Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge 
  

 Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen 
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)       
   
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ritterkanton Kraichgau gehörenden und im Besitz der Familie von Gemmingen-Gutenberg befindlichen Hüffenhardt bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. 
  
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die ersten Juden von der Ortsherrschaft aufgenommen. Große Bekanntheit erlangte zu seiner Zeit der Beschneider und Judenschultheiß Rav Seligmann (1653-1730), der zwischen 1686 und 1730 in einem Umkreis von mehr als 100 km um Hüffenhardt etwa 1.200 Beschneidungen vornahm. Er war Sohn des R. Naftali Herz aus der Familie Ginz und unterhielt in Hüffenhardt vermutlich auch eine Talmudschule, in der auswärtige Lehrer Tora und Talmud lernten (vgl. Artikel unten).   
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1825 19 jüdische Einwohner (2,2 % von insgesamt 862), 1850 24, 1875 33 (3,2 % von 1.030), höchste Zahl um 1890 mit 42 (3,0 % von 1.066), 1900 28 (2,9 % von 973), 1910 22 (2,3 % von 952). Die jüdischen Familien lebten vom Handel mit Vieh, Getreide und anderen Landesprodukten. 
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - gemeinsam mit der Nachbargemeinde (s.u. Ausschreibung) Siegelsbach, dann auch gemeinsam mit Wollenberg ein jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Waibstadt beigesetzt, teilweise auch in Heinsheim und Bad Rappenau. Die Gemeinde gehörte seit 1827 zum Bezirksrabbinat Sinsheim
   
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Heinrich Kander (siehe Foto unten). Sein Name findet sich auf einer Ehrentafel im Sitzungssaal des Rathauses Hüffenhardt. Auf der Tafel sind auch die Namen der jüdischen Kriegsteilnehmer B. Eisemann, M. Kander und A. Kander eingetragen. 
  
Um 1924, als noch 21 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (2,3 % von 925), war Vorsteher der Gemeinde Sigmund Kander. Damals wurden das nur noch eine schulpflichtige jüdische Kind am Ort durch den jüdischen Religionslehrer Heinrich Bloch aus Neckarbischofsheim in Religion unterrichtet. Er übernahm teilweise auch die Vorbeterdienste in der Synagoge in Hüffenhardt. 1932 war Vorsteher der Gemeinde weiterhin Sigmund Kander; als Schriftführer ist Ferdinand Kander eingetragen. Im Schuljahr 1931/32 waren wieder zwei jüdische Kinder zu unterrichten.
  
1933 lebten noch 17 jüdische Personen in Hüffenhardt (1,8 % von 930). Damals gab es folgende Gewerbebetriebe im Besitz jüdischer Personen: Manufakturwarenhandlung Gustav Kander (Reisengasse 4), Eisenwaren- und Getreidehandlung Leopold und Sigmund Kander (Hauptstraße 72) sowie Viehhandlung Max Hofmann und Bernhard Eisemann (Reisengasse 16).
Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1933 wanderte bereits Berta Eisemann nach dem Tod ihres Ehemannes in die USA aus. Im August 1937 folgte Familie Leopold Kander nach Palästina. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge völlig zerstört (s.u.) sowie die jüdischen Geschäfte demoliert. Die jüdischen Männer wurden in das KZ Dachau verbracht. Die Eheleute Gustav und Rosa Kander zogen 1939 nach Karlsruhe, von wo sie am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurden (umgekommen in Auschwitz).
     
Von den in Hüffenhardt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Fanny Grötzinger geb. Grötzinger (1863), Adolf Rudolf Kander (1875), Gustav Kander (1878), Max Kander (1887), Rosa Kander geb. Menges (1883), Mathilde Mina Levy geb. Kander (1880), Mina Mergentheimer geb. Kander (1888), Lina Merklinger geb. Kander (1890), Lehmann (Liebmann) Stern (1878), Klara Wertheimer geb. Kander (1884). 
    
    
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule 
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1904 / 1920 
Anmerkung: Ein Religionslehrer / Vorbeter / Schochet wurde 1904 gemeinsam mit den Gemeinden Wollenberg und Siegelsbach gesucht; ein Vorbeter für die hohen Feiertage 1920 für Hüffenhardt.

