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in Ludwigshafen
Ludwigshafen am Rhein
(Kreisfreie
Stadt, Rheinland-Pfalz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Ludwigshafen wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Übersicht:
Allgemeine Artikel
Erwähnung der "Judengasse" in Ludwigshafen in einem Artikel von
1857
Artikel in
der Zeitschrift "Jeschurun" vom 20. Juni 1857: "Die Juden in
Rheinbayern. ‚Aber an der Zerstreuung der christlichen Religionsparteien
ist’s noch nicht genug…’, heißt es in einem lesenswerten Artikel
der A.A.Z. über das *kirchliche Volksleben in Rheinbayern;’ es kommen
auch noch die Juden. In der bayerischen Rheinpfalz ist von je 37 bis 40
Menschen Einer mosaischen Glaubens, im Kantor Grünstadt sogar Einer unter
dreizehn und im Dorfe Steinbach bei Waldmoor nahezu Einer unter dreien. Es
ist ein Wahrzeichen des Landes, dass die Vogesenkette hier einen
‚Mosesberg’ hat, und dazu ein ‚Mosestal’ und einen
‚Mosesbruch’ – die in einem wahren orographischen Ghettowinkel
liegen, in der Wüste, nicht im gelobten lande, am Saum der Frankenweide,
des rauesten und dorfärmsten Gebirgsrückens. Als die Stadt
Ludwigshafen noch keine Kirche, keinen Kirchhof und kein Straßenpflaster
gehabt, hatte sie doch schon eine ‚Judengasse’, auf dem Stadtplan
wenigstens." |
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers / Kantors /
Schächters 1871 / 1872 / 1874 / 1877 / 1901 /1923 / 1931
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Oktober 1871: "Offene Stelle. Die hiesige israelitische Gemeinde beabsichtigt einen
Kantor anzustellen. Der jährliche Gehalt ist vorerst auf 600 Gulden
festgesetzt. Da jedoch der Anzustellende über sehr viel freie Zeit zu
verfügen hat, so ist demselben durch Erteilung von Privatstunden im Hebräischen
wie auch in der Musik sehr viel Gelegenheit zu Nebenverdienst gegeben.
Der Kantor hat die selbständige Leitung des zurzeit bestehenden
Synagogenchors zu übernehmen.
Anmeldungen um besagte Stelle wolle man innerhalb vier Wochen an den
Unterzeichneten einsenden.
Ludwigshafen am Rhein, den 27. September 1871. Der Vorstand: L. Joseph." |
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Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 1. Oktober 1872: "Die Stelle eines musikalisch gebildeten
Vorbeters in hiesiger Gemeinde soll demnächst besetzt werden.
Jahresgehalt beträgt vorerst 600 fl. Bewerber, die zur Schächterfunktion
qualifiziert sind, erhalten den Vorzug. Gesuche mit Zeugnissen belegt sind
an den unterzeichneten Vorstand einzureichen.
Ludwigshafen am Rhein, den 6. September 1872. S. Kuhn."
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Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Juni 1874: "Vakanz. In hiesiger Gemeinde soll ein musikalisch gebildeter Kantor
angestellt werden. Der jährliche Gehalt für denselben beträgt 1.000
Gulden und können nur tüchtige Bewerber Berücksichtigung finden.
Der Meldungstermin erstreckt sich vom Tage der Ausschreibung an auf 4
Wochen, und haben die Konkurrenten auf Verlangen einen Probegottesdienst
abzuhalten. Reisegeldentschädigungen werden nicht bewilligt.
Ludwigshafen, den 11. Juni 1874. Der Synagogen-Ausschuss
S.J. Kuhn, L. Joseph, M. Neuberger". |
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Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Juli 1877: "Die Kantor- und
Schächterstelle in der israelitischen Gemeinde dahier ist bis 1.
September dieses Jahres zu besetzen. Jährlich fixer Gehalt, exklusive der
Gebühren für die Schächterfunktion, beträgt 1.500 Mark und werden noch
bedeutende Nebenverdienste in Aussicht gestellt.
Bewerber, welche auch die Befähigung zum Lehrfache haben, wollen ihre
Gesuche, mit legalen Zeugnissen über ihre bisherige Wirksamkeit belegt,
innerhalb längstens 4 Wochen anher gelangen lassen.
Reiseentschädigung wird nur demjenigen gewährt, welcher die Stelle
erhält.
Ludwigshafen am Rhein, den 1. Juli 1877. Der Synagogen-Ausschuss." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juli 1901:
"Kantor und Religionslehrer.
In unserer Gemeinde ist die Stelle eines Kantors und Religionslehrers
vom 1. September dieses Jahres ab eventuell auch früher zu besetzen.
Gehalt als Kantor und Religionslehrer Mark 2.300 pro Jahr. Musikalische
und stimmbegabte Kandidaten, nciht über 35 Jahre, deutscher Nationalität,
Süddeutsche bevorzugt, wollen ihrer Bewerbung, Lebenslauf, sowie
Zeugnisse in Abschrift beifügen und solche bis zum 26. Juli spätestens
einsenden. Reisekosten werden nur dem Gewählten zurückerstattet.
Ludwigshafen am Rhein, 2. Juli. Israelitische Kultusgemeinde.
Der Vorstand. Moritz
Wolff." |
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Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Oktober 1923: "Ludwigshafen
am Rhein. Die hiesige Kantor- und Religionslehrerstelle ist neu zu
besetzen. Gehalt nach Reichsbesoldung. Unverheiratete reichsdeutsche
Bewerber, welche seminaristisch gebildet sind, über gute Stimmmittel verfügen
und predigen können, wollen ihre Zeugnisse alsbald einreichen an den
Synagogenrat zu Händen des Herrn Kommerzienrats M. Wolff." |
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Anzeige in
der Zeitschrift des Central-Vereins: "CV-Zeitung" vom 3. April 1931:
"Israelitische Kultusgemeinde Ludwigshafen am Rhein. Infolge Rücktritts
des bisherigen Stelleninhabers erledigt sich zum 1. September diesen
Jahres in unserer Gemeinde
die Stelle des 1. Kantors, Lehrers und Predigers. Die Besetzung erfolgt
nach Grundsätzen des Verbandes bayerisch-israelitischer Gemeinden.
Besoldung nach 4a, eventuell mit Vorrückung nach 3a. Bewerbungen mit den
üblichen Unterlagen sind an den Vorsitzenden des Synagogenrates zu
richten. Ludwigshafen am Rhein, den 26. März 1931. Der Synagogenrat." |
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Diese
Anzeige erschien in der "Bayerischen Israelitischen
Gemeindezeitung" vom 1. April 1931. |
Rabbiner
Dr. D. Brader wird Lehrer an der Königlichen Oberrealschule (1913)
Anmerkung: es handelt sich um Rabbiner Dr. David Brader (geb. 1879 in Ichenhausen
als Sohn des Lehrers Israel Jizchak Brader und der Karoline geb. Weinbach):
studierte in Berlin und Erlangen, war 1906-1908 Rabbinatssubstitut in Ansbach,
bis 1910 Dozent an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Köln, 1910
Rabbiner des Vereins zur Wahrung der religiösen Interessen für die Provinz
Westfalen mit Sitz in Recklinghausen, 1912 Realschullehrer in Nürnberg, ab 1912
auch Rabbiner in Weiden; 1913 Lehrer an der
Oberrealschule in Ludwigshafen; 1917 bis 1925 Distriktsrabbiner in Ansbach,
1925 in die Schweiz verzogen.
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 10. Januar 1913: "Ludwigshafen. Dr. D. Brader,
früher Rabbiner in Recklinghausen und gegenwärtig Oberlehrer an der
Königlichen Realschule in Weiden, ist
an die hiesige Königliche Oberrealschule versetzt
worden." |
Beförderungen der Lehrer Dr. Philipp Baum und Dr. Paul
Gutmann (1916)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Juli 1916: "Ludwigshafen.
Dr. Philipp Baum wurde zum Professor an der hiesigen königlichen
Oberrealschule und Dr. Paul Gutmann zum königlichen Reallehrer in
Rothenburg befördert." |
Lehrer S. Wetzler wurde zum Oberstudienlehrer an der
Mädchenschule gewählt (1923)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juli 1923: "Ludwigshafen, 1.
Juli (1923). In der Stadtratssitzung vom 29. Juni wurde Herr Kantor S.
Wetzler einstimmig zum Oberstudienlehrer im Hauptamte an der höheren städtischen
Mädchenschule (Realgymnasium) ab 1. Juli gewählt." |
Verabschiedung von Lehrer Wetzler (1931)
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 11. November
1931: "Ludwigshafen am Rhein. In der festlich geschmückten Synagoge
verabschiedete sich Samstag, den 17. Oktober 1931, im Rahmen des
Morgengottesdienstes Herr Studienrat Wetzler von seiner Gemeinde, der er
drei Jahrzehnte lang als 1. Kantor, Lehrer und Prediger wertvollste
Dienste geleistet hat.
Herr Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher aus Bad Dürkheim feierte in einer
weihevollen Ansprache, ergriffen und ergreifend, den hervorragenden
Lehrer, Kantor und Prediger und verlieh dem Jubilar die seltene
Auszeichnung des Chover-Titels.
