim verlegt. Rabbiner war damals (zunächst in Kuttolsheim) David Lehmann (geb. 1804 in Straßburg, gest. 1878 in Wintzenheim-Kochersberg), der bis zu seinem Tod 1878 in Wintzenheim-Kochersberg amtierte. Später wurde aus dem Bezirksrabbinat das "Rabbinat Wintzenheim-Quatzenheim", bis es 1910 zum Rabbinat Westhoffen kam. Rabbiner Lehmann war verheiratet mit Sara geb. Levi aus Jebenhausen (fünf Töchter, drei Söhne; genealogische Angaben über https://www.geni.com/people/David-Lehmann/6000000038164707933).    
 
1936 wurden nur noch acht jüdische Einwohner in Wintzenheim gezählt. Diejenigen von ihnen, die in den folgenden Jahren den Ort nicht verlassen konnten, wurden unter der deutschen Besatzung 1940 nach Südfrankreich deportiert
.
  
Von den in Wintzenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  die Liste ist noch zu erstellen; Schwierigkeiten ergeben sich in den genannten Listen immer wieder durch nicht eindeutige Zuteilung zu diesem Wintzenheim oder Winzenheim Dep. Haut-Rhin.    
   
  
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Ergebnis einer Spendensammlung unter jüdischen Frauen (Challah-Geld aus Küttolsheim und Winzenheim)

Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1888: "Küttolsheim. Durch Lehrer A. Mayer-Eppstein, Challoh-Geld von nachgenannten Frauen: Aus Küttolsheim: Celine Bernheim 2.67, Frida Eppstein 2.08, Kariline Fränkel 0.40, Julie Bernheim 1, Witwe Lehmann Rabb. 0.80, Henriette Levy 0.80, Eva Longini 1, Paula Longini 0.50, Franziska Levy 0.30, Elise Mayer 1, Lea Marx 0.48, Jeanette Pioso 2, Sara Piosoo 1, Sara Pompet 2, Julie Pompet 0.50, Karoline Rorphüro 0.56, Kneidel Weill 1.20, Henriette Weil 0.20, Rachel Weil 0.50, Ungenannte 4, zus. 23,79 M. - Aus Winzenheim: Babette Hänel 1, Friederike Landauer 1.30, Babette Weil-Lehmann 0.24, Henriette Weil 2.09, Babette Landauer 0.60, Babette Weil-Mohr 1, Rosalie Levy 1.46, Babette Klein 0.16, Jeanette Weil 0.30, Josephine Blum 0.40, zus. 8.68 M. Gesamtsumme abz. Porto 32.17 M., wovon 25 M. für die R. 2,3 und 9."     

 
 
Anzeigen   
Bitte von Lehrer Mayer-Eppstein (Küttolsheim) um Spenden für Witwe Jacob und ihre Tochter in Winzenheim (1881)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Januar 1881: "Aufruf! In unserer Schwestergemeinde Winzenheim wohnt eine alte Frau, Witwe Jakob mit ihrer Tochter, und ist erstere schon drei Jahre gelähmt, so dass sie beständig das Bett hüten muss. Ihre Tochter verdiente nun noch im vorigen Jahre so viel, dass sie, neben unseren Gaben, die kranke Mutter erhalten konnte. Seit einem halben Jahre bedarf nun auch die Tochter der Pflege, da sie krank ist und unsere Kräfte reichen leider nicht mehr dahin, die Armen genügend zu unterstützen; es werden daher edeldenkende Menschen dringend gebeten, ihre Gaben diesen Armen zuwenden zu wollen.
A. Mayer-Eppstein, Lehrer in Küttolsheim, Post Quatzenheim im Elsass.
Nachbemerkung:. Wir sind gerne bereit, gaben in Empfang zu nehmen und weiter zu befördern. Die Expedition des 'Israelit'."    

    
   
    
Zur Geschichte der Synagoge      
   
Eine erste Synagoge wurde 1752 erstellt. 
   
1895
wurde eine neue Synagoge erbaut. Im Synagogengebäude befand sich auch die jüdische Schule und das rituelle Bad. 
   
Nach 1945 wurde das Gebäude zu einem bis heute bestehenden Wohnhaus umgebaut.    
   
    
Adresse/Standort der Synagoge:   69 rue du Goeftberg    
  
  
Fotos  

Historische Ansicht 
der Synagoge 
(Quelle: Rothé/Warschawksi 
s.Lit. S. 146) 
Wintzenheim VR Synagogue 270.jpg (133841 Byte)   
  Ausschnitt aus einer 
historischen Postkarte 
 
     
Die ehemalige Synagoge 
in den 1980er-Jahren 
(Quelle: Franz. Informationsseite 
s. bei den Links) 
Wintzenheim BR Synagogue 180.jpg (31664 Byte)  
     

       
        

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der politischen Gemeinde Wintzenheim-Kocherberg    
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Wintzenheim BR  
bulletWebsite des Ministere de la culture mit Informationsseite zur Synagoge in Wintzenheim   

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 146.  

       
   n.e.

       

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020