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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Hohebach (Gemeinde Dörzbach, Hohenlohe-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zur Grafschaft
Hohenlohe gehörenden Hohebach lebten Juden bereits im Mittelalter
(Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49).
Seit dem 17. Jahrhundert werden
wieder Juden genannt. Als der Ort im 17. Jahrhundert zeitweise dem Deutschen Orden
gehörte, wurden 1637 mit Zustimmung der Bürgerschaft jüdische Familien
aufgenommen. Sie hatten im Dreißigjährigen Krieg die Aufgabe, Weikersheim und
Umgebung mit notdürftigen Waren zu versorgen. 1740 lebten 40 jüdische Personen
in Hohebach.
Anfang des 19. Jahrhunderts war Hohebach eine Filialgemeinde zu Ailringen. 1817
wurde die Gemeinde Hohebach selbständig.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1807 62 jüdische Einwohner, 1824 100 (11,4 % von insgesamt 875
Einwohnern), 1843 145, 1854 168; höchste Zahl um
1858 mit 181 Personen, danach Rückgang: 1886 110, 1900 101 (12,6 % von 804),
1910 68 (9,3 % von 733).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Elementarschule, in den 1920er-Jahren als freiwillige Konfessionsschule
weitergeführt), ein rituelles Bad (1828 am Hohebach erbaut, Gebäude bis in die
1960er-Jahre als Waschküche benutzt, Obere Gasse 11, dann abgebrochen; an
seiner Stelle heute eine Garage zum Gebäude Obere Gasse 11) sowie einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibung von 1901 unten). Die Gemeinde gehörte im 19. Jahrhundert zum
Rabbinatsbezirk Weikersheim, nach dessen
Auflösung zum Rabbinatsbezirk Mergentheim.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Heinrich Rosenthal
(geb. 25.8.1893 in Hohebach, gef. 3.6.1916) und Max Stern (geb. 7.3.1895 in
Hohebach, gef. 3.3.1916). Der Name von Heinrich Rosenthal steht auf dem Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs in Hohebach.
Um 1924, als in Hohebach noch 53 jüdische Einwohner gezählt wurden
(7,9 % von 669 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde die Herren Metzger,
Adler und Marx. Als Hauptlehrer, Kantor und Schochet war Lehrer Samuel Metzger
tätig (s.u.). An der "Freiwilligen Konfessionsschule" (wie auch die
Lehrerwohnung im Gebäude der Synagoge, s.u.) hatte er damals noch fünf Kinder
zu unterrichten. An jüdischen Vereinen gab es den Wohltätigkeitsverein Chewra
Kadischa (1924 unter Leitung von Herrn Furchheimer, 8 Mitglieder) und den Israelitischen
Frauenverein (1924 unter Leitung von Frau Furchheimer, 12 Mitglieder). 1932
wird als Vorsteher David Adler genannt. Lehrer der im Schuljahr 1931/32 vier
schulpflichtigen jüdischen Kinder war Lehrer Goldstein aus Künzelsau.
An ehemaligen, teilweise bis nach 1933 bestehenden Handels- und Gewerbebetrieben
sind bekannt: Damenschneiderei und Manufakturwaren David Adler (Rathausstraße
1), Getreidehandlung Jakob Bär (Dörzbacher Straße 3-5, eine der bedeutendsten Getreidehandlungen Deutschlands), Lederhandlung Sylvain Bonem (zuvor Leopold Rosenthal, Obere Gasse 9), Viehhandlung Gustav Furchheimer (Dörzbacher
Straße, abgebrochen), Manufakturwaren, Stoffe und Bankgeschäft Moritz Furchheimer
(Weldingsfelder Straße 6; äußerer Fassadenschmuck des ehemaligen Ladens und gusseiserne Säule im
ehemaligen Laden erhalten), Wirtschaft, Geschirr- und Spielwaren Geschwister Gutmann
(Weldingsfelder Steige 6), Spezereihandlung Sara Hirsch (Rathausstraße 9, kriegszerstört, wieder aufgebaut), Manufakturwaren und Stoffe Alfred Kahn und Pferde- und Viehhandlung Bernhard Kahn
(Weldingsfelder Straße 9), Viehhändler Heimann Marx (Äußere Gasse 2), Vieh- und Pferdehandlung Ferdinand Rosenthal (Obere Gasse 3), Stoffhandel Vais Rosenthal (Obere Gasse 1), Lederhandlung David Stern
(Weldingsfelder Straße 7), Viehhandlung Emanuel Stern (Weldingsfelder Straße
2), Mehlhandlung Eugen Stern (Haus unterhalb Weldingsfelder Steige 1, abgebrochen), Bäckerei Levi Stern sowie Metzgerei und Eisenhandel Ludwig Stern
(Weldingsfelder Steige 4), Makler/Viehhändler Aron Straßburger (Stachenhäuser
Straße 4, abgebrochen), Viehhändler Samuel Strauß (Weldingsfelder Straße
3).
1933 lebten noch 32 jüdische Personen in Hohebach (4,9 % von insgesamt
647 Einwohnern). In
den folgenden Jahren ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Unter dem Druck der Partei
und den damit verbundenen Drohungen mussten die jüdischen Einwohner ihre
Geschäfte verkaufen oder aufgeben. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die
Inneneinrichtung der Synagoge demoliert (s.u.). 1939 wurden noch 12 jüdische
Einwohner gezählt (2,2 % von 551). 1941/42 wurden die letzten acht in Hohebach
lebenden jüdischen Personen deportiert.
Von den in Hohebach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Minna
Bonem geb. Rosenthal (1894), Mina Bravmann geb. Levy (1864), Emil Crailsheimer
(1873), Emanuel Furchheimer (1862), Gustav Furchheimer (1867), Hannchen
Furchheimer geb. Adler (1880), Hannchen Gutmann (1893), Betty Herzog geb.
Furchheimer (1884), Sara Hirsch (1866), Bernhard Kahn (1881), Lina Kahn (1887),
Berta Kaufmann geb. Sahm (1887), Jeru (Jeruschalmis) Keller geb. Crailsheimer (1869), Mathilde
Landecker geb. Strauß (1875), Mathilde Löwenstein geb. Rosenthal (1887),
Heimann Marx (1881), Julie Marx geb. Kahn (1884), Bertha Mayer geb. Rosenfeld
(1871), Siegmund Rosenfeld (1874), Gustav Rosenthal (1885), Jetta Strauß
(1879), Bella Thalheimer geb. Sahm (1886), Rosa Weil geb. Marx (1884), Isabella
Weiss geb. Furchheimer (1878).
Spuren der jüdischen Geschichte: An einigen Häusern (z.B. Weldingsfelder Steige 6 und Weldingsfelder
Straße 5) ist die Vertiefung einer Mesusa am Türsturz noch deutlich erkennbar.