Hueffenhardt Israelit 21111904.jpg (61386 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1904: "Religionsschulstelle. Die mit Vorbeter- und Schächterdienst verbundene Religionslehrerstelle in Wollenberg, Hüffenhardt und Siegelsbach, Amt Sinsheim, mit dem Sitz in Wollenberg, ist möglichst bald zu besetzen. Gehalt 1.050 Mark, freie Wohnung und Nebeneinkommen. Meldungen sind zu richten an die Bezirkssynagoge Heidelberg: Dr. Pinkuß." 
  
Hueffenhardt Israelit 22071920.jpg (42759 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juli 1920: "Für die hohen Feiertage wird ein Vorbeter gesucht, der auch das Schofarblasen versteht. Meldungen mit Gehaltsansprüchen erbittet 
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Hüffenhardt, Amt Mosbach, Baden
."

 
Schwierigkeiten mit den Räumlichkeiten für den israelitischen Religionsunterricht (Berichte von 1875 und 1894)    
- Schwierigkeiten mit der bürgerlichen Gemeinde (1875) 

Hueffenhardt Israelit 31031875.jpg (122823 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. März 1875: "Laupheim. Die Kinder der Mitglieder der israelitischen Gemeinde zu Hüffenhardt (in Baden) besuchen die dortige evangelische Schule, und der hebräische Unterricht und der Religionsunterricht wird ihnen von dem israelitischen Lehrer in dem unfernen Siegelsbach in einigen wöchentlichen Stunden erteilt und zwar in irgend einem Privathause, was dem Herrn Lehrer nimmermehr als passend gefallen wollte. Deshalb stellte die israelitische Gemeinde an die politische Gemeinde das Ansuchen, diese wolle ihr im christlichen Schulhause zu diesem Behufe ein Lokal anweisen. Allein so human und liberal der Gemeinrat und speziell der Herr Bürgermeister Dallmus, sich im allgemeinen zeigte, so konnte er es dennoch nicht übers Herz bringen, dem billigen und gerechten Wunsche zu entsprechen. Auf den abschlägigen bescheid hin erhob die israelitische Gemeinde bei dem Bezirksgericht Mosbach Klage und dieses erkannte unterm 17. Februar dieses Jahres auf Grund des Schulgesetzes vom 8. Mai 1867 § 7 Abs. 2: 'Die Gemeinde Hüffenhardt ist schuldig für den vorgeschriebenen Religionsunterricht der israelitischen Schuljugend in ihrer Religion das Schullokal und die Heizung zu stellen, soweit dadurch der übrige Unterricht nicht gestört wird.' Von diesem Falle erhielt ich Kenntnis, als ich kürzlich auf einer Reihe Hüffenhardt besuchte und übergebe denselben hiermit der Öffentlichkeit lediglich in der Absicht, um dadurch manchem badischen Ort, dem es an einem passenden Schullokale fehlt, nachzuweisen, wie es sich nach dem Beispiele Hüffenhardts ein solches verschaffe. W. Stern."  

 
- Schwierigkeiten mit einem offenbar antisemitisch eingestellten evangelischen Dekan (1894) 

Hueffenhardt Israelit 13121894.JPG (162746 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1894: "Aus Baden, 7. Dezember (1894). Bei den öffentlichen Verhandlungen der seit einigen Tagen stattfindenden 'Badischen evangelischen Generalsynode' stellte Dekan Einträchter den Antrag um Errichtung von Konfirmandensälen, und erklärte: Er sei in seiner Gemeinde (Hüffenhardt) durch die jüdische Gemeinde mit Hilfe des Staates aus dem Schulhaus verdrängt worden. Die kleine jüdische Gemeinde, die sieben Schulkinder zählte, habe den Antrag auf Überlassung eines der beiden Schulsäle gestellt, gerade für die Zeit, wo er allein den Konfirmandenunterricht habe erteilen können. Der Gemeinderat sei fest auf seiner, des Dekans Seite gestanden. Der Bezirksrat aber habe erkannt, da der Konfirmandenunterricht nicht staatlich geschützt ist, wohl aber der jüdische Religionsunterricht, so muss der evangelische Geistliche mit seinen 25 Konfirmanden den sieben jüdischen Schulkindern weichen. Er habe den Unterricht in einem Familienzimmer geben müssen und der Oberamtmann habe ihm geschrieben, er solle sich vor der Majestät des Gesetzes beugen. Diese Bemerkung aber habe in ihm trotz seiner konservativen Gesinnung und seiner Loyalität ganz andere Gefühle erregt, als die der Ehrfurcht vor der 'Majestät des Gesetzes.' Prälat Dr. Doll entgegnete unter anderem, dass es nicht zutreffend sei, dass der Geistlich durch die Staatsgewalt aus dem Schulhause entfernt worden sei, es sei nur für die betreffende Stunde der Konfirmandenunterricht unmöglich geworden. 
Präsident Dr. Kiefer: In solchen Angelegenheiten müsse man in erster Linie nach Verständigung streben. Er möchte nicht haben, dass diese Synode mit einem Anklang des Antisemitismus schließe und mit einer Klage über die gemischte Schule, dieses kostbare Besitztum unseres Volkes. Die Vertreibung eines christlichen Unterrichts aus der Schule halte er für eine Unmöglichkeit. Wenn allerdings Jemand sage, er wolle zu einer gewissen Stunde keinen Unterricht erteilen, so werde der Betreffende leicht als eine Persönlichkeit erscheinen, mit der nicht gut auszukommen ist. Hinsichtlich der Stundenwahl müsse man sich gegenseitig fügen, denn sonst sei nicht auszukommen. ....r."