Im Namen des Synagogenrats gab hierauf dessen Vorsitzender Herr Professor
Koburger dem aufrichtigen Dank der ganzen Gemeinde in warm empfundenen
Worten beredten Ausdruck. Alsdann ergriff Herr Studienrat Wetzler das
Wort, dankte Herrn Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher für die ihm seitens
des Rabbinats zuteil gewordene überraschende Ehrung. In einem Rückblick
auf sein Wirken gedachte er in erster Linie seiner Zusammenarbeit mit dem
langjährigen Vorsitzenden Kommerzienrat Moritz Wolff, den Synagogenräten
Abraham Herz und Rudolf Rubel, sowie dem Synagogenwart Emanuel Hirsch,
alle leider schon lange dahingeschieden, sowie des Zusammenwirkens mit den
Amtsnachfolgern der Genannten, vor allem dem jetzigen Synagogenrat." |
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Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1931: "Ludwigshafen,
2. November (1931). In der festlich geschmückten Synagoge verabschiedete
sich Samstag, den 17. Oktober, im Rahmen des Morgengottesdienstes Herr
Studienrat Wetzler von seiner Gemeinde, der er drei Jahrzehnte lang als 1.
Kantor, Lehrer und Prediger wertvollste Dienste geleistet hat. Herr
Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher aus Bad Dürkheim feierte in einer
weihevollen Ansprache, ergriffen und ergreifend, den hervorragenden
Lehrer, Kantor und Prediger und verlieh dem Jubilar die seltene
Auszeichnung des Chower-Titels. Im Namen des Synagogerats gab hierauf
dessen Vorsitzender, Herr Prof. Koburger, dem aufrichtigen Dank der ganzen
Gemeinde in warm empfundenen Worten beredten Ausdruck. Alsdann ergriff
Herr Studienrat Wetzler das Wort, dankte Herrn Bezirksrabbiner Dr.
Steckelmacher für die überraschende Ehrung und gelobte, sich ihrer würdig
zu erweisen. Da der Festakt gleichzeitig der Einweihung einer Torarolle
galt, ging der Amtsnachfolger, 1. Kantor, Lehrer und Prediger, Herr Josef
Liberles, in seiner gedankenreichen Predigt aus den der religiösen
Bedeutung der Tora, um mit dem Gelöbnis zu schließen, in seinem neu übernommenen
Pflichtenkreise zum Besten der Gemeinde und ihrer Jugend wirken zu wollen.
Der feierliche Gottesdienst, welcher durch die künstlerische geschulte
wohl klingende Tenorstimme des Kantors Liberles verschönert wurde, wird
jedem Teilnehmer in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Am darauf folgenden
Sonntag fand sich der gesamte Synagogenrat in der Wohnung des Herrn
Studienrats Wetzler ein, woselbst ihm Herr Prof. Koburger mit nochmaligen
herzlichen Dankesworten eine künstlerisch ausgeführte Ehrengabe überreichte." |
|
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Dezember 1931: "Vereinsmitteilungen. 1. Ehrungen: Unser Kollege Studienrat
Wetzler in Ludwigshafen am Rhein hat nach 30-jähriger Tätigkeit sein
Gemeindeamt am 10. Oktober niedergelegt. Die Gemeinde veranstaltete zu
seinen Ehren einen feierlichen Abschiedsgottesdienst, bei welchem Herr
Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher eine weihevolle Ansprache hielt und dem
hoch geschätzten Beamten den Chowertitel verlieh. Professor Koburger und
der Amtsnachfolger des Gefeierten Lehrer Liberles sprachen gleichfalls
erhebende Worte. Bei einer internen Feier des Synagogenrates wurde unserem
Kollegen eine künstlerisch ausgestattete Adresse und ein kostbares
Ehrengeschenk überreicht." |
Oberkantor
Liberles nimmt Abschied von der Gemeinde (1936)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
August 1936: "Ludwigshafen. Nach nahezu fünfjähriger
Amtstätigkeit in unserer Gemeinde nahm Oberkantor Liberles in stark
besuchtem Freitag-Abendgottesdienst Abschied, um nach Amerika
auszuwandern. Prof. Koburger als Vorsitzender des Synagogenrats, Dr.
Steckelmacher als Rabbiner der Gemeinde und der Scheidende sprachen
eindrucksvolle Worte des Abschieds. Möge Herrn Liberles eine ihn
befriedigende Zukunft beschieden sein!" |
In der Volksschule wird eine "jüdische Sonderklasse"
eingerichtet (1936)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1.
Oktober 1936: "Speyer am Rhein. Am
1. September wurden im Bereich des Regierungsbezirkes Pfalz in vier
Städten jüdische Sonderklassen der allgemeinen Volksschulen errichtet,
in Ludwigshafen zwei Klassen (vorläufig nur mit einem Lehrer
besetzt), in Kaiserslautern, Landau
und Neustadt an der Weinstraße je
eine Klasse. Nach Ludwigshafen wurde Lehrer und Kantor Schottland (Frankenthal)
angewiesen, nach Kaiserslautern
Lehrer i.R. Langstädter, nach Landau
Lehrer und Kantor Zeilberger (Landau)
und nach Neustadt Schulamtsbewerber
Samson aus Landau. Sämtliche
Lehrkräfte sind auf Dienstvertrag mit monatlicher Kündigung angestellt.
Jüdische Schulen entsprechend dem bayerischen Schulbedarfsgesetz, deren
Lehrer Beamte sind, bestehen noch in Speyer,
Pirmasens und Rodalben." |
Lehrer
Siegfried Langstädter (Venningen) übernimmt die jüdische
"Sonderklasse" in Ludwigshafen (1936)
Anmerkung: Lehrer Siegfried
Langstädter ist am 21. März 1887 in Memmelsdorf
als Sohn von Isidor Langstädter geboren. Er erhielt seine Ausbildung am Israelitischen
Lehrerseminar in Würzburg und war bereits vor 1914 als Lehrer in
Venningen angestellt. Er heiratete in Venningen Flora geb. Teutsch (geb.
13. November 1890 in Venningen). Die beiden hatten ein Kind: Heinz
Justinus Isidor Langstädter (geb. 18. August 1921 in Obermoschel).
Am Ersten Weltkrieg nahm Siegfried Langstädter teil und wurde bereits
1915 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet (siehe Bericht unten). Wieso Sohn Heinz
Justinus Isidor 1921 in Obermoschel geboren ist, ist noch unklar (war
Langstädter dort auch als Lehrer tätig, eventuell zeitweise dort
wohnhaft?). 1936 übernahm Siegfried Langstädter von Venningen aus auch
den Unterricht in der "jüdischen Sonderklasse" in Ludwigshafen
(siehe Bericht unten). Im August 1938 verzog er mit seiner Familie von
Venningen nach Ludwigshafen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde er in Ludwigshafen verhaftet und vom
12. November bis 17. Dezember 1938 im KZ Dachau festgehalten.
Am 22. Oktober 1940 wurde Siegfried Langstädter mit Frau und Sohn in das
KZ Gurs in Südfrankreich deportiert. Die weiteren Stationen nach dem
Gedenkbuch des Bundesarchives der Familie sind: 10. März 1941
Internierungslager Rivesaltes, 28. Dezember 1941 Sammellager Marseille.
Siegfried Langstädter starb am 15. Oktober 1942 in Marseilles. Sein Sohn
wurde am 7. September 1942 nach Auschwitz deportiert, Flora Langstädter
wurde am 16. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Beide wurden
ermordet (für tot erklärt).