- An die früheren Wege jüdischer Händler erinnert noch ein von Hohebach in Richtung Jagstberg
führender "Judenweg" (er passiert u.a. das Feldkreuz, das sich an der Straße vom Heßlachshof nach Eisenhutsrot noch vor dem Wäldchen befindet).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Allgemeine Berichte
Zur
Geschichte der Israeliten in Hohebach (Beitrag des Rabbiner Dr. Abraham
Schweizer, 1908)
Artikel von Rabbiner Dr. Schweizer in
Weikersheim in der Tauber-Zeitung vom 26. Mai 1908: "Israeliten in
Hohebach..."
Zum Lesen bitte Textabbildungen anklicken.
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Zur Geschichte der Israeliten im Bezirk Künzelsau
(Beitrag des Künzelsauer Lehrers Julius Schapiro, 1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1928: "Die Israeliten im
Bezirk Künzelsau. Von Lehrer Julius Schapiro.
Von den zahlreichen, schon seit frühester Zeit bestehenden israelitischen
Gemeinden des Oberamts Künzelsau haben sich nur wenige bis auf den
heutigen Tag erhalten. Es liegt dies teils an der immer mehr
zurückgehenden Zahl der Israeliten im allgemeinen, teils an der in der
Mitte des vergangenen Jahrhunderts stark einsetzenden Abwanderung nach den
Städten. Schon von altersher, vielfach mit der Gründung mancher
Ortschaften, bildeten sie einen Teil der bürgerlichen Gemeinden und im
Wohl und Wehe mit ihnen wurde ihr Schicksal mit der Länge der Zeit so
innig verknüpft, dass sie in denselben vollständig aufgingen. Diese
allmählich gewordene Bodenständigkeit trug im wesentlichen dazu bei,
dass die Israeliten in hohem Maße an den kulturellen Bestrebungen ihrer
Mitbürger teilnahmen und im edlen Wettstreit mit ihnen das
wirtschaftliche Niveau mancher Ortschaften erhöhten. Die Bevölkerungsstatistik
der Israeliten im ganzen Oberamt weist folgende Zahlen auf: 1812: 750;
1846: 1133; 1858: 869; 1871: 777; 1875: 677; 1880: 662; 1895: 542; 1910:
362; 1925: 279 Israeliten.
Zu den ältesten, jetzt noch bestehenden israelitischen Gemeinden des
Oberamtes zählt die von Hohebach. Schon im Jahre 1348 waren hier
Israeliten ansässig, teilten aber bald das Schicksal mit anderen
Glaubensgenossen, die später dem Volkswahne zur Zeit der Pest zum Opfer
fielen: Erst nach dem Westfälischen Frieden, der u.a. auch bestimmte,
dass der Graf von Hohenlohe wieder Herr seines Gebietes werden sollte,
hören wir wieder von Ansiedlungen israelitischer Familien in Hohebach
und den übrigen hohenlohischen Ortschaften. In den Jahren 1666-73 wurden
8 Familien aufgenommen gegen ein Schutzgeld von 10 fl. Schutzbriefe, die
noch vorhanden sind, wurden ihnen ausgestellt gegen 10 Taler.
Bei der Landesverteilung im Jahre 1708 waren in Hohebach 7 Familien. 1728
hatte sich deren Zahl wiederum auf 8 erhöht. Die Statistik weist im Jahre
1875 184, 1895 114, 1910 77, 1925 53 Seelen auf.
Kirchlich unterstanden die Israeliten von Hohebach der Muttergemeinde in Ailringen
bis zum Jahre 1817. Auch hier waren schön frühzeitig Israeliten vom
Deutschherrenorden aufgenommen worden. Seit wann sie sich dort angesiedelt
haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit nachweisen: jedenfalls schon vor
1695.
Als berühmter Spross der israelitischen Gemeinde in Hohebach
verdient Erwähnung der in Portland, |
Vereinigte Staaten, verstorbene Sal. Hirsch. In ärmlichen Verhältnissen
aufgewachsen, wanderte er nach Amerika aus, wo er sich in seltenem Maße
das Vertrauen seiner Mitbürger erwarb. Es wurde ihm die hohe Auszeichnung
erteilt, in Konstantinopel die Vereinigten Staaten als Gesandter zu
vertreten.
Zu Hohebach gehörten ferner die Israeliten von Hollenbach,
die sich seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dort angesiedelt
hatten. Sie besaßen eine eigene Synagoge, die erst im Jahre 1902 verkauft
wurde. Auch in Mulfingen bestand früher eine ansehnliche
Israelitengemeinde. Unter Würzburger Herrschaft wurden dort schon sehr
bald (nähere Zeit der 1. Ansiedlungen unbekannt) Israeliten aufgenommen.
Laut Dekret vom 16. November 1695 mussten sie anstatt der jura stolae an
das Pfarramt ein Neujahrsgeld bezahlen. Heute ist ebenso wie in Hollenbach
keine israelitische Familie mehr dort sesshaft.
Die 3 Gemeinden Dörzbach, Laibach und Altkrautheim
wurden laut Dekret der Israeliten Oberkirchenbehörde vom 3. August 1832
in Dörzbach vereinigt. Deren Synagoge, erbaut im Jahre 1838,
wurde, nachdem sich die Israelitengemeinde aufgelöst hatten, verkauft,
das Inventar fiel an das nahe gelegene Hohebach.
Auffallend ist die verhältnismäßig geringe Zahl an israelitischen
Friedhöfen im ganzen Bezirke genannter Gemeinden. Durch das Verbot
mancher Herrschaften, denen die Ortschaften unterstanden, Begräbnisstätten
zu errichten, waren die Israeliten gezwungen, sogenannte Sammelfriedhöfe
anzulegen, wohin sie ihre Toten, oft von weiter Entfernung her, bringen
mussten. Ein solch verlassener Friedhof befindet sich noch in Laibach.
Vor mehreren Jahren wurde dieser unter der sachkundigen Leitung und
Mitarbeit des nun leider verstorbenen Lehrers S. Wißmann, Künzelsau
und erfolgreicher Mitwirkung des Herrn Hauptlehrers Wallrauch in Dörzbach
restauriert und neu umfriedigt. Im Jahre 1852 wurde in Hohebach ein
israelitischer Friedhof errichtet, wohin die Israeliten von Hollenbach,
Ailringen und Dörzbach ihre Toten bestatteten.
Am Ende eines starken Bogens, den die Jagst von Schöntal her beschreibt, liegt
der vom linken Ufer allmählich sich in die Höhe ziehende Marktflecken Berlichingen,
wo sich ebenfalls eine alte Israelitengemeinde bis heute erhalten hat.
Die |
Aufnahme der Israeliten war, da das Dorf um die Mitte des 12. Jahrhunderts
in eine Berlichingische und eine Schöntalische Seite geteilt war, (die
Straße schied beide Teile) nach Schöntaler Darstellung gemeinschaftlich,
während die Herren von Berlichingen den sog. 'Judenschutz' in ihrem
Gebiete beanspruchten, woraus unzählige Streitigkeiten flossen. Zuerst
ist 1650 davon die Rede. Berlichingen hatte damals 25 'Schutzjuden',
Schöntal 1. Allem Anschein nach waren die Israeliten bei den Herren von
Berlichingen besser gelitten, als bei denen von Schöntal; denn als
erstere 1783 ihnen allgemeines Wohnrecht zubilligten und sie auch in
christliche Häuser aufnahmen, wurde von den Herren von Schöntal dagegen
protestiert.
