Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Oberthulba (Markt Oberthulba, Kreis Bad Kissingen) mit Thulba
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
bulletZur Geschichte der Synagoge    
bulletFotos / Abbildungen  
bulletLinks und Literatur   

  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)        
    
In Oberthulba bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. In dem zum Stift Fulda gehörenden Thulba (Oberthulba gehörte zum Hochstift Würzburg) lebten Juden bereits im 16. Jahrhundert. Aus dem Jahr 1581 liegt ein Schutzbrief des Deutschmeisters Heinrich von Bobenhausen für die Judenschaft des Stiftes vor. Die Familien wohnten damals in Brückenau, Hammelburg und Thulba. 1603 wird unter den Kurgästen in Kissingen des "Juden Gumpen Frau aus Oberthulba" genannt.       
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1816 31 jüdische Einwohner (4,8 % von insgesamt 673), 1837 36 (3,8 % von 940), 1867 57 (6,7 % von 847), 1871 64 (7,5 % von 849), 1910 55 (6,1 % von 908). 
  
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Oberthulba auf insgesamt fünf Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Jacob Jüdla Liebenfried (Viehhändler), Jochanan Abraham Schiff (Viehhändler), Mayer Jochanan Schiff (Viehhändler), Salomon Abraham Schiff (Viehhändler), Jacob Meyer Schild (Viehhändler).      
  
Die jüdischen Familien lebten auch nach der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Handel mit Vieh und Landesprodukten. Noch 1933 gab es in Oberthulba fünf Händler (davon drei Viehhändler) und einen Landwirt. Die meisten Familien hatten im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft. 
   
An Einrichtungen waren vorhanden: eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule (in einem Schulhaus mit Lehrerwohnung) und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Pfaffenhausen beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungstexte unten). Die Gemeinde war dem Bezirksrabbinat Bad Kissingen zugeteilt.   
    
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Oberthulba (beziehungsweise gelten als vermisst): Max Distelburger (geb. 10.12.1889 in Oberthulba, gef. 24.10.1916), Arnold Löbenfried (geb. 1.1.1895 in Oberthulba, gef. 28.10.1916) und Isidor Schiff (geb. 13.2.1893 in Oberthulba, gef. 16.4.1917). Ihre Namen stehen auf dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege auf dem örtlichen Friedhof Oberthulba neben der Friedhofskapelle.   
  
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg konnten sich die weniger gewordenen jüdischen Familien keinen eigenen Lehrer und Vorbeter mehr leisten. Glücklicherweise konnte mit dem aus Rimesk (?, ostjüdischer Bereich? oder Schreibfehler, z.B. für Rieneck?) stammenden Samuel Kahn ein ehrenamtlicher Vorbeter gewonnen werden. 
       
Um 1924 lebten 42 jüdische Personen am Ort (4,9 % von insgesamt etwa 860 Einwohnern), Die Gemeindevorsteher waren S. Distelburger, Wolf Schiff und Max Schiff. Der Religionsunterricht für die damals zwei schulpflichtigen jüdischen Kinder wurde durch Lehrer Moses Rosenberger aus Hammelburg erteilt (auch 1932 waren es noch zwei Kinder). 1932 waren die Vorsteher der Gemeinde Felix Schiff (1. Vors.), Willi Schiff (2. Vors.) und Karl Adler (Schatzmeister). 
    
1933 lebten noch 44 jüdische Personen in Oberthulba. Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts und der zunehmenden Repressionen verarmten die jüdischen Familien sehr schnell. Ende 1936 wurde den Viehhändlern verboten, mit den Bauern der Umgebung Geschäfte abzuschließen. Einer der Viehhändler - Ludwig Distelburger - wurde außerhalb des Ortes beim Besuch eines Bauernhofes von einem Nationalsozialisten überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt; nach mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt konnte er mit seiner Familie noch in die Vereinigten Staaten emigrieren. Die jüdischen Kinder wurden zunächst weiter durch den Hammelburger Lehrer unterrichtet. Seit Schuljahresbeginn 1938/39 wurden die damals vier Kinder dreimal wöchentlich nach Geroda geschickt, wo sie durch den dortigen Lehrer Kahn unterrichtet wurden. Im Frühjahr 1937 war eine religiöse Jugendgruppe mit zusammen 31 Personen aus dem Kibbuz Altona-Blankenese in Oberthulba, um hier eine landwirtschaftliche Ausbildung zu bekommen. Die Gruppe bereitete sich auf die Auswanderung nach Palästina vor. 
   
