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im Elsass"
Woerth sur
Sauer (Wörth
an der Sauer) (Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Woerth bestand eine jüdische Gemeinde bis ins 20. Jahrhundert. Ihre
Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 10
jüdische Familien mit zusammen 34 Personen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1846 7 jüdische Einwohner, 1861 12, 1870 11, 1895 51 (von insgesamt 1036
Einwohnern), 1910
40. Die in Woerth lebenden jüdischen Personen gehörten in der zweiten
Hälften des 19. Jahrhunderts zur jüdischen Gemeinde in
Reichshofen.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.). Zur
Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Kantor und
Schochet angestellt (vgl. Ausschreibung der Stelle unten von 1892). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat
Surbourg-Soultz-sous-Forêt, seit 1930 zum Rabbinat Wissembourg.
1936 wurden 33 jüdische Einwohner gezählt. Diejenigen, die in den
folgenden vier Jahren nicht den Ort verließen, wurden 1940 nach Südfrankreich
deportiert. Unter den Umgekommenen sind Lucie Hermann geb. Scheuer (1882),
Albert Scheuer (1880) und Leon Scheuer (1875).
Nach 1945 sind nur wenige jüdische Personen nach Woerth zurückgekommen.
1953 wurden acht jüdische Einwohner gezählt.
Berichte
aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Kantor- und Schächterstelle durch den Vorsteher Leopold
Scheuer (1892)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. April 1892: "Die
hiesige Kantor- und Schächterstelle ist zu besetzen. Fixer Gehalt 300
Mark. Nebeneinkommen garantiert 100 Mark. - Wohnung und halbe Kost wird
frei gegeben. Bewerber wollen ihre Gesuche an den israelitischen Vorsteher
einsenden.
Leopold Scheuer. Wörth an der Sauer, Unter-Elsass." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige der Witwe von Josef Scheuer (1900)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1900: "Ich
suche als Ersatz für meinen Sohn, der seine 2-jährige Militärdienstzeit
erledigt, einen jungen Mann, zum Besuche einer seit 40 Jahren gut
eingeführten Landkundschaft und als Verkäufer am Lager. Eintritt sofort.
Samstags geschlossen. Offerten mit Zeugnisse und Photographie an
Witwe
Josef Scheuer, Woerth a. Sauer, Elsass." |
Anzeige des Geschäftes von A. Levy (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1901: "Für
mein Ansichtspostkarten- und Photographien-, Tuch-, Mode-, Kurz-, Schuh-
und Herren- und Knaben-Konfektions-Geschäft suche per sofort einen
Lehrling und einen jungen Mann von ca. 16 Jahren, der schon
in ähnlicher Branche gearbeitet hat und sich zur Reise eignet. Lehrzeit
des Ersteren zwei Jahre, in zweiten Jahre erhält derselbe Vergütung.
Kost, Logis und Wäsche frei.
A. Levy,
Wörth a. Sauer." |
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Links Litho-Karte von Wörth mit dem Geschäft
von A. Levy. Die Karte wurde versandt nach Mannheim am 30.8.1897. Auf der
Ansichtskarte wirbt Levy mit dem Verkauf von Andenken der Schlacht von Wörth
(fand am 6. August 1870 im deutsch-französischen Krieg statt).
(Karte aus der Sammlung von Peter K. Müller, Kirchheim/Ries) |
Zur Geschichte der Synagoge
Vermutlich war bereits im 18. Jahrhundert ein
Betsaal vorhanden. Die kleine, bis heute erhaltene Synagoge wurde 1920 erbaut.
Über dem Türsturz steht als Jahreszahl (5)498 für 1738,
möglicherweise stammt der Türsturz von einer früheren Synagoge.
Adresse/Standort der Synagoge: Grand'Rue, 67360
Woerth (unmittelbar neben dem großen Denkmal zur Erinnerung an die
"Schlacht von Woerth" von 1870).
Fotos
(Fotos Hahn, Aufnahmedatum 13.5.2004)
Rue des Juifs
(Fotos: Hahn:
Aufnahmedatum 13.5.2004) |
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An die frühere jüdische Geschichte in Wörth erinnert die Rue des Juifs |
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Die
Synagoge
(Fotos rechts aus
Rothé / Warschawski s. Lit. S. 147) |
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Das
Gebäude in den 1980er-Jahren |
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Die Synagoge im
Frühjahr 2004
(Fotos: Hahn,
Aufnahmedatum 13.5.2004) |
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Die Synagoge in
Woerth an der Grand'Rue |
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Blick auf die Synagoge vom
Platz des
Kriegerdenkmales aus gesehen |
Das
Eingangstor
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Die Jahreszahl (5)498 steht
für 1738
(Türsturz von älterer Synagoge?) |
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Die Synagoge im
Sommer 2011
(Fotos: Bernhard Kukatzki) |
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Das
Synagogengebäude an der Grand'Rue von verschiedenen Seiten gesehen |
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Das
Eingangstor |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 147.
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