Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bergheim (Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte  /  Synagogue / Synagoge

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Sonstiges     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
    
In dem 14 Kilometer nördlich von Colmar gelegenen Bergheim bestand eine jüdische Gemeinde im Mittelalter, erstmals in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie wurde 1338 von der Armleder-Verfolgung und zur Pestzeit 1348/49 von der allgemeinen Verfolgung betroffen. 
     
Um 1375 lebten Juden wieder in der Stadt, da damals Erzherzog Leopold III. (Bergheim war damals habsburgisch) den Juden in Bergheim, Rappoltsweiler und Hattstatt Wohnrecht erteilte. Auch 1421 und um 1450 sind Juden in der Stadt genannt. 
  
Im Bauernkrieg wurden die Juden von den revoltierenden Bauern geplündert. 1568 wurden sie vertrieben. 
  
Einige Jahre nach der Vertreibung kam es zur Neugründung einer Gemeinde. Im 18. Jahrhundert stieg die Zahl der jüdischen Familien am Ort von 36 (1735) auf 67 (1784, mit etwa 330 Personen in 67 Familien).  
  
An Einrichtungen der jüdischen Gemeinde bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben in der Gemeinde war ein Lehrer und ein Kantor in der Gemeinde. Auch ein Bezirksrabbinat wurde in Bergheim eingerichtet, das bis 1910 bestand. Unter den Kantoren ist Kantor Stüffel bekannt, der bis 1913 in Bergheim tätig war und dann nach Molsheim wechselte. Seit Nachfolger wurde E. Falk, der ab 1914 in Bergheim tätig war. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Rosenweiler / Rosenwiller beigesetzt. 
 
Im 19. Jahrhundert wurde 1846 mit 439 jüdischen Einwohnern eine Höchstzahl erreicht, danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung zurück: 1861 361 jüdische Einwohner, 1900 91, 1910 64, 1936 26. 
 
Im Zweiten Weltkrieg wurden unter der deutschen Besatzung die letzten der verbliebenen jüdischen Einwohner nach Südfrankreich deportiert (1940).
 
Nach 1945 bildete sich vorübergehend eine neue Gemeinde, zu der 1953 54 jüdische Einwohner gehörten. 
  
Derzeit besteht keine jüdische Gemeinde mehr am Ort.
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde            
  
Aus der Geschichte des Rabbinates   

Zum Tod des Oberrabbiners Isaak Bigart (1885, Rabbiner in Bergheim von 1856 bis 1864)      

Muttersholz Alsace Israelit 23031885.jpg (83213 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. März 1885: "Aus dem Reichslande. Am Mittwoch, den 24. Adar ist der Oberrabbiner von Metz, Herr Isaak Bigart - er ruhe in Frieden - vom Schauplatze seiner irdischen Tätigkeit abberufen worden. - Geboren am 23. März 1828 zu Mutterholz, Kreis Schlettstadt, wirkte der Entschlafene ehedem segensreich in Bergheim im Ober-Elsass als Rabbiner. Vor 11. Jahren wurde er als Oberrabbiner an das israelitische Konsistorium für Lothringen nach Metz berufen. - Wenn ich die vorzüglichen Eigenschaften des Entseelten aufzählen wollte, die er mit der Würde seiner hohen Stellung verband, so könnte ich aber auch seines vielfachen mit Geduld ertragenen Schicksals nicht verschweigen, womit der Allgütige ihn heimsuchte. Frau und Kinder sind ihm im Tode vorangegangen. Darüber weine ich... (Threni / Klagelieder 1,16)." 

