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Molsheim (Dep. Bas-Rhin
/ Alsace /
Unterelsass)
Jüdische
Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Molsheim bestand eine jüdische
Gemeinde bereits im Mittelalter. Ende des 13. Jahrhunderts lebte
ein Jude in Molsheim, dem die Abtei Hesse 18 Pfund schuldete; wenig später
bildete sich eine Gemeinde in der Stadt. 1308 überließ der damals zum König gewählte
Heinrich VII. die Juden zu Rheinau, Molsheim, Rufach und Sulz dem
Straßburger Bischof. In Straßburg wird 1334-1336 Jakob von Molsheim erwähnt.
1346 besitzt Wewelin, Sohn des Isaak, einen Weinberg. Eine Synagoge (synagoga judeorum) in Molsheim wird 1343 (und wieder 1377)
genannt. Sie wurde bei der Verfolgung in der Pestzeit 1348/49 zerstört.
Die Juden konnten damals aus der Stadt fliehen. 1383 wird ein "Jude von Molsheim" in Straßburg genannt.
In der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts lebten wieder Juden in der Stadt. Ob es zur Bildung
einer Gemeinde gekommen ist, ist nicht gekannt. 1434 kopierte ein Jude in Molsheim kabbalistische Bücher. 1440 erlaubte der Straßburger Bischof
Rupert von Simmern (1440-1478) der Stadt Molsheim, die Juden zu
vertreiben.
Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts lebten einzelne jüdische Personen
wieder in der Stadt. Ein Zuzug war jedoch erst nach der Mitte des 19.
Jahrhunderts möglich.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1866 fünf jüdische Einwohner, 1882 45, 1897 45 (in 11 Familien, von insgesamt
3079 Einwohnern), 1900 70, 1910 63.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule, 1897 als öffentliche Volksschule genannt) und ein rituelles Bad.
Als Kantor wird um 1897 ein Herr Levy genannt, von 1903 bis 1913 Raphael Weill,
der in diesem Jahr nach Saarunion wechselte. Ihm folgte Kantor Stüffel. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem
jüdischen Friedhof in Rosenwiller
beigesetzt. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Mutzig (vergleiche unten die Berichte über die Betreuung durch Rabbiners Dr.
Goldstein aus Mutzig).
An jüdischen Vereinen nennt das "Statistische Jahrbuch deutscher Juden"
1905 in Molsheim eine Chewra Kadischa (Beerdigungs- und Sozialverein)
unter Leitung von Herrn Bloch. 1901 wurde ein "Verein von Sabbatbrüdern"
gegründet (siehe Bericht unten).
Erster Gemeindevorsteher war nach Gründung der Gemeinde um 1870 Isidor
Weill, um 1897/1903 L. Levy, um 1913 Joseph Levy.
1936 wurden 55 jüdische Einwohner in Molsheim gezählt. Vier Jahre
später wurden diejenigen, die bis dahin nicht emigrieren konnten, unter der
deutschen Besatzung nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Molsheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Sophie Bauer geb.
Schumacher (1869), Joseph Blum (1899), Armand Eisenmann (1902), Jeanne Fuchs
(1902), William Kahn (1876), Renée Levy geb. Dreyfuss (1908), Lucien Meyer
(1901), Berthe Moch (1874), Clemence Moch (1873), Rose Schumacher (1870), Alice
Schuster (1898), Maria Theresa Schwalb (1915).
Nach 1945 kehrten nur wenige jüdische Personen / Familien nach Molsheim
zurück. 1956 wurden 30 jüdische Einwohner gezählt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Erinnerung an
die mittelalterliche jüdische Geschichte
Fund von mittelalterlichen
Grabsteinen, u.a. aus Molsheim (Beitrag von 1889)
Artikel
in "Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland" Heft 1 1889 S.
100: "Unter dem Titel 'Über die älteren hebräischen Steine im Elsass'
veröffentlicht J. Euting eine interessante Studie ('Festschrift zur Feier
des 350-jährigen Bestehens des protestantischen Gymnasiums zu Straßburg',
Straßburg 1988, S. 227-254). Er beschreibt 14 Grabsteine, deren Inschriften
er (nach Zeichnungen) wiedergibt, die Texte nochmals in Druckschrift nebst
deutscher Übersetzung mitteilend und erklärend. Die Steine sind aus
Straßburg, Molsheim, Ruffach,
Colmar. Die Grabsteine gehören in das 14.