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und deren Inneneinrichtung zerstört (s.u.), dazu wurden die Fenster der jüdischen Häuser eingeschlagen, das Mobiliar zertrümmert und auf die Straße geworfen. Dabei kamen auch Plünderungen vor. Trotz dieser schlimmen Vorkommnisse blieben vier jüdische Familien bis 1942 am Ort; bis dahin war 16 Personen die Auswanderung gelungen (USA, England, Südafrika), vier waren am Ort verstorben, vermutlich mehrere in andere Orte verzogen. Im April wurden 11 der letzten jüdischen Einwohner über Würzburg nach Izbica bei Lublin deportiert, eine ältere jüdische Frau wurde über Würzburg in das Ghetto Theresienstadt verbracht. 
      
Von den in Oberthulba geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Berta Adler geb. Löbenfried (1893), Justin Adler (1924), Karl Adler (1891), Regina Berney geb. Schiff (1878), Ida Bravmann geb. Löbenfried (1890), Adolf Distelburger (1887) mit seiner Frau Jeanette Distelburger geb. Isaak (1881 in Mühlheim) und der Tochter Reni Distelburger (1919 in Frankfurt), Jettchen Gans geb. Schiff (1877), Ernestina Goldner geb. Jakob (1872), Betty Rothschild geb. Löbenfried (1903), Milton Rothschild (1932), Siegfried Rothschild (1894), Adolf Schiff (1888), Benno Schiff (1894), Caroline Schiff geb. Goldner (geb. 1899), Felix Schiff (1893), Käthe (Keta) Schiff (1930), Karoline Schiff geb. Goldner (1899), Martha Schiff (1926), Moritz Schiff (1896), Wolf Schiff (1874), Jettchen Stark geb. Schiff (1887), Frieda Vogel geb. Schiff (1885), Sophie Vogel geb. Schiff (1882).    
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1893 / 1904 / 1906 / 1908  

Oberthulba Israelit 20111893.jpg (19386 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20.11.1893: "Die Lehrer, Chasan- (Vorbeter-) und Schochet- (Schächter-) Stelle zu Oberthulba, welche nebst freier Wohnung 800 Mark einbringt, ist noch unbesetzt. Reflektanten wollen sich an mich wenden. 
Rabbiner Bamberger
, Bad Kissingen."     
  
Oberthulba Israelit 18071904.jpg (54219 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1904: "Die hiesige Religionslehrerstelle
verbunden mit dem Amte eines Vorbeters und Schächters ist alsbald zu besetzen. Fixum Mark 600, garantierte Nebenverdienste Mk. 300, sowie freier Wohnung und Beheizung. Bewerbungen seminaristisch gebildeter Bewerber nimmt Unterzeichneter entgegen. 
Oberthulba, Unterfranken, 15. Juli (1904). 
Abraham Schiff, Kultusvorstand".  
  
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. Juli 1906: "Die mit der Vorsänger- und Schächterfunktion verbundene Religionslehrerstelle Oberthulba bei Bad Kissingen ist vakant. Besoldung: 820 Mark. Fixgehalt und 300 Mark garantierte Nebenverdienste bei freier Wohnung und freiem Beheizungsmateriale. 
Seminaristisch geprüfte Bewerber belieben sich zu wenden an 
Abraham Schiff, Kultusvorstand
."        
 
