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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ritterkanton
Kraichgau gehörenden und im Besitz der Familie von Gemmingen-Gutenberg
befindlichen Hüffenhardt bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre
Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück.
Nach dem Dreißigjährigen
Krieg wurden die ersten Juden von der Ortsherrschaft aufgenommen. Große Bekanntheit erlangte zu
seiner Zeit der Beschneider und Judenschultheiß Rav Seligmann
(1653-1730), der zwischen 1686 und 1730 in
einem Umkreis von mehr als 100 km um Hüffenhardt etwa 1.200 Beschneidungen
vornahm. Er war Sohn des R. Naftali Herz aus der Familie Ginz und unterhielt in
Hüffenhardt vermutlich auch eine Talmudschule, in der auswärtige Lehrer Tora
und Talmud lernten (vgl. Artikel unten).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1825 19 jüdische Einwohner (2,2 % von insgesamt 862), 1850 24, 1875 33
(3,2 % von 1.030), höchste Zahl um 1890 mit 42 (3,0 % von 1.066), 1900
28 (2,9 % von 973), 1910 22 (2,3 % von 952). Die jüdischen Familien lebten vom Handel mit Vieh, Getreide und
anderen Landesprodukten.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der
Gemeinde war - gemeinsam mit der Nachbargemeinde (s.u. Ausschreibung) Siegelsbach, dann auch
gemeinsam mit Wollenberg ein jüdischer Lehrer angestellt, der zugleich
als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem
jüdischen Friedhof in Waibstadt beigesetzt, teilweise auch in
Heinsheim und Bad
Rappenau. Die Gemeinde gehörte seit 1827 zum Bezirksrabbinat Sinsheim.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Heinrich Kander
(siehe Foto unten).
Sein Name findet sich auf einer Ehrentafel im Sitzungssaal des Rathauses
Hüffenhardt. Auf der Tafel sind auch die Namen der jüdischen Kriegsteilnehmer
B. Eisemann, M. Kander und A. Kander eingetragen.
Um 1924, als noch 21 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (2,3 %
von 925), war Vorsteher der Gemeinde Sigmund Kander. Damals wurden das nur noch
eine schulpflichtige jüdische Kind am Ort durch den jüdischen Religionslehrer
Heinrich Bloch aus Neckarbischofsheim
in Religion unterrichtet. Er übernahm teilweise auch die Vorbeterdienste in der
Synagoge in Hüffenhardt. 1932 war Vorsteher der Gemeinde weiterhin
Sigmund Kander; als Schriftführer ist Ferdinand Kander eingetragen. Im
Schuljahr 1931/32 waren wieder zwei jüdische Kinder zu unterrichten.
1933 lebten noch 17 jüdische Personen in Hüffenhardt (1,8 % von 930).
Damals gab es folgende Gewerbebetriebe im Besitz jüdischer Personen:
Manufakturwarenhandlung Gustav Kander (Reisengasse 4), Eisenwaren- und Getreidehandlung
Leopold und Sigmund Kander (Hauptstraße 72) sowie Viehhandlung Max Hofmann und
Bernhard Eisemann (Reisengasse 16). Nach
1933 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1933 wanderte bereits
Berta Eisemann nach dem Tod ihres Ehemannes in die USA aus. Im August 1937
folgte Familie Leopold Kander nach Palästina. Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge völlig zerstört (s.u.) sowie die jüdischen Geschäfte
demoliert. Die jüdischen Männer wurden in das KZ Dachau verbracht. Die
Eheleute Gustav und Rosa Kander zogen 1939 nach Karlsruhe, von wo sie am 22.
Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurden (umgekommen in Auschwitz).
Von den in Hüffenhardt geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Fanny Grötzinger geb. Grötzinger (1863), Adolf
Rudolf Kander
(1875), Gustav Kander (1878), Max Kander (1887), Rosa Kander geb. Menges (1883),
Mathilde Mina Levy geb. Kander (1880), Mina Mergentheimer geb. Kander (1888), Lina
Merklinger geb. Kander (1890), Lehmann (Liebmann) Stern (1878), Klara Wertheimer geb. Kander (1884).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der
Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1904 /
1920
Anmerkung: Ein Religionslehrer / Vorbeter / Schochet wurde 1904
gemeinsam mit den Gemeinden Wollenberg und
Siegelsbach gesucht; ein Vorbeter
für die hohen Feiertage 1920 für Hüffenhardt.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1904: "Religionsschulstelle.