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
Dezember 1936: "Sonderklassen. Im Nachtrage zu unseren
Mitteilungen vom 15. vorigen Monats berichten wir, dass die Sonderklasse
in Kaiserslautern nunmehr dem
Kollegen Bernstein in Zweibrücken
übertragen worden ist, während die zweite Stelle in Ludwigshafen
vom Kollegen Langstädter in Venningen
übernommen wurde." |
Lehrer
Siegfried Langstädter ist von Venningen nach Ludwigshafen verzogen (1938)
Artikel in "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet
der Rheinpfalz" vom 1. Oktober
1938: "Aus Venningen. Im
August verzog Herr Hauptlehrer S. Langstädter mit seiner Familie
nach Ludwigshafen, wo er seit zwei Jahren an der jüdischen
Sonderklasse als Lehrer tätig ist. In dem vollauf berechtigten
Bewusstsein, dass mit seiner Person der Bestand der israelitischen
Gemeinde Venningen gewährleistet ist, scheute er keine Mühe und keine
Anstrengung, um jeden Tag aus einem Ort, der nicht einmal an der Bahnlinie
liegt, eine einstündige Bahnfahrt zurückzulegen. Durch die Zeitverhältnisse
ist auch über die Gemeinde Venningen der Niedergang gekommen. Viele
Familien werden auswandern. Dasjenige, was Herr Lehrer Langstädter
zusammen zu halten suchte, bricht die Zeit auseinander. Aus diesem Grunde
hat Herr Lehrer Langstädter seine mit ihm so sehr verbundene Gemeinde
verlassen. Doch wird sein Konnex mit den Gemeindemitgliedern nie gelöst
werden, wie auch die israelitische Kultusgemeinde mit ihm in steter
Dankbarkeit verknüpft bleiben wird." |
Aus dem jüdischen
Gemeinde- und Vereinsleben
Versammlung in Ludwigshafen zur Frage nach dem
Judeneid (1867)
Artikel
in der Zeitschrift "Ben Chananja" vom 15. Juli 1867: "Als im Jahre
1861 die Frage des Judeneides dadurch aufs Neue bei uns angeregt wurde,
dass einzelne Gerichte sogar auf Vornahme desselben in der Synagoge mit
der Torarolle im Arme und mit dem Totenhemde bestanden, ging die Agitation
gegen diese Forderung zuerst von der Gemeinde aus, die man zwingen wollte,
ihre Synagoge zu diesem Zwecke herzugeben, obgleich keine der Parteien zu
ihrem Verbande gehörte: der Beklagte, dem ein Christ den Judeneid
zugeschoben hatte, war ein ausländischer Jude. Auf Anregung des leider zu
früh verstorbenen seligen Dr. Gutherz, praktischen Arztes und
Synagogenvorstandes zu Ludwigshafen, - eines Mannes, dessen Tod eine wahre
Kalamität für die Pfälzer Juden war, da er mit einem warmen Herzen für
seinen Glauben und seine Glaubensgenossen energische Tatkraft, mit reichem
Wissen wahrhaft wohltuende, jedem Verdienste, jeder geistigen Begabung
gerne Geltung gewährende Bescheidenheit verband, - auf Anregung und
respektive Einladung dieses Mannes fand eine Versammlung israelitischer
Notabeln aus der Pfalz in Ludwigshafen statt, um über die Mittel zu
beraten, wie dem Judeneide überhaupt endlich zu begegnen sei, was umso
leichter war, als in dem bei uns geltenden französischen Gesetze nach dem
Urteil der höchsten französischen Gerichtshöfe, nach welchem dieser Eid
in der Tat in Frankreich längst aufgehoben war, kein Anhaltspunkt dafür
gegeben ist und daher anzunehmen war, dass auch unser aus den
ausgezeichnetsten Juristen gebildeter oberster Gerichtshof nicht anders
entscheiden werde, was in der Tat auch geschehen ist. Dieser Versammlung
wurde bei dieser Gelegenheit die Notwendigkeit einer Organisation der
Synagoge an das Herz gelegt, und in deren Auftrag fand die Ausarbeitung
eines Status statt, dass später dem zu diesem Behufe zugleich gewählten
Komitee vorgelegt ward. Man hat die gemachten Vorschläge hier einfach
verworfen, nicht etwa das Fehlerhafte verbessert, das Fehlende ergänzt;
man tat nichts, und es ist bis heute nichts wieder geschehen. Und dennoch
wäre die Erreichung eines günstigen Zieles wohl nicht sehr schwer
gewesen…" |
Antisemitischer
Vorfall (1895)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 12. Juli 1895:
"Der 46 Jahre alte Tagelöhner Friedrich Schäfer von Ludwigshafen,
der im Mai dieses Jahres an den Kaufmann Herz Bodenheimer einen Brief
schrieb, in dem er die schleunige Auszahlung von 50.000 Mark verlangte,
andernfalls durch einen anarchistischen Geheimbund, dessen Führer er sei,
die sämtlichen Getreide und Tabakmagazine der hiesigen Juden mittelst
Bomben und Dynamit in die Luft gesprengt würden, wurde von der
Strafkammer in Mannheim zu vier Monaten Gefängnis
verurteilt". |
Künstlerabend des Synagogenchores (1904)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. Januar 1904: "Ludwigshafen am Rhein, 22. Januar (1904). Der hiesige Synagogen-Chor
bereitete seinen Mitgliedern am Mittwoch im großen Saale des ‚Pfälzer
Hofes’ durch Veranstaltung eines Künstlerabends viel Vergnügen. Das
klassische Programm wurde ausgeführt unter Mitwirkung von Frl. Dina van
der Vijoer, Hofopernsängerin, Frau Lina Wetzler, Herrn Hofopernsänger
Hugo Voisin und Herrn Willy Pohl aus Mannheim". |
Vortrag in der
Aguda-Gruppe (1924)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. November 1924: "Ludwigshafen
am Rhein. In unseren neu gegründeten Gruppen sprach am 9. November vor
einer überaus zahlreichen Versammlung, die den Saal bis auf den letzten
Platz füllte, Herrn Rabinowitz, Frankfurt am Main, über das Thema: Jüdische
Gegenwartsprobleme. Redner verzichtete auf eine Auseinandersetzung
zwischen den verschiedenen politischen Parteien des gesetzestreuen
Judentums, da sich solche Fragen nicht in Versammlungen lösen ließen,
sondern nur in einer Aussprache im kleinen Kreise. Er betonte die
Wichtigkeit der Organisierung: da ein großer Teil unseres jüdischen
Pflichtenlebens nicht vom einzelnen, sondern nur von der Gesamtheit gelebt
werden könne. Referent verbreitete sich ausführlich über das
Erziehungsproblem, das gerade vor seinem Hörerkreis, der größtenteils
aus Ostjuden bestand, von besonderer Wichtigkeit sei. Prinzipiell steht
Herr Rabinowitz auf dem Standpunkt, dass die Torakenntnis den Mittelpunkt
der Erziehung bilden solle und erst später mit der profanen Bildung
begonnen werden solle, die dann der reife Mensch sich in sehr kurzer Zeit
aneignen könne. Da dies unter den heutigen Verhältnissen nicht gangbar
sei, solle doch wenigstens Tauroh (Tora) und profane Bildung parallel
nebeneinander laufen und ersterer ein möglichst weiter Raum zugewiesen
werden. Weiter gab er Winke, wie man seine Ideen in die Praxis umsetzen könne.
Man solle nicht planlos lernen, sondern bei der Gründung einer Talmud
Tora ein festes Ziel im Auge haben. In der Mädchenfrage bekämpfte er die
vielfach verbreitete falsche Ansicht, dass die Frau im jüdischen Leben
mit Geringschätzung behandelt werde, indem bei der Frau mehr das Gefühlsleben
und bei dem Mann der kühle Verstand vorherrsche: hiernach richte sich die
Stellung der Frau im jüdischen Pflichtenleben. Dem Antisemitismus messe
er eine untergeordnete Bedeutung für einen Jehudi zu und begründete dies
mit einem Gleichnis von der göttlichen Vorsehung, in deren Plan die
Verfolgung der Juden zu allen Zeiten zu liegen scheine. Redner verstand es
durch seine von glänzendem Wissen zeugenden Ausführungen, die
Versammelten zu fesseln, sodass ihm am Schluss reicher Beifall zuteil
wurde. – An die Diskussion, an der sich Seine Ehrwürden Herr Rabbiner
Dr. Unna und der Bezirkssekretär der A.J.J.O. für Württemberg-Baden,
Herr Posen, beteiligten, schloss sich die definitive Vorstandswahl an."
|
Gründung einer "Aguda" - Orts- und
Jugendgruppe (1924)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Oktober 1924: "Ludwigshafen
am Rhein, 24. Oktober (1924). Am 2. Tag Cholhamoed (Halbfeiertag) fand
hier eine Versammlung zwecks Gründung einer ‚Aguda’, Orts- und
Jugendgruppe, statt. Zu der von Herrn Freireich einberufenen Gründungsversammlung
waren die älteren, wie auch die Jugend in großer Anzahl erschienen. An
die Versammelten richtete der Bezirkssekretär der A.J.J.O., Herr Markus
Posen, begeisternde und zu Herzen gehende Worte, die von der Menge mit großem
Beifall aufgenommen wurden. Es hat sich hierbei gezeigt, dass hier ein
fruchtbarer Boden für ‚Agudas Jisroel’ vorhanden ist, dass es höchste
Zeit war, eine Ortsgruppe zu gründen und würde in Bälde die
Ludwigshafener ‚Aguda-Gruppe’ eine Oase für die Pfalz und die nächste
badische Umgebung sein. Glückerweise hat hier ‚Agudas Jisroel’ noch
rechtzeitig ihre Tätigkeit aufgenommen, um den Einfluss anderer Vereine
auf die Jugend, der leider schon Platz gegriffen hat, entgegenzutreten.