Oberthulba Israelit 23011908.jpg (52675 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Januar 1908: "Lehrer-Vakanz.  
Die mit der Vorbeter- und Schächterfunktion verbundene Religionslehrerstelle ist zu besetzen. Besoldung: Mark 820 fixer Gehalt; Mark 300 garantierte Nebenverdienste bei freier Wohnung und Heizung. Bewerbungen nebst Zeugnisabschriften sind zu richten an 
Abraham Schiff - Kultusvorstand, Oberthulba bei Bad Kissingen."

  
Zum Tod von Lehrer Maier Mayer (1927 - um 1860 einige Jahre Lehrer in Oberthulba)  

Schnaittach BayrGZ 07011927.jpg (129582 Byte)Artikel in der "Bayrischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 7. Januar 1927: "Personalien. In Themar, wo ihm kindliche Dankbarkeit und Liebe ein freundliches Heim geschaffen und einen sorgenfreien, heiteren Lebensabend bereitet hatten, verstarb am 24. November (18. Koslew) der Nestor und Mitbegründer unseres Vereins, Maier Mayer, im Alter von 86 Jahren und 7 Monaten. Er wurde am 22. April 1839 in Aschbach geboren, erhielt seine Ausbildung in Höchberg und Würzburg und wurde nach mehrjähriger Tätigkeit als Religionslehrer in Oberthulba und Giebelstadt in die damals noch blühende Gemeinde Schnaittach berufen, wo er nahezu ein halbes Jahrhundert in Schule und Gemeinde wirkte, bis er im Jahre 1914 in den wohlverdienten Ruhestand trat und nach Themar übersiedelte. Auch in dieser Gemeinde machte er sich besonders verdient, indem er in gottbegnadeter, körperlicher und geistiger Rüstigkeit in den Jahren 1916-1918, als sein Schwiegersohn, Lehrer Levinstein, zum Kriegsdienste eingerufen wurde, dessen anstrengenden Dienst versah. Noch als 86jähriges fungierte er am Rochhaschanah (Neujahr) und Jomkippur als Scheliach Zibbur (Vorbeter). Die hohe Verehrung und Liebe, die ihm aus allen Kreisen entgegengebracht wurde, fand noch besonderen Ausdruck, als er im Vorjahre mit seiner Gattin unter Teilnahme der ganzen Gemeinde, ohne Unterschied des Glaubens, der Vertreter aus seinem vieljährigen Wirkungsorte und der Behörden - der Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden sei hierbei eigens genannt - das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern konnte. Bezirksrabbiner Dr. Weinberg in Neumarkt verlieh im anlässlich dieser Feier den Chower-Titel. Um den Heimgegangenen trauern mit der Gattin 10 Kinder, 7 Söhne und 3 Töchter. An seiner Bahre hielt der Schwiegersohn die Trauerrede, der älteste Sohn, Lehrer Moses Mayer, widmete dem Vater tief ergreifende Worte des Abschieds. Möge das Andenken des Zaddik zum Segen sein! Blumenthal, Neustadt a.d.A."  

            
Der Schuldienstaspirant Jakob Löbenfried wird Religionslehrer und Vorsänger in Oberthulba (1867)      

Anzeige im "Königlich Bayerischen Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg" vom 23. November 1867: "Durch Regierungs-Entschließung vom 16. November laufenden Jahres ad Nr. 42119 ist die von der israelitischen Kultusgemeinde Oberthulba, königlichen Bezirksamts Hammelburg, beschlossene Übertragung ihrer Religionslehrers- und Vorsängerstelle an den israelitischen Schuldienstabspiranten Jakob Löbenfried daselbst genehmigt worden.   

  
Zum Tod des Vorbeters Samuel Kahn (1935)  

Oberthulba Israelit 11071935.jpg (53370 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1935:  "Oberthulba, 2. Juli (1935). Einen unersetzlichen Verlust hat die kleine Kultusgemeinde Oberthulba durch den in Frankfurt verstorbenen Samuel Kahn erlitten. Einer frommen Familie in Rimesk entstammend, hat er immer genau auf die Einhaltung der Gebote geachtet. Seit vielen Jahren versah er ehrenamtlich in der Gemeinde die Ämter des Vorbeters (und des) Baal Tokea (Schofarbläser) und war bemüht, das Minjan in der Gemeinde zu erhalten, sowie die sonstigen Institutionen zu fördern. Sein Interesse für das Heilige Land war bewundernswert. Herr Neustädter, Buckingen, brachte auf dem alten Friedhofe in Pfaffenhausen seine menschlichen und religiösen Tugenden zum Ausdruck.  Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."   