Jahrhundert, der jüngste, bei welchem ein besonderes Datum angegeben ist,
ins Jahr 1371." |
Aus
der Geschichte der jüdischen Lehrer, Kantoren und der Schule
Kantor Raphael Weill wechselt von
Molsheim nach Saarunion (1913)
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 26. September 1913: "Molsheim. Der
hiesige Kantor, Herr Weill ist nach Saarunion berufen worden und wird die
dortige Stelle am 1. November antreten. Herr Weill, der seit zehn Jahren
hier fungiert, ist allgemein beliebt. Sein Scheiden wird von der Gemeinde
Molsheim sehr bedauert. " |
|
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. September 1913: "Saarunion.
Kantor Weill - Molsheim ist nach hier berufen worden." |
Ausschreibung der Stelle des
Kantors und Schochet (1913)
Anzeige
in "Das jüdische Blatt" vom 26. September 1913:
"Kantor und Schochet
wird auf den 1. November gesucht nach Molsheim.
Fester Gehalt 1000 M, Nebengebühren 600 M, Gelegenheit zu Nebenverdienst.
Bewerbungen sind zu richten an den Vorstand
Josef Levy." |
Kantor Stüffel wechselt von
Bergheim nach Molsheim (1913)
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 10. Oktober 1913: "Molsheim. Anstelle des
Herrn Weill, der auf den 1. November nach
Saarunion versetzt wird, ist
Herr Stüffel, zur Zeit in Bergheim
zum Kantor in Molsheim ernannt worden." |
Aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Zur Weihnachtsfeier in der Realschule kam auch Rabbiner
Dr. Goldstein (1891)
Anmerkung: in der konservativ geprägten Zeitschrift "Der Israelit" wurde
das Erscheinen des Rabbiners zu einer Weihnachtsfeier bissig-ironisch notiert.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Januar 1891:
"Molsheim (Elsass). Zu der Weihnachtsfeier der hiesigen Realschule
fand sich auch der Rabbiner Herr Dr. Goldstein aus
Mutzig ein!! Kommentar
unnötig." |
Vorbereitung auf den Fahneneid für die jüdischen Soldaten in der Synagoge
(1900)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November 1900: "Mainz,
15. November (1900). Im Molsheimer Kreisblatt (Journal de Molsheim)
lesen wir: 'Die Bedeutung des deutschen Fahneneides, vom Standpunkte des
Judentums betrachtet', war das Thema der vom hiesigen Rabbiner, Herrn
Dr. Goldstein, Ritter des Rothen Adlerordens IV. Klasse, gestern,
Samstag, 3. November, 9 1/4 Uhr Vormittags, an die in der hiesigen
Synagoge, unter Beteiligung der ganzen hiesigen Gemeinde, versammelten in
die hiesige Garnison neu eingetretenen Rekruten israelitischen Glaubens
gerichteten Ansprache, behufs Vorbereitung auf den Fahneneid, den
dieselben an diesem Tage zu leisten hatten. Die von religiöser Wärme und
patriotischem Geiste getragene, aus dem Herzen kommende und in die Herzen
dringende Ansprache hatte ungefähr folgenden Wortlaut. Hierauf bringt das
Blatt den Wortlaute der Ansprache, die nach Inhalt und Form ein
Meisterstück der Redekunst genannt werden kann. Was uns aber ganz
besonders anmutet, ist der religiöse Geist, der aus derselben atmet. Man empfindet
die Absicht des Redners, echte Religiosität und echte Vaterlandsliebe bei
seinen Hörern zu wecken, was ihm auch gelungen sein mag. Genannte
Ansprache wird in der Expedition des Molsheimer Kreisblattes als
Separatabdruck erscheinen. K." |
Gründung eines Vereins von "Schabbat-Brüdern"
(1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juni 1901:
"Molsheim im Elsass, 29. Mai (1901). Unter dem Vorsitz des Rabbiners
Herrn Dr. Goldstein von Mutzig fand am letztverflossenen Tag vor dem 1. Siwan (= 18. Mai 1901) in dem hiesigen Betlokal eine Versammlung zwecks
Organisation einer Schabbat-Brüder-Verein unter Beteiligung
sämtlicher Mitglieder der hiesigen aus fünfzehn Familienvorstehern
bestehenden Synagogengemeinde statt.