Die Synagoge, im unteren Teil des Dorfes nahe der Jagst, ist ein
einfaches, aber ehrwürdiges Gebäude ohne Stil aus dem Anfange des 18.
Jahrhunderts. Ein sehr alter Betsaal dagegen hat sich aller Wahrscheinlichkeit
nach in dem oberen Stocke des jetzt der Familie Berlinger gehörigen
Hauses befunden. Teilweise gut erhaltene hebräische Inschriften, die nur
an ähnlich heiligen Orten angebracht werden, lassen mit Bestimmtheit
diesen Schluss ziehen. ein sehr alter Sammelfriedhof, wohin u.a. auch die
Israeliten von Künzelsau ihre Toten verbringen, liegt 1/2 Stunde südöstlich
vom Ort entfernt auf einer Anhöhe mitten im Feld.
Eine kleine israelitische Gemeinde befand sich auch im nahe gelegenen Bieringen.
Im Jahre 1654 befanden sich dort 3 israelitische Familien, von welchen
Mainz das Schutzgeld wie auch das Aufnahmerecht ansprach. Die anfangs selbständige
Gemeinde wurde wegen des ständigen Rückganges ihrer Mitglieder laut Erlass
der Oberkirchenbehörde vom 3. August 1832 trotz heftigsten Widerstandes Berlichingen
zugeteilt. Im Jahre 1873 waren in Bieringen noch 5 Wahlberechtigte,
1883 zählte es noch 16 Israeliten. 1853 weist die vereinigte Wählerliste
beider Gemeinden 40 Mitglieder auf. Die Bevölkerungsstatistik zeigte
folgende Kurse: 1875 128, 1895 104, 1910 95, 1925 90
Israeliten.
Einer ziemlich starken Ansiedlung der Israeliten im Jagsttale und dessen
näheren Umgebung, steht nur eine verhältnismäßig geringe im ganzen
Kochertal gegenüber. Der Grund hierfür mag in dem Umstand liegen, dass
ihrem Zuzug in diesen Ortschaften größerer Widerstand entgegengesetzt
wurde. Eine Ansiedlung von Israeliten erfolgte nur in Braunsbach
und Künzelsau-Nagelsberg.
Über die Entstehung der israelitischen Gemeinde in Braunsbach
fehlen nähere Daten. 1673 gab es dort 4 israelitische Familien, die sich
laut Chronik im Jahre 1715 schon sehr vermehrt hatten. Die Synagoge wurde
1733 erbaut, wahrscheinlich wurde um diese Zeit auch der Friedhof
angelegt. 1832 wurde das Rabbinat in Braunsbach errichtet, zu
welchem auch die Oberämter Hall und Crailsheim und Teile der Oberämter
Künzelsau, Gerabronn und Öhringen gehörten. 1908 wurde der
Rabbinatssitz nach Hall verlegt. Eine Israelitische
Konfessionsschule, 1825 als Privatschule errichtet, wurde 1834 in eine
öffentliche israelitische Volksschule umgewandelt, ging aber im Jahre
1923 wegen Mangel an der hiezu nötigen Anzahl von Kindern ein.
Bevölkerungsstatistik: 1875 152; 1895 159; 1910 88; 125 55
Seelen.
Den kürzesten Bestand sämtlicher israelitischer Gemeinden des Oberamts
weist die israelitische Religionsgemeinde Künzelsau's auf. Es ist jedoch
mit Bestimmtheit anzunehmen, dass diese bereits eine Zweitgründung ist,
denn einer Sage nach, die aber einer gewissen Grundlage nicht entbehrt,
sollen die Israeliten schon in alter Zeit, nach Urkunden des Würzburger
Chronisten Lorenz, seit dem Jahre 1336 in Künzelsau sesshaft
gewesen sein. Ihr Friedhof habe sich im Holderrain befunden und noch 1700
soll in der Scharfengasse ein Haus mit hebräischer Inschrift gewesen
sein. Die Geschichte der neuerstandenen israelitischen Gemeinde ist eng
verknüpft mit der ihrer Muttergemeinde Nagelsberg, welcher später
amtlich den Namen Nagelsberg-Künzelsau, dann Künzelsau-Nagelsberg
und endlich 1900 den Namen Künzelsau erhielt, infolge des Wegzugs
der Israeliten von Nagelsberg und des Zuzugs aus anderen Gemeinden (Berlichingen,
Bieringen, Hohebach und Ernsbach) nach Künzelsau.
In Nagelsberg bestand schon seit alter Zeit,
wahrscheinlich |
lich
seit Mitte des 15. Jahrhunderts eine große israelitische Gemeinde mit
einer eigenen Synagoge, die erste im Jahre 1908 verkauft wurde. Während
aber die Israelitengemeinde in Nagelsberg bereits seit 20 Jahren
der Vergangenheit angehört, hat ihre Nachfolgerin in Künzelsau eine bis
vor wenigen Jahren ununterbrochene Linie der Aufwärtsbewegung zu
verzeichnen.
Vor 80-100 Jahren zählte man in Nagelsberg wohl etwas mehr als 30
israelitische Familien. Sie bildeten also einen ziemlich starken
Prozentsatz der dortigen Bevölkerung. Dieser Stand hatte sich anfangs der
60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht besonders verändert. Um dieser
Zeit siedelten mehrere Familien nach Künzelsau über, sodass sich
in der Mitte der 70er-Jahre die dort wohnenden Israeliten veranlasst
sahen, die Königliche Israelitischen Oberkirchenbehörde zu bitten, in
Künzelsau einen Filialdienst abhalten zu dürfen. Durch Erlass vom
27.5.1876 wurde diesem Ersuchen stattgegeben. der Betsaal befand sich
zuerst in einer Wohnung in der Schnurgasse gegenüber den Gasthause zum
Kirschen, dann eine kurze Zeit im Linke'schen Gebäude am Morsbacher Tor,
hierauf im Hintergebäude des Auerbachschen Hauses in der Hauptstraße,
dann im Hause des S. Weinsberger. Der Sitz des Religionslehrers und
Vorsängers blieb weiterhin in Nagelsberg, den Filialdienst leitete an Werktagen
ein pensionierter Lehrer, während an Samstagen und Feiertagen die
Künzelsauer |
Israeliten nach Nagelsberg mussten, um an einem Festgottesdienste
teilnehmen zu können. Dieser Zustand dauerte an, obwohl im Laufe der Zeit
in Künzelsau bedeutend mehr Israeliten wohnten, als in Nagelsberg.