 
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
   
Der Krieg bedroht auch viele Orte mit jüdischen Gemeinden im Oberelsass (1914)  
Anmerkung: die angegebene Zahl der jüdischen Gemeindeglieder bezieht sich auf ca. 1890.    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1914: "Hagenau, 10. September (1914). Die schweren Kämpfe im Oberelsaß, die in letzter Zeit zwischen den Franzosen und Deutschen ausgefochten wurden, erinnern uns daran, dass die dortige Gegend ziemlich stark von Juden bewohnt ist, die jetzt nicht nur zum großen Teil gezwungen waren, Heim und Herd zu verlassen, sondern neben der schweren seelischen Not auch viel durch die Zerstörung von Hab und Gut zu dulden haben. Es wohnen in dem vielgenannten Altkirch 289 jüdische Seelen, Hirsingen 74, Dammerkirch (Dannemarie) 15, Hagenbach 26, Bergheim 110, Grussenheim 314, Neubreisach 102, Blotzheim 62, Bollweiler 120, Ensisheim 27, Regisheim 154, Dürmenach 205, Hegenheim 169, Hüningen 50, Kolmar 1105, Dornach 202, Mülhausen 2271, Niederhagental 145, Niedersept 124, Pfastatt 73, Markirch 147, Rappoltsweiler 134, Habsheim 73, Rixheim 69, Sennheim 151, Wattweiler (Wattwiller) 37, St. Ludwig 60, Kembs 50, Sierenz 113, Uffheim 120, Gebweiler 305, Sulz 182, Thann 163, Winzenheim 421 Juden. Die meisten Familien, besonders in der Mülhauser Gegend, haben sich flüchten müssen, viele davon haben sich während dieser schweren Zeit in der Schweiz niedergelassen.".      

  
 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Vorbeter    
Kantor Stüffel wechselt von Bergheim nach Molsheim (1913)    

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 10. Oktober 1913: "Molsheim. Anstelle des Herrn Weill, der auf den 1. November nach Saarunion versetzt wird, ist Herr Stüffel, zur Zeit in Bergheim zum Kantor in Molsheim ernannt worden."      

 
Kantor E. Falk tritt seine Stelle in Bergheim an (1914)  
Anmerkung: nicht ganz klar ist, ob Kantor E. Falk bisher zuvor in Gerstheim tätig war oder ob er von dort stammte.    

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 9. Januar 1914: "Bergheim. Nach zweimonatlicher Vakanz ist die hiesige Kantorstelle dem Herrn E. Falk aus Gerstheim übertragen worden. "    

  
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
   
Über den Dichter Mayer (Jakob) (um 1800)   

Bergheim Alsace AZJ 05121840.jpg (64097 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Dezember 1840: "Mayer (Jakob), französischer Dichter, geboren zu Bergheim im Elsass, widmete sich trotz aller Hindernisse seines geringen Vermögens den Wissenschaften. Man hat von ihm mehrere hebräische Gedichte... (u.a.:) 3) Ode auf den Geburtstag des Kaisers Napoleon, ins Französische übersetzt von Michel Berr. Paris 1806. Diese Ode wurde den 15. August 1806 gesungen."

 
Zum Tod des Offiziers Netter Gabriel (1869)         

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juni 1869: "Bergheim (Oberrhein), im Mai (Fam. de Jac.). Mehrere amerikanische Journale haben über den Tod des Herrn Netter Gabriel berichtet, der aus Bergheim gebürtig, 26 Jahre alt, Oberst des 38. Kavallerie-Regiments der Freiwilligen von Kentucky war. Dieser bedeutende Offizier hatte als einfacher Volontär in den Dienst der Nordstaaten eingetreten, alle Grade auf dem Schlachtfelde erlangt, und es war im letztverflossenen Monat Oktober, dass er zu Owensborn in einem Treffen mit den Guerillas des Südens getötet wurde. Nachdem seine Leiche nach Evansville gebracht worden, war seine Bestattung eine jener großen Demonstrationen, welche die Armee gegen alle Kulte übt. Die ganze Lokal-Miliz, mit zwei Musikbanden an der Spitze, begleitete den gefallenen Helden zur Ruhestätte. Die Divisionsgenerale, umgeben von einem glänzenden Stabe, folgten dem Leichenzuge in offenen Wagen. Artilleriesalven wurden aus der Batterie Siegel abgefeuert. Die ganze Stadt in Trauer bedauerte den vorzeitigen Tod des braven Soldaten, der so lobenswerte Anstrengungen gemacht, um seinen Namen in den Tempel des Ruhmes zu verzeichnen.
Dieser junge ausgezeichnete Offizier, dessen Überreste auf dem israelitischen Kirchhofe zu Evansville ruhen, wo seine Grabstätte eine historische Bedeutung erlangen wird, gehörte einer Familie zu Bergheim an, die er fortwährend durch seine Ersparnisse erhielt."      

