Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wasselonne (Wasselnheim) (Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde und ihrer Synagoge  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus der Geschichte jüdischer Lehrer und Kantoren
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
bulletFotos / Darstellungen    
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde und ihrer Synagoge                    
     
In Wasselonne besteht eine kleine jüdische Gemeinde seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1870 wurden noch keine jüdischen Einwohner am Ort gezählt. 1896 waren es 48 Gemeindeglieder (in 11 Familien). Die Familien waren aus verschiedenen Orten des Elsass zugezogen (Traenheim, Westhoffen, Balbronn, Scharrachbergheim, Odratzheim, Kuttolsheim, Osthoffen, Wintzenheim, Romanswiller). Zu den Namen der damals und in den nachfolgenden Jahrzehnten zugezogenen Familien siehe http://judaisme.sdv.fr/synagog/basrhin/r-z/wasselo.htm
  
Unter den ersten jüdischen Familien war die Familie Neymann aus Odratzheim, wo Salomon Neymann 1850 eine Matzenfirma gegründet hatte. 1870 wurde sie nach Wasselonne verlegt und von Benoît Neymann weitergeführt. 
  
1910 wurden 67 jüdische Einwohner gezählt.  
     
Nach 1890 war ein erster Betsaal vorhanden. Doch wurde bereits zuvor jüdischer Gottesdienst - vermutlich in privaten Wohnräumen - abgehalten, da nach einem Bericht von 1908 (siehe unten) Kantor Leopold Levy (aus Kuttolsheim) seit 1876 in Wasselnheim amtierte, das heißt Gottesdienste durch seine Vorbeterdienste gestaltete. Als sich Leopold Levy zur Ruhe setzte, übernahm seit 1909 sein Amt Edmond Hoenel.   
   
Gemeindevorsteher war um 1896/1899 Herr Weil. 
     
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gemeinde durch Zuzug aus umliegenden Dörfern (vor allem Wintzenheim-Kochersberg und Traenheim) größer, sodass der bisherige Betsaal zu klein war. 1924 konnte ein neuer Betsaal eingeweiht werden, der sich im Schlosshof befand (Cour du Château; Gebäude besteht nicht mehr). Die Gemeinde gehörte seit 1920 zum Rabbinatsbezirk Obernai.
    
1936 wurden 79 jüdische Einwohner gezählt. Diejenigen, die bis 1940 nicht den Ort verlassen hatten, wurden unter der deutschen Besatzung nach Südfrankreich deportiert. 
    
Von den in Wasselonne geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Yvonne Levy geb. Weil (1899), Rene (Pinchas) Weil (1898), Prosper Weil (1908), Jacques Samuel (1880), Pierre Samuel (1926), Laure Smolenski geb. Weil (1893).                 
    
Nach 1945 entstand wieder eine neue Gemeinde (1953 54 jüdische Einwohner am Ort). Zunächst wurden Gottesdienste in Privatwohnungen abgehalten (zeitweise im Haus des Maurice Loeb, Place du Général Leclerc). Für die Gottesdienste an Festtagen wurde ein Raum angemietet. Eine kleine Synagoge konnte 1959/60 erbaut und am 18. Juni 1961 (4. Tammuz 5721) eingeweiht werden. Das Grundstück für den Bau war von der Stadt zur Verfügung gestellt worden. Architekt war René Heller aus Strasbourg, ausführender Unternehmer Paul Weiss (Wasselonne). Diese neue Synagoge wurde in einem modernen und nüchternen Stil erbaut. Die künstlerischen Elemente (Glasfenster mit Menora und Davidstern) wurden durch Tristan Ruhlmann (Haguenau) ausgeführt (https://fr.wikipedia.org/wiki/Tristan_Ruhlmann).  
Ausführlich zu den Gemeindemitgliedern in weiteren Angaben zur jüdischen Geschichte nach 1945 siehe  http://judaisme.sdv.fr/synagog/basrhin/r-z/wasselo.htm.  
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:    Rue de la Poste  
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Kantoren      
Leopold Levy amtiert seit 32 Jahren (d.h. seit 1876) in Wasselnheim / Wasselonne (1908)
   
Anmerkung: der Familienname ist im Artikel verschrieben, da in anderen Quellen Léopold Lévy genannt wird.   

Artikel in "Der Israelit" vom 31. Dezember 1908: "Wasselnheim, 27. Dezember (1908). Der Senior der elsass-lothringischen Kantoren, Herr Leopold Lenz hier, der in dem hohen Alter von 84 Jahren steht, gedenkt auf den 1. Januar 1909 sein Amt niederzulegen. Während 32 Jahre amtierte er hier in Wasselnheim, das sich im Gegensatz zu anderen jüdischen Gemeinden des Elsass stets vergrößert. Durch seinen religiösen Sinn und seine liebenswürdigen Eigenschaften steht er bei seinen Mitbürgern ohne Unterschiede der Konfession in hohem Ansehen. Möge er sich noch lange der wohlverdienten Ruhe erfreuen."     

  
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   

Im Ersten Weltkrieg wurde Sylvan Meyer schwer verwundet (1915)       

Mitteilung in "Dr. Bloch's österreichische Wochenschrift" vom 26. März 1915: "Wasselnheim (Elsass). Sylvan Meyer, vom Reserve-Infanterieregiment 99, gegenwärtig schwer verwundet."      

   
   

   
Fotos           
(Foto obere Zeile: Rothé / Warschawski s. Lit. S. 142; Fotos 2. und 3. Fotozeile: Hahn, Aufnahmedatum 28.5.2004; untere Zeilen Karl Britz, Kehl-Bodersweier 2007)  

Die Synagoge 
in den 1980er-Jahren
Wasselonne Synagoge 270.jpg (62741 Byte)  
      
       
Die 1960 eingeweihte Synagoge 
von Wasselone  
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    Blick zum Eingang und der mit Davidsternen
dekorierten Fassade  
  
     
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   Menora an der Außenfassade    Blick auf die Glasfenster von außen  
     
   
Die Synagoge 2007   Wasselone Synagogue 111.jpg (68555 Byte) Wasselone Synagogue 112.jpg (73941 Byte)
    Blick zum Eingang Die Glasfenster der Synagoge von innen
      
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  Menora Davidstern
     
Matzenbäckerei Neymann in Wasselonne 
(gegenüber der neuen Synagoge) 
Wasselone Neymann 110.jpg (38350 Byte)
   Das elsässische jüdische Familienunternehmen besteht seit 1850 und produziert 
auch für den Export.  Internet:  http://www.neymann.com/ 

         
          

Links und Literatur

Links:    

bulletWebsite der Gemeinde Wasselonne (Ville de Wasselonne)     
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Wasselonne  

Literatur:  

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Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. 

bullet

Alphonse Wollbrett: La communauté israélite de Wasselonne. SHASE (Cahier 48-49-II-III). 1967 S. 58. 

    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020