Die mit Vorbeter- und Schächterdienst verbundene Religionslehrerstelle in
Wollenberg, Hüffenhardt und Siegelsbach, Amt Sinsheim, mit dem Sitz in
Wollenberg, ist möglichst bald zu besetzen. Gehalt 1.050 Mark, freie
Wohnung und Nebeneinkommen. Meldungen sind zu richten an die Bezirkssynagoge
Heidelberg: Dr. Pinkuß." |
|
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juli 1920: "Für
die hohen Feiertage wird ein Vorbeter gesucht, der auch das
Schofarblasen versteht. Meldungen mit Gehaltsansprüchen erbittet
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Hüffenhardt, Amt Mosbach, Baden." |
Schwierigkeiten mit den Räumlichkeiten für den israelitischen
Religionsunterricht (Berichte von 1875 und 1894)
- Schwierigkeiten mit der bürgerlichen Gemeinde (1875)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. März 1875: "Laupheim.
Die Kinder der Mitglieder der israelitischen Gemeinde zu Hüffenhardt
(in Baden) besuchen die dortige evangelische Schule, und der hebräische
Unterricht und der Religionsunterricht wird ihnen von dem israelitischen
Lehrer in dem unfernen Siegelsbach in einigen wöchentlichen Stunden
erteilt und zwar in irgend einem Privathause, was dem Herrn Lehrer
nimmermehr als passend gefallen wollte. Deshalb stellte die israelitische
Gemeinde an die politische Gemeinde das Ansuchen, diese wolle ihr im
christlichen Schulhause zu diesem Behufe ein Lokal anweisen. Allein so
human und liberal der Gemeinrat und speziell der Herr Bürgermeister
Dallmus, sich im allgemeinen zeigte, so konnte er es dennoch nicht übers
Herz bringen, dem billigen und gerechten Wunsche zu entsprechen. Auf den
abschlägigen bescheid hin erhob die israelitische Gemeinde bei dem
Bezirksgericht Mosbach Klage und dieses erkannte unterm 17. Februar dieses
Jahres auf Grund des Schulgesetzes vom 8. Mai 1867 § 7 Abs. 2: 'Die
Gemeinde Hüffenhardt ist schuldig für den vorgeschriebenen Religionsunterricht
der israelitischen Schuljugend in ihrer Religion das Schullokal und die
Heizung zu stellen, soweit dadurch der übrige Unterricht nicht gestört
wird.' Von diesem Falle erhielt ich Kenntnis, als ich kürzlich auf einer
Reihe Hüffenhardt besuchte und übergebe denselben hiermit der
Öffentlichkeit lediglich in der Absicht, um dadurch manchem badischen
Ort, dem es an einem passenden Schullokale fehlt, nachzuweisen, wie es
sich nach dem Beispiele Hüffenhardts ein solches verschaffe. W.
Stern." |
- Schwierigkeiten mit einem offenbar antisemitisch
eingestellten evangelischen Dekan (1894)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1894:
"Aus Baden, 7. Dezember (1894). Bei den öffentlichen Verhandlungen
der seit einigen Tagen stattfindenden 'Badischen evangelischen
Generalsynode' stellte Dekan Einträchter den Antrag um Errichtung von
Konfirmandensälen, und erklärte: Er sei in seiner Gemeinde
(Hüffenhardt) durch die jüdische Gemeinde mit Hilfe des Staates aus dem
Schulhaus verdrängt worden. Die kleine jüdische Gemeinde, die sieben Schulkinder
zählte, habe den Antrag auf Überlassung eines der beiden Schulsäle
gestellt, gerade für die Zeit, wo er allein den Konfirmandenunterricht
habe erteilen können. Der Gemeinderat sei fest auf seiner, des Dekans
Seite gestanden. Der Bezirksrat aber habe erkannt, da der
Konfirmandenunterricht nicht staatlich geschützt ist, wohl aber der
jüdische Religionsunterricht, so muss der evangelische Geistliche mit
seinen 25 Konfirmanden den sieben jüdischen Schulkindern weichen. Er habe
den Unterricht in einem Familienzimmer geben müssen und der Oberamtmann
habe ihm geschrieben, er solle sich vor der Majestät des Gesetzes beugen.