Obwohl während der Versammlung von Gegnern der ‚Agudas Jisroel’ das
Wort ergriffen wurde, die gegen die Gründung in Ludwigshafen aufgetreten
sind, haben sich trotzdem zirka 50 Personen als Mitglieder der neuen
Gruppe eingezeichnet, zu denen noch weitere Mitglieder folgen werden. Bis
zur definitiven Wahl einer Vorstandschaft wurden die Herren Weinreb,
Freilich und Hoffmann, für die Jugend die Herren Heinemann und Stemmer,
provisorisch gewählt." |
Abend
des jüdischen Kulturvereins (1928)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 10. Februar
1928: "Ludwigshafen. Am Dienstag, den 24. Januar,
veranstaltete der jüdische Kulturverein einen Abend für synagogale
Gesänge und östjüdische Volkslieder. Der neue Kantor der Mannheimer
Gemeinde, Herr Lewi, errang sich durch die Vorzüge seines schönen und
kultivierten Tenors und beseelte Wiedergabe sowohl der synagogalen wie
auch der weltlichen Gesänge einen außergewöhnlichen Erfolg. Ein
voraufgegangener Vortrag über synagogalen Gesang und ostjüdisches
Volkslied von Herrn Liebermensch in Mannheim hatte in vorzüglichster
Weise das Verständnis für die Gesänge vor4bereitet. Die Begleitung
hatte Herr Eppstein übernommen, der auch gemeinsam mit Frau Lebowisz ein
Konzert für 2 Klaviere in bestem Zusammenspiel zum Vortrag
brachte." |
Verleumdungen in der NS-Zeitschrift "Der
Eisenhammer" (1931)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Oktober 1931: "Ludwigshafen.
Während des pfälzischen Gemeindewahlkampfes war in der
nationalsozialistischen Zeitschrift ‚Der Eisenhammer’ die Behauptung
aufgestellt worden, der ‚Verein zur Abwehr des Antisemitismus’ arbeite
Hand in Hand mit einem ‚Bund deutscher Aufbau’, in dem verschiedene übelbeleumdete
Personen tätig seien. Dr. Gothein und Geschäftsführer Dr. Horrlacher
stellten im Auftrag des ‚Vereins zur Abwehr des Antisemitismus’
Strafantrag und das Amtsgericht verurteilte den beklagten Schriftleiter
wegen übler Nachrede zu 150 Mark Geldstrafe." |
17. Ordentliche Mitgliederversammlung des Verbandes
der Israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz in Ludwigshafen (1934)
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juli 1934: "Verband der Israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz. Unter starker
Beteiligung fast sämtlicher Kultusgemeinden der Pfalz fand am Sonntag,
17. Juni, die 17. ordentliche Mitgliederversammlung des Verbandes in der
Synagoge zu Ludwigshafen am Rhein statt. Das hübsche Gotteshaus war dicht
besetzt. Begrüßende Worte richteten Herr Vorsitzender Kommerzienrat
Albert Joseph (Landau), nach ihm Herr Synagogenvorstand Professor Koburger
namens der Religionsgemeinde Ludwigshafen an die Versammlung. Ihnen folgt
die religiöse Ansprache des Synagogenvorstandes Ludwig Strauß,
Reallehrer a.D. (Bad Dürkheim) über das Thema: ‚Was ist uns die
Synagoge, unser Gotteshaus?’ Die
Warmen Worte des Redners spendeten Aufrichtung und Gottvertrauen und
forderten am Schlusse pietätvolle Bekenntnistreue, hingebende Frömmigkeit
und opferbereiten Gemeinsinn. – Herr Kommerzienrat Joseph erstattete den
Jahresbericht über die vielseitige und reiche Tätigkeit der
Verbandsleitung und brachte hierauf die Jahresrechnung pro 1933/34 zum
Vortrage. Die 3 Prozent Landeskirchenumlagen, die noch im Jahre 1932/33 RM
37.025.- einbrachten, sind im Berichtsjahre auf RM 26.485.- zurückgegangen.
Dem gegenüber ein starkes Ansteigen der Ausgaben für Wohlfahrt und
Wirtschaftshilfe: von RM 6.918.- im Jahre 1932/33 |
auf RM
16.975.- im Berichtsjahre; die Reserven des Verbandes mussten deshalb
angegriffen werden. Auf Antrag der beiden Revisoren: Synagogenräte Nathan
Strauß (Ludwigshafen) und Adolf Mandel (Bad Dürkheim) wird die Rechnung
gut geheißen und die Verbandsleitung dankend entlastet.
Der Voranschlag 1933/34 wird ohne Erinnerung genehmigt. Er schließt
ab in Einnahmen und Ausgaben mit je RM 52.950.- Herr Landesgerichtsrat Dr.
Rosenberg (Frankenthal) referierte hierauf über: Die Regelung der
Kirchensteuer für 1934/1935. Das Gesetz über die Kirchensteuer für
1934, vom 27. März 1934, das eine Einheitsumlage vorsieht, also die
Zweiteilung der Kirchenumlagen nach ortskirchlichen und landeskirchlichen
Umlagen beseitigt, schneidet tief ein in die Finanzen unserer
Kultusgemeinden. Es wird wohl nötig sein, durch freiwillige Leistungen
den Gemeinden die nötigen Mittel zur Weiterführung ihres Haushalts zu
verschaffen. An das äußerst instruktive Referat schloss sich eine
lebhafte Aussprache. – Herr Synagogenvorstand Strauß (Bad Dürkheim)
begründet hierauf die Anträge des Rabbinatsbezirks Dürkheim-Frankenthal:
Die Rabbinats-Bezirke der Pfalz betr.
Die Anträge fordern, dass nach der bevorstehenden Pensionierung
des Herrn Bezirks-Rabbiners Dr. Einstein (Landau), ein vierter Rabbiner in
der Pfalz nicht mehr angestellt werde, dass die Bezahlung der pfälzischen
Rabbiner in Zukunft durch den verband erfolge und dass somit die
Rabbinatsbezirke und Rabbinatskassen aufzulösen seien. Die Anträge
wurden einer Kommission, die aus den drei Mitgliedern der Verbandsleitung,
den vier Bezirksrabbinern, den vier Rabbinatsvorsitzenden und den
Vertretern der Kultusgemeinden Ludwigshafen, Frankenthal, Speyer,
Neustadt, Zweibrücken, Rülzheim, Mutterstadt und Hassloch bestehen soll,
überwiesen. - Herr
Synagogenvorstand Professor Koburger (Ludwigshafen) weist darauf hin, dass
Ende dieses Jahres die Neuwahlen der Synagogenräte stattzufinden hätten,
hält es aber für ratsam, von diesen Neuwahlen angesichts der gegenwärtigen
bewegten Tage abzusehen. Herr Vorsitzender Kommerzienrat Joseph schließt
sich dieser Anschauung an und erklärt, dass die Verbandsleitung
rechtzeitig den einzelnen Gemeinden das Nötige hinausgegeben werde. Mit
der Worten herzlichen Dankes an alle Anwesenden (Rabbiner, Lehrer und
Kantoren waren zahlreich vertreten) schloss Herr Vorsitzender Joseph die
dreieinhalbständigen ernsten, von erfreulicher Einmütigkeit getragenen
Verhandlungen." |
Antijüdischer
Tumult im Ufa-Palast (1934)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. November 1934: "Mannheim.
Die in Neustadt (Haardt) erscheinende 'Rhein NSZ Front' berichtet aus Ludwigshafen:
'Am Samstagabend kam es im Ufa-Palast im Pfalzbau zu einem Tumult, als
während der Propagandafilmvorführung auch der Werbefilm einer jüdischen
Firma vorgeführt wurde, sodass das Theater schließlich geräumt und für
den Abend geschlossen werden musste." |
Rabbiner
Dr. Ernst Steckelmacher wechselt von Bad Dürkheim nach Ludwigshafen (1935)
Artikel
in der "Bayerischen israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Mai
1935: "Bad Dürkheim. In
diesen Tagen war es Herrn Bezirksrabbiner Dr. Ernst Steckelmacher
vergönnt, auf eine fünfundzwanzigjährige segensreiche Amtstätigkeit im
Rabbinatsbezirk Frankenthal zurückzublicken. Dieses Jubiläum fiel
zeitlich zusammen mit seiner Verabschiedung von der Gemeinde in Bad
Dürkheim, mit der er sich seit seinem Amtsantritt innig verbunden
fühlte, und mit seiner Übersiedlung nach Ludwigshafen, um von dort aus
in Zukunft seinem Rabbinatsbezirk und vor allem der größten seiner
Bezirksgemeinden zu dienen. In dem Gottesdienste am Sabbat Rosch
Chodesch Ijar (= Samstag, 5. Mai 1935) hielt Herr Dr. Steckelmacher
seine Abschiedspredigt, während der Vorsitzende des Rabbinatsbezirks und
der Israelitischen Kultusgemeinde Bad Dürkheim, Herr Reallehrer a.D.
Ludwig Strauß, dem scheidenden Rabbiner den Dank und die Wünsche
aller Gemeindemitglieder aussprach. Mögen Herrn Bezirksrabbiner Dr.
Steckelmacher mit göttlicher Hilfe noch viele Jahrzehnte gesegneten
Wirkens in seinem heiligen Amte beschieden
sein!" |
Einführung
von Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher in Ludwigshafen (1935)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni
1935: "Samstag, den 11. Mai, wurde innerhalb des gut besuchten
Morgengottesdienstes die feierliche Einführung des von Bad Dürkheim nach
Ludwigshafen übergesiedelten Bezirksrabbiners Dr. Steckelmacher
vollzogen. Zum ersten Male seit Bestehen der vor achtzig Jahren erstandnen
Gemeinde ist sie Rabbinatssitz gewordne. Die Bedeutung dieser
geschichtlichen Stunde würdigte Herr Professor Koburger als Vorsitzender
der Kultusgemeinde in seiner Begrüßungsansprache, indem er den
Aufgabenkreis des Rabbiners der Neuzeit im Vergleich zu dessen
Pflichtenkreis früherer Jahre beschrieb. In herzlichen Worten der
Erwiderung gab Herr Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher der Freude Ausdruck,
nach 25-jähirger Amtszeit nunmehr in seiner größten Bezirksgemeinde
wirken zu dürfen und zeichnete in eindrucksvoller Rede die Aufgaben der
Betreuung der Ludwigshafener Gemeinde als Prediger, Lehrer und
Sozialrabbiner. Herr Kantor Liberles gab der Feierstunde ihr gesangliches
Gepräge durch klangschöne Wiedergabe von Lewandowskis 'Boruch Habo'.