Nach einem einleitenden Referat des Vorsitzenden, der anknüpfend an die
Worte des Simeon HaZaddik: auf drei Dingen steht die Welt: auf der
Tora, auf dem Gottesdienst und auf der Wohltätigkeit und an die Worte
des Rabbi Simeon Ben Gamaliel: auf drei Dingen beruht die Welt: auf dem
Recht, der Wahrheit und dem Frieden einerseits Wesen, Gehalt und
Bedeutung dieser, dem Wortlaute nach zwar sechs, in Anbetracht dessen
aber, dass Tora und Gottesdienst, Wahrheit und
Recht, Wohltätigkeit und Frieden sich gegenseitig ergänzen,
nicht sechs, sondern nur drei weltbewegenden, weltbeherrschenden und
welttragenden Grundprinzipien, andererseits Tendenz und Ziele, des ins
Leben rufenden Schabbat-Brüder-Vereins beschlossen, und damit die
Basis für die Weiterverhandlung, die sich hauptsächlich mit der
Statutenberatung beschäftigen sollte, gewonnen.
Nach Beendigung seines, mit allgemeinem Beifall und Zustimmung
aufgenommenen einleitenden Referates, erläuterte der Vorsitzende die von
ihm entworfenen, für den Schabbat-Brüder-Verein in Aussicht
genommenen Statuten, die, von einigen unwesentlichen Abänderungen
abgesehen, die Zustimmung der Versammlung fanden.
In der Diskussion, an der sich der größte Teil der Versammlung
beteiligt, zeigte sich deutlich, dass man in den Hauptpunkten einig war
und dass nur in einzelnem, in unwesentlichen Nebenpunkten
Meinungsverschiedenheiten obwalteten. Die aus achtzehn Paragraphen
bestehenden Statuten fanden die einstimmige Annahme. Paragraph 12, welcher
die Mitglieder des Schabbat-Brüder-Vereins verpflichtet, in der
ersten Wochenfest-Nacht und Hoschana-Rabba-Nacht sich zu dem
sogenannten 'Lernen' zu versammeln, trat in der letztverflossenen ersten Hoschana-Nacht,
in dem Hause des Herrn Mathias Lewy, Schwiegersohn unseres verehrten
Rabbiners, Herrn Dr. Goldstein, und zum ersten Male in Kraft, indem
sämtliche Mitglieder des Schabbat-Brüder-Vereins dort sich
versammelten und bis 2 Uhr morgens, lernend und betend aus dem Tikkun
Leil Shawuot verweilten, wobei es auch an Erfrischungen und
Leckerbissen verschiedenster Art nicht fehlte. So wäre - Gott sei
gepriesen - zum geistigen Aufbau des hiesigen Schabbat-Brüder-Vereins
der erste Grundstein gelegt.
An und für sich betrachtet, insbesondere im Hinblick auf andere jüdische
Gemeinden, wäre ein solches Ereignis zu geringfügig, zu unbedeutend, um
es in die Öffentlichkeit dringen zu lassen. In Anbetracht dessen aber,
was Molsheim war und geworden ist - in der ersten Hälfte des eben
verflossenen neunzehnten Jahrhunderts durfte kein Jude in Molsheim
übernachten, und heute versammeln sich die in Molsheim wohnhaften Jehudim
in des Schowuausnacht zu altherkömmlichen religiösen Zwecken - erachte
ich die Gründung eines Schabbat-Brüder-Vereins in Molsheim für
bedeutend genug, um Gott dafür zu danken. Hoffentlich werde ich,
so Gott will, recht bald in der Lage sein, den Lesern Ihres geschätzten
Blattes betreffs eines viel wichtigeren religiösen Fortschrittes
innerhalb der hiesigen jüdischen Gemeinde Mitteilung machen zu
können." |
Ergebnis einer Kollekte für das
Knabenwaisenhaus in Hagenau (1913)
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 20. März 1914: "Molsheim. Eine durch
Kantor Stüffel hier veranstaltete Purimkollekte für das Knabenwaisenhaus
von Hagenau ergab die Summe von 31,50
M, die dem Schatzmeister zu Hagenau übersandt wurde." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
Edgardo Mortara wirkt in Molsheim
als (katholischer) Missionar (1895)
Anmerkung: Edgardo Mortara ist 1851 in Bologna geboren und 1940 in Lüttich
gestorben. Er war als Kleinkind von einem christlichen Dienstmädchen während
einer angeblichen Erkrankung notgetauft worden. Als Sechsjähriger wurde er 1857
von der päpstlichen Polizei aus seinem Elternhaus entführt und gegen den
heftigen Widerstand der Eltern in einem Katechumenenhaus erzogen. Edgardo wurde
mit 21 Jahren zum Priester geweiht. Er war später in der Judenmission, um 1895
einige Zeit im Elsass beziehungsweise in Molsheim tätig. Seine Eltern und
Geschwister hat er jedoch als Juden akzeptiert. 1900 wurde ein Brief von ihm
veröffentlicht, in dem er Gerüchten entgegentrat, seine Mutter (Marianna
Padovani) sei vor ihrem Tod zum christlichen Glauben übergetreten. Weitere
Informationen Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Edgardo_Mortara.