    
Ernennung des aus Bergheim stammenden Brigade-Generals Leopold See zum Divisions-General (1880)  
    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. März 1880: "Wir haben bereits die Ernennung unseres Glaubensgenossen, des Brigade-Generals Sée zum Divisions-General gemeldet. Die Blätter enthalten über diesen Mann die folgenden näheren Mitteilungen. Leopold See steht gegenwärtig im 58. Lebensjahre; er wurde am 4. Mai 1822 zu Bergheim im Elsass geboren, ist also, da ihm noch sieben Jahre zu der im französischen Gesetz vorgeschriebenen Altersgrenze, bei welcher die Pensionierung erfolgt, fehlen, noch jung genug, um auch noch Korps-Kommandant werden zu können. Er hat 1842 die Militärschule von Saint-Cyr absolviert, aus welcher er als Unterleutnant in die Infanterie eintrat. 1847 wurde er Oberleutnant, 1850 Hauptmann, 1855 vor den Mauern Sebastopols Bataillonschef (Major) und Ritter der Ehrenlegion, 1863 Oberstleutnant und 1868 Oberst. In dem deutsch-französischen Kriege von 1870-1871 trug ihm seine Haltung an der Spitze eines Regiments in dem Ausfallsgefechte von Le Bourget bei Paris den Brigadegeneralsrand ein. In der letzten Zeit kommandierte er die 18. Infanterie-Brigade in Paris. Als am 18. Juli 1876 seine Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion erfolgte, war in dem betreffenden Dekrete mit angemerkt, dass er neun Feldzüge mitgemacht habe und viermal verwundet worden sei. General Sée entstammt einer der geachtetsten Familien Frankreichs, von deren Mitgliedern gegenwärtig auch eines als Präfekt, ein anderes als Unterpräfekt und ein dritte (Camille Sée) als Deputierter tätig ist, während ein viertes (Germain Sée) zu den namhaftesten Professoren der medizinischen Fakultät von Paris gehört."     

   
Hat der Patriarch von Lissabon Kardinal Netter jüdische Vorfahren in Bergheim ? (1910)      

Artikel in "Die Wahrheit" vom 11. November 1910: "Reims. Unter den aus Portugal ausgewiesenen Klerikalen befindet sich auch ein Franziskaner, nämlich Kardinal Neto. Er stammt aus dem Elsass und war Jude. Sein Bruder der in Reims wohnt, wo er eine Branntweinbrennerei und eine Likörfabrik betreibt, ist heute noch der Präsident der israelitischen Gemeinde dieser Stadt. Neto hat auch noch Verwandte in Straßburg; gebürtig soll er aus Quatzenheim sein, wo sein Vater Grundstückmakler war. Der richtige Name ist Netter, den der spätere Kardinal dann in Netto um ab änderte. "    
 
Artikel in "Die Wahrheit" vom 18. November 1910: "Wir haben in voriger Nummer die Meldung eines Straßburger Blattes wiedergegeben, welche dahin ging, dass der aus Portugal ausgewiesene Patriarch von Lissabon Kardinal Netter jüdischer Abkunft sei und aus Quatzenheim stamme. Andere elsässische Blätter berichtigen dann diese Notiz dahin, dass Netto nicht aus Quatzenheim, sondern aus Bergheim stamme. Inzwischen aber hat sich herausgestellt, dass Netto weder Elsässer noch Jude ist, sondern von einer katholisch portugiesischen Familie stammt. Netter aus Bergheim ist allerdings um das Jahr 1857 zum Katholizismus übergetreten und wurde später Kanonikus in Porto-Rico, worauf er nach Rom kam, in der Hoffnung zu Bischof ernannt zu werden, was jedoch nicht geschah. Manche behaupten, er sei dann wieder zum Judentum zurückgekehrt. Tatsache ist, dass er im Jahre 1882 hier war und die Synagoge sowie den Friedhof in Schlettstadt besuchte; mit dem Patriarchen von Lissabon hat er aber nichts zu tun". 