  
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
 
Über den aus Oberthulba stammenden Lehrer und Kantor Heinrich Schiff     
Anmerkung: Heinrich (Heinemann) Schiff ist am 27.Mai 1868 in Oberthulba geboren. Er besuchte die Präparandenschule in Burgpreppach und ließ sich am Israelitischen Seminar in Köln zum Lehrer ausbilden. Im Juli 1887 bestand er die Prüfung als Volksschullehrer im Königlichen Seminar in Boppard in sämtlichen Fächern für die Volksschule. Seit April 1891 war Heinrich Schiff in Oppenheim tätig. Er war in der dortigen jüdischen Gemeinde bis 1930 Vorbeter (Kantor), Schochet und Religionslehrer, dazu jüdischer Religionslehrer an den Schulen der Stadt. In der NS-Zeit konnte er in die USA emigrieren.            

Oppenheim Israelit 10081891.jpg (44786 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. August 1891 aus der Zeit des ersten Jahres von Lehrer Schiff in Oppenheim:
"Suche auf 10 Wochen, und zwar vom 25. August bis zum 5. November, gegen gutes Honorar einen Vertreter, da ich zu einer militärischen Übung eingezogen werde. Reflektierende müssen Religionslehrer, Vorbeter und wenn möglich Schochet sein. Sofortige Offerten wolle man an den Unterzeichneten richtigen. 
H. Schiff, Lehrer und Kantor, Oppenheim am Rhein."   
    
Oppenheim Aufbau 14051948.jpg (32715 Byte)Anzeige in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift "Der Aufbau" vom 14. Mai 1948: 
"Unser lieber Vater und Großvater 
HEINRICH SCHIFF
 
(früher Oppenheim, Rhein, Pforzheim, Hamburg) feiert am 27. Mai 1948 seinen 
80. Geburtstag.
Die Kinder und Enkelkinder. 2341 Chestnut Street, San Francisco, Calif.   
Literatur: Wolfgang Kemp:

   
Zum Tod von Salomon Schiff II (1937)    

Oberthulba Israelit 03061920.jpg (35277 Byte)Todesanzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juni 1920: "Statt besonderer Anzeige! Nach langem schweren Leiden verschied am 21. Mai unser innigstgeliebter Vater, Schwiegervater, Großvater 
Herr Salomon Schiff II. im Alter von 76 Jahren.  
Oberthulba (Unterfr.), Frankfurt am Main, New York, den 25. Mai 1920. Die trauernden Hinterbliebenen."
  
Pfaffenhausen Friedhof 107.jpg (88164 Byte)Grabstein für Samuel Schiff (gest. 1937) im  jüdischen Friedhof in Pfaffenhausen.  
  

   
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen   

Anzeige von Feibel Distelburger (1901) 

Oberthulba Israelit 01081901.jpg (27213 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. August 1901: "Suche 
für meinen Sohn in religiösem Hause (inklusive Kost und Logis) Stelle als Kaufmannslehrling. 
Feibel Distelburger

Mehlhandlung. Oberthulba in Bayern."  