     
     
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über Rabbi Seligmann von Hüffenhardt und sein Mohelbach   
Anmerkung: der Bericht handelt von dem Mohel und Judenschultheiß Rav Seligmann (1653-1730)    

Hueffenhardt Israelit 26111936.jpg (217295 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. November 1936: "Das Mohelbuch des Rabbi Seligmann von Hüffenhardt. 
Bearbeitet und besprochen von Samuel Jeselsohn in Neckarbischofsheim. Ein merkwürdiges Geschick brachte dieses Buch in meine Hand. Von seiner Existenz war mir nichts bekannt. Ein Großonkel von mir - selber Mohel Beschneider) - hatte es in seinem Besitze. Er nahm es mit von hier nach Frankfurt am Main, wo er die letzten Lebensjahre verbrachte. Vor etwa 60 Jahren starb er. Vor etwa drei Jahren kam es aus dem Besitze eines Althändlers durch einen Frankfurter Mohel, der mein Interesse voraussetzte und es mir zum Kaufe anbot, zu mir. Es kam wieder an den Ort, an dem es sich früher vielleicht mehr als 100 Jahre aufgehalten hatte.
Das Buch enthält Milos (Beschneidungen) aus den Jahren 1686 bis 1730, etwa 1.200 an der Zahl. Die Eintragungen sind in der jüdischen Kurrentschrift jener Tage geschehen und bieten eine Fülle interessanter Tatsachen. Der Mohel, R. Seligmann, der Sohn des berühmten und gelehrten Dajans des Bezirks, R. Naftali Herz, aus dem Geschlechte Ginz, wohnte in Hüffenhardt, einem Bauerndorf im östlichen badischen Kraichgau, das etwa drei Wegstunden von Mosbach entfernt ist. Von hier aus besorgte er seinen heiligen Dienst vollkommen leschem schomajim (um des Himmels willen ohne jede Gegenleistung), wie ihm Andere in diesem Buches still und ohne Aufhebens bescheinigen. Das Gebiet seiner Tätigkeit erstreckte sich auf den Umkreis von mehr als 100 Kilometer. Man denke an die Beschwerden der Reise in jenen Zeiten, an die Unsicherheit der Wege, an die Schwierigkeiten der Nachrichten-Übermittlung, an das Fernsein von der Familie an Sabbaten und Feiertagen und man kann sich einen Begriff machen von der Jiroh - der Gottesfurcht dieses Mannes, von seiner Seelengröße, seiner Opferbereitschaft. Die meisten Orte, an denen er fungierte, waren sicher nur von wenigen jüdischen Familien bewohnt, oft musste er an einem Tage an zwei weit auseinander liegenden Plätzen sein heiliges Amt vollziehen. In jüngeren Jahren versieht er den Eintrag der Miloh mit einem Wort aus der laufenden Sidroh (= Wochenabschnitt aus der Tora), so treffend gewählt, dass man staunen muss über all dieses Wissen und dieses Mitgefühl. Da segnet er das Kind, dessen Vater nicht mehr lebt, dort weint er mit einem anderen um die tote Mutter. 
Als ein Beispiel dieser unsagbaren Opferbereitschaft führe ich hier folgende Milos aus dem Jahre 5479 (1719) an: Am 2. Tischri (2. Tag Roschhaschono = 15. September 1719) amtiert er in Gundelsheim am Neckar (wohin er natürlich schon zwei Tage vorher reisen muss), am 3. Tischri in Rohrbach bei Sinsheim, am Schabbos den 6. Tischri ist er in Sontheim bei Heilbronn (auch dahin muss er schon tags zuvor kommen), am 8. Tischri ist er in Berwangen, am 18. Tischri (Chol hamoed Sukkos = Halbfeiertag am Laubhüttenfest) ist er in Babstadt, am 19. in Eichtersheim. Am 22. Tischri ist er in Münzesheim (dieser Tag ist Schemini Azereth, er muss also schon tags zuvor eintreffen und kann erst am nächsten Tage mit Eintritt der Nacht frühestens weiterreisen). Am 24. Tischri ist er in Michelfeld und am nächsten Tage in Stein am Kocher. Es ist Spätjahr und vielleicht noch ungenehme Witterung. Aber später mitten im tiefsten Winter ist er z.B. am 8. Kislew (20. November 1719) in Bonfeld bei Heilbronn, am 9. - Freitags - in Grombach bei Sinsheim, am 12. in Horkheim bei Heilbronn, am 16. - Freitag - in Walldorf bei Heidelberg, am 25. in Baiertal (Sonntag). Wenn er nicht schon Freitag nach Baiertal gereist ist, brauchte er die ganze Winternacht von Samstag auf Sonntag, um von seiner Heimat aus früh morgens am Sonntag in Baiertal zu sein. 