   
    
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabsteine in New York für Jacques Lehmann und Joseph Lehmann aus Ober-Bergheim        
Anmerkung: die Gräber befinden sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn

Oberbergheim New York Salem 1673.jpg (72599 Byte)   Oberbergheim New York Salem 1673a.jpg (62179 Byte)Grabstein "in Memory of 
Jacques
Beloved son of Nathan & Marie Lehmann
Born in Ober-Bergheim (Elsass), 
March 23, 1861. Died Febr. I, 1890."  
   
Oberbergheim New York Salem 1696.jpg (69697 Byte) Oberbergheim New York Salem 1696a.jpg (77725 Byte)Grabstein "in Memory of 
Joseph

beloved son of Nathan & Marie Lehmann
Born in Ober-Bergheim (Elsass), 
Nov. 10,. 1855. 
Died Nov. 1. 1893".   

     
     
     

Zur Geschichte der Synagogen              
    
Die mittelalterliche Synagoge der Gemeinde in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde nach den Verfolgungen in der Pestzeit enteignet. Sie wurde danach (1398 genannt) von Christen als Wohnhaus verwendet. und im 15. Jahrhundert von der Stadt verkauft. Mitte des 16. Jahrhunderts kam das Gebäude wiederum in den Besitz der jüdischen Gemeinde, nachdem es im Bauernkrieg 1525 zerstört und wieder repariert worden war. 
     
Über die Geschichte der mittelalterlichen Synagoge (Bericht von 1867)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Juni 1867: "Bei ihrer Ankunft in Elsass hatten die Juden in den großen Städten Häuser, die eigens für die Gebete bestimmt waren. Diese Synagogen hatten nicht viel Glück. Wir haben schon erwähnt, dass die zu Colmar schon im 13. Jahrhundert verbrannt, und dass die von Haguenau konfisziert und später im Jahre 1347 der Stadt übergeben wurde. Aber keine überlebte die schrecklichen Metzeleien im Jahre 1349; sie wurden alle Kommunaleigentum und früher oder später niedergerissen und zu Privathäusern umgewandelt. Eine einzige hingegen verdient besonderer Erwähnung, weil sie ein eigentümliches Schicksal hatte. Es war dies die Synagoge von Oberbergheim, welche den Juden im Jahre 1349 weggenommen wurde.
Je nachdem die Stadt Gelder nötig hatte, machte sie auf dieses in der Judenstraße gelegene Haus hypothekarische Anleihen. So lieh schon zu Ende des 14. Jahrhunderts Oberbergheim von der Frau Catharina Henri Harster eine gewisse Summe Geldes, für welche die Stadt als Zinsen zwanzig Maß Weizen, Roggen und Hafer zu geben hatte. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts überließ Catharine ihre Hypothek an Vernert von Burgheim, welcher wiederum 1431 dieselbe Hypothek dem Claus Kimpersheim von Oberbergheim abtrat. Erst im Jahre 1551 kaufte der Präsident der jüdischen Gemeinde, Jackolin, das Gebäude wieder zum Preise von 130 Florins, auf welche er bar 50 bezahlte und in acht jährlichen Terminen die übrigen 80 Florins zahlen musste. Unter anderem hatte er den nächsten Nachbarn des Tempels, Wilhelm von Walpaag und Georges Metzger, eine jährliche Rente von 3 Schilling-Rappen zu zahlen. Er wurde auch gezwungen, sich zu verpflichten, wenn ein Ankömmling von vertriebenen oder getöteten Juden, der die Absicht hätte, einen Teil seines Besitzes dem Tempel wieder zu verkaufen, in dem Ort ankäme, die ganze Verantwortung dafür auf sich zu nehmen. - Schließlich versprach er, während des Gottesdienstes nicht zu laut singen zu lassen. Dieser Tempel, mit einigen von Zeit zu Zeit notwendigen Ausbesserungen, blieb wie er war. Erst vor ungefähr zwanzig Jahren wurde er wieder erbaut. Es ist dies die einzige Synagoge im Elsass, welche noch auf dem Platze steht, wo sie im Anfang des 14. Jahrhunderts gestanden. In der ganzen übrigen Provinz waren so wenig Juden ansässig, dass sie selbst in den folgenden Jahrhunderten keine alte Synagoge haben konnten."   