Artikel
in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 15. November 1895: "Mortara's
Mutter. Hoch betagt und fast erblindet ist in Florenz Frau Mortara
gestorben, jene Israelitin, deren Sohn Pius IX. 1857 gewaltsam in ein
Kloster bringen und als Christ erziehen ließ. Sie starb als fromme Jüdin und
wurde unter großer Teilnahme zu Grabe getragen. Ihr Sohn, der jetzt zu
Molsheim im Elsass als Missionar wirkt, hat dem Begräbnisse seiner
Mutter angewohnt. Seine Brüder, die alle noch dem Judentum angehören, haben
ihre Mutter zu Grabe getragen und haben dann auch das Kaddischgebet für
dieselbe verrichtet. " |
Zum Tod von Isidor Weill, früherer
Vorsteher der jüdischen Gemeinde (1913)
Anmerkung: Eine Tochter von Isidore Weill, die Händlerin Lucie Weil (geb.
1889), war eine der 153 umgekommenen Personen beim Untergang des Schiffes "Général-Chanzy"
der General Transatlantic Company am 10. Februar 1910 vor Menorca auf der Fahrt
von Marseille nach Algier, vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Général_Chanzy. Lucie Weill wurde im jüdischen
Friedhof Rosenwiller beigesetzt. Im Text ist mit Bezug auf den Tod von Lucie von
"schweren Unglücksfällen in der Familie" die Rede.
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 22. August 1913: "Molsheim. Nach langen
und schweren Leiden starb Sonntag früh Herr Isidor Weill in seinem
69. Lebensjahr. Sein Leben, der Arbeit gewidmet, war von äußeren Erfolgen
begleitet, aber durch schwere Unglücksfälle in der Familie getrübt. Er war
seit Gründung der hiesigen Gemeinde deren Vorsteher. Am Dienstag fand die
Beerdigung statt, zu der sehr viele Fremde herbeigeströmt waren. Auch die
nichtjüdische Bevölkerung war stark vertreten. Von der Kreisdirektion, an
der ein Sohn des verstorbenen tätig ist, war ein Regierungsassessor
erschienen, ebenso der Bürgermeister und viele andere. An Stelle des noch
erkrankten Rabbiners Dr. Goldstein hielt Dr. Bloch Oberehnheim die
Trauerrede. Möge der Allmächtige die trauernde Witwe sowie die Söhne und
Töchter trösten. " |
Zum Tod von Joseph Werth (1913)
Artikel
in "Das jüdische Blatt" vom 28. November 1913: "Molsheim. In tiefe
Trauer versetzt wurde eine hiesige Familie durch den Tod des Herrn Josef
Werth. Letzten Montag verließ er seine Familienangehörigen in bester
Gesundheit und am Mittwoch traf schon die Nachricht seines Todes hier ein.
Derselbe befand sich in Lunéville im Café, als er plötzlich zu Boden fiel
und sofort verschied. Ein Hirnschlag hatte dem erst 57 Jahre alten Mann ein
jähes Ende bereitet. Die Beerdigung fand in Lunéville statt. " |
Gerichtsassessor Dr. Oppenheimer
wurde zum Amtsrichter in Molsheim ernannt (1913)
Mitteilung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25. Juli 1913: "Straßburg.