Hueffenhardt Israelit 26111936a.jpg (233968 Byte)Dass er in seiner so großen Verwandtschaft überall herangezogen wird, ist wohl zu verstehen. Aus den Einträgen sind die weit verzweigten Äste der Familie wohl zu erkennen. Er führt Söhne, Enkel und Urenkel in den heiligen Abrahamsbund ein. Klar konnte ich feststellen, dass auch ich zu seinen Nachkommen zähle.
109 verschiedene Orte sind es, an denen er tätig war. Man kann genau verfolgen, dass auch für ihn der Anfang nicht leicht war. Erst im achten Jahr gelangte er auf 11 Milos im Jahre, dann erweiterte sich seine Arbeit, bis zu 52 im 33. Jahre dieses heiligen Berufes. An vielen Orten seiner Tätigkeit wohnen heute noch Juden, an vielen anderen sind sie längst verschwunden. Manche Orte stehen mit Molos in dem Buche, die als ehemaliger Wohnsitz von Juden nicht bekannt waren. Ich nenne hier Biberach, Kirchhausen, beide bei Heilbronn, Dilsberg bei Heidelberg, die berühmte Veste aus Tillis Zeiten, die Hofgüter Zimmerhof, Eulenhof, Ehrenberger Schloss, das Dörflein Helmhof, alles an der badisch-württembergischen Grenze gelegen.
Auch auf die Größe des Kehillos (Gemeinden) lassen sich Schlüsse ziehen aus der Häufigkeit der stattgehabten Milos im ganzen Tätigkeitszeitraum von etwa 40 Jahren. Da ist Bischofsheim (jetzt Neckarbischofsheim) mit 68, Odenheim mit 42, Neidenstein mit 33, Heinsheim mit 38, Ittlingen, Eichtersheim mit je 34, Flehingen, Weiler unter Steinsberg mit je 33, Stein am Kocher mit 29, Mosbach mit 31, Wimpfen am Neckar mit 28, Rappenau und Michelfeld mit 27, Hirschhorn am Neckar mit 24 Milos.
Interessant sind die Feststellungen über die vorkommenden Namen und deren Häufigkeit. Es wurden gezählt: Moses und dessen Abwandlungen Masis, Mosche, Mase 133, Löb 128, Meir 125, Itzig 113, Abraham 96, Jokef, Jakob, Jeckle, Jokel 87, Wolf 72, Lippmann 71, Ahron 68, Josef 62, Herz 61, Hirsch 61, Seligmann 57, David 57, Leser 50, Juda Jehuda Judel 50, Josle 47, Mordechai 46, Schemuel 44, Gumpel Gumprich 42, Schimeon 41, Eisik 38, Chajim 37, Sanwill 36, Baruch 33, Kaufmann 31, Feibisch 24, Bendit 24, Gerschon 22, Bär 21, Zadok 18, Sender 18. 
Vereinzelt kommen vor: Gabriel, Götz Getsch, Tebele, Anschel Anselm, Enslein, Joel, Getschlik, Jona, Avigdor, Jische, Elieser, Henle, Gottlieb, Jochanan, Feis, Falk, Aberle, Benjamin, Daniel, Eli, Susmann, Uri, Hele, Ascher, Alexander, Akiba, Tubioh, Sinai, Nachum, Giel, Jomtof, Koschmann. 
In vielen der 109 Orte lassen sich Lehrer feststellen. Man sieht, wie nichts die oft so armen, bedrückten Menschen daran hindern konnte, ihren Kindern das nötige Wissen zu verschaffen. Auch im Hause des Mohels selbst muss sich eine Talmudschule befunden haben, was daraus hervorgeht, dass in dem Mohelbuch Einträge von Lehrern sich befinden, die im Hause des Mohels tätig waren und da gelebt haben. 
Einer dieser Lehrer hat das kurz vorher in Amsterdam erschienene Werkchen über die Miloh: 'Sod haschem' nebst 'Scharbit haschof' des R. David de Lida in der charakteristischen Schrift jener Zeit in das Mohelbuch abgeschrieben. Ein anderer hat die bezüglichen Vorschriften des Schulchan Aruch eingetragen. 
Hie und da ist es das Kind eines Oreach (Gast, Durchreisender), das er in den Buch aufnimmt. Aus weiter Ferne kommen diese müden Wanderer, um eine feste Stätte zu suchen. Überall finden sich Glaubensbrüder, die sich ihrer annehmen. Oft ist der Mohel selbst auch gleich Gevatter und schreibt diese Tatsache gern in sein Buch. 
In der heutigen Zeit, in der das Interesse für Familienforschung neu erwacht ist, bietet das Mohelbuch ein gutes Hilfsmittel, um dunkle Familienzusammenhänge aufzuhellen und den Stammbaum bis in die Zeiten des Mohels Seligmann klarzustellen. Schon manches Mal hat es diesen Dienst leisten können."   