Diese Bemerkung aber habe in ihm trotz seiner konservativen Gesinnung und
seiner Loyalität ganz andere Gefühle erregt, als die der Ehrfurcht vor
der 'Majestät des Gesetzes.' Prälat Dr. Doll entgegnete unter anderem,
dass es nicht zutreffend sei, dass der Geistlich durch die Staatsgewalt
aus dem Schulhause entfernt worden sei, es sei nur für die betreffende
Stunde der Konfirmandenunterricht unmöglich geworden.
Präsident Dr. Kiefer: In solchen Angelegenheiten müsse man in
erster Linie nach Verständigung streben. Er möchte nicht haben, dass
diese Synode mit einem Anklang des Antisemitismus schließe und mit einer
Klage über die gemischte Schule, dieses kostbare Besitztum unseres
Volkes. Die Vertreibung eines christlichen Unterrichts aus der Schule
halte er für eine Unmöglichkeit. Wenn allerdings Jemand sage, er wolle
zu einer gewissen Stunde keinen Unterricht erteilen, so werde der
Betreffende leicht als eine Persönlichkeit erscheinen, mit der nicht gut
auszukommen ist. Hinsichtlich der Stundenwahl müsse man sich gegenseitig
fügen, denn sonst sei nicht auszukommen. ....r." |
Zu einzelnen
Personen aus der jüdischen Gemeinde
Über Rabbi Seligmann von Hüffenhardt und sein Mohelbach
Anmerkung: der Bericht handelt von dem Mohel und Judenschultheiß
Rav Seligmann (1653-1730)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. November 1936:
"Das Mohelbuch des Rabbi Seligmann von Hüffenhardt.
Bearbeitet und besprochen von Samuel Jeselsohn in Neckarbischofsheim. Ein
merkwürdiges Geschick brachte dieses Buch in meine Hand. Von seiner
Existenz war mir nichts bekannt. Ein Großonkel von mir - selber Mohel
Beschneider) - hatte es in seinem Besitze. Er nahm es mit von hier nach
Frankfurt am Main, wo er die letzten Lebensjahre verbrachte. Vor etwa 60
Jahren starb er. Vor etwa drei Jahren kam es aus dem Besitze eines
Althändlers durch einen Frankfurter Mohel, der mein Interesse
voraussetzte und es mir zum Kaufe anbot, zu mir. Es kam wieder an den Ort,
an dem es sich früher vielleicht mehr als 100 Jahre aufgehalten hatte.
Das Buch enthält Milos (Beschneidungen) aus den Jahren 1686 bis 1730,
etwa 1.200 an der Zahl. Die Eintragungen sind in der jüdischen
Kurrentschrift jener Tage geschehen und bieten eine Fülle interessanter
Tatsachen. Der Mohel, R. Seligmann, der Sohn des berühmten und gelehrten
Dajans des Bezirks, R. Naftali Herz, aus dem Geschlechte Ginz, wohnte in Hüffenhardt, einem Bauerndorf im östlichen badischen Kraichgau, das etwa
drei Wegstunden von Mosbach entfernt ist. Von hier aus besorgte er seinen
heiligen Dienst vollkommen leschem schomajim (um des Himmels willen ohne
jede Gegenleistung), wie ihm Andere in diesem Buches still und ohne
Aufhebens bescheinigen. Das Gebiet seiner Tätigkeit erstreckte sich auf
den Umkreis von mehr als 100 Kilometer. Man denke an die Beschwerden der
Reise in jenen Zeiten, an die Unsicherheit der Wege, an die
Schwierigkeiten der Nachrichten-Übermittlung, an das Fernsein von der
Familie an Sabbaten und Feiertagen und man kann sich einen Begriff machen
von der Jiroh - der Gottesfurcht dieses Mannes, von seiner Seelengröße,
seiner Opferbereitschaft. Die meisten Orte, an denen er fungierte, waren
sicher nur von wenigen jüdischen Familien bewohnt, oft musste er an einem
Tage an zwei weit auseinander liegenden Plätzen sein heiliges Amt vollziehen.
In jüngeren Jahren versieht er den Eintrag der Miloh mit einem Wort aus
der laufenden Sidroh (= Wochenabschnitt aus der Tora), so treffend
gewählt, dass man staunen muss über all dieses Wissen und dieses
Mitgefühl. Da segnet er das Kind, dessen Vater nicht mehr lebt, dort
weint er mit einem anderen um die tote Mutter.