     
Nach 1945 - in den USA: Hochzeitsanzeige von Ludwig Distelburger und Bertie geb. Reiss (1946)     

Oberthulba Aufbau 25101946.jpg (39030 Byte)Anzeige in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift "Der Aufbau" vom 25. Oktober 1946: 
"Ludwig Distelburger - Bertie Distelburger née Reiss
Married     October 20, 1946   
R.F.D. No. 4   Middletown, N.Y.  
(formerly Oberthulba, Bayern)  
(formerly Catskill, N.Y., Ulrichstein, Hessen)   

   
Nach 1945 - in Südafrika: Geburtsanzeige einer Tochter von Claire (Klara) geb. Distelburger aus Oberthulba (1948) 
Hinweis: die genannte Claire Vyth geb. Distelburger war eine Tochter des unten bei der Synagogengeschichte 1909 als Spender eine Torarolle genannten Salomon Distelburger (geb. am 5. Februar 1874 in Oberthulba, gest. am 3. April 1941 in Würzburg). Er war verh. mit Sophie geb. ? (geb. am 6. Dezember 1882), die im Februar 1939 nach Südafrika emigrieren konnte. Die Tochter Klara (bzw. Claire) Distelburger ist am 28. August 1913 in Oberthulba geboren und  war in Würzburg nach 1933 (vermutlich bei der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt) als Küchenmädchen tätig. Sie emigrierte 1936 nach Südafrika. Informationen nach Strätz Biographisches Handbuch I S. 123-124.  

Oberthulba Aufbau 09071948.jpg (52037 Byte)Anzeige in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift "Der Aufbau" vom 9. Juli 1948: "We are happy to announce the arrival of Joyce's baby sister Sandre Bernice on the 27th of June. 
Ernst and Claire Vyth née Distelburger  43, Derrick Avenue, Cyrildene  Johannesburg, South Africa. 
Formerly Frankfurt/Main - Calcar / Niederrhein - formerly Oberthulba".    

 

    
Zur Geschichte der Synagoge 
    
Eine erste Synagoge beziehungsweise ein Betsaal wurde bereits im 18. Jahrhundert eingerichtet (1790 ?). Eine neue Synagoge wurde 1871/72 erbaut. Sie wurde am 13. Adar (22. Februar 1872) durch Distriktsrabbiner Bamberger aus Bad Kissingen eingeweiht. Die Zeitschrift "Der Israelit" berichtete: 

Oberthulba Israelit 06031872.jpg (18082 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. März 1872: "In Oberthulba (Bayern) fand am 13. Adar (22. Februar 1872) die Einweihung der dortigen, neuerbauten Synagoge statt. Herr Distriktsrabbiner Bamberger aus Kissingen hielt die Festrede in sehr erhebenden Weise".  

 Von außergewöhnlichen Ereignissen in der Geschichte der Synagoge wird in den überregionalen Zeitungen nur selten etwas aus Oberthulba berichtet. Immerhin erfährt man aus dem Bericht vom April 1909 von der Stiftung einer neuen Torarolle für die Synagoge der Gemeinde:   

Oberthulba Israelit 29041909.jpg (38445 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1909: "Oberthulba bei Bad Kissingen, 22. April (1909). Herr Salomon Distelburger stiftete unserer Gemeinde eine prachtvoll ausgeführte Sefer Tora (Torarolle), die am Schabbat Paraschat Schemini (Schabbat mit der Toralesung Schemini = 3. Mose 3,1-11 47; d.h. am Schabbat, 17. April 1909) eingeweiht wurde. Herr Rabbiner Dr. Bamberger, der uns an diesem Schabbat mit seinem Besuche beehrte, hielt zu Ehren des Tages und des Stifters eine Ansprache, die die Gemeinde begeisterte und dem Gottesdienste ein festliches Gepräge verlieh. Von einer größeren Feier wurde mit Rücksicht darauf, dass der Stifter zur Zeit awal (leidtragend) ist, abgesehen."   

Vor der NS-Zeit wurde die Synagoge letztmals 1931 renoviert. 
   
Regelmäßige Gottesdienste sind in der Synagoge bis zum Sommer 1938 abgehalten worden. Beim Novemberpogrom 1938 wurden in der Synagoge die Inneneinrichtung, die Ritualien und Gebetbücher zerstört und verbrannt. Das Gebäude selbst blieb erhalten. Auf Grund zahlreicher Umbauten ist das Gebäude jedoch als solches kaum mehr als ehemalige Synagoge erkennbar. Es wird vom Bayerischen Roten Kreuz als Übungsraum genutzt, 1999 waren in dem Gebäude vorübergehend auch Kindergartengruppen untergebracht, bis neue Räume für den Kindergarten Oberthulba eingeweiht werden konnten.
  