    
Zum Tod von Dr. Sußmann Grombacher (1871 in Hüffenhardt - 1922 in Frankfurt)     

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. Dezember 1922: "Dr. Sußmann Grombacher seligen Andenkens. Und da du sein Herz dir getreu gefunden... (Nehemia 9,8). 
Im gleichen Alter wie nach der Überlieferung sein Namensbruder Samuel, in der Mitte der Jahre, wurde Dr. Grombacher von uns genommen, er ist noch vor Ablauf des Trauerjahres seinem Studienkameraden        
Hueffenhardt FrfIsrFambl 01121922a.jpg (352310 Byte)und guten Freund Nadel (?) ins Grab gefolgt. Aus gut jüdischem Haus stammend, war er 1871 in Hüffenhardt, einem badischen Dorf, geboren und wurde früh dem Rabbinerberuf bestimmt. Als Kind kam er nach Karlsruhe, um das Gymnasium zu besuchen und gleichzeitig den Grundstock zu seinem jüdischen Wissen zu leben. Er fand gute Aufnahme bei Lehrern wie Dr. Schiffer und Meyer und in dem gastlichen Heim von Samuel Strauß. Von da bezog er Rabbinerseminar und Universität zu Berlin, und der Kreis des Seminars wurde seine geistige Heimat. Wohl reifte damals schon der Entschluss, dem praktischen Rabbinat zu entsagen, denn ihn erschreckte die Möglichkeit, unter Umständen Politik und Diplomatie mit all ihren Kompromissen treiben zu sollen. Aber er blieb der einmal erwählten Fahne treu, zog nach Beendigung seiner Studien zuerst nach Halberstadt, um zu den Füßen Auerbachs seine talmudischen Kenntnisse zu erweitern, dann nach Frankfurt, wo er bei Markus Horowitz und Jacob Posen lernte und sich in Freundschaft mit heute noch in voller Kraft tätigen Männern verband. Gleichzeitig unterrichtete er an der Religionsschule und fand hier seinen Beruf und seine Berufung. Im Jahre 1901 wurde er unter zahlreichen Bewerbern zum Direktor der Religionsschule in Straßburg ernannt, und von diesem Zeitpunkt an begann eine in ihrer Fruchtbarkeit noch sichtbar fortwirkende umfassende Tätigkeit als Organisator und Lehrer, die sich über 19 Jahre erstreckte. Eine gleichgestimmte Gattin und prächtige Kinder schufen ihm das glückliche Heim, von dem aus er in die Weite wirkte. Der große Aufschwung, den der Religionsunterricht in Straßburg in diesen zwei Jahrzehnten nahm, das wiederbelebte Interesse am Judentum in den Kreisen der Jugend - dies war ganz sein eigenes Werk. dazu kam eine ausgebreitete Tätigkeit in der Loge, an der er mit besonderer Liebe hing, und im Wohlfahrtswesen der Gemeinde und Stadt.   