Möge es Herrn Bezirksrabbiner Dr. Steckelmacher beschieden sein, in
steter Gesundheit recht lange weiterhin segensreich walten und wirken zu
können. -tz-" |
Über die Arbeit der Jüdischen Winterhilfe (1936)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Februar 1936: "Mannheim.
Die Jüdische Winterhilfe in Ludwigshafen am Rhein betreut 27
Prozent aller Gemeindemitglieder". |
Verbandsversammlung
der israelitischen Kultusgemeinden der Pfalz in der Synagoge Ludwigshafen (1936)
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
August 1936: "Verband der israelitischen Kultusgemeinden der
Pfalz.
Am Sonntag, den 26. Juli 1936 fand die 19. ordentliche
Mitgliederversammlung des Verbandes in der Synagoge zu Ludwigshafen
(Rhein) statt. Die Vertreter fast sämtlicher Gemeinden, auch die
Rabbiner, Lehrer und Kantoren waren erschienen.
Einleitend gedachte der stellvertretende Vorsitzende, Herr Landgerichtsrat
i.R. Dr. Rosenberg (Frankenthal), des 70. Geburtstages des
Verbandspräsidenten A. Joseph (Landau), des Gründers und Leiters des
Verbandes. Der Dank und die Wünsche des Redners wurden von der
Versammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Vorsitzende der
Synagogengemeinde Ludwigshafen, Prof. Koburger, begrüßte sodann namens
seiner Gemeinde die Versammlung.
Hierauf Eintritt in die Tagesordnung: 1. Jahresbericht und Jahresrechnung
1935/36. 2. Voranschlag 1936/37. 3. Bericht über die
Wohlfahrtsarbeit des Verbandes. 4. Änderung der Verfassung
des Verbandes, und zwar der §§ 15,20,21 und 22. 5.
Wahlen. 6. Wünsche und Anträge.
Jahresbericht und Jahresrechnung wurden ohne Erinnerung genehmigt. Sie
ließen erkennen, dass der Verband nicht nur die Stütze, sondern auch der
Träger des pfälzischen Judentums geworden ist. Seine helfende Hand für
die Gemeinden, die Beamten, die Beamten-Witwen und -Waisen, Armen und
Kranken, Schule und Haus soll und wird nicht müde
werden.
Der Voranschlag für 1936/37, ferner der Bericht des Landgerichtsrats Dr.
Rosenberg über die weitverzweigte Wohlfahrtsarbeit des Verbandes wurden
mit lebhaftem Interesse angehört und gutgeheißen.
Die Vorschläge der Verbandsleitung zur Änderung der Verfassung, wonach
u.a. der Vorstand aus acht Mitgliedern bestehen und das Vermögen einer
aufgelösten Gemeinde dem Verbande zufallen soll, fanden
Annahme.
Die Wahl der acht Vorstandsmitglieder erfolgte durch Zuruf. Der
seitherigen Verbandsleitung, bestehend aus den Herren: Kommerzienrat
Joseph, Landgerichtsrat Dr. Rosenberg und Synagogenvorstand Strauß, wird
seitens der Herren Professor Koburger und Synagogenrat G. Weil (Neustadt
a.d.H.) Anerkennung und Dank für ihre Tätigkeit ausgesprochen. Neu
traten in den Vorstand: Justizrat Dr. Blüthe (Kaiserslautern),
Dannheißer (Pirmasens), Professor Koburger (Ludwigshafen),
Landgerichtsrat Dr. Lion (Zweibrücken) und Artur Schwarz
(Landau).
Mit Dankensworten an alle Teilnehmer schlossen die fünfstündigen
Verhandlungen. Str." |
Die Zahl der jüdischen Einwohner geht stark zurück (Meldung
vom Mai 1936)
Artikel im
"Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt" vom Mai 1936 S.
307: "München. Die Israelitische Kultusgemeinde ein Ludwigshafen
am Rhein zählte im Jahr 1925 noch rund 1.400 Mitglieder. Bei der
Volkszählung am 16. Juni 1933 wies sie nur noch 1.120 Mitglieder auf. Der
stetige Rückgang der Gemeinde als einer jüdischen Großgemeinde in der
Pfalz kommt weiterhin daran zum Ausdruck, dass am 31. März 1936 nur noch
839 Mitglieder der Gemeinde vorhanden waren. Die Jüdische Winterhilfe
betreute 233 Gemeindemitglieder, oder 27 % der gesamten in Ludwigshafen
wohnenden Juden." |
Derselbe
Artikel erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April
1936. |
Die Zahl der jüdischen Einwohner geht stark zurück (Meldung
vom März 1937)
Artikel in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1937: "Die
Israelitische Kultusgemeinde Ludwigshafen hatte bei der Volkszählung
1933 1120 Mitglieder. Am 1. Januar 1937 betrug der Bestand der Gemeinde
772 Personen. Besonders groß ist die Zahl der von der Jüdischen
Winterhilfe Betreuten. Sie beträgt zurzeit 238 Personen oder 31 % der
Gemeindemitgliedern." |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Dr.
Ludwig Mai, Sohn des Lehrers Mai, wird Notar in Furtwangen (1891)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juni 1891: "Aus
Baden. Seiner Königlichen Hoheit der Großherzig hat den
Oberamtsrichter Dr. Sally Maas in Mannheim zum Landgerichtsrat in Mannheim
und den Dr. Ludwig Mai, Sohn des Lehrers Mai in Ludwigshafen, zum Notar in
Furtwangen ernannt." |
Fabrikbesitzer
Dr. Grünzweig wird Kommerzienrat (1901)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. Januar 1901: "Bei den diesjährigen
Neujahrsauszeichnungen in Bayern haben den Titel eines Kommerzienrats
erhalten die Fabrikbesitzer Dr. Grünzweig - Ludwigshafen, Dessauer
- Bamberg, Lippmann Bendit - Fürth,
Heimann - Schweinfurt, Bankier
Heim - Würzburg, Geschäftsführer
des deutschen Hopfenbauvereins Faist - Nürnberg;
die Titel eines Justizrats: Rechtsanwalt Frank - Hof,
Rechtsanwalt Dr. Stern und Dr. Freudental - Würzburg;
Rechtsanwalt Dr. Wittelshöfer - Fürth,
den Titel und Rang eines Medizinalrates: Dr. Hirsch - Fürth".
|
Auszeichnung für den serbischen Konsul
Julius Goldschmitt (1905)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 19. Mai 1905:
"München. Ordensverleihungen. Kommerzienrat Lehmann Bernheimer -
München hat den württembergischen Friedrichs-Orden, der Fabrikant
Wilhelm Bender - Frankenthal, der
serbische Konsul Julius Goldschmitt - Ludwigshafen das Ritterkreuz
des Ordens der Krone von Italien, der schwedische und norwegische Konsul
und dänische Vizekonsul Bernhard Lang - Nürnberg das Ritterkreuz des
Danebrogordens erhalten." |
Josef
Hesselberger wird Amtsrichter in Ludwigshafen (1906)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 27. April
1906: "Der Sekretär am Amtsgericht Nürnberg, Josef Hesselberger,
wurde zum Amtsrichter in Ludwigshafen
ernannt." |
Festgottesdienst zum 90. Geburtstag von Cäsar Simon (1912)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 19. Januar 1912: "Ludwigshafen. Anlässlich des 90. Geburtstages des beliebten
Gemeindemitgliedes Cäsar Simon wurde der Sabbatgottesdienst durch Predigt
und Sologesang zu einem Festgottesdienst gestaltet." |
Dr. Max Goldstein wird Assistent an der Königlichen
Oberrealschule (1912)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 12. Juli 1912: "Nürnberg.
Dr. Max Goldstein, Sohn des Hauptlehrers Goldstein – Heidingsfeld, ist
zum Assistenten an der Königlichen Oberrealschule in Ludwigshafen befördert
worden." |
"Am Grabe der Mutter" - von Hermann Jakob in
Ludwigshafen (1912)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 19. September 1912: "Am
Grabe der Mutter.
Skizze von Hermann Jakob – Ludwigshafen.
Herbstliche Stimmung, der Himmel schwarzgrau bewölkt, im Osten ein
sattblauer, breiter Streifen. Die Sonnenstrahlen wollen den schwarzen
Wolkenballen durchdringen. Der Sommer denkt noch nicht an sein nahes Ende.