Als ein Beispiel dieser unsagbaren Opferbereitschaft führe ich hier
folgende Milos aus dem Jahre 5479 (1719) an: Am 2. Tischri (2. Tag
Roschhaschono = 15. September 1719) amtiert er in Gundelsheim am Neckar
(wohin er natürlich schon zwei Tage vorher reisen muss), am 3. Tischri in
Rohrbach bei Sinsheim, am Schabbos den 6. Tischri ist er in Sontheim bei
Heilbronn (auch dahin muss er schon tags zuvor kommen), am 8. Tischri ist
er in Berwangen, am 18. Tischri (Chol hamoed Sukkos = Halbfeiertag am
Laubhüttenfest) ist er in Babstadt, am 19. in
Eichtersheim. Am 22.
Tischri ist er in Münzesheim (dieser Tag ist Schemini Azereth, er muss
also schon tags zuvor eintreffen und kann erst am nächsten Tage mit
Eintritt der Nacht frühestens weiterreisen). Am 24. Tischri ist er in
Michelfeld und am nächsten Tage in Stein am
Kocher. Es ist Spätjahr und
vielleicht noch ungenehme Witterung. Aber später mitten im tiefsten
Winter ist er z.B. am 8. Kislew (20. November 1719) in Bonfeld bei
Heilbronn, am 9. - Freitags - in Grombach bei
Sinsheim, am 12. in Horkheim
bei Heilbronn, am 16. - Freitag - in Walldorf bei
Heidelberg, am 25. in
Baiertal (Sonntag). Wenn er nicht schon Freitag nach Baiertal gereist ist,
brauchte er die ganze Winternacht von Samstag auf Sonntag, um von seiner
Heimat aus früh morgens am Sonntag in Baiertal zu sein. |
Dass er in seiner so großen Verwandtschaft überall herangezogen wird,
ist wohl zu verstehen. Aus den Einträgen sind die weit verzweigten Äste
der Familie wohl zu erkennen. Er führt Söhne, Enkel und Urenkel in den
heiligen Abrahamsbund ein. Klar konnte ich feststellen, dass auch ich zu
seinen Nachkommen zähle.
109 verschiedene Orte sind es, an denen er tätig war. Man kann genau
verfolgen, dass auch für ihn der Anfang nicht leicht war. Erst im achten
Jahr gelangte er auf 11 Milos im Jahre, dann erweiterte sich seine Arbeit,
bis zu 52 im 33. Jahre dieses heiligen Berufes. An vielen Orten seiner
Tätigkeit wohnen heute noch Juden, an vielen anderen sind sie längst
verschwunden. Manche Orte stehen mit Molos in dem Buche, die als
ehemaliger Wohnsitz von Juden nicht bekannt waren. Ich nenne hier
Biberach, Kirchhausen, beide bei Heilbronn, Dilsberg bei Heidelberg, die
berühmte Veste aus Tillis Zeiten, die Hofgüter Zimmerhof, Eulenhof,
Ehrenberger Schloss, das Dörflein Helmhof, alles an der
badisch-württembergischen Grenze gelegen.
Auch auf die Größe des Kehillos (Gemeinden) lassen sich Schlüsse ziehen
aus der Häufigkeit der stattgehabten Milos im ganzen Tätigkeitszeitraum
von etwa 40 Jahren. Da ist Bischofsheim (jetzt
Neckarbischofsheim) mit 68,
Odenheim mit 42, Neidenstein mit 33,
Heinsheim mit 38, Ittlingen,
Eichtersheim mit je 34, Flehingen,
Weiler unter Steinsberg mit je 33,
Stein am Kocher mit 29, Mosbach mit 31,
Wimpfen am Neckar mit 28, Rappenau
und Michelfeld mit 27, Hirschhorn am Neckar mit 24 Milos.