Dann kam der Krieg und das böse Ende. Er sah sein Lebenswerk zusammenbrechen und verließ die 'wunderschöne Stadt', die damals für alle Deutsche so ungastlich wurde. Das gleiche Schicksal hat Tausende getroffen, aber er gehörte zu denen, die sich nicht ohne Weiteres umstellen konnten. Anfangs 1920 siedelte er nach Frankfurt über und wurde zum Leiter der neugegründeten Zentrale für jüdische Wohlfahrtspflege ernannt. Er machte sich mit voller Hingabe an die neue Aufgabe, und der genaue Beobachter allein weiß, was er in den zwei Jahren in aufreibendster Arbeit geschaffen und geleistet hat - trotz aller sachlichen Widerstände und gekrönten Eitelkeiten. Seine ruhige nur auf das Sachliche gerichtete Art verstand es nur zu sehr, einer Sache zu dienen, auch wenn seine Person dabei zu leiden hatte.   
Nun ist er plötzlich, wie von Gott geküsst, ohne Leiden dahingegangen, Haus und Familie und Freunde sind verwaist. Was war es, das diesen Manne zu einem so ausgezeichneten und vielgeliebten machte? Es war die Wahrhaftigkeit und Reinheit seines Herzens, die unbedingte Treue gegen sich und die anderen. Das fühlten zuerst die Kinder, seine Schule, und darum hingen sie ihm an, das fühlte jeder, der in seine Nähe kam. Sein Wort war so wahr und sein Wollen so rein, dass eine besondere Wärme von ihm ausstrahlte, Wie sein Haus in Straßburg und hier dank ihm und seiner liebenswerten Frau der gastliche Mittelpunkt für Schüler und Studierende, Fremde und Freunde war, so muss in ihm selbst etwas von einer gemeinschaftsbildenden Kraft gelebt haben, die durch sich allein wirkt und ihren Träger, ohne dass er es weiß noch will, zum Vorbild macht. Er konnte lehren und helfen wie wenige; kein Falsch war in ihm und nichts Gezwungenes, seine Belehrsamkeit trug er nicht zu Schau, und tiefe Frömmigkeit heiligte sein Leben. Nun ist er, wie Prophet es sagt, eingegangen zum Frieden, er, der in Gerechtigkeit wandelte. Wir weinen um ihn wie um den besten Bruder und den treuesten Freund und können nichts anderes mehr tun, als ihn ewig lieben und ihm ewig danken.   
Am letzten Monat fand unter besonders starker Beteiligung hiesiger und auswärtiger Freunde vom Trauerhaus aus die Beerdigung statt. Auf dem Friedhof sprach zuerst Rabbiner Dr. J. Horovitz, der selbst tief ergriffen ein Lebensbild des Entschlafenen zeichnete. Nach ihm sprach Herr Bernhard Simon für die Zentrale, Prof. Werner für die Hermann Cohen-Loge. Prof. R. Dreyfuß für die Straßburger Freunde, Dr. Scheffer für die Zentrale für private Fürsorge und die christlichen Wohlfahrtsverbünde, Dr. Höxter den Religionslehrerverein, Herr Westerfeld für den Elternbeirat des Philanthopins. Dr. Mannheim für die Sozialbeamten und Dr. Erich Fromm für die Studentenhilfe. Aus allen Reden klang aufrichtige, herzliche Trauer um den allzu früh Heimgegangenen."     

  
  
  

Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
        
    

Eine kleine Synagoge bestand in der Reisengasse/Ecke Bohnengasse (Baujahr unbekannt). Zuletzt wurden die Gottesdienste auch von den Juden aus Wollenberg besucht.  
  