Im Bewusststein seiner glänzenden Regierung zeigt er seinem Nachfolger,
dem Herbst, noch die Türe, dessen Verbündeter, der Sturm, darüber sehr
empört ist. Mit Heulen und Toben fordert er zum Kampf heraus, sein Gesetz
ist Gewalt. Er lässt seine
Laune an den schon gelblichen, bald welken Blätter der Bäume aus, die er
ohne Erbarmen zur Erde herabwirbelt.
An der Friedhofmauer macht er Halt, als wenn ihm diese heilige Stätte
solches gebiete.
Ja, heilig
ist diese Stätte, wo Du weilst, Mutter. –
Frieden nur ist hier. Dein
ersehnter Wunsch auf Deinem schweren Krankenlager, hier erlöst zu ruhen,
ist erfüllt. Hier weile ich
jetzt an Deiner Ruhestätte, entfernt dem Lärm der Straußen und dem täglichen
Getriebe, ganz in Gedanken nur an Dich versunken.
Wie dankbar warst du auf Deinem Krankenlager für die kleinste
Hilfe, wie hart war Dir der Gedanke, von uns scheiden zu müssen.
Du hoffest immer noch auf Rettung, bis auch der letzte
Funke an diesen Glauben in Dir erlöschen musste.
Deine Lebenstaten stehen vor mir.
Gab es je eine bessere Frau? Ein
Asyl den Armen, dem Hilflosen ein Halt, dem Trauernden ein Trost.
Hier ruhst du nun in Frieden, die Du den bitteren Kelch des Lebens
auch gekostet. Dem Gatten und den Kindern musstest Du einst ins Grab
schauen. Mit Geduld, ohne Klagen ertrugst du Dein Schicksal. Dein Glaube
war Dein Trost, Dein Mut in jeder Stunde.
Doch ich muss jetzt von Dir scheiden, die Pflicht des Lebens
ruft…
Es ist Jom-Kippur. In
Andacht lauscht die Gemeinde der Predigt, die vom ‚Kommen und
Vergehen’ erzählt. Manch Auge ist betränt, und der Atem stockt in
Trauer.
Da bin ich
wieder im Geiste dort bei Dir, an der Mauer des Friedhofes, in der
herbstlichen Landschaft, an Deinem mit Efeu bedeckten Grabe. Dieser alte
Efeu, der noch deinen Grabstein fest umschlossen hält und als immergrüne
Krone Dein Grab beschattet. Darüber die Zweige der bald entlaubten Bäume,
wo noch an einem Aste ein leeres Vogelnest klebt. Verklärt in Ruhe und
Frieden liegt der Gottesacker ausgebreitet." |
Der Vater von Henry Morgenthau war
Inhaber eines Caféhauses in Ludwigshafen und Fabrikant der Fichtennadelzigarre (Artikel von 1913)
Anmerkung: Henry Morgenthau sen. (geb. 1856 in Mannheim - 1936 New York; Wikipedia-Artikel)
wurde 1913 zum Botschafter des damaligen Ottomanischen Reiches in Konstantinopel
(Istanbul) ernannt. Er war der Sohn von Lazarus Morgenthau (ausgewandert in die
USA 1866), von dem im nachstehenden Artikel die Rede ist. Henry Morgenthau war
der Vater des Politikers, zeitweite US-Finanzministers Henry Morgenthau
jun.(1891 - 1967; Morgenthau-Plan) und der Großvater von Robert Morris
Morgenthau (geb. 1919).
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. September
1913: "Mannheim, 19. September (1913). Die gesamte Presse hat
kürzlich von der Ernennung des Herrn Morgenthau in New York zum
amerikanischen Botschafter in Konstantinopel berichtet. Nun dürfte es
viele interessieren, was die 'Neue Badische Landeszeitung' über dessen
Vater schreibt: Der Vater des Botschafters, Lazarus Morgenthau war ein
Original. Man erzählt sich hier eine Menge Schnurren von ihm, und er
machte durch seine Eigentümlichkeiten viel von sich reden. Er kam schon
Ende der vierziger oder anfangs der fünfziger Jahre nach Ludwigshafen
und betrieb zuerst ein Caféhaus und dann ein Herrenkleidergeschäft, bis
er etwa Mitte der fünfziger Jahre seine Zigarrenfabrik etablierte. Sein
Unternehmungsgeist führte ihn dann zur Herstellung seiner
Fichtennadelzigarren, für die er eine große Reklame entfaltete, die aber
vielleicht auch über seine Kräfte gegangen ist. In der Propaganda für
diese Spezialerzeugnis ging er ganz auf, wie auch die folgende kleine
Anekdote beweist. Unser Erzähler, ein hiesiger Großkaufmann, befand sich
gerade in Ulm auf dem Büro eines Engroskunden, als zufällig auch
Morgenthau, mit Vatermörder und goldener Brille hereintrat; er bat den
Mannheimer Berufsfreund, ihn vorzustellen, was dieser auch in der
üblichen Weise tat, indem er ihn als 'Herr Morgenthau aus Mannheim'
bezeichnete. 'Was?' meinte hierauf Morgenthau, 'so stellt man mich nicht
vor: Sie müssen sagen: das ist der Morgenthau aus Mannheim, der, welcher
die Fichtennadelzigarre macht; da weiß der Mann, was ich bin.'
Hinsichtlich seiner Kirchenstiftungen wird auch noch eine andere Version
erzählt, wonach er der ersten in Ludwigshafen erbauten Kirche eine
Glocke widmete, welche er - seiner Gattin zu Ehren - 'Babette_ hieß. Es
ist übrigens auffallend - so schließt unser Gewährsmann seine
Mitteilungen - dass aus unserer näheren Umgegend eine große Anzahl
Männer jüdischer Abstammung in Amerika hervorragende Stellen einnehmen,
sei es als Großbankiers, Philanthropen und Diplomaten: ich nenne die Hallgarten,
Thalmann, Schiff, Kuhn, Löb und Co. Strauß u.a.m. Jedenfalls
ein gutes Zeichen für unsere gesegnete
Pfalz." |
Samuel Netter stiftet ein größeres Kapital (1913)
Meldung im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Juli 1913: "Der
Privatier Samuel Netter in Ludwigshafen vermachte der Stadt eine Stiftung
von 10.000 Mark." |
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Meldung im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. Dezember 1913: "Ludwigshafen. Der Samuel und Bertha
Netter-Stiftung. – Kapitel:
10.000 Mark; Zweck: Unterstützung von Witwen und Waisen – wurde die
landesherrliche Genehmigung erteilt." |
Direktor
Dr. Josef Koburger (Ludwigshafen) wird Professor an der Handelsschule in
Mannheim (1920)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 2ß. Februar 1920: "Direktor Dr. Josef Koburger in Ludwigshafen
ist vom badischen Staatsministerium zum Professor an der Handelshochschule
in Mannheim ernannt worden. Herr Dr. Koburger ist eine im
jüdischen Leben der Pfalz rühmlichst bekannte Persönlichkeit und nimmt
an allen jüdischen Angelegenheiten lebhaftesten Anteil." |
Über den Rechtsanwalt Dr.
Heinrich Strauß (1876-1942)
Dr. Heinrich Strauß
(links "page of testimony" aus Yad Vashem, Jerusalem) ist am 21.
Januar 1876 in Kindenheim geboren. Seine Studien in Jura schloss er mit
einer Dissertation ab, mit der er im Oktober 1901 an der Universität
Erlangen zum Dr.jur. promoviert wurde. Anschließend war er als
Rechtspraktikant am königlichen Bezirksamt
Kaiserslautern tätig. Später
ließ er sich als Rechtsanwalt (Justizrat) in Ludwigshafen am Rhein
nieder (1917 Lisztstraße 158, zuletzt Ludwigstraße 81). Im Oktober 1940
wurde er in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert. Er
ist am 9. Februar 1942* in Noe umgekommen.
Nach der Deportation räumte sich die Stadtverwaltung Ludwigshafen das
"Vorkaufsrecht" für die folgenden beschlagnahmten Gegenstände
aus seinem Privatbesitz ein: einen Schreibtisch, zwei Sessel, einen
Sonneckenschrank, einen Papierkorb, einen Eichentisch, eine Kleiderablage,
eine Schreibmaschine.
Quelle: Ulrike Minor / Peter Ruf: Juden in Ludwigshafen. 1992 S.
65.166.180.
* Das Sterbedatum 9.2.1942 laut "page of testimony" in Yad Vashem, Jerusalem
und Gedenkbuch Bundesarchiv; dieses Datum (und nicht 9.2.1941, wie u.a. auf
dem Stolperstein vor dem Amtsgericht in Ludwigshafen) wurde durch die
Recherchen von Ulrich Esselborn (Wöllstadt) bestätigt.
Weitere genealogische Informationen siehe
https://www.geni.com/people/Heinrich-Strauss/6000000080066463470. |
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Links und Mitte: Grabstein für Dr. Heinrich Strauß
aus Kindenheim in Gurs (Foto: Bernhard Kukatzki). Auf dem Grabstein steht (falsch) "Kindesheim".
Rechts: "Stolperstein" vor dem Amtsgericht in Ludwigshafen. |
Nachruf auf Obermedizinalrat J.