Erst als im Jahre 1903 die Anzahl der Nagelsberger israelitischen
Gemeindemitglieder auf 2 bis 3 herabsank, bestand für das israelitische
Kirchenvorsteheramt keine moralische oder rechtliche Verpflichtung mehr,
den Gottesdienst in Nagelsberg für die Zukunft aufrecht zu
erhalten. Im Jahre 1904 tauchte der Gedanke auf, in Künzelsau ein
Gotteshaus zu erstellen. Dieser Plan, der bei der etwa 30 Mitglieder
zählenden Gemeinde allgemein Anklang fand, reifte schnell seiner
Verwirklichung entgegen. Das derzeitige Israelitische Kirchenvorsteheramt
bestand aus den Herren A. Neumann, G. Ledermann und D. Stern und dessen
Vorsitzenden Lehrer S. Wißmann. Dank der Rührigkeit dieser Herren,
besonders aber des allverehrten S. Wißmann und der großen
Opferwilligkeit der israelitischen Gemeindemitglieder konnte die Synagoge,
deren Plan von Oberamtsbaumeister Ganzenmüller entworfen wurde, anfangs
Juni 1906 begonnen und am 30. August 1907 eingeweiht werden. Der Bau ist
in einfachem maurischen Stil gehalten und bildet eine Zierde der Straße,
in welcher er sich befindet, gewährt aber besonders von der Nagelsberger
Straße aus betrachtet, mit seinen beiden Kuppeln, die während des
Krieges von ihren Kupferplatten entkleidet wurden, einen sehr schönen
Anblick.
Von hohem Werte für die weitere gesunde Entwicklung der Gemeindeverhältnisse
war der bezeichnende Umstand, dass in der Leitung nur selten ein Wechsel
der Personen eintrat. So wirkte der allgemein beliebte und verehrte Lehrer
S. Wißmann, dessen Todestag sich nun in diesem Monate schon jährt,
allein fast 35 Jahre in der Gemeinde und trug so im wesentlichen zu ihrem
steten Aufbau bei. Die Seelenzahl der israelitischen Gemeinde
beträgt zur Zeit 81. Die kleine Gemeinde stellte im Weltkriege 1914/18 20
Kriegsteilnehmer, von denen 19 Frontkämpfer waren und 3 als
Kriegsopfer fielen.
Und last, not least kann als erhebendes Moment
festgestellt werden, dass das Verhältnis zwischen den verschiedenen Konfessionen
stets das friedlichste war und auch die Israelitengemeinde immer bestrebt
war, den konfessionellen Frieden zu erhalten und zu
fördern." |
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Lehrerstelle für Stellvertretung (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1901: "Bewerberaufruf.
Für den erkrankten Lehrer und Vorsänger dahier wird ein Stellvertreter
auf unbestimmte Zeit gesucht.
Bewerber mit seminaristischer Bildung, welche eine erste
Volksschullehrer-Dienstprüfung bestanden haben, wollen ihre Gesuche unter
Beilegung ihrer Zeugnisse bis zum 15. Juni dieses Jahres an das
Königliche Evangelische Konsistorium in Stuttgart richten.
Hohebach, 20. Mai. Oberamt Künzelsau.
Israelitisches
Kirchenvorsteheramt." |
Zum Tod des Lehrers Salomon Löw Falk (nach 1864 Lehrer in Hohebach, gest. 1890
in München)
Anmerkung: Salomon Löw Falk ist am 29. April 1839 in Braunsbach
geboren. Er studierte von 1856-1858 am Lehrerseminar
in Esslingen. Nach Angaben bei Joachim Hahn (Jüdisches Leben in Esslingen S. 462)
war er bis 1864 Lehrer in Olnhausen, dann
in Hohebach.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1890: "München,
10. Dezember (1890). Ein Mann, der sich im Lehrfach durch frühere
langjährige Tätigkeit hervorragend verdient machte, Herr Salomon Falk,
ist hier am 2. dieses Monats im Alter von 62 Jahren gestorben. Als Sohn
sehr religiöser, streng gesetzestreuer Eltern in Braunsbach,
Württemberg, geboren, wurde er zum Lehrer ausgebildet; im talmudischen Studium
wurde er vom seligen Rabbiner Feuchtwanger in Wallerstein
unterwiesen. Von diesem erhielt er für seinen Fleiß und seine scharfe
Auffassungsgabe die Chowerwürde. Nachdem er als Lehrer eine Anstellung
erhalten, wurde er der Schwiegersohn des seligen Rabbiner Abraham
Wechsler, Schwabach. In den
württembergischen Gemeinden Braunsbach,
Hohebach und Aufhausen wirkte
er zusammen 20 Jahre als Lehrer und wurde für seine außerordentlich
guten Leistungen von der Königlichen Regierung prämiiert. Die Zeiten
brachten es mit sich, dass die Landgemeinden an Mitgliederzahl teils durch
Tod, teils durch Wegzug, fort und fort kleiner wurden und dass hierdurch
ein Lehrer, hauptsächlich mit zahlreicher Familie, keine ausreichende
Existenz mehr fand. So musste der Verstorbene dem ihm so lieb gewordenen
berufe entsagen; er zog nach München, um sich dem Versicherungsfache zu
widmen. Auch hier zeigte sich sein seltener Fleiß und seine rastlose
Energie, sodass er für die von ihm vertretene Gesellschaft überraschend
gute Resultate erzielt, wie sich denn die Leitung des Unternehmens auch
veranlasst sah, bei der Beerdigung Worte der Dankbarkeit durch den Mund
eines ihrer Beamten aussprechen zu lassen. Der Verstorbene hat sich zu
allen Zeiten und in allen Lagen seines Lebens als charakterfester,
überzeugungstreuer Jehudi bewährt." |
Über Lehrer Samuel Metzger (1908 bis 1925 als Lehrer in
Hohebach tätig)
Samuel Metzger ist am 23.
November 1879 in Berlichingen als Sohn eines Gastwirtes geboren. Er ließ
sich von 1896 bis 1899 am Lehrerseminar in Esslingen ausbilden und war von
1908 bis 1925 in Hohebach als Lehrer tätig. Danach wechselte er nach Ludwigsburg. Über die Geschichte von ihm ihm und seiner Familie (die
Kinder sind in Hohebach geboren) nachfolgenden Abschnitt aus
Joachim Hahn: Jüdisches Leben in Ludwigsburg 1998 S. 473-474. |
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Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod von Cidoria Crailsheimer (1884)
Anmerkung: Cidoria Crailsheimer geb. Linder ist am 12.
November 1834 in Mulfingen geboren als
Tochter von Hayum Linder und der Magdalene geb. Straus. Sie heiratete am 22.
Januar 1856 in Hohebach Löw Crailsheimer, einen am 12. April 1819 in
Hohebach geborenen Sohn des Hohebacher Lehrers und Vorsängers Vais Crailsheimer
und seiner Frau Schifeli geb. Rosenthal. Löw und Cidoria Crailsheimer hatten
zehn - zwischen 1858 und 1873 in Hohebach geborene - Kinder, von denen fünf
früh verstorben sind. In der NS-Zeit sind nach der Deportation zwei ihrer
Kinder umgekommen bzw. wurden ermordet: Jeru (Jeruschalmi) (geb. 1869,
verheiratete Keller, wohnhaft in Frankfurt; ermordet September 1942 im
Vernichtungslager Treblinka ) und Emil (geb. 1873, gest. Dezember 1942 im
Ghetto Theresienstadt). Löw Crailsheimer ist bereits am 22. Juli 1875
gestorben.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1884: "Nekrolog!
Mit ergriffenem Herzen gebe ich heute den Gefühlen Ausdruck, welche mir
durch das so plötzliche Hinscheiden einer wackeren Frau im wahren
Sinne des Wortes die Seele bewegen. Frau Cidoria Crailsheimer aus Hohebach,
eine der edlen, echt religiösen Frauen Israels starb im kaum vollendeten
49. Lebensjahre am Donnerstag den 23. Aw nach nur kurzem
Krankenlager. Umso schmerzlicher und ergreifender ist der Verlust, da der
Tod die teure Entschlafene fern vom Hause bei ihren Geschwistern, wohin
sie sich zum Besuche begeben, ereilte. Den Freitag Abend verbrachte sie
noch am Tische ihrer Verwandten in bestem Wohlsein; in der Nacht jedoch
wurde sie unwohl, und trotz aller angewandten Mittel konnte sie nicht dem
Leben erhalten werden. Am darauf folgenden Donnerstag entschlief sie sanft
und ruhig; ihre Kinder, die an das Krankenlager gerufen wurden, kamen
schon zu spät; sie trafen die Mutter nicht mehr am Leben. Die Leiche
wurde Freitag den 24. Aw nach Hohebach gebracht, wo die edle
Dahingeschiedene an der Seite ihres braven vor 9 Jahren schon verstorbenen
Gatten ruht, dessen Verlust sie bis in den letzten Tagen noch tief
beklagte. Wie allgemein beliebt und hoch verehrt die Verblichene war, das
zeigte die überaus rege Teilnahme an dem Leichenbegängnisse. Ohne
Unterschied der Konfession waren alle Bewohner Hohebachs und der
umliegenden Ortschaften herbeigeeilt, um ihrem Schmerze für den herben
Verlust am Grabe der teuren Toten Ausdruck zu geben. Sie verdiente es auch
in vollem Maße; denn sie sorgte nicht nur für das Wohl ihrer eigenen
Familie, sondern sie wirkte und strebte für alle, die sie gekannt, ihr
Augenmerk war auf die 3 Grundpfeiler der Welt, auf Tora, Gottesdienst und
Wohltätigkeit gerichtet. Sie versäumte keinen Gottesdienst und kein
Gebet, sie fastete oftmals 2 Tage nacheinander und streute mit vollen
Händen Gaben aus, da der Herr sie auch mit irdischen Gütern gesegnet.
Sie ruht jetzt in Frieden von den Kämpfen dieser Erde aus und schaut
verklärt vom Himmel auf ihre Kinder, denen der Allgütige in der Liebe
und Sorgfalt der teuren Verwandten Trost für Vater und Mutter gegeben.
Mögen sie im Sinne der Entschlafenen leben und wirken, dann erfüllen sie
über das Grab hinaus das Gebot: 'Ehre deinen Vater und deine Mutter'.
J.S." |
Anmerkung: Der Grabstein für Cidoria (Cidonia)
Crailsheimer ist im Friedhof Hohebach erhalten (Reihe 3 Nr.
57) |
Salomon (Solomon) Hirsch aus Hohebach wird Botschafter der
Vereinigten Staaten in Istanbul (damals noch: Konstantinopel, 1889)
Anmerkung: Salomon Hirsch ist am 25. März 1839 in Hohebach geboren als
Sohn des Händlers Samson Hirsch (1780-1844) und seiner zweiten Frau Ela
geb. Bär (1795-1845).
Zur Seite aus dem Familienregister HStA Stuttgart J 386 Bü. 281 Bild 55
(pdf-Datei).
Im Familienregister ist zum weiteren Lebenslauf vermerkt: "im
Waisenhaus; ausgewandert 1854 nach Amerika". Nach dem frühen Tod
seiner Mutter Ela 1845 kam der junge Salomon in das Waisenhaus
nach Esslingen.
Foto: Quelle.
Weitere
Quelle |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. Juni 1889: "New York, im Mai (1889). Wir haben
schon berichtet, dass von der nordamerikanischen Union wiederum ein
Glaubensgenosse, Herr Salomon Hirsch, zu ihrem Gesandten in Konstantinopel
erwählt worden ist. Über dessen Persönlichkeit wird
geschrieben:
Der von dem Präsidenten Harrison zum Gesandten der Vereinigten Staaten
von Amerika in Konstantinopel ernannte Herr Salomon Hirsch ist ein
geborener Württemberger. Derselbe, von armen jüdischen Eltern stammend,
kam als 15-jähriger Knabe nach Amerika und steht jetzt im 51.
Lebensjahre. Er erwarb sich unter großen Mühen und Entbehrungen ein
bedeutendes Vermögen und wurde 1864 Mitinhaber des Großhandlungshauses
Fleischner, Meyer & Co. in Portland-Oregon. Er wurde wiederholt in der
Staats-Senat gewählt, dessen Präsident er auch einmal war. Nähere
Nachforschungen dahier haben ergeben, dass Herr Salomon Hirsch aus
Hohebach im Hohenlohischen (Württemberg) stammt und seine Erziehung in
der Israelitischen Waisenanstalt in Esslingen genossen hat, aus welcher er
im Jahre 1854 austrat, um in Amerika sein Glück zu versuchen.
Man erinnere sich, dass die Union nichts von einem diplomatischen Stande
mit fachgemäßer Vorbereitung, von diplomatischen Künsten und Listen
hält, sondern ihre Gesandten aus der Mitte der Bürger, die ihr dazu
würdig und befähigt erscheinen, wählt, auch wenn sie bislang der
diplomatischen Karriere nicht angehörten. Sie vermag dies, weil ihre
Interessen mit den europäischen Verwicklungen wenig zu schaffen haben und
ihre Diplomatie deshalb nur immer gerade aus auf ihr Ziel geht und ihre
Motive stets klar liegen." |
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Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 4. Juli 1889: "Konstantinopel, 21. Juni (1889). Herr
Salomon Hirsch, der kürzlich als Vertreter der Vereinigten Staaten beim
Sultan ernannte Gesandte, wird morgen mit dem Orientzug hier eintreffen.
Sein Vorgänger, Herr Strauß, (bisheriger Gesandter, ebenfalls Israelit)
der am Montag das Goldene Horn zu verlassen gedenkt, ist bereits vom
Sultan in Abschiedsaudienz empfangen worden. Bei dieser Gelegenheit hat
ihm der Großherr T. L. 200 für die Verunglückten in Pennsylvanien
überreicht.
(Bekanntlich findet bei dem Regierungsantritt eines neuen Präsidenten der
nordamerikanischen Vereinigten Staaten ein Wechsel der Personen in der
diplomatischen Vertretung statt. Deshalb geht Herr Strauß nach Amerika
zurück und Herr Hirsch tritt an seine Stelle.)" |
Zum Tod des früheren Botschafters der Vereinigten in
Konstantinopel Salomon Hirsch (1839-1902)
Anmerkung: Salomon Hirsch wurde beigesetzt im Beth Israel Cemetery in Portland,
Multnomah County, Oregon (Quelle)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. März
1903: "New York. Salomon Hirsch, der gewesene Gesandte der
Vereinigten Staaten in Konstantinopel, ist am 15. Dezember in Portland,
Oregon, infolge eines Herzschlages plötzlich gestorben. Salomon Hirsch
wurde am 25. März 1839 in Württemberg in Deutschland geboren. Im Alter
von 15 Jahren kam er nach Amerika. Im Jahre 1858 gingen Hirsch und sein
Bruder nach dem Staate Oregon, wo sie in Dallas ein Geschäft errichteten.
Nach dreijähriger Geschäftstätigkeit in Dallas und nachdem er weitere
drei Jahre in Silverton tätig war, wurde er Mitinhaber eines der
größten Exporthäuser von Portland und wurde einer der reichsten
Männer des Staates. Er nahm an dem politischen Leben des Staates
regen Anteil, wurde 1872 als Republikaner in die Staatsgesetzgebung
entsendet und zwei Jahre später Senator. Lange Jahre hindurch war
der Verstorbene der Führer der Republikaner im Staate. Sein
Ansehen stieg nach dem großen Siege der republikanischen Partei im Jahre
1882 auf den höchsten Punkt. Im Jahre 1889 kandidierte er wieder für den
Senat, unterlag jedoch mit einer Stimme Minorität gegen J. H. Mitchell
und wurde im Mai desselben Jahres zum Gesandten in Konstantinopel
ernannt." |
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Vgl. einige weitere Informationen zu Solomon
Hirsch über die Links
- http://freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/~jtenlen/ORBios/shirsch.html
- http://history.state.gov/departmenthistory/people/hirsch-solomon
Solomon Hirsch war vom 28. Dezember 1889 bis 16. Juni 1902 Botschafter in
der Türkei. |
Zum Tod von Jakob Crailsheimer (1892)
Anmerkung: Jakob Crailsheimer ist am 3. September 1824
geboren als Sohn des Hohebacher Schullehrers und Vorsängers Vais Crailsheimer
(1784 Crailsheim - 1848 Hohebach) und seiner Frau Schifeli (1789 Hohebach - 1868
Hohebach). Er heiratete am 27. Oktober 1857 in Krautheim
Johanna (Hannchen) geb. Strauß (geb. 13. Oktober 1834 in Merchingen
als Tochter des Handelsmannes Lazarus Strauß und der Clara geb. Kaufmann). Die
beiden hatten zwölf - zwischen 1858 und 1875 in Hohebach geborene - Kinder, von
denen fünf früh verstorben sind.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. März 1892: "Aus
dem Hohenlohischen. Am 13. Schwat starb nach langem Leiden der auch in
weiteren Kreisen wohl bekannte Jakob Crailsheimer in Hohebach. Durch den
Hingang dieses Ehrenmannes, der durch seinen Biedersinn, seine
Friedensliebe, seine Bereitwilligkeit, überall zu helfen und beizustehen,
und durch seine Gottesfürchtigkeit bei Israeliten und Andersgläubigen in
hohem Ansehen stand, was insbesondere auch die zahlreiche
Leichenbegleitung bezeugte, verlor diese Gemeinde eine ihrer
Hauptstützen. Der Entschlafene ist seiner Tugenden wegen von seinen
Gemeindegenossen durch eine vor mehreren Jahren erfolgte Wahl zum
Kirchenamtsvorstandsmitglied geehrt worden." |
Anmerkung: Der Grabstein für Jakob
Crailsheimer ist im Friedhof Hohebach erhalten (Reihe 3 Nr. 73). |
88. Geburtstag von E. Schorsch (1925)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. März 1925: "Hohebach. Am 2.
Purimtag begeht der Nestor unserer Gemeinde E. Schorsch seinen 88.
Geburtstag in voller körperlicher und geistiger Frische. Er ist noch
gelegentlich als Vorbeter tätig. Mögen ihm noch viele gesunde Jahre
beschieden sein!" |
Zum Tod von Levi Stern (1928)
Anmerkung: Levi Stern ist am 14. Februar 1866 in Hohebach geboren als
Sohn des Lazarus Stern und der Karoline geb. Straus. Er heiratete am 14.
November 1892 in Wiesenfeld (Synagoge am
15. November 1892 in Würzburg) Ricke geb. Bamberger (geb. 10. Januar
1866 in Wiesenfeld als Tochter von Abraham
Bamberger und der Eva geb. Hanauer). Die beiden hatten vier Kinder: Ludwig
(1893), Max (1895, gefallen im Ersten Weltkrieg 1916), Julius
(1896, gest. 1915) und Rosa (1900, verheiratet 1922 nach
Goldbach).
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1928: "Hohebach. Am 13. Juli
wurde Levi Stern, Metzger und Viehhändler, im Alter von 62 Jahren
unter großer Beteiligung der jüdischen und christlichen Bevölkerung
unseres Ortes und der Umgebung zu Grabe getragen. Mit ihm verliert unsere
Gemeinde eine ihrer markantesten Persönlichkeiten, deren Wort bei allen
Angelegenheiten der jüdischen Gesamtheit Geltung hatte. Levi Stern war
seit langen Jahren Mitglied des Gemeinderats und hat sein Amt allzeit
vorbildlich bekleidet." |
60. Geburtstag des Gemeindevorstehers Mändle Stern
(1929)
Anmerkung: Emanuel, genannt Mändle Stern ist am 27. Juni 1869 in
Hohebach geboren als Sohn des Lazarus Stern und der Karoline (Gütel) geb.
Straus. Er heiratete am 21. Mai 1896 in Sindolsheim
(Synagoge am 26. Mai 1896 in Bad Mergentheim) Sophie geb. Schorsch (geb.
am 22. September 1871 in Sindolsheim als Tochter von Ephraim Schorsch und der
Therese geb. Flegenheimer). Die beiden hatten fünf Kinder: Bella (1897,
verheiratete 1926 in Wertheim mit Isaak Löw Strauss), Irma (1899,
verheiratet seit 1927 in Edelfingen mit
Adolf Adler), Leo (1903, verheiratet 1927), Max (1906) und Julius
(1909). Emanuel / Mändle Stern starb am 5. Juli 1937 in Hohebach. Die fünf
Geschwister konnten in der NS-Zeit mit der Mutter in die USA emigrieren.
Ausführlich zur Familiengeschichte in: "Ich liebte dieses Dorf..."
s.Lit. S. 122-129.
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juli 1929: "Hohebach. Am
27. Juni konnte Kirchenvorsteher Mändle Stern bei bester
Gesundheit seinen 60. Geburtstag feiern. Anlässlich dieses Tages wurden
dem verdienten Manne von allen Seiten reiche Ehrungen zuteil. Möge er
noch viele Jahre zur Freude seiner Familie und zum Wohle seiner Gemeinde
wirken!". |
89. Geburtstag von Ernestine Furchheimer geb. Rosenfeld
(1929)
Anmerkung: Ernestine Furchheimer geb. Rosenfeld ist am 3. Oktober 1840
in Hohebach geboren als Tochter des Viehhändler Löb Rosenfeld und der Gütel
geb. Straus. Sie war seit dem 7. April 1864 (in Hohebach) verheiratet mit dem
Handelsmann Sußmann Furchheimer (geb. 15. Oktober 1825 in Hohebach als
Sohn von Mäntle Furchheimer und der Bella geb. Rosenthal, gest. 30. Mai 1912).
Sußmann Furchheimer war in erster Ehe seit dem 9. Dezember 1856 verheiratet mit
Fanny geb. Elkan (geb. 23. Dezember 1827 in Michelbach an der Lücke als
Tochter des Metzgers Nathan Elkan und der Nanette geb. Elias; Fanny ist bereits
am 14. September 1863 gestorben).
Sußmann Furchheimer und seine erste Frau
Fanny geb. Elkan hatten vier Kinder, von denen drei früh verstorben sind:
Bertha (1857, später ausgewandert), Abraham (1858-1863), Mäntle (1859-1868),
Isaak (geb./gest.1861). Sußmann Furchheimer und seine zweite Frau Ernestine
geb. Rosenfeld hatten noch sieben Kinder: Samuel (geb./gest. 1865), Manasse
(1866, heiratete 1891 in Bad Cannstatt), Gustav (1867, er und seine Frau
Hanna/Hannchen geb. Adler sind nach der Deportation in der NS-Zeit ermordet
worden), Koppel / Karl (1869, heiratete in Stuttgart), Jeanette (1871-1876),
David (1873, später ausgewandert), Leopold (geb./gest. 1884).
Artikel
in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Oktober 1929: "Hohebach. Am 3.
Oktober feiert Frau Ernstine Furchheimer in voller geistiger und
körperlicher Frische ihren 89. Geburtstag. sie hat es verstanden, ihre
vier Söhne zu aufrechten Bekennern des Judentums zu erziehen. Frau
Furchheimer erfreut sich in ihrem Heimatort der größten Beliebtheit.
Möge sie noch recht viele und glückliche Jahre im Kreise ihrer Kinder,
Enkel und Urenkel verleben!"
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Zum Tod von Ernestine Furchheimer geb. Rosenfeld (1930)
Anmerkung: zur Person Angaben wie oben.
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 15. Oktober 1930: "Hohebach. Am
14. September dieses Jahres verstarb Frau Ernestine Furchheimer geb.
Rosenfeld im Alter von nahezu 90 Jahren. Die Verstorbene war lange
Jahre Vorsitzende des hiesigen Israelitischen Frauenvereins und hat sich
nicht nur in dieser Eigenschaft große Verdienste erworben. Hatte doch die
streng religiöse Frau, die in allen Kreisen höchste Wertschätzung
genoss, für alle Nöte ihrer Mitmenschen stets ein offenes Herz. Bis kurz
vor ihrem Tode konnte sie sich noch größter körperlicher und geistiger
Frische erfreuen. Ihr Andenken wird nie erlöschen." |
Zur Geschichte des Betsaals / der Synagoge
Seit 1685 war ein Betsaal
in einem Privathaus vorhanden. Damals bekamen die im benachbarten Dörzbach
lebenden Juden eine Strafe, da sie ohne Erlaubnis die Gottesdienste in Hohebach
besuchten. 1752 wird den Juden aus Dörzbach gegen Zahlung von 2 Gulden jährlich
gestattet, dass sie die Gottesdienste in Hohebach besuchen. 1784 wird mit Marx
Isaac aus Schopfloch ein erster "Judenschulmeister"
in Hohebach genannt. Er war als Vorsänger und Lehrer der Gemeinde tätig und
wurde auch zum Vorsteher der Gemeinde gewählt. 1806 war er immer noch in diesem
Amt und holte damals den Lehrer Veis Löw nach Hohebach, der von nun an das Amt
des Vorsängers und des Lehrers der Kinder übernahm. 1814 wurde Veis Crailsheim
als Lehrer angestellt (gest. 1848). In dieser Zeit war ein Betsaal in der
Wohnung des Jud Grumbel und Mänle Mul eingerichtet. Auch der Bericht des
Kreisamtmannes aus Öhringen bestätigt 1807 das Vorhandensein einer "Synagoge"
in Hohebach.
Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts die Zahl der jüdischen
Einwohner in Hohebach zugenommen hatte, wollten die hier lebenden Familien eine
von Ailringen selbständige Gemeinde bilden. In diesem Zusammenhang planten sie
auch den Bau einer Synagoge. Nach längeren Vorplanungen kam am 13. Mai
1816 die Erlaubnis des württembergischen Ministeriums des Inneren zum Bau einer
Synagoge und zur Durchführung eines Kollekte für diesen Zweck bei den jüdischen
Gemeinden des Landes. Die damals 16 jüdischen Familien in Hohebach hätten ohne
eine solche Kollekte die auf etwa 3000 Gulden berechneten Baukosten nicht
bestreiten können. Vorsteher Marx Isaac kaufte 1816 zunächst für sich eine
Scheune mit einem dazugehörigen Gartengrundstück. Zwei Jahre später verkaufte
er das Grundstück an die jüdische Gemeinde. Alsbald wurde die Scheune
abgebrochen und an ihrer Stelle eine einstöckige Synagoge erbaut. Diese war
allerdings so schlecht gebaut, dass sie 1838 einzustürzen drohte und kaum mehr
betreten werden konnte. Nach Besichtigung durch den Oberamtsbaumeister legte das
Oberamt eine sofortige Renovierung nahe. Im
Juli 1839 wurde ein Staatsbeitrag in Höhe von 250 Gulden für den Neubau
einer Schule und der Synagoge genehmigt.
Staatsbeitrag für Synagoge und Schule in Hohebach
1839, Artikel von 1911)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. November 1911:
"Die israelitischen Konfessionsschulen (Elementarschulen) in
Württemberg.
Von Rabbiner Dr. Schweizer in Weikersheim (Schluss).
Vergleicht man die Staatsbeiträge, die auf Grund dieses Artikels
des Gesetzes von 1836 den israelitischen Gemeinden zu Schulhausneubauten
damals gewährt wurden, mit den heute noch bewilligten Beiträgen zu
Schulzwecken, so ergeben sich, besonders wenn man den höheren Wert der
damaligen Geldwährung mitberücksichtigt, ungeheure Summen, die mit denen
von heute stark kontrastieren. Dabei ist noch zu bemerken, dass die
damalige Bevölkerungszahl der Israeliten keine höhere war, und was die
Steuerkraft derselben betrifft, viel geringer als heute anzuschlagen
ist.