Beim Novemberpogrom 1938 wurde am 10. November die Synagoge von SA-Leuten zerstört. Zunächst wurde der Innenraum ausgeräumt, danach der Fachwerkbau mit Tauen und Winden unter Anleitung von Fachleuten eingerissen. Das Gebäude wurde völlig dem Erdboden gleichgemacht. Die Schulkinder hatten unterrichtsfrei und nahmen unter der Führung ihres Lehrers an der Aktion teil. Für den Abend organisierte man eine "Feierstunde", bei der zum Feuerschein der Holztrümmer, Tora-Rollen und anderer Kultgegenstände der Bürgermeister eine Ansprache hielt.     
  
An Stelle der früheren Synagoge befinden sich heute Garagen und ein Stellplatz zum Gebäude Reisengasse 15. Eine Hinweis-/Gedenktafel mit Gedenkstein ist in einer kleinen Grünanlage vorhanden, siehe https://maps.app.goo.gl/vNyBeQNSy98xZq689 sowie Fotos unten. Auf der Tafel ist zu lesen: "Hier stand von 1854 bis 1938 die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hüffenhardt, deren Familien fast 300 Jahre lang ein Teil des dörflichen Lebens waren. Zum Gedenken an die Vergangenheit - Den Lebenden zur Erinnerung - Mahnung für die Zukunft. Jiskor (hebräisch für 'Gedenke')..." Es folgen 13 Namen von Personen, die in der NS-Zeit umgekommen sind. Auf dem Gedenkstein wird hebräisch und deutsch Psalm 119,28 zitiert: "Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen meine Seele".     
   
   
   
Fotos 
Historische Fotos: 

Historische Fotos sind nicht bekannt, eventuelle Hinweise bitte an den 
Webmaster von Alemannia Judaica: Adresse siehe Eingangsseite 

  
Fotos nach 1945/Gegenwart: 

Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn)  
Hueffenhardt Synagoge 010.jpg (72241 Byte) Hueffenhardt Synagoge 011.jpg (78393 Byte)
   Die Synagoge stand auf dem Platz der heutigen 
Garage und dem Gartengrundstück
Blick auf 
das Synagogengrundstück
      
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, 
Aufnahmedatum 30.9.2003)  
Hueffenhardt Synagoge 150.jpg (43116 Byte) Hueffenhardt Synagoge 151.jpg (40330 Byte)
   Blick auf das ehemalige Synagogengrundstück - es hat sich wenig verändert. 
Die frühere Rasenfläche ist zum Stellplatz geworden.
      
     
 Die Gedenkstätte
am Synagogengrundstück
(Fotos: Reiner Wadel;
Aufnahmen vom Juni 2024)
 
   Blick auf das Synagogengrundstück  Die Gedenkstätte
     
   
 Der Gedenkstein mit Psalmzitat, "Davidstern" und einer stilisierten Menschenmenge    Hinweis-/Gedenktafel
     
     
     
     
       
Erinnerungen an die jüdische Geschichte aus der Familie Kander 
(Fotos erhalten im April 2008 von Sergio Kander, Brasilien) 
   
    Hueffenhardt Kander 006.jpg (28110 Byte) Hueffenhardt Kander 005.jpg (41201 Byte)
   Hermann Kander und seine Frau Rosa in Hüffenhardt (um 1900)
    
Hueffenhardt Kander 007.jpg (40445 Byte) Hueffenhardt Kander 008.jpg (31196 Byte) Hueffenhardt Ort 01.jpg (38402 Byte)
Heinrich Kander (Sohn von Hermann und Rosa Kander), 
als Teilnehmer im 1. Weltkrieg 1916 (gefallen)  
Rudolph Kander (Sohn von Hermann und Rosa Kander;
1910 von  Hüffenhardt nach Brasilien ausgewandert,
gest. 1968) 
Firma Kander in Blumenau, 
Brasilien (1930)  