Eine Gedenktafel ist vorhanden und hat die Inschrift: "Dieses Gebäude diente unseren ehemaligen jüdischen Mitbürgern bis 1938 als Synagoge und Schule". Eine zweite Tafel hat die deutsche und hebräische Inschrift: "Der Markt Oberthulba gedenkt seiner jüdischen Bürger, die unter der NS-Herrschaft Opfer von Verfolgung und Deportation wurden. Zum ewigen Gedenken - Den jüdischen Personen, die Opfer der Shoa wurden, Einwohner von Oberthulha, die verfolgt wurden, vertrieben und ermordet unter der nationalsozialistischen Herrschaft  - es sei Ihnen ein ewiges Gedenken"
   
   
Adresse/Standort der Synagoge: Ledergasse 12 (alte Anschrift Judengasse Gebäude Nr. 113)  
   
   
Fotos/Abbildungen   

Das Gebäude der ehemaligen Synagoge im Frühjahr 2007 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.5.2007)          

  
Oberthulba Synagoge 134.jpg (96084 Byte) Oberthulba Synagoge 130.jpg (60046 Byte) Oberthulba Synagoge 133.jpg (50786 Byte)
Von der ehemaligen Synagoge ist nichts mehr zu erkennen - durch Umbauten ist die Vergangenheit unkenntlich gemacht.
  
   Oberthulba Synagoge 131.jpg (69683 Byte) Oberthulba Synagoge 132.jpg (70891 Byte)
   Die beiden Erinnerungstafeln 
     
     
     

Aus dem Familienalbum der Familie Distelburger
(Fotos / Dokumente erhalten von Bert Distelburger)

 

Hinweis: 1) Lazarus Distelburger (geb. 1808 in Oberthulba, gest. 1902 in Oberthulba) war der Vater von Feibel Distelburger. 

2) Feibel Distelburger (vgl. Anzeige oben von 1901) hatte mit seiner Frau Regina sechs Kinder. Drei davon sind bereits früh verstorben, drei Söhne überlebten die Kindheit: 
  
3) Seligmann (geb. 1885 in Oberthulba, nannte sich nach der Emigration in die USA Simon): war in erster Ehe verheiratet mit Rose geb. Linz (gest. 1929 in Oberthulba und beigesetzt im Friedhof Pfaffenhausen), war in zweiter Ehe verheiratet mit Thekla geb. Reinstein. Die Familie konnte in die USA emigrieren.   
Adolf
(geb. 1887 in Oberthulba): war verheiratet mit Jeanette geb. Isaak (geb. 1881 in Mühlheim); das Ehepaar wohnte später in Frankfurt, wo 1919 die Tochter Reni geboren ist; Adolf und Jeanette wurden 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, wo beide umgekommen sind; Reni Distelburger wurden 1943 von Berlin aus nach Auschwitz deportiert und ist umgekommen. 
Max
(geb. 1889 in Oberthulba), im Ersten Weltkrieg in der Schlacht bei Verdun am 24.10.1916 gefallen (oben genannt).   

4) Ein Sohn von Seligmann [Simon] Distelburger und seiner ersten Frau Rose war Ludwig Distelburger (geb. 1911 in Oberthulba, gest. 1999 in Circleville N.Y.; Heiratsanzeige 1946 mit seiner ersten Frau Bertie Reiss s.o. (früh verstorben); war nach 1945 Viehhändler in Mechanicstown, N.Y.; die beiden Söhne von Seligmann [Simon] Distelburger waren Bert und Joseph
  
5) Bert Distelburger (geb. 1949; vgl. Pressebericht unten) ist in den USA verheiratet mit Cathy. Das Ehepaar hat drei Kinder: Brian, Rachel und Lisa und inzwischen drei Enkel Dylan, Shaya und Ami (Stand: Mai 2010).   
   