  
Die bis heute in Bergheim stehende, in neuromanischem Stil erbaute, dreischiffige Synagoge wurde 1860-63 an der Stelle der immer wieder erneuerten mittelalterlichen Synagoge (vgl. Bericht oben) nach den Plänen des Architekten August Hartmann errichtet. Die Bergheimer Synagoge ist die einzige Synagoge im Elsass, die sich noch an der Stelle befindet, an der sie im 14. Jahrhundert gebaut wurde.   
  
In der NS-Zeit wurde das Gebäude verwüstet und geplündert, der Toraschrein wurde zerstört. 
   
In den 1990er-Jahren wurde das Gebäude umfassend renoviert (seit 1992). Die Außenrenovierung wurde 2000 abgeschlossen, danach erfolgte die Innenrenovierung, die 2002 abgeschlossen werden konnte. Das Gebäude wird inzwischen zu kulturellen Zwecken und als Stätte der Begegnung verwendet. 
  
Eine Tafel ist außen angebracht mit dem zweisprachigen Text: 
"SYNAGOGUE reconstruite en 1860 sur le même emplacement que la synagogue médiévale (XIVème siècle). Elle rappelle la présence d'une communauté juive, souvent persécutée, et qui fut despersée ou anénantie lors de la Shoah (1940-1945). Désacralisée en 1992, la synagogue est aujourd`hui espace culturel et lieu de vie.   
Die Synagoge wurde 1860 an der Stelle der mittelalterlichen Synagoge erbaut, die sich dort seit dem 14. Jahrhunder befand. Sie erinnert an die jüdische Gemeinde, die oft verfolgt, zersplittert oder während der Shoah (1940-1945) vernichtet wurde. 1992 säkularisiert, dient die Synagoge heutzutage zu kulturellen Zwecken und als Stätte der Begegnung".   
  
  
  
Fotos
Foto aus den 1980er-Jahren aus Rothé/Warschawski s.Lit. S. 153;   

Die ehemalige Synagoge 
vor der Restaurierung
Bergheim Synagogue 140.jpg (57537 Byte)  
  Aufnahme aus den 1980er-Jahren  
       
Die ehemalige Synagoge 
nach der Restaurierung
Bergheim Synagogue 145.jpg (46155 Byte)   
    Hochauflösendes Foto über den Wikipedia-Artikel     

Link zu Fotoseite: Weitere Fotos (auch der Hinweistafel)         
     
      

Links und Literatur  

Links:

bullet Informationsseite zu Bergheim französisch/englisch/deutsch  
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge Bergheim   
bulletFlyer zu Bergheim mit Stadtplan und Eintragung der Synagoge (intern eingestellt)      
bullet Seite zur Synagoge in Bergheim (französisch)  
bulletVerzeichnis des Ministère de la culture mit Informationen zur Synagoge in Bergheim; Weitere Seite  
bulletWikipedia-Artikel zur Synagoge in Bergheim  
bulletWikipedia-Artikel zur Jüdischen Gemeinde in Bergheim      

Literatur:

bulletGermania Judaica II,1 S. 66f; III,1 S. 99ff.
bulletAlsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 53.153.  

  
   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020