Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sélestat / Schlettstadt (Dep. Bas-Rhin / Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus der Geschichte des Rabbinates    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

      

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
   
In Schlettstadt haben sich Juden spätestens zu Anfang des 14. Jahrhunderts niedergelassen. Bei der Judenverfolgung während der Pestzeit wurde die Gemeinde zerstört. Kaiser Karl IV. überließ der Stadt den Nachlass der Juden. 1373 gestattete er ihr, wieder Juden aufzunehmen. 1396 werden fünf jüdische Steuerzahler in der Stadt genannt, 1476 12 Steuerzahler in 6 Familien. Die Juden lebten überwiegend vom Geldhandel. 1477 und wieder 1490 wurden die Juden der Stadt vertrieben. 
   
Danach lebten - abgesehen von kurzfristigen Ansiedlungen im 16. Jahrhundert sowie im Dreißigjährigen Krieg und kurz danach, bis zur Zeit der Französischen Revolution keine Juden mehr in Schlettstadt. 1652 bis 1672 waren Matthias Dreyfus und die Familie des Hirz Rheinau (aus Benfeld) die einzigen in Schlettstadt lebenden Juden (siehe unten Beitrag von Günter Boll).   
  
Seit etwa 1800 zogen wieder jüdische Familien in Sélestat zu und gründeten eine neue Gemeinde. 
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 19 jüdische Einwohner, 1846 ca. 180, 1861 272, 1900 373, 1910 248. 
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (israelitische Elementarschule/jüdische Volksschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt. Zudem war ein Kantor/Vorbeter in der Gemeinde, der zugleich als Schochet tätig war. Von den Lehrern wird genannt: bis 1909 Lehrer Bloch (dann Ruhestand), ab 1909 L. Bloch (zuvor in Sarre-Union).
  
1862 wurde das bis dahin in Muttersholtz bestehende Rabbinat nach Schlettstadt verlegt. Rabbiner in Schlettstadt waren: Rabbiner Marcus Meier Ulmo (von 1862 - nach der Verlegung des Rabbinates aus Muttersholtz - bis 1885, s.u.), Rabbiner Benjamin Wahl (von 1885 bis 1905 Rabbiner in Schlettstadt, zuletzt Großrabbiner; er weihte 1890 die Synagoge ein, s.u.). Rabbiner Dr. Lucian Uhry (von 1905 bis 1940).  
  
1936 lebten 213 jüdische Personen in Schlettstadt. Vier Jahre später wurden unter der deutschen Besatzung diejenigen, die bis dahin nicht die Stadt verlassen hatten, nach Südfrankreich deportiert. Von ihnen sind zahlreiche Personen umgekommen bzw. ermordet worden.         
    
Nach 1945 konnte eine neue Gemeinde gegründet werden. 1953 wurden 128 jüdische Personen in der Stadt gezählt. Selestat war wiederum Sitz eines Rabbinates. Rabbiner waren von 1955 bis 1961 Claude Gensburger (1929-2009), von 1962 bis 1092 (Achel Hadas-Lebel).  
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde       
   
 
Aus der Geschichte des Rabbinates     
Zum Tod von Rabbiner Marcus Meier Ulmo (1895 in Markolsheim, ab 1832 Rabbiner in Muttersholz, ab 1862 in Schlettstadt)   
Anmerkung: Rabbiner Marcus Meier Ulmo (geb. 1803 in Sierentz, gest. 1895 in Markolsheim): studierte bei Rabbinern in Metz und Karlsruhe, 1832 nach Muttersholz berufen; 1862 Verlegung des Rabbinates nach Sélestat (Schlettstadt); legte 1885 nach 53-jähriger Tätigkeit als Rabbiner das Amt nieder und zog zu seiner Tochter nach Hüningen, später nach Markolsheim. Die Beerdigung war am 13. Juni 1895 in Sélestat.   

Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 28. Juni 1895: "In Markolsheim (Elsass) ist der Nