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Wanfried (Werra-Meißner-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Wanfried
bestand eine jüdische Gemeinde bis 1937. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17.
Jahrhunderts zurück. 1573 waren zwei "Schutzjuden" (mit Familien)
in Wanfried. Nach der Verleihung der Stadtrechte durch Landgraf Moritz von
Hessen an Wanfried 1608 lebten bereits 21 jüdische Familien in Wanfried,
offenbar in guten wirtschaftlichen Verhältnissen. In der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges ging die Zahl stark zurück: um 1640 soll es keine jüdischen Personen
mehr in der Stadt gegeben haben. 1646 wurden wieder sechs jüdische Familien gezählt.
Nach dem Krieg stieg die Zahl wieder an auf zunächst acht Familien (1664).
Die jüdischen Familien lebten zusammen im Bereich Windgasse, Steinweg, Kleine
Gasse, Vor dem Schloß.
Eine besondere Erinnerung an die Zeit des 17. Jahrhunderts ist das 1620
erbaute Haus Windgasse 5, ein stattliches Kaufmannshaus mit reichen
Verzierungen. Auf Grund der Motive (Schuppenmotive) wurde vermutet, dass der
Hausbesitzer im Zusammenhang mit der Werra-Schifffahrt handelte. Andererseits könnten
ihm die durch die Schifffahrt in Mode gekommenen Muster am Haus einfach gefallen
haben.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurden wieder wie zu Beginn des Dreißigjährigen
Krieges 21 jüdische Familien gezählt (zusammen 102 Personen; 1745). Sie waren
sehr stark am Handel der Region beteiligt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1812 35 jüdische Familien, 1835 122 jüdische Einwohner, 1861 139
(6,9 % von insgesamt 2.011 Einwohnern), 1871 107 (5,2 % von 2.051), 1885 88 (4,1
% von 2.168), 1895 86 (3,8 % von 2.265), 1905 73 (3,1 % von 2.367).
1908 werden folgende im Besitz jüdischer Personen befindlichen Gebäude
genannt: Jos. Löbenstein, Auf der Bache 3; Wilhelm Müller, Borngasse 9,
Israelitisches Badehaus; Levi Löbenstein, Marktstraße 6 und 12; Philipp
Ehrlich, Marktstraße 10; Nathan Ehrlich, Marktstraße 13; Benjamin Biermann,
Marktstraße 28; Nathan Ehrlich Erben, Marktstraße 45; Ruben Löbenstein
Marktstraße 52; Philipp Ehrlich, Schlagdstraße 4; Israelitische Schule,
Schlossstraße 4; Georg Stück Witwe, Steinweg 6 (1743 Synagoge); Max Ehrlich,
Steinweg 10; Bernhardt Pfifferling Witwe; Israelitische Gemeinde, Windgasse 7.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Schule (Israelitische
Elementarschule von 1869 bis 1904 im Gebäude Schlossstraße 4), ein
rituelles Bad und ein Friedhof. Zur
Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt
(Elementarlehrer/Religionslehrer), der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig
war. Aus dem 19. Jahrhundert ist insbesondere Lehrer L. L. Tannenbaum zu
nennen, der von 1839 bis zu seinem Tod 1866 Lehrer in der Gemeinde war.
Nachfolger war Lehrer Moses Brandes, der dann nach Oberaula
wechselte (dort gest. 1910). Von 1873 an wirkte Lehrer Joseph Oppenheim
- er blieb bis 1904. Danach wurde die Israelitische Schule nur noch als
israelitische Privatschule weitergeführt unter Lehrer Levi Wallach (ab
1904). 1909 wurde auch die Privatschule aufgelöst. Die Zahl der jüdischen Schüler
entwickelte sich wie die Zahl der jüdischen Einwohner seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts rückläufig: 1869 22, 1891 16, 1903 4, 1907 8 Kinder. Nach 1909
gab es in Wanfried nur noch eine jüdische Religionsschule für den
Religionsunterricht der Kinder. Die Gemeinde gehörte zum Kreisrabbinat Eschwege
und zusammen mit diesem zum Rabbinatsbezirk Niederhessen mit Sitz in Kassel.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Vizefeldwebel Fritz
Ehrlich (geb. 27.7.1892 in Wanfried, vor 1914 in Heilbronn wohnhaft, gef.
14.8.1915).
Um 1925, als zur Gemeinde noch 44 Personen gehörten (1,8 % von insgesamt
2.412 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Adolf Ehrlich, Herr
Heinemann und Rudolf Frankenfeld. Die damals sieben schulpflichtigen Kinder der
jüdischen Gemeinde erhielten ihren Religionsunterricht durch Lehrer Simon
Glauberg aus Eschwege. 1932 war
Vorsteher der Gemeinde weiterhin Adolf Ehrlich (Marktstraße 5). Im Schuljahr
1931/32 erhielten noch zwei schulpflichtige jüdische Kinder
Religionsunterricht.
1933 lebten noch 38 jüdische Personen in Wanfried. Inden folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 25 sind zunächst in
andere Städte gezogen; vier konnten nach Südafrika, fünf nach Nordamerika
emigrieren. Der letzte Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Adolf Ehrlich starb
1937 in Wanfried. Nach Wegzug der letzten jüdischen Familie im Herbst 1937
(siehe Artikel unten) löste sich die Gemeinde auf. 1939 lebten keine jüdischen
Personen mehr in Wanfried.
Von den in Wanfried geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosa Döllefeld geb.
Ehrlich (1894), Bernhard Ehrlich (1896), Frieda Ehrlich (1899), Ilse Ehrlich
(1901), Clara Feidelberg geb. Goldmann (1879), Richard Goldmann (1878), Julie
Hammerschlag geb. Hesse (1869), Jettchen Hirschfeld geb. Tannenbaum (1879),
Sydonie Kahn geb. Tannenbaum (1869), Hedwig Kohlberg geb. Hesse (1882), Elfriede
Löbenstein (1921), Inge Löbenstein (1933), Karl Löbenstein (1887), Laura
Löbenstein (1872), Leopold Löbenstein (1884), Robert Löbenstein (1889), Leo
Markes (1887), Bertha Marx geb. Biermann (1882), Julius Pfifferling (1883), Lore
Rieberg (1923), Franziska Rosenbaum geb. Hesse (1879), Paula Rosenberg geb.
Pfifferling (1879), Frieda Spanier (1873), Dora Spier geb. Ehrlich (1871),
Lehmann Tannenbaum (1871), Sara (Selma) Tannenbaum (1873).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
Es wurden noch keine Anzeigen
mit Ausschreibungen der Lehrerstelle Wanfried in jüdischen Periodika
gefunden. |
25-jähriges Amtsjubiläum von
Lehrer Tannenbaum (1864)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juli 1864: "Aus
dem Kreise Eschwege in Kurhessen, im Juni (1864). Am 1. dieses Monats
wurde das fünfundzwanzigjährige Amtsjubiläum des Herrn Lehrers
Tannenbaum zu Wanfried von den Lehrern der Kreise Eschwege und
Witzenhausen gefeiert. Das Provinzial-Vorsteheramt der Israeliten zu
Kassel hatte, auf einen desfallsigen von dem Herrn Kreisrabbinen Goldmann
zu Eschwege eingesandten Bericht, dem Jubilar, als Anerkennung seiner
Berufstreue und segensreichen Wirksamkeit, ein schönes
Gratulationsschreiben, von einer Gratifikation von 20 Talern begleitet,
derart zugefertigt, dass es gerade am Morgen des betreffenden Tages durch
die Post in seine Hände gelangte. Der mit mehreren Lehrern seines Kreises
zur Feier eingetroffene Kreisrabbiner Herr Goldmann hielt im Schulsaale,
wo die Schüler des Herrn Tannenbaum, die schon etwas früher ihr
Festgeschenk mit Gratulation dargebracht hatten, und die Lehrer versammelt
waren, eine recht passende Rede. Mit dem Psalmwort 'Stimme des Jubels
und der Rettung erschallt in den Zelten der Gerechten' (Psalm 118,15)
beginnend, entrollte er ein treues Bild des Lehrerlebens mit seinen Licht-
und Schattenseiten, hinzufügend: die oft genug vermisst werdende
Anerkennung und gebührende Belohnungen seiner treuen Dienste dürfen den
Lehrer in seinem |
Berufseifer
nicht entmutigen, er müsse als süßesten Lohn das erhebende Bewusstsein,
ein treuer Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, betrachten. Die Schule
sei ein Gotteshaus, in welchem die Lehrer ihres heiligen Dienstes, die
jungen Kinderseelen zu Gott zu führen, zu warten haben, indem er darauf
die Schriftworte 'Gepflanzt im Hause des Ewigen, in den Höfen unseres
Gottes blühen sie' (Psalm 92,14) (da das Wort jafrichu in
transitiver Form stehend 'zum Blühen bringen') auf die Tätigkeit des
Lehrers in Beziehung auf die Schüler anwandte. Seine Rede (endete) mit
dem Wunsche 'noch im Greisenalter sprossen sie, sind markig und
belaubt' (Psalm 92,15), dass der Jubilar noch bis zum spätesten Alter
eine ungestörte Körper- und Geistesfrische zur ferneren segensreichen
Wirksamkeit in seinem Berufe von Gott erhalten möge, schließend, machte
er darauf aufmerksam, wie auch die Behörde seine Berufstreue in dem
abgelaufenen Zeitraume stets mit Anerkennung wahrgenommen, dies auch heute
bei seiner Jubelfeier nicht verfehle, und ihn mit dem schönen
Gratulationsschreiben und der Verabreichung einer Gratifikation zu
erfreuen suchen.
Die Lehrer verehrten dem Jubilar als Ehrengeschenk einen silbernen Becher
mit der Inschrift: 'Dem Lehrer L.L. Tannenbaum zu seiner 25-jährigen
Amtstätigkeit in Wanfried* von seinen Kollegen der Kreise Eschwege und
Witzenhausen in Liebe gewidmet am 1. Juni 1864,' durch den damit betrauten
Lehrer Herrn Müller zu Frankershausen unter entsprechender Anrede mit
Gratulation namens der (anwesenden und nicht anwesenden) Kollegen der
genannten Kreise überreicht. Der Gefeierte, von den vielen Beweisen der
Liebe tief ergriffen, in die Worte 'Wie soll ich vergelten dem Ewigen
all seine Wohltaten gehen mich? (Psalm 116,12) ausbrechend, hielt
seine herzliche Dankrede an alle Anwesenden, worauf man einige, in seiner
Wohnung dargereichte Erfrischungen in festlicher Fröhlichkeit
einnahm.
*) Tannenbaum war vor 25 Jahren schon 9 Jahre als bestallter Lehrer in
einer anderen Gemeinde, in Spangenberg (Kreis Melsungen). Hier wurde er
hinsichtlich seiner Kenntnisse in unserer Heiligen Tora, seiner
Frömmigkeit und seiner treuen Berufserfüllung mit dem Chower-Titel
beehrt. Auch in seiner gegenwärtigen Stelle ist er für das Studium der Heiligen
Tora bemüht, und unterrichtet jeden Schabbat noch die
erwachsene männliche (verheiratete und unverheiratete) Jugend in der Heiligen
Schrift mit den gewöhnlichen Kommentaren, und zwar
unentgeltlich. Sein jetziger Kreisrabbiner Herr Goldmann äußerte, dass
er in seinen Schulrevisionsberichten vom Lehrer vom Lehrer Tannenbaum habe
sagen müssen, dass derselbe eher zu viel, als zu wenig in seiner Schule
leiste." |
Zum Tod von Lehrer Tannenbaum (1866)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1866: "Aus
Niederhessen, am 4. Juni (1866). Erst wenige Wochen sind verstrichen,
seitdem ich dem verewigten teuren Kollegen Silberberg zu Volkmarsen in
diesen Blättern (Nr. 18) ein Denkmal gesetzt und schon wieder tritt die
traurige Pflicht an mich heran, ein gleiches dem geschätzten - am 30.
vorigen Monats entschlummerten - Amtsbruder Tannenbaum zu Wanfried zu
stiften. Von dem so nahe aufeinander erfolgten Tod dieser beiden Freunde
könnte man in mehrfacher Beziehung die Worte Davids sagen: 'Die Geliebten
und Holden in ihrem Leben, auch in ihrem Tode sind sie nicht getrennt'
(2. Samuel 1,23). Sie waren von der Zeit ihres gleichzeitigen Besuches der
israelitischen Lehrerbildungsanstalt zu Kassel miteinander befreundet;
beiden waren von echtem Schrot und Korn, gediegen in Kenntnissen unserer
heiligen Tora und in den weltlichen Wissenschaften; beide gottesfürchtige
Männer..., echt-religiös und von ihrem heiligen Berufe als Lehrer in
Israel erfüllt; beide für die Schule rastlos tätig, welche
übermäßige Anstrengung vielleicht ihren frühen Tod (denn auch Tannenbaum
hat noch nicht das 60. Lebensjahr erreicht) teilweise herbeigeführt;
beide waren wegen ihrer Kenntnisse bei Juden und Christen geschätzt, und
in Folge ihres menschenfreundlichen bescheidenen Benehmens geliebt. Sie
gingen kurz nacheinander in die friedlichen Räume der Seligen ein, um mit
diesen von ihren Arbeiten auszurufen und die süßen Früchte ihrer Taten
zu genießen. 'Rühmet den Gerechten, denn ihm geht es gut, denn die
Frucht ihrer Werke werden sie essen' (Jesaja 3,10). Auch bei
Tannenbaums Leichenbegängnis, das am 1. dieses Monats - Gerade an dem
nämlichen Tage, an welchem vor zwei Jahren seine 25jährige
Amtstätigkeit in der Gemeinde Wanfried gefeiert wurde (siehe das Referat
über dieses Jubiläum im Jahrgang 1864 dieser geschätzten Zeitschrift) -
stattfand, zeigte sich eben dieselbe allgemeine Teilnahme an dem Heimgange
des treuen Lehrers, Freundes und trefflichen Mitbruders.
Tannenbaum, im Jahre 1807 zu Mansbach in der Provinz Fulda geboren,
bekleidete als angehender Jüngling schon - natürlich in alter Weise,
eine Privatlehrerstelle in der kleinen israelitischen Gemeinde Malsfeld
Kreis Melsungen. Er war dabei auf Vermehrung seiner Kenntnisse stets
bedacht, studierte fleißig die Bibel mit den gangbarsten Kommentaren,
sowie auch andere Schriften der rabbinischen Literatur; und um sich für
das damals gegründete israelitische Seminar zu Kassel vorzubereiten,
erhielt er auf sein Ansuchen von dem Pfarrer des Ortes, der dem liebenswürdigen,
ebenso lerneifrigen, als talentvollen Jüngling sehr gewogen war, einen
erweiterten Unterricht in den deutschen Fächern. Mit guten Kenntnissen
ausgerüstet, meldete er sich zur Aufnahme in das Kasseler Seminar, die
man ihm aber, weil diese Anstalt nur für Niederhessen und nicht auch für
die anderen 3 Provinzen Kurhessens, da sie nichts zu den Kosten derselben
beitragen, vorhanden, nicht gewährt hätte, wenn nicht der damalige
Oberlehrer Herr Rosenbach seligen Andenkens, der bei der
Rezeptionsprüfung die gediegenen Kenntnisse und die guten Anlagen
Tannebaums wahrgenommen, ihm die unentgeltliche Aufnahme bewirkt hätte.
In dieser Pflanzstätte bildete er sich zu einem tüchtigen Lehrer aus,
als welcher er, nachdem am Ende des dreijährigen Kursus bestandenen
Examen, für die israelitische Gemeinde Spangenberg von Kurfürstlicher Regierung
bestellt wurde. Nach neunjähriger erfolgreicher Amtswirksamkeit daselbst,
- während welcher Zeit er sich mit einer braven Jungfrau aus seiner
Gemeinde verheiratete, - wurde er in Folge seiner Bewerbung nach der Stadt
Wanfried versetzt, in welcher Gemeinde er 27 Jahre lang segensreich
wirkte, bis ihn der Herr abrief. Von seinen eklatanten Leistungen zeugen
die vielen Belobungsschreiben und Gratifikationen, die ihm in Folge der
Schulvisitationsberichte von den hohen Behörden geworden. Vom Herrn
Kreisrabbiner Wetzlar - sein Licht leuchte - zu Gudensberg wurde ihm, als
er noch Lehrer in Spangenberg war, der Chower-Titel verliehen. Bei
seiner |
Funktion
als Chasan (Vorsänger) wurden die Betenden durch seinen ebenso
andachts- als klangvollen Vortrag mit ihm zur Andacht gestimmt.
Von seinen 4 Söhnen haben 3 sich dem Berufe des Vaters gewidmet. Leider
sind 2 derselben kurze Zeit nach dem Eintritt ins Lehramt, der eine nach 1
1/2 - und der andere nach kaum einjähriger Dienstzeit aus dem Erdenleben
geschieden; nur einer noch fungiert als Lehrer im Königreich Hannover;
der vierte Sohn ist jetzt im Begriff, sich als Buchbinder zu etablieren,
und die einzige Tochter, einige und zwanzig Jahre alt, ist noch bei der
Mutter. Westheim." |
25-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Joseph Oppenheim (1885, seit 1873 Lehrer
in Wanfried)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1885: "Aus
Hessen. Am 15. Mai dieses Jahres wird Herr Lehrer Joseph Oppenheim zu
Wanfried sein 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. Derselbe wurde geboren
zu Bebra am 24. September 1840, besuchte das Lehrer-Seminar zu Kassel von
1857-60, erhielt unter oben genanntem Datum von der ehemaligen
Kurhessischen Regierung seine erste Anstellung als Hilfslehrer zu Gudensberg, woselbst damals der berühmte Kreisrabbiner M. Wetzlar als
Rabbiner tätig war. Oppenheimer erwarb sich durch sein gedeihliches
religiöses und pädagogisches Wirken im hohen Grade die Liebe und Achtung
jenes großen Mannes. Nach einigen Jahren wurde Oppenheim als Lehrer und
Vorsänger nach Hessen-Oldendorf berufen, erhielt dann die Lehrerstelle in
der vereinigten Synagogen-Gemeinde Schötmar-Uflen (Schötmar-Salzuflen)
im Fürstentum Lippe-Detmold, woselbst ihm zuweilen rabbinische Funktionen
an Stelle des seinerzeit erkrankten Landrabbinen Dr. Fahrenbach
übertragen waren, wurde später an die Lehrerstelle zu Rodenberg
versetzt, hier ebenfalls die Stelle eines Baal Kidduschin (= einer
der Trauungen vornimmt; gewöhnlich der Rabbiner) usw. für die ganze
Grafschaft Schaumburg versehend und befindet sich jetzt seit ca. 11 1/2
Jahren in Wanfried, sich überall durch sein schaffen und Wirken die Liebe
seiner Kollegen, Schüler und Vorgesetzten erwerbend. Hoffentlich bedarf
es nur dieser Zeilen, um die Herren Kollegen, Bekannte, Freunde und
Schüler, deren Zahl groß ist, auf diesen Ehrentag aufmerksam zu
machen." |
Anzeige von Lehrer J. Oppenheimer
(1889)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Januar 1889: "Für
Eltern und Vormünder. Eltern, die ihre Knaben bis Tertia eines
Gymnasiums beziehungsweise Realschule sicher vorbereitet sehen wollen,
finden in der seit Ostern vorigen Jahres dahier eingerichteten höheren
Schule die beste Gelegenheit. Ebenso können Mädchen in der mit genannter
Schule verbundenen höheren Töchterschule ihre vollständige Ausbildung
erlangen. Unterzeichneter nimmt Schüler und Schülerinnen in Pension,
überwacht deren Arbeiten und gibt denselben den nötigen Religionsunterricht.
Auskünfte erteilen außer mir die Herren Pfarrer Lippart, Gymnasiallehrer
Dr. Zesar, Lehrerin Fräulein von Briesen und Zahn dahier.
J. Oppenheimer, Lehrer, Wanfried (Kreis Eschwege)." |
Aus dem
jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Gründung eines
"Israelitischen Literatur-Vereins" (1904)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1904: "Wanfried,
4. September (1904). In einer gut besuchten Versammlung wurde heute die
Gründung eines 'Israelitischen Literatur-Vereins' beschlossen. Herr
Lehrer Wallach hielt eine eindrucksvolle Ansprache, in der er in kurzen
Zügen die Ziele des neuen Vereins auseinander setzte. Zu
Vorstandsmitgliedern wurden hierauf per Akklamation die Herren Wallach und
Hermann Ehrlich ernannt. Das allseitige lebhafte Interesse, das man von
Seiten unserer hiesigen Glaubensgenossen der Sache entgegenbringt, lässt
erwarten, dass der neue Verein das wird, was Herr Lehrer Wallach in seiner
Ansprache ausführt: eine Bildungs- und Unterhaltungsstätte für die
Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wanfried." |
Auflösung der jüdischen Gemeinde
(1937)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1937:
"Marburg. Die Jüdische Gemeinde in Wanfried bei Eschwege hat sich
nach Wegzug der letzten Familie aufgelöst. - Die Synagoge soll verkauft
werden. Der Friedhof wird in Zukunft von der Gemeinde Eschwege verwaltet
werden." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Über den aus Wanfried stammenden R
Anmerkung: Rabbiner Dr. Abraham Stein (geb. 1818 in Wanfried als Sohn des
Nathan Stein, gest. 1884 in Prag) lernte bei seinem Onkel in Eschwege
auf das Lehramt; 1831 war er Hauslehrer in Osterode und verband dies mit
Privatstudien; 1832/33 war er an der israelitischen Lehrerbildungsanstalt in
Kassel, 1833 kurze Zeit Lehrer in Felsberg,
danach Adjunkt von Rabbiner Wetzlar in Gudensberg;
1834 Lehrer in Rodenberg; 1835 in Hannover, wo er bei Landesrabbiner Nathan
Adler Talmudstudien betrieb; 1839 Hauslehrer in Fulda;
studierte 1842 bis 1844 in Bonn und Marburg; 1845 Oberlehrer am jüdischen
Lehrerseminar in Kassel; seit Anfang 1848 Rabbiner und Prediger in Filehne (Wieleń),
Posen; 1850 war er (siehe nachfolgender Artikel) offenbar kurze Zeit im
Gespräch als möglicher Landerabbiner in Kassel; doch wurde er 1850 Rabbiner in
Stare Szkoty (Altschottland; Vorstadtgemeinde von Danzig); 1864 Rabbiner an der
Meisel-Synagoge in
Prag.
Artikel
in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 1. Februar
1850: "Kurhessen. Der Abwechslung halber, haben wir denn
einmal wieder einen neuen Kandidaten für unsere leider immer noch
verwaiste Landrabbiner-Stelle, und zwar diesmal einen geborenen Kurhessen
selbst erstehen sehen. Stein, aus Wanfried in Kurhessen, zur
Zeit Prediger in Filehne, heißt der Auserkorene, der am jüngste Schabbat
in Kassel als Debüt gepredigt hat. Die 'Hornisse', ein in Kassel
erscheinendes Demokratisches Blatt aus der 48er-Periode hat sich des
Kandidaten besonders angenommen, und Hessen derb dafür abgekanzelt, dass
es solches Lumen, und zwar aus dem eigenen Vaterlande bis jetzt ganz
unberücksichtigt gelassen haben. Man hat nun zwar, um solchen Vorwurf
nicht auf sich sitzen zu lassen, Stimmen zu sammeln begonnen, doch scheint
von einer wirklichen Anstellung noch wenig die Rede zu sein. - Die Lehrer
in den verschiedenen Provinzen haben bei den Ständen um Gleichstellung
petitioniert, man bezweifelt indessen sehr den Erfolg..." |
Zum Tod von Hermann Ehrlich (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1929: "Wanfried,
11. Februar (1929). Am Schabbat verschied hier Hermann Ehrlich, der lange
Jahre Gemeindeältester, und auch sonst seine Arbeitskraft sowie sein
ganzes Wissen und Können selbstlos in den Dienst unserer
Religionsgemeinde gestellt hat." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeigen des Kurz- und
Putzwaren-Geschäftes J. Goldmann jun. (1891 / 1902 / 1905)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. April 1891: "Für
mein Kurz- und Putzwarengeschäft suche ich per sofort eine Putzmacherin
(Israelitin).
J. Goldmann jun., Wanfried a.d. Werra." |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 8. Dezember 1902: "Eine durchaus tüchtige
Putzarbeiterin,
per Anfang Januar gesucht. Samstags und Festtage geschlossen. Offerten mit
Zeugnis, Bild und Gehaltsansprüche bei freier Station erbeten.
J. Goldmann jun. Wanfried a.d. Werra." |
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Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. Mai 1905:
"Erste Putzarbeiterin.
Suche per Juli eventuell August eine äußerst tüchtige Modistin, welche
mit Chick zu garnieren versteht. Offerten mit Bild und Gehaltsanspruch bei
freier Station erbeten. Angenehme und dauernde Stellung. Sabbat und
Festtage geschlossen.
J. Goldmann jr., Wanfried a. Werra." |
Zur Geschichte der Synagoge
(die Informationen zum Bau der neuen Synagoge nach einer
Zusammenstellung von Peter Fallis, Wanfried)
Ein erster Betsaal oder
eine erste Synagoge wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Danach dürfte
eine neue Synagoge erstellt oder eingerichtet worden sein. 1743 wird eine
solche im Steinweg 6 genannt. Später stand eine Synagoge am Standort der
1890 eingeweihten Synagoge.
In den 1880er-Jahren plante die jüdische Gemeinde den Bau einer neuen
Synagoge. Der Beschluss zum Neubau der Synagoge wurde am 24. April 1887
getroffen. Sie sollte am selben Standort wie die bisherige Synagoge erstellt
werden; diese wurde 1889 abgebrochen. Der erste Spatenstich für die neue
Synagoge erfolgte am 20. Mai 1889, die Grundsteinlegung am 18. Juli 1889. Sie
wurde nach Plänen des Kreisinspektors Büchling in Eschwege von Maurermeister
Gustav Besser erstellt. Der Kostenaufwand betrug 10.500 Mark. Rentier Philipp
Ehrlich sen. stiftete für die Synagoge einen wertvollen Kronleuchter. Die
feierliche Einweihung der Synagoge war am 12. August 1890.
Nur etwa 45 Jahre war die Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindeleben in
Wandried. Nachdem die letzte jüdische Familie im Herbst 1937 Wanfried verlassen
hat, sollte die Synagoge verkauft werden. Ende 1937 enteignete die Stadt
Wanfried die Synagoge der jüdischen Gemeinde. Das Gebäude wurde 1938
von einem Wanfrieder der Stadt abgekauft. Das Synagogengebäude wurde
abgebrochen, die Steine für einen Hausbau verwendet.
Adresse/Standort der Synagoge: Windgasse
7
Fotos
(Quelle: Zeichnung der Synagoge von F. Sendelbach 1891,
erhalten von Peter Fallis, Wanfried; sw-Aufnahmen aus Arnsberg Bilder S. 196)
Die Synagoge
(Zeichnung von F. Sendelbach, 1891) |
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Die Synagoge in Wanfried |
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Haus Windgasse 5 |
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Früheres
jüdisches Haus mit einer hebräischen Inschrift über der Tür:
"ad
meah schanah jirbei, Amen - ken jehi - Schimschon Bar Kalonymus, Jom bet,
26. Kislew 5381"
Bis hundert Jahre soll es sich mehren. Amen - so soll es (der Wille
Gottes) sein.
Schimschon Bar Kalonymus, Montag, den 21. Dezember
1620". |
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Ehemaliges jüdisches
Wohnviertel,
Haus Windgasse 5 und Grundstück
der ehemaligen Synagoge
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 8.4.2009) |
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Blick in die Windgasse |
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Blick auf das
Grundstücke der ehemaligen Synagoge rechts des Hauses Windgasse 5 |
Haus Windgasse 5 |
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Eingangstor mit
Inschrift |
Tafel mit Informationen zur
jüdischen Geschichte
in Wanfried sowie zum Haus Windgasse 5 |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Sommer 2015:
Das frühere jüdisches Wohnhaus
Windgasse 5 wird restauriert |
Artikel von Constanze Wüstefeld in der
"Werra-Rundschau" vom 23. August 2015: "Helfer in Wanfried gesucht.
Alexander Friman restauriert jüdisches Fachwerkhaus
Wanfried. In Wanfried wird derzeit ein jüdisches Fachwerkhaus restauriert: in liebevoller Kleinarbeit von Alexander
Friman. Zur Unterstützung sucht der 41-Jährige noch Helfer.
Das große Tor des Hauses in Wanfried steht offen. Ein Blick hinein auf das, was sich dort verbirgt, lässt einen erst einmal zurückschrecken: Am Ende eines Durchgangs, in dem Säcke voll Stroh lagern, wird eine baufällige Scheune sichtbar.
'Die sollte man auch nur noch betreten, um sie zurückzubauen', sagt Alexander
Friman. Den 41-Jährigen aus Reichensachsen hat das allerdings nicht abgeschreckt, das Haus samt der Scheune Anfang des Jahres zu kaufen. Vielmehr fangen seine Augen an zu leuchten, wenn er das Chaos um sich herum sieht: Der Elektrofachmann war schon lange auf der Suche nach einem Haus,
'in dem ich auch etwas machen kann'. Vor allem Fachwerkhäuser haben es ihm dabei angetan,
'die Bauweise ist äußerst interessant.' Und so hat er das Haus in der Windgasse erworben - was bei Dr. Helmut Pippart aus Wanfried erst einmal Skepsis auslöste.