Dreyfuß, ehemaliger Bezirksarzt in
Ludwigshafen (1937)
Zur
Person: Obermedizinalrat Dr. Isidor Dreyfuß (geb. 17. Juli 1869 in
Ingenheim) besuchte das Gymnasium in Landau in der Pfalz, studierte Medizin in Straßburg und München
und war zunächst praktischer Arzt in Ottweiler und
Dambach im Elsass. Um die Jahrhundertwende ließ er sich in
Kaiserlautern nieder, da er dort Bezirksarzt wurde. Am 26. Juli 1901 heiratete er in
Hachenburg/Westerwald Martha Mathilde
Cahn (geb. 25. November 1879 in Hachenburg). Am 16. Juni 1902 kam in Kaiserslautern die Tochter
Klara (Claire) zur Welt. Am 30. Oktober 1912 zog die Familie nach Frankenthal, weil Isidor Dreyfuß am 1. September 1912 Bezirks- und Landgerichtsarzt in Frankenthal geworden war. Als die
Aufteilung dieser Stelle verfügt wurde, bekam Dr. Isidor Dreyfuß auf sein Ersuchen die Stelle als Bezirksarzt, während der
praktische Arzt Dr. Richard Franz zum Landgerichtsarzt ernannt wurde. Dr. Isidor Dreyfuß erhielt im 1. Weltkrieg das Preußische Verdienstkreuz und das König-Ludwig-Kreuz; seine Ehefrau das König-Ludwig-Kreuz. Im Jahre 1916 übernahm er in Frankenthal auch die Tuberkulose-Fürsorgestelle und kam trotz großer Arbeitslast, die der Krieg auf ihn häufte, jeden Samstag in die Sprechstunde. Auf sein Ersuchen wurde er Mitte 1920 als Bezirksarzt nach
Ludwigshafen am Rhein versetzt, wohin die Familie von Frankenthal nach Ludwigshafen zog und in der Jägerstraße 13 wohnte. Die Tochter heiratete 20. Oktober 1926 in
Ludwigshafen
Dr. Julius Picard, der am 20. Oktober 1893 in Lauterburg (Elsass) zur Welt gekommen und als
praktischer Arzt in Mainz tätig war, wohin dann auch seine Ehefrau zog. Die Familie Dr. Isidor Dreyfuß zog von
Ludwigshafen zu ihrer Tochter nach Mainz (als er im Ruhestand war), wo er am 25. Dezember 1936 starb. Er wurde auf dem
Israelitischen Friedhof in Mainz beigesetzt.
Die Eheleute Picard emigrierten mit ihren Kindern im August 1938 von Mainz nach Fall River, MA, USA, wo er im September 1986 starb, während seine Ehefrau am 4. Februar 1995 dort starb.
Die Witwe von Dr. Isidor Dreyfuß emigrierte noch 1941 zu ihrer Tochter und starb am 14. Juni 1963 in Fall River, MA, USA.
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Todesanzeige für
die am 14. Juni 1963 in Fall River, Mass.
verstorbene Mathilde Dreyfuss geb. Cahn
(Quelle: "Aufbau" vom 21.6.1963) |
Todesanzeige für
die am 4. Februar 1995
verstorbene Claire Picard geb. Dreyfuss
(Quelle: "Aufbau" vom 3.3.1995) |
Todesanzeige für
den am 30. September 1986
verstorbenen Dr. Julius Picard
(Quelle: "Aufbau" vom 24.10.1986) |
Der Nachruf von Rabbiner Dr. Ernst
Steckelmacher
Artikel in
der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. März 1937:
"Ludwigshafen am Rhein.
Der vor einigen Wochen erfolgte Heimgang des
Obermedizinalrates J. Dreyfuß, der in einigen pfälzischen Städten,
zuletzt in Ludwigshafen am Rhein als Bezirksarzt tätig war und die kurze
Zeit seines Ruhestandes mit seiner Gattin in Mainz verbrachte, hat in der
pfälzischen Judenheit eine sehr schmerzliche Lücke gerissen. Viele Jahre
der zionistischen Bewegung nahe stehend, hat er immer dem Gesamtjudentum
seine Kraft und seine Arbeit zur Verfügung gestellt. Ich möchte
besonders auf seine Mitarbeit im Vorstand des Israelitischen Altersheims
in Neustadt a.d. Haardt hinweisen. Die
Insassen des Heims betreute er als Arzt in einer besonders liebevollen
Weise. Bei den Sitzungen im Altersheim fehlte er nie und man hörte immer
gerne seinen Rat. Ein tief empfindendes Gemüt und ein scharfer Verstand
waren bei ihm wunderbar vereinigt. Vom Reichtum seines Herzens und aus dem
Schatze seines Wissens vermochte er viel zu geben.
Diesen Nachruf, den ich in der Nr. 12 der Jüdischen Rundschau veröffentlichte,
möchte ich auch in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung zum
Abdruck bringen lassen. Denn der Heimgegangene hatte ja Jahrzehnte
hindurch als bayerischer Bezirksarzt eine sehr verdienstvolle Tätigkeit
entfaltet.
Rabbiner Dr. Ernst Steckelmacher. Ludwigshafen am Rhein." |
Erinnerung
an die Deportation in das südfranzösische Internierungslager Gurs im Oktober
1940:
Grabstein für Eugen Wolff in Gurs
Grabstein im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs
für
Eugen Wolff
geb. am 11. Mai 1873 in Bad
Dürkheim, später wohnhaft in Ludwigshafen am
Rhein und Neustadt a.d. Weinstraße,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er am 29. Dezember 1940
umgekommen ist.
(Foto: Bernhard Kukatzki) |
Grabstein
für Karl Weilheimer in Gurs
Grabstein
im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs für
Karl Weilheimer,
geb. am 20. Januar 1886 (Grabstein: 1880) in Ludwigshafen am Rhein,
wohnhaft in Ludwigshafen am Rhein,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er am 16. September 1941
umgekommen ist.
(Foto: Bernhard Kukatzki) |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige der Ludwigshafener Walzenmühle: Kaufmann, Straus &
Cie (1891)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. November 1891: "Mazzenmehl. In
nächster Zeit werden wir wieder mit der Fabrikation unseres, des in fast
ganz Deutschland beliebtesten Mazzenmehles für nächsten Pesach beginnen.
Dieselbe geschieht wie bisher, nachdem mehrere Herren Rabbiner vorher
gemeinschaftlich die Mühle einer genaueren Besichtigung unterworfen
haben, unter strengster Aufsicht der von diesen bestellten Schomrim
(Kontrolleure).
Damit wir allen unseren geschätzten bisherigen Kunden und den
voraussichtlich noch hinzukommenden, welchen wir auch diesmal die reellste
Bedienung zusichern, prompt liefern können, bitten wir, uns die uns
zugedachten Aufträge möglichst bald zukommen zu lassen.
Ludwigshafen am Rhein, im November 1891.
Ludwigshafener Walzenmühle: Kaufmann, Straus & Cie." |
Anzeigen von Bernhard Krämer (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1901: "Ein
ordentliches Mädchen, welches bürgerlich kochen kann, die Hausarbeit mit
übernimmt und etwas Handarbeit versteht, wird per sofort oder 1. April zu
zwei älteren Leuten gegen hohen Lohn gesucht.
Bernhard Krämer,
Ludwigshafen am Rhein, Kaiser-Wilhelm-Straße 22." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1901: "Suche
per 1. August ein israelitisches Mädchen, welches einer kleinen
Haushaltung vorstehen und kochen kann und die Hausarbeit mit übernimmt,
gegen hohen Lohn.
Bernhard Krämer,
Ludwigshafen am Rhein, Kaiser-Wilhelmstraße
22." |
Anzeigen der Leder- und Schuhwarenhandlung Abraham Scharf (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1901:
"Suche zu einem christlichen Dienstmädchen für meinen Haushalt zur
Stütze meiner Frau ein braves, religiöses Mädchen bei hohem Lohn
und Zusicherung für gute Behandlung.
Abraham Scharf,
Leder- und Schuhwarenhandlung,
Ludwigshafen am
Rhein". |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Oktober 1901: "Suche
für meinen Haushalt zur Stütze meiner Frau ein braves, religiöses Mädchen,
das alle häuslichen Arbeiten verrichten kann, gegen hohen Lohn.
A. Scharff,
Leder- und Schuhwarenhandlung,
Ludwigshafen am Rhein." |
Anzeigen
von Isidor Eppstein (1901 / 1903)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1901:
"Ein junges Ehepaar sucht gegen hohen Lohn ein braves, tüchtiges,
jüdisches
Mädchen,
das alle häuslichen Arbeiten übernimmt.
Isidor Eppstein, Ludwigshafen am
Rhein." |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 9. Juli 1903:
"Für eine kleine Familie (ein Kind) wird ein braves tüchtiges
Mädchen
gesucht, das sich willig allen häuslichen Arbeiten unterzieht.
Kindermädchen vorhanden.
J. Eppstein, Ludwigshafen am Rhein." |
Anzeige
des Putz-, Kurz- Weiß- und Modewarengeschäftes Max Kirschbaum (1902)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 17. November 1902: "Eine tüchtige energische,
erste
Verkäuferin,
durchaus branchekundig, suche ich für mein Putz-, Kurz-, Weiß- und
Modewarengeschäft per sofort. Hohes Gehalt bei angenehmer Stellung.