Interessant sind die Feststellungen über die vorkommenden Namen und deren
Häufigkeit. Es wurden gezählt: Moses und dessen Abwandlungen Masis,
Mosche, Mase 133, Löb 128, Meir 125, Itzig 113, Abraham 96, Jokef, Jakob,
Jeckle, Jokel 87, Wolf 72, Lippmann 71, Ahron 68, Josef 62, Herz 61,
Hirsch 61, Seligmann 57, David 57, Leser 50, Juda Jehuda Judel 50, Josle
47, Mordechai 46, Schemuel 44, Gumpel Gumprich 42, Schimeon 41, Eisik 38,
Chajim 37, Sanwill 36, Baruch 33, Kaufmann 31, Feibisch 24, Bendit 24,
Gerschon 22, Bär 21, Zadok 18, Sender 18.
Vereinzelt kommen vor: Gabriel, Götz Getsch, Tebele, Anschel Anselm,
Enslein, Joel, Getschlik, Jona, Avigdor, Jische, Elieser, Henle, Gottlieb,
Jochanan, Feis, Falk, Aberle, Benjamin, Daniel, Eli, Susmann, Uri, Hele,
Ascher, Alexander, Akiba, Tubioh, Sinai, Nachum, Giel, Jomtof, Koschmann.
In vielen der 109 Orte lassen sich Lehrer feststellen. Man sieht, wie
nichts die oft so armen, bedrückten Menschen daran hindern konnte, ihren
Kindern das nötige Wissen zu verschaffen. Auch im Hause des Mohels selbst
muss sich eine Talmudschule befunden haben, was daraus hervorgeht, dass in
dem Mohelbuch Einträge von Lehrern sich befinden, die im Hause des Mohels
tätig waren und da gelebt haben.
Einer dieser Lehrer hat das kurz vorher in Amsterdam erschienene Werkchen
über die Miloh: 'Sod haschem' nebst 'Scharbit haschof' des R. David de
Lida in der charakteristischen Schrift jener Zeit in das Mohelbuch
abgeschrieben. Ein anderer hat die bezüglichen Vorschriften des Schulchan
Aruch eingetragen.
Hie und da ist es das Kind eines Oreach (Gast, Durchreisender), das er in
den Buch aufnimmt. Aus weiter Ferne kommen diese müden Wanderer, um eine
feste Stätte zu suchen. Überall finden sich Glaubensbrüder, die sich
ihrer annehmen. Oft ist der Mohel selbst auch gleich Gevatter und schreibt
diese Tatsache gern in sein Buch.
In der heutigen Zeit, in der das Interesse für Familienforschung neu
erwacht ist, bietet das Mohelbuch ein gutes Hilfsmittel, um dunkle
Familienzusammenhänge aufzuhellen und den Stammbaum bis in die Zeiten des
Mohels Seligmann klarzustellen. Schon manches Mal hat es diesen Dienst
leisten können." |
Zum Tod von Dr. Sußmann Grombacher (1871 in
Hüffenhardt - 1922 in Frankfurt)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 1. Dezember 1922: "Dr. Sußmann Grombacher seligen Andenkens.
Und da du sein Herz dir getreu gefunden... (Nehemia 9,8).
Im gleichen Alter wie nach der Überlieferung sein Namensbruder
Samuel, in der Mitte der Jahre, wurde Dr. Grombacher von uns
genommen, er ist noch vor Ablauf des Trauerjahres seinem
Studienkameraden |
und
guten Freund Nadel (?) ins Grab gefolgt. Aus gut jüdischem Haus stammend,
war er 1871 in Hüffenhardt, einem badischen Dorf, geboren und
wurde früh dem Rabbinerberuf bestimmt. Als Kind kam er nach Karlsruhe, um
das Gymnasium zu besuchen und gleichzeitig den Grundstock zu seinem
jüdischen Wissen zu leben. Er fand gute Aufnahme bei Lehrern wie Dr.
Schiffer und Meyer und in dem gastlichen Heim von Samuel Strauß. Von da
bezog er Rabbinerseminar und Universität zu Berlin, und der Kreis des
Seminars wurde seine geistige Heimat. Wohl reifte damals schon der
Entschluss, dem praktischen Rabbinat zu entsagen, denn ihn erschreckte die
Möglichkeit, unter Umständen Politik und Diplomatie mit all ihren
Kompromissen treiben zu sollen. Aber er blieb der einmal erwählten Fahne
treu, zog nach Beendigung seiner Studien zuerst nach Halberstadt, um zu
den Füßen Auerbachs seine talmudischen Kenntnisse zu erweitern, dann
nach Frankfurt, wo er bei Markus Horowitz und Jacob Posen lernte und sich
in Freundschaft mit heute noch in voller Kraft tätigen Männern verband.