Denn bei dem Fachwerkhaus handelt es sich um ein jüdisches, es ist das einzige der Stadt mit noch intakter hebräischer Inschrift:
'Das Glück möge sich vermehren, Amen. So möge es (Gottes) Wille sein. Fertiggestellt am 21. Dezember
1620', steht über dem Torbogen. Doch Pipparts Sorge, das Haus könne modernisiert werden, war unbegründet: Denn Friman kaufte das Haus nicht, um es zu sanieren, sondern um es nach dem historischen Vorbild zu restaurieren.
'Ich mag es, das zum Vorschein zu bringen, was mal war, etwas zu tun', erklärt der Familienvater sein Anliegen.
Dabei sei ihm durchaus bewusst, dass sein Vorhaben Jahre dauern könnte - es sei denn, die Wanfrieder Bürger unterstützen ihn bei seinem Vorhaben, das alte jüdische Haus wieder herzurichten. Immer freitags und samstags sei er ab zehn Uhr dort, etwas zu tun gebe es immer.
'Derzeit wird die Scheune im Hof zurückgebaut, die ehemaligen Ställe für Hühner und Hasen sind schon
weg.' Gut 30 Lkw-Ladungen an Schutt habe er schon entsorgt. Zum Winter will er dann damit beginnen, die Tapeten von den Wänden und den Teppich von den Böden zu reißen.
'Es gibt so schöne alte Dielen in dem Haus, in manchen Ecken habe ich die schon
entdeckt', freut sich Friman. 'Es wäre schön, wenn sich viele daran beteiligen würden, dass es das historische Erbe auch weiterhin
gibt', sagt der ehemalige Schulleiter aus dem Ringgau, Reiner Graf. Ebenso wie Pippart hat er ein Faible für alte Gebäude, steht dem 41-jährigen Bauherrn mit seinem Fachwissen zur Seite.
Ob er jemals in das Haus einziehen werde, wisse Frimann nicht. 'Ich bin da für alles
offen.' Genau wie das Tor, das jederzeit Besucher und Freiwillige durchlässt, die beim Restaurieren helfen wollen."
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Wanfried
mit Orten der Umgebung |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Wanfried sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,873 Geburts- und Sterberegister (ab 1810) der Juden
von Wanfried 1730 - 1826; enthält auch Angaben zu Personen aus Altenburschla,
Frieda, Heiligenstadt und Mühlhausen
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083543
HHStAW 365,875 Synagogenbuch der jüdischen Gemeinde von
Wanfried 1809 - 1825 (erstellt 1937): Verzeichnis aller Mitglieder
der Kultusgemeinde, geordnet nach Familienzugehörigkeit, teilweise mit
Lebensdaten und Angaben zum Personenstand https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101098
HHStAW 365,876 Abschrift des Geburts-, Trau- und
Sterberegister der Juden von Wanfried 1810 - 1826 (erstellt 1937),
enthält auch Angaben zu Personen aus Altenburschla, Frieda,
Heiligenstadt und Mühlhausen
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971265
HHStAW 365,874 Geburts-, Trau und Sterberegister der Juden von
Wanfried 1825 - 1905: enthält jüdisches Geburtsregister 1825
- 1904, jüdisches Trauregister 1825 - 1893 und jüdisches
Sterberegister 1826 - 1905; enthält auch Angaben zu Personen aus Frieda
(Meinhard) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083542
HHStAW 365,872 Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs von
Wanfried, aufgenommen im Juni 1943 durch Hans Oppenheim aus Kassel (1
Blatt) 1910 - 1932: Namen von 10 lesbaren Grabsteinen
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924732
|
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 343-345. |
| ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder -
Dokumente. S. 196. |
| Kein Artikel bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirk Gießen und Kassel. 1995 S.
236. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 459-460. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Wanfried
Hesse-Nassau. Dating from 1610, this Jewish community was one of the largest in
the area, numbering 102 in 1744 and 139 (7 % of the total) in 1861. Affiliated
with the rabbinate of Kassel, it maintained an elementary school from 1869 bis
1904 and opened a new synagogue in 1890. The Jewish population declined to 44 in
1925. By August 1937 no Jews remained.
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