Offerten nebst Photographie und Zeugnisabschriften, sowie Referenzen
erbittet
Max Kirschbaum, Ludwigshafen am Rhein." |
Eisenhandlung
Gimbel & Neumond sucht einen Lehrling (1904)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1904: "Lehrling.
Wir suchen für unsere Eisenhandlung einen Lehrling, Sohn achtbarer
Eltern, mit guter Schulbildung. Kost und Logis im Hause.
Gimbel & Neumond, Ludwigshafen am Rhein." |
Haushaltshilfe gesucht (1908)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Januar 1908:
"Ein ordentliches
Mädchen
(Isr.), welches bürgerlich kochen kann und etwas
Hausarbeit übernimmt, wird gegen guten Lohn per sofort gesucht. Gute
Behandlung wird zugesichert.
J. Strauss, Café Luitpold Ludwigshafen
am Rhein." |
Anzeige von Ida Grünhut (1918)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1918:
"Suche für sofort oder 1. März dieses Jahres ein israelitisches
Mädchen, das im Haushalt gut bewandert ist. Gute Behandlung und
Familienanschluss zugesichert.
Ida Grünhut, Ludwigshafen am Rhein,
Postplatz." |
Verlobungsanzeige für Kläre Dreyfuss
(zeitweise Ludwigshafen)
und Dr. med. Julius Picard (1926), dazu Karte an Kläre Dreyfuss von 1922 und
Todesanzeigen (1986/1995)
Anmerkung: es handelt sich um Dr. Julius Picard, Sohn von Hermann Picard und
Hedwig geb. Hausmann, geb. 20. Oktober 1893 in
Lauterburg. Er war verheiratet mit
Claire (Kläre) geb. Dreyfuss, eine geb. 16. Juni 1902 in Kaiserslautern
geborene Tochter des Arztes und Obermedizinalrates Dr. Isidor Dreyfuss (geb. 17.
Juli 1869 in Ingenheim) und seiner Frau
Martha Mathilde geb. Cahn (geb. 25. November 1879 in
Hachenburg). Im Juli 1926 gaben Kläre
Dreyfuß und Dr. med. Julius Picard ihre Verlobung bekannt und luden zum Empfang
am 24./25. Juli 1926 in die Jägerstraße 13 in Ludwigshafen. Am Geburtstag
1926 ihres Ehemanns heiratete Kläre Dreyfuß ihren Verlobten Dr. Julius Picard.
Im September 1938 emigrierte das Ehepaar mit den beiden Kindern Hans Eli (geb.
13. Juli 1927 in Mainz) und Ernst Heinrich (geb. 24. Juli 1929 in Mainz) mit der
SS "Laconia" von Liverpool aus nach Boston. Julius Picard starb am 30. September
1986 in Fall River, Bristol County, MA/USA; seine Frau starb am
4. Februar 1995 gleichfalls in Fall River, Bristol County, MA/USA.
Weitere genealogische
Informationen über
https://www.geni.com/people/Julius-Picard/6000000022963526530 und
https://www.geni.com/people/Claire-Picard/6000000022963345377.
Julius Picard family collection:
https://archives.cjh.org/repositories/5/resources/14158
Anzeige
in "Der Israelit" vom 8. Juli 1926: "Stadt Karten
Kläre Dreyfuss
Dr. med. Julius Picard
Verlobte
Ludwigshafen Jägerstraße 13,2
Lauterburg (Elsass) /
Mainz, Parkusstraße 11,1
Empfang am 24. und 25. Juli 1926
Ludwigshafen, Jägerstraße 13." |
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Postkarte an Frl.
Kläre Dreyfuß, Ludwigshafen am Rhein, Jägerstraße 13 -
versandt am 4. September 1922
(Karte aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim am Ries) . |
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Todesanzeigen
in der Zeitschrift "Der Aufbau": Oktober 1986 bzw. Februar 1995 |
Koschere Pension von Regina Mandel (1924)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Februar 1924: "Ludwigshafen
am Rhein.
Hierdurch zur gefälligen Kenntnis, dass ich in meinen Räumen
Lutherstraße 3, eine koschere Pension
eröffnet habe und wird für beste
Verpflegung gesorgt. Um freundlichen Zuspruch bittet
Frau Regina Mandel." |
Tora-Lehrer gesucht (1925)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. April 1925: "Wir suchen per
sofort einen orthodoxen Melamed
(Lehrer, Gelehrten im traditionellen Sinn, Ostjude) für Gemara
und Raschi - Pentateuch.
Talmud Tora-Verein, Ludwigshafen am Rhein.
Zu Händen Joseph Stiglitz, Heinigstraße 17." |
Verlobungsanzeige
von Erna Tanne und Willy Weichselbaum (1926)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April 1926:
"Erna Tanne - Willy Weichselbaum.
Verlobte. Köln am Rhein - Ludwigshafen am
Rhein." |
Anzeige der Ölfabrik H. Fürst (1928)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Oktober 1928:
"Ich suche tüchtige Reisende
zum Verkauf von Schmieröle und Autoöle für sofort oder 1. Januar gegen
hohes Gehalt und Spesen.
H. Fürst, Ölfabrik, Ludwigshafen am Rhein." |
Heiratsanzeige von David Bergmann und Esther geb. Singer
(1928)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1929: "Gott sei
gepriesen.
David Bergmann
– Esther Bergmann geb. Singer. Vermählte.
Ludwigshafen – Mainz. 25. Dezember 1928. 12. Tewet 5689" |
Verlobungs- und Heiratsanzeige von Gine Heinemann und Dr. Siegfried Weikersheimer
(1928/29)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1928: "Gott
sei gepriesen.
Gine Heinemann - Dr. Siegfried Weikersheimer Studienrat.
Verlobte.
Fürth in Bayern Marienstr. 4 I - Ludwigshafen Kaiser-Wilhelmstr.
7
Schabbat Nachamu 5688 = 28. Juli 1928. |
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Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1929: "Statt Karten. Mit
Gottes Hilfe.
Dr. Siegfried Weikersheimer – Gine Heinemann
zeigen ihre bevorstehende Vermählung an.
Ludwigshafen am Rhein, 6.
Januar 1929 – Fürth in Bayern, Marienstraße 4 I. 24. Tewet
5689 (= 6. Januar 1929)". |
Anzeige von Rechtsanwalt Dr. Koburger - Reiss
(1928)
Anzeige in der "CV-Zeitung" vom 19. Oktober 1928: "Ich bin
bei dem Amtsgericht und den Kammern für Handelssachen in Ludwigshafen am
Rhein sowie beim Landgericht in Frankenthal als
Rechtsanwalt
zugelassen
und übe meine Praxis zusammen mit Herrn Rechtsanwalt Justizrat Dr. M.
Mayer I aus.
Kanzlei: Ludwigshafen am Rhein, Ludwigstraße 44.
Telefon 61226.
Ludwigshafen am Rhein, den 1. Oktober 1928.
Rechtsanwalt Dr. Koburger-Reiss." |
Anzeige von Salomon Koppel (1929)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1929:
"Schadchen
in
allen Kreisen (auch in Ostjüdischen) bestens eingeführt, empfiehlt sich
Salomon Koppel, Ludwigshafen/R, Marktstraße 14." |
Hochzeitsanzeige
von Eugen Falk und Irene geb. Heinemann (1933)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Dezember 1933:
"Eugen Falk - Irene Falk geb. Heinemann
Vermählte
Breslau - Ludwigshafen am Rhein.
Trauung in Mannheim, Lamey-Loge am Sonntag, den 17. Dezember 1933 / 29. Kislew
5694." |
Verlobungs- und Hochzeitsanzeige
von Joseph Liberles und Ilse geb. Seligmann (1934 / 1935)
Anzeige in "Israelitisches Familienblatt" vom 27. Dezember 1934: "Ilse
Seligmann - Joseph Liberles
Verlobte
Dierdorf Bezirk Koblenz
- Ludwigshafen am Rhein Wittelsbachstr. 30
30. Dezember 1934." |
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Anzeige in "Israelitisches Familienblatt" vom 11. Juli 1935: "Joseph
Liberles - Ilse Liberles geb. Seligmann
Vermählte
Ludwigshafen -
Dierdorf, Bezirk Koblenz.
Trauung: Sonntag, den 14. Juli 13 Uhr Mannheim, Lamay-Loge
C 4 12."" |
Verlobungsanzeige von Esther Eschwege und Dr. Hilmar
Heinemann (1937)
Anzeige in
der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1937: "Gott sei
gepriesen.
Esther Eschwege
– Dr. Hilmar Heinemann. Verlobte.
Frankfurt
am Main, Petersstraße 1 – Ludwigshafen, Ludwigstraße 73.
Kein Empfang". |
Anzeige
der Gebrüder Neubauer (1938)
Anzeige
in der "Jüdischen Schulzeitung" vom 1. November 1938:
"Drucksachen
liefert in bester Ausführung
Gebrüder Neubauer Ludwigshafen am Rhein, Schulstraße
14." |
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