Gleichzeitig unterrichtete er an der Religionsschule und fand hier seinen
Beruf und seine Berufung. Im Jahre 1901 wurde er unter zahlreichen
Bewerbern zum Direktor der Religionsschule in Straßburg ernannt,
und von diesem Zeitpunkt an begann eine in ihrer Fruchtbarkeit noch
sichtbar fortwirkende umfassende Tätigkeit als Organisator und Lehrer,
die sich über 19 Jahre erstreckte. Eine gleichgestimmte Gattin und
prächtige Kinder schufen ihm das glückliche Heim, von dem aus er in die
Weite wirkte. Der große Aufschwung, den der Religionsunterricht in Straßburg
in diesen zwei Jahrzehnten nahm, das wiederbelebte Interesse am Judentum
in den Kreisen der Jugend - dies war ganz sein eigenes Werk. dazu kam eine
ausgebreitete Tätigkeit in der Loge, an der er mit besonderer Liebe hing,
und im Wohlfahrtswesen der Gemeinde und Stadt.
Dann kam der Krieg und das böse Ende. Er sah sein Lebenswerk
zusammenbrechen und verließ die 'wunderschöne Stadt', die damals für
alle Deutsche so ungastlich wurde. Das gleiche Schicksal hat Tausende
getroffen, aber er gehörte zu denen, die sich nicht ohne Weiteres
umstellen konnten. Anfangs 1920 siedelte er nach Frankfurt über und wurde
zum Leiter der neugegründeten Zentrale für jüdische Wohlfahrtspflege
ernannt. Er machte sich mit voller Hingabe an die neue Aufgabe, und der
genaue Beobachter allein weiß, was er in den zwei Jahren in
aufreibendster Arbeit geschaffen und geleistet hat - trotz aller
sachlichen Widerstände und gekrönten Eitelkeiten. Seine ruhige nur auf
das Sachliche gerichtete Art verstand es nur zu sehr, einer Sache zu
dienen, auch wenn seine Person dabei zu leiden hatte.
Nun ist er plötzlich, wie von Gott geküsst, ohne Leiden dahingegangen,
Haus und Familie und Freunde sind verwaist. Was war es, das diesen Manne
zu einem so ausgezeichneten und vielgeliebten machte? Es war die
Wahrhaftigkeit und Reinheit seines Herzens, die unbedingte Treue gegen
sich und die anderen. Das fühlten zuerst die Kinder, seine Schule, und
darum hingen sie ihm an, das fühlte jeder, der in seine Nähe kam. Sein
Wort war so wahr und sein Wollen so rein, dass eine besondere Wärme von
ihm ausstrahlte, Wie sein Haus in Straßburg und hier dank ihm und seiner
liebenswerten Frau der gastliche Mittelpunkt für Schüler und Studierende,
Fremde und Freunde war, so muss in ihm selbst etwas von einer
gemeinschaftsbildenden Kraft gelebt haben, die durch sich allein wirkt und
ihren Träger, ohne dass er es weiß noch will, zum Vorbild macht. Er
konnte lehren und helfen wie wenige; kein Falsch war in ihm und nichts
Gezwungenes, seine Belehrsamkeit trug er nicht zu Schau, und tiefe
Frömmigkeit heiligte sein Leben. Nun ist er, wie Prophet es sagt,
eingegangen zum Frieden, er, der in Gerechtigkeit wandelte. Wir weinen um
ihn wie um den besten Bruder und den treuesten Freund und können nichts
anderes mehr tun, als ihn ewig lieben und ihm ewig
danken.
Am letzten Monat fand unter besonders starker Beteiligung hiesiger und
auswärtiger Freunde vom Trauerhaus aus die Beerdigung statt. Auf dem Friedhof
sprach zuerst Rabbiner Dr. J. Horovitz, der selbst tief ergriffen
ein Lebensbild des Entschlafenen zeichnete. Nach ihm sprach Herr Bernhard
Simon für die Zentrale, Prof. Werner für die Hermann Cohen-Loge. Prof.