Nach den Regierungsblättern des betreffenden Jahrganges wurden
bewilligt:
der israelitischen Gemeinde Hohebach zur Erbauung einer Synagoge
und eines Schulhauses (beide zusammen bilden 1 Haus) [17. Juli 1839] 250
Gulden
der israelitischen Gemeinde Dörzbach
zur Erbauung einer Synagoge und eines Schulhauses (beide bilden 1 Haus)
[17. Juli 1839] (Gemeinde ist nun aufgelöst) 350 Gulden." |
1840 wurde die alte Synagoge abgebrochen. Im Neubau der
Synagoge wurde im oberen Stock auch Platz für die jüdische Schule, eine
Lehrerwohnung sowie für ein Zimmer des Synagogenrates geschaffen. Möglicherweise
wurden Teile des alten, einstöckigen Synagogenbaus im Bereich des Erdgeschosses
in den Neubau integriert. Es ist bei der Hohebacher Synagoge auffallend, dass
die Schule über und nicht unter dem Betsaal eingerichtet wurde, sodass es sich
vermutlich um den "Neubau der alten Synagoge" mit einer Erweiterung durch ein
oberes Stockwerk gehandelt haben wird. Insgesamt war das mit einem
Giebelziegeldach versehene Gebäude von Stein und Fachwerk gebaut, dreistockig,
und hatte im Untergeschoss einen gewölbtem Keller. Der hohe Betsaal hatte eine
Frauenempore. Zur Finanzierung nahm die israelitische Gemeinde Hohebach ein
Darlehen von 2.600 Gulden bei einem Mergentheimer Kaufmann auf. Zwar gehörten
zur Hohebacher Gemeinde inzwischen auch die jüdischen Einwohner aus Ailringen,
Hollenbach und Mulfingen,
dennoch hatten sie nach einem Vertrag zwischen den Judenschaften dieser Orte den
Synagogenbau ohne die Filialgemeinden zu finanzieren. Der bürgerliche Gemeinderat
half der israelitischen Gemeinde - mit Zustimmung des Bürgerausschusses - durch
einen Betrag von 100 Gulden aus der Gemeindekasse.
Nach 1850 wurde durch
Umbaumaßnahmen die Synagoge noch einmal vergrößert.
Von der Inneneinrichtung der Synagoge ist aus den Büchern
der Feuerversicherung bekannt, dass im Toraschrein acht Torarollen vorhanden
waren. In einem Schrank wurden Toramäntel, Gebetsbücher und acht Widderhörner
aufbewahrt. In der Mitte des Betsaals stand der Almemor, von dem aus die Tora
gelesen wurde. An der Decke hingen vier Leuchter; an der Westwand gab es eine
Uhr mit Schlagwerk. An Sitzmöglichkeiten gab es im Betsaal der Männer
insgesamt 38 Meter Gestühl und 8 Meter Kindergestühl, auf der Empore 24 Meter
Bänke für die Frauen.
In der Pogromnacht im November 1938 wurde die
Inneneinrichtung der Synagoge durch Dörzbacher und Hohebacher NS-Parteigenossen
völlig zerstört. Von einer Inbrandsetzung sah man ab, weil der damalige Rösslewirt,
der zugleich Ortsbauernführer war, Sorge um sein eigenes Gebäude hatte. Dafür
wurde im Inneren der Synagoge von den Leuchtern bis zu den Bänken und Fenstern
alles zerschlagen. Teppiche, Vorhänge, Bücher und Torarollen wurden auf den
Wasen (späteres Sportplatzgelände am Jagstufer) getragen und verbrannt.
Während der Kriegszeit wurde die Synagoge als Lager
verwendet. Die politische Gemeinde
bemühte sich bei der Jüdischen Kultusbereinigung Württemberg e.V. um den Kauf
des Gebäudes. Mit Kaufvertrag vom 25. März 1943 ging die Synagoge
(zusammen mit dem jüdischen Friedhof) in den Besitz der Gemeinde Hohebach über.
Nach 1945 wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus (zunächst für
Heimatvertriebene) umgebaut. Die hohen rundbogigen Fenster zur Rathausstrasse
hin wurden entfernt. Original erhalten blieben nur das steinerne Portal der
Eingangstüre und der Aufgang zur Frauenempore (Treppenhaus). Im ehemaligen
Betsaal wurde die Gemeindewaschküche eingerichtet, später wurde sie als
Abstellraum des Gemeindebauhofs verwendet. Auf Höhe der ehemaligen Frauenempore
befindet sich heute ein Jugendzentrum der Gemeinde. Auch sind weiterhin
Wohnungen vorhanden. 1986 wurde eine Hinweistafel am Gebäude angebracht
(Standort Rathausstrasse 5).
Fotos
Historische Fotos:
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Synagoge um 1930 (Quelle: Jüdische Gotteshäuser
und Friedhöfe. 1932 S. 88) |
Synagoge um 1900
(Quelle L. Eyth s. Lit.) |
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn) |
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Ansicht des Gebäudes von
Südwest |
Blick von Süden |
Ansicht der Ostfassade |
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Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum
22.9.2003; die beiden mit *
bezeichneten
Fotos von
Eva Maria Kraiss) |
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Ansicht des Gebäudes
von
Südost |
Straßenseite (Südseite)
zur
Rathausstraße |
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Ansicht des Gebäudes
von Süden* |
Die Eingänge in
das Gebäude auf der Westseite |
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Hinweisschild |
Die Nordseite |
Das Treppenhaus, über das
u.a. die
Frauenempore erreicht wurde |
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Erinnerung im Rathaus
Hohebach:
Aktenschrank aus dem Bankgeschäft
Moritz Furchheimer* |
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Andernorts entdeckt |
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Grabstein für Ida
Crailsheimer geb. Dornberger (1878-1909) und
Imanuel Crailsheimer aus Hohebach (1864-1937) im
jüdischen Friedhof an
der Rat-Beil-Straße in Frankfurt am Main |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Paul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und
Hohenzollern.
1968. S. 107-108. |
| Ludwig Eyth: Chronik von Hohebach. 1904. |
| Jürgen Hermann Rauser: Ortsgeschichte Hohebach, in: Dörzbacher Heimatbuch.
1980. |
| Georg Leiberich: "Ich liebte dieses Dorf und seine Leute". Jüdisches
Leben in Hohebach. 1998.
|
| dass. in: Zeitschrift für Württembergisch Franken 83 1999 S.
223-246. |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007.
|
| Spuren Wege Erinnerung. Orte des Gedenkens an die
Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Hrsg. Landratsamt
Hohenlohekreis. Redaktion Thomas Kreuzer (Kreisarchiv Hohenlohekreis).
Künzelsau 2021. 82 S. (pdf-Datei
ohne zugänglich) |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Hohebach Wuerttemberg.
The 14th century community was expelled in the Black Death persecutions of
1348-49 and renewed in the 17th under various restrictions and heavy taxation.
The first synagogue was built in 1817 and a Jewish elementary school was opened
in 1828. the Jewish population reached a peak of 168 in 1854, enjoying economic
prosperity as many merchants engaged in the cattle trade. Thereafter the Jewish
population declined steadily through emigration, with 32 Jews remaining in 1933
(total 647) together with another three from neighboring Doerzbach
attached to the community (the latter having dwindled from 169 Jews in 1843 to
13 in 1900). On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue was
vandalized by the SA. By 1941, 20 Jews had emigrated; the others were expelled
in 1941 and 1942 to the Riga and Theresienstadt ghettoes where they perished.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
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