Oberthulba D120.jpg (102562 Byte) Oberthulba D124.jpg (80304 Byte) Oberthulba D121.jpg (125724 Byte)
Das Haus der Familie Distelburger in Oberthulba mit der heutigen Anschrift Ledergasse 21 - 
am Fenster des Fotos links: Seligmann [Simon] Distelburger 
Ludwig Distelburger 
auf einem Bauernhof  
       
Oberthulba D129.jpg (56810 Byte) Oberthulba D122.jpg (63867 Byte) Oberthulba D125.jpg (55792 Byte)
Rosa (gest. 1929) und Seligmann [Simon] Distelburger in Oberthulba um 1920   Thekla geb. Reinstein (zweite Frau) und 
Seligmann [Simon] Distelburger 
Seligmann [Simon] Distelburger
in Oberthulba  
     
   Oberthulba D123.jpg (98194 Byte)   
   Thekla geb. Reinstein und 
Seligmann [Simon] Distelburger
  
        
 Karte von 1920, versandt von 
Jeanette Distelburger  
Oberthulba D128.jpg (100909 Byte) Oberthulba D127.jpg (123788 Byte)
     Karte von Jeanette Distelburger an ihren Schwiegervater "Herrn Feibel Distelburger Oberthulba bei Hammelburg", abgeschickt in Frankfurt am Main am 21. Mai 1920, zwei Tage vor dem Wochenfest (Schawuoth), daher der Briefschluss: "haltet gut Jontef (= den Feiertag)". Der Text der ganzen Karte: "Frankfurt am Mai, 21. Mai 1920. Meine Lieben. Noch kurz vor .?. will ich Euch noch eine Karte schreiben, und hoffen wir unsern jüngsten Brief in Eurem Besitz. Wir hoffen Euch alle gesund und es geht uns, ebenso (der) lieben Reni Gott lob gut. Der Karton mit den Beizes (= Eier) ist gut angekommen, es war nichts defekt. (Der) liebe Adolf geht nach Pfingsten auf die Reise und kommt vielleicht nach dorten wenn er in der Nähe sein sollte. Habt ihr das Bild von unserer lieben Kleinen erhalten? haltet gut Jontef (= den Feiertag) und seid alle recht herzlich gegrüßt von mir ebenso vom lieben Adolf Eure Jeanette".
Hinweis: die genannten Personen: Jeanette, Adolf und die damals erst einjährige Tochter Reni sind 
nach den Deportationen 1942/43 (von Frankfurt bzw. Berlin aus) in Auschwitz ermordet worden. 
       

   
   
Einzelne Presseberichte  

Juni 2009: Nachkommen der Familie Distelburger besuchen Oberthulba    
Oberthulba PA 2009a.jpg (30664 Byte)Foto links: Bert und Cathy Distelburger vor dem Haus ihrer Vorfahren in Oberthulba.      
Artikel in der "Main-Post" vom 23. Juni 2009 (Artikel): 
"HAMMELBURG - Auf den Spuren der Vorfahren
(si) Auf den Spuren ihrer Vorfahren wandelten Bert und Cathy Distelburger aus New York im Altlandkreis Hammelburg. Bert Distelburger ist der Sohn beziehungsweise Enkel von Ludwig und Seligmann Distelburger, die bis 1938 ein Viehhandelsgeschäft in der Ledergasse 21 in Oberthulba betrieben. Durch die rechtzeitige Warnung eines Polizisten, bevor im Oktober 1938 die Pässe der jüdischen Bürger eingezogen und mit dem Juden-Stempel gekennzeichnet wurden, gelang damals Vater und Sohn die Flucht nach USA. 
Bert Distelburger kann sich lebhaft an seine Kindheit in New York erinnern, als viele Emigranten sein Elternhaus besuchten, die nur in Ausnahmefällen in der fremden Welt zu Wohlstand gekommen waren. 
Das erste Ziel der Besucher aus den Staaten war der Friedhof in Pfaffenhausen, wo sie die Gräber der Urgroßeltern und anderer Vorfahren besuchten. Die Grabsteine von sechs Personen der Distelburger Familie sind dort noch zu finden.
Der nächste Anlaufpunkt war Oberthulba und zwar das Distelburger-Haus in der Ledergasse. Obgleich sich das Haus und die Ledergasse sehr verändert haben, zeigten sich Bert und Cathy Distelburger sehr bewegt. Auch der naheliegende Wäscheplatz an der Thulba, an dem über Jahrhunderte die Distelburger- Frauen Schwerarbeit leisteten, war von großem Interesse. Am Kriegerdenkmal konnte das Ehepaar dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Max Distelburger gedenken."
   