R. Dreyfuß für die Straßburger Freunde, Dr. Scheffer für die
Zentrale für private Fürsorge und die christlichen Wohlfahrtsverbünde,
Dr. Höxter den Religionslehrerverein, Herr Westerfeld für den
Elternbeirat des Philanthopins. Dr. Mannheim für die Sozialbeamten und
Dr. Erich Fromm für die Studentenhilfe. Aus allen Reden klang
aufrichtige, herzliche Trauer um den allzu früh
Heimgegangenen." |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Eine kleine Synagoge bestand in
der Reisengasse/Ecke Bohnengasse (Baujahr unbekannt). Zuletzt wurden die
Gottesdienste auch von den Juden aus Wollenberg besucht.
Beim Novemberpogrom 1938
wurde am 10. November die Synagoge von SA-Leuten zerstört. Zunächst wurde der
Innenraum ausgeräumt, danach der Fachwerkbau mit Tauen und Winden unter
Anleitung von Fachleuten eingerissen. Das Gebäude wurde völlig dem Erdboden
gleichgemacht. Die Schulkinder hatten unterrichtsfrei und nahmen unter der Führung
ihres Lehrers an der Aktion teil. Für den Abend organisierte man eine
"Feierstunde", bei der zum Feuerschein der Holztrümmer, Tora-Rollen
und anderer Kultgegenstände der Bürgermeister eine Ansprache hielt.
An Stelle der früheren Synagoge befinden sich heute
Garagen und ein Stellplatz zum Gebäude Reisengasse 15. Eine Hinweis-/Gedenktafel
mit Gedenkstein ist in einer kleinen Grünanlage vorhanden, siehe
https://maps.app.goo.gl/vNyBeQNSy98xZq689 sowie Fotos unten. Auf der Tafel
ist zu lesen: "Hier stand von 1854 bis 1938 die Synagoge der Jüdischen Gemeinde
Hüffenhardt, deren Familien fast 300 Jahre lang ein Teil des dörflichen Lebens
waren. Zum Gedenken an die Vergangenheit - Den Lebenden zur Erinnerung - Mahnung
für die Zukunft. Jiskor (hebräisch für 'Gedenke')..." Es folgen 13 Namen
von Personen, die in der NS-Zeit umgekommen sind. Auf dem Gedenkstein wird
hebräisch und deutsch Psalm 119,28 zitiert: "Vor Traurigkeit zerfließt in Tränen
meine Seele".
Fotos
Historische Fotos:
Historische Fotos sind nicht bekannt,
eventuelle Hinweise bitte an den
Webmaster von Alemannia Judaica: Adresse siehe Eingangsseite |
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn) |
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Die Synagoge stand auf dem Platz der heutigen
Garage und dem
Gartengrundstück |
Blick auf
das Synagogengrundstück
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Fotos 2003:
(Fotos: Hahn,
Aufnahmedatum 30.9.2003) |
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Blick auf das
ehemalige Synagogengrundstück - es hat sich wenig verändert.
Die
frühere Rasenfläche ist zum Stellplatz geworden. |
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Die Gedenkstätte
am Synagogengrundstück
(Fotos: Reiner Wadel;
Aufnahmen vom Juni 2024) |
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Blick auf das
Synagogengrundstück |
Die Gedenkstätte |
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Der
Gedenkstein mit Psalmzitat, "Davidstern" und einer stilisierten
Menschenmenge |
Hinweis-/Gedenktafel
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Erinnerungen an
die jüdische Geschichte aus der Familie Kander
(Fotos erhalten im April 2008 von Sergio Kander, Brasilien) |
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Hermann Kander und
seine Frau Rosa in Hüffenhardt (um 1900) |
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Heinrich Kander (Sohn von
Hermann und Rosa Kander),
als Teilnehmer im 1. Weltkrieg 1916 (gefallen) |
Rudolph Kander (Sohn von
Hermann und Rosa Kander;
1910 von
Hüffenhardt nach Brasilien
ausgewandert,
gest. 1968) |
Firma Kander in Blumenau,
Brasilien (1930) |
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
2015/2017:
Hinweis auf Forschungen zur jüdischen
Geschichte in Hüffenhardt - 2018: Bucherscheinung |
Der Künstler und Theologe Thomas Siegmann, der im Münsterland und Hamburg lebt, betreibt eine umfassendere Recherche zur Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinde Hüffenhardt/Neckar-Odenwald-Kreis als Lokalstudie zur Geschichte des Landjudentums in Nordbaden von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zur NS Zeit. Die jüdischen Familien waren durch verwandtschaftliche Verhältnisse, geschäftliche Beziehungen oder gewachsene Geschichte mit vielen Orten im Kraichgau und Odenwald verbunden (z.B.:
Wollenberg, Heinsheim,
Sinsheim, Richen,
Hemsbach, Waibstadt,
Buchen oder Michelfeld). Daneben gab es Verbindungen etwa nach
Mannheim, Heilbronn und
Karlsruhe. Es werden noch Fotos, Postkarten, Einträge in Poesiealben, alte Rechnungsquittungen jüdischer Geschäfte und generell relevante Dokumente für Hüffenhardt gesucht. Im Besonderen Fotos der ehemaligen Synagoge/Betsaal Reisengasse 15 Ecke Bohnengasse bzw. Straßenaufnahmen der Reisengasse vor 1938, auf dem das Gebäude zu erkennen ist. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. Das zur Verfügung gestellte Material geht nach Auswertung an seine Besitzer zurück. Hinweise und Unterstützung ist sehr willkommen. In 2017 sollen die Ergebnisse in einer dokumentierenden Publikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Kontakt zu Thomas Siegmann über E-Mail: ARGONAUTIKA-Editionen@gmx.de
Artikel oben von Simon Gajer in der "Heilbronner Stimme" vom 6.
Oktober 2016: "Ein Parkplatz, wo einst die Synagoge stand.
Hüffenhardt. Theologe Thomas Siegmann erforscht das jüdische Leben in
der Gemeinde" |
2018
erschien als Ergebnis der Recherchen von Thomas Siegmann das unten
genannte Buch zur jüdischen Geschichte in Hüffenhardt. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 137-138. |
| Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. 322-323. |
| Heimatbuch Hüffenhardt
(S. 86-89 "Der Erste Weltkrieg 1914-18", S. 168 "Die Juden im Dorf"). |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007. |
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Thomas Siegmann: "... er heftete seine Seele an den lebendigen Gott"
. Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in der Landgemeinde Hüffenhardt zwischen Odenwald, Kraichgau und Neckartal
Hardcover. 396 Seiten. ISBN-13: 9783746024202. Verlag: Books on Demand 2018.
Preis: 39,00 €. Bestellbar in jedem Buchladen und im
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Die vorliegende Publikation widmet sich einer jüdischen Landgemeinde in Südwestdeutschland, deren Geschichte seit ihrem gewaltsamen Ende in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch ein Schattendasein führt. Durch intensive Nachforschungen konnte längst verloren geglaubtes Wissen um verschiedenste historische Lebenszusammenhänge und menschliche Schicksale rekonstruiert werden. So erfährt der Leser etwas von dem vermeintlichen Messias Sabbatai Zwi, über den 1666 Nachrichten bis ins Dorf gelangen. In biografischer Skizze begegnet man Abraham Metzger, einem Akteur in der Zeit der Revolution von 1848. Die Lebensstationen von Dr. Süssmann Grombacher geben Einblicke in einen Bildungsweg im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Die Darstellung der Auswandererbiografie von Rudolf Kander leistet einen Beitrag zu einem wenig erforschten Gebiet des deutsch-jüdischen Lebens in Brasilien ...
Im Gespräch mit dem aktuellen Stand historischer Forschung wird zum Teil bisher unveröffentlichtes Quellen- und Bildmaterial zur Darstellung gebracht, das Einblicke verschafft in die ambivalente Welt eines Dorfes und seiner jüdischen Bewohner von der Frühen Neuzeit bis zur NS-Diktatur. Dabei zeigt dieses Buch, dass die Geschichte des Landjudentums, dessen Erforschung seit den neunziger Jahren verstärkt in den Fokus rückt, noch einige Überraschungen bereithält.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Hueffenhardt
Baden. The Jewish community was founded after the Thirty Years War
(1618-48) but never grew beyond two or three dozen. The Jews earned their living
from trade in livestock and farm produce. Seventeen remained in 1933 (total 930)
and seven left by October 1938. On Kristallnacht (9-10 November 1938) the
synagogue was destroyed, Jewish stores were vandalized, and Jewish men were
detained in the Dachau concentration camp. Another two families left for the
United States in 1939 and the last two Jews were deported to the Gurs
concentration camp on 22 October 1940 and perished in Auschwitz.
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