Die Gerichtsassessoren Dr. Oppenheimer und Löb wurden zu
Amtsrichtern ernannt und nach Molsheim beziehungsweise Dietenhofen
versetzt." |
Vortrag von Referendar Edgar Weill
aus Molsheim in Straßburg (1913)
Artikel
in der "Jüdischen Rundschau" vom 25. Dezember 1913: "Straßburg im Elsass.
Über das Thema 'Der Kampf um die hebräische Sprache in Palästina'
sprach in der hiesigen Ortsgruppe Herr Referendar Edgar Weil aus Molsheim.
Nach einer Schilderung der Schul- und Sprachverhältnisse in Palästina
würdigte der Referent die bisherige Tätigkeit des Hilfsvereins der deutschen
Juden und kritisierte in scharfer Weise den Umschwung, welcher durch den
Beschluss des Kuratoriums des Technikums in der jüdischen Politik des
Hilfsvereins in Palästina herbeigeführt worden ist. Er betonte die
Notwendigkeit der hebräischen Sprache als Nationalsprache, und verstand es,
durch seine begeisternde Darstellung, die Sympathien der Versammlung für die
im Kampf um die hebräische Sprache stehenden Lehrer und Schüler in Palästina
zu gewinnen. An den Vortrag schloss sich eine anregende Diskussion und eine
Sammlung für den Kulturfonds Kedem, die 28,40 Mark ergab. " |
Anzeigen
Anzeige von Isidor Weil (1892)
Anzeige
in "Der Israelit" vom 6. Dezember 1892: "Haushälterin!
Israelitisch, gesucht.
Suche per sofort eine gereifte, gebildete Person, der ein Dienstmädchen zur
Seite steht, zur selbstständigen Führung des Haushaltes und zur
Beaufsichtigung der Kinder bei einem Witwer, Inhaber eines
Detail-Manufakturwaren-Geschäftes. Etwas Geschäftskenntnisse, wenn möglich,
wären erwünscht.
Offerten mit Zeugnissen, Gehaltsansprüchen nebst Photografie zu richten an
Isidor Weil, Molsheim bei Straßburg (Elsass)" |
Zur Geschichte der Synagoge
Von der in der Pestzeit 1348/49 zerstörten mittelalterlichen
Synagoge ist noch eine Inschrift vorhanden, die im Chartreuse Museum im
Kartäuserkloster in Molsheim aufbewahrt wird (siehe unten).
Seite zum "Musée de la Chartreuse" in Molsheim:
https://www.museumspass.com/de/museen/musee-de-la-chartreuse-et-fondation-bugatti
Die Gemeinde des 19./20. Jahrhunderts hatte einen Betraum.
Adresse/Standort der Synagoge: unbekannt
Fotos
Mittelalterliche
hebräische Inschrift
(Quelle: Rothè/Warschawski S. 96) |
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Der im Chartreuse
Museum im Kartäuserkloster in Molsheim aufbewahrte "Judenstein" erinnert an
die mittelalterliche jüdische Gemeinde. Die Inschrift berichtet von der
Spende eines Juden für die mittelalterliche Synagoge. |
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Gedenkblätter in Yad
Vashem
in Jerusalem für zwei jüdische Frauen
aus Molsheim |
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Gedenkblatt für
Rose Schumacher (1870) |
Gedenkblatt für Sophie
Bauer
geb. Schumacher (1869) |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Molsheim Bas-Rhin dist.
In 1308, Emperor Henry VII "gave" the Jews of Molsheim to the Church
of Strasbourg. Although in 1343 the Jews were permitted to hold prayer services,
their chapel was destroyed in 1349 during the Black Death persecutions. Jews
settled in Molsheim after their expulsion from Strasbourg in 1369. In 1866 there
were five Jews in Molsheim and in 1900 there were 70. In 1936, only 55 Jews were
listed as living in Molsheim. Like the rest of the Jews of Alsace-Lorraine, the
Germans sent them to the south of France. During the occupation four were
deported and the local synagogue was plundered. In 1956 there were 30 Jews
living in Molsheim.
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