    
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

2015/2017: Hinweis auf Forschungen zur jüdischen Geschichte in Hüffenhardt - 2018: Bucherscheinung      
Hueffenhardt Stimme 06102015.jpg (172486 Byte)Der Künstler und Theologe Thomas Siegmann, der im Münsterland und Hamburg lebt, betreibt eine umfassendere Recherche zur Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinde Hüffenhardt/Neckar-Odenwald-Kreis als Lokalstudie zur Geschichte des Landjudentums in Nordbaden von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zur NS Zeit. Die jüdischen Familien waren durch verwandtschaftliche Verhältnisse, geschäftliche Beziehungen oder gewachsene Geschichte mit vielen Orten im Kraichgau und Odenwald verbunden (z.B.: Wollenberg, Heinsheim, Sinsheim, Richen, Hemsbach, Waibstadt, Buchen oder Michelfeld). Daneben gab es Verbindungen etwa nach Mannheim, Heilbronn und Karlsruhe. Es werden noch Fotos, Postkarten, Einträge in Poesiealben, alte Rechnungsquittungen jüdischer Geschäfte und generell relevante Dokumente für Hüffenhardt gesucht. Im Besonderen Fotos der ehemaligen Synagoge/Betsaal Reisengasse 15 Ecke Bohnengasse bzw. Straßenaufnahmen der Reisengasse vor 1938, auf dem das Gebäude zu erkennen ist. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. Das zur Verfügung gestellte Material geht nach Auswertung an seine Besitzer zurück. Hinweise und Unterstützung ist sehr willkommen. In 2017 sollen die Ergebnisse in einer dokumentierenden Publikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Kontakt zu Thomas Siegmann über E-Mail: ARGONAUTIKA-Editionen@gmx.de   
Artikel oben von Simon Gajer in der "Heilbronner Stimme" vom 6. Oktober 2016: "Ein Parkplatz, wo einst die Synagoge stand. Hüffenhardt. Theologe Thomas Siegmann erforscht das jüdische Leben in der Gemeinde"  
2018 erschien als Ergebnis der Recherchen von Thomas Siegmann das unten genannte Buch zur jüdischen Geschichte in Hüffenhardt.   

  
     

Links und Literatur

Links: 

bulletWebsite der Gemeinde Hüffenhardt 

Literatur:

bulletFranz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 137-138. 
bulletJoseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern - Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem 1986. S. 322-323.
bullet Heimatbuch Hüffenhardt (S. 86-89 "Der Erste Weltkrieg 1914-18", S. 168 "Die Juden im Dorf").
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007.  
bulletHueffenhardt Lit Siegmann Titel.jpg (15724 Byte) Thomas Siegmann: "... er heftete seine Seele an den lebendigen Gott" . Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in der Landgemeinde Hüffenhardt zwischen Odenwald, Kraichgau und Neckartal
Hardcover. 396 Seiten. ISBN-13: 9783746024202. Verlag: Books on Demand 2018. Preis: 39,00 €. Bestellbar in jedem Buchladen und im Online-Buchhandel.  
Die vorliegende Publikation widmet sich einer jüdischen Landgemeinde in Südwestdeutschland, deren Geschichte seit ihrem gewaltsamen Ende in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch ein Schattendasein führt. Durch intensive Nachforschungen konnte längst verloren geglaubtes Wissen um verschiedenste historische Lebenszusammenhänge und menschliche Schicksale rekonstruiert werden. So erfährt der Leser etwas von dem vermeintlichen Messias Sabbatai Zwi, über den 1666 Nachrichten bis ins Dorf gelangen. In biografischer Skizze begegnet man Abraham Metzger, einem Akteur in der Zeit der Revolution von 1848. Die Lebensstationen von Dr. Süssmann Grombacher geben Einblicke in einen Bildungsweg im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Die Darstellung der Auswandererbiografie von Rudolf Kander leistet einen Beitrag zu einem wenig erforschten Gebiet des deutsch-jüdischen Lebens in Brasilien ... 
Im Gespräch mit dem aktuellen Stand historischer Forschung wird zum Teil bisher unveröffentlichtes Quellen- und Bildmaterial zur Darstellung gebracht, das Einblicke verschafft in die ambivalente Welt eines Dorfes und seiner jüdischen Bewohner von der Frühen Neuzeit bis zur NS-Diktatur. Dabei zeigt dieses Buch, dass die Geschichte des Landjudentums, dessen Erforschung seit den neunziger Jahren verstärkt in den Fokus rückt, noch einige Überraschungen bereithält.
Weitere Informationen: Ausführliche Buchvorstellung (pdf-Datei)  -  Inhaltsverzeichnis/Index (pdf-Datei)    

      
       


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hueffenhardt  Baden.  The Jewish community was founded after the Thirty Years War (1618-48) but never grew beyond two or three dozen. The Jews earned their living from trade in livestock and farm produce. Seventeen remained in 1933 (total 930) and seven left by October 1938. On Kristallnacht (9-10 November 1938) the synagogue was destroyed, Jewish stores were vandalized, and Jewish men were detained in the Dachau concentration camp. Another two families left for the United States in 1939 and the last two Jews were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940 and perished in Auschwitz.  
   
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020