Februar 2019: Beteiligung am "DenkOrt Aumühle"      https://denkort-deportationen.de/   
Artikel von Isolde Krapf in der "Main-Post" von 8. Februar 2019: "Bad Kissingen. Warum die Erinnerung wichtiger denn je ist
Die Würzburger Initiative zum Gedenken an die 2069 deportierten Juden aus Unterfranken hat in den vergangenen Jahren Kreise gezogen. Es fanden vor Ort etliche Gedenkveranstaltungen statt. So machten sich zum Beispiel im Mai 2011 mehr als 3000 Menschen, darunter auch etliche aus dem Landkreis Bad Kissingen, auf den "Weg der Erinnerung": Die Juden mussten nämlich damals, streng bewacht von der Gestapo, von den Sammelplätzen aus- das war meist der Platz'sche Garten am heutigen Friedrich-Ebert-Ring– zum Bahnhof Aumühle laufen. Auch in den Ratsgremien der Kommunen im Landkreis Bad Kissingen stößt der geplante DenkOrt Aumühle inzwischen auf allgemeines Interesse...
Rucksack vor der Synagoge in Oberthulba. Im Gemeinderat Oberthulba kam man schnell überein, dass die Kunstschmiede Georg Mützel aus Eibelstadt zwei Rucksäcke aus Kupferblech anfertigen soll, sagt Bürgermeister Gotthard Schlereth. Eines dieser Gepäckstücke soll dann vor der ehemaligen Synagoge in der Ledergasse platziert werden, wenn die geplante Gartenanlage dort fertig ist. An die Gräueltaten von damals mahnend zu erinnern, hält Schlereth in einer Zeit, in der Individualisierung und Egoismus zunehmen, "für wichtiger denn je". Junge Leute hätten jetzt bald keine Bezugspunkte mehr zu dieser Zeit über ihre eigenen Familien. Deshalb müsse man das Gedenken an damals hochhalten..."
Link zum Artikel   https://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Warum-die-Erinnerung-wichtiger-denn-je-ist;art766,10173741   . 
 

   
    

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Oberthulba
bulletDie Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges in den Listen des Hauses der Bayerischen Geschichte 

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 380-382.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S.  101.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 388-389.
bulletVolker Rieß: Jüdisches Leben in und um Hammelburg. Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Herrenmühle 12. Oktober – 10. Dezember 2000, Hammelburg 2001. 
bulletCornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces / Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt 1992. 
bulletdieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt 1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the abministrative district of Bad Kissingen focusing on the period 1800-1945.  Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den Autoren/obtainable from: E-Mail.    Info-Blatt zu dieser Publikation (pdf-Datei). 
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 115.  

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Oberthulba  Lower Franconia. The 19th century community reached a peak population of 64 in 1871 (total 849), dropping to 44 in 1933. Most Jews ran auxiliary farms, where a group of religious youth was sent in 1937 for pioneer training. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue and Jews homes were vandalized. In the 1936-40 period, 16 Jews left Oberthulba, 13 for the United States. The last 11 Jews were expelled via Wuerzburg at the end of April 1942 and from there deported to Izbica in the Lublin district (Poland).   
     
       

                   
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Stand: 30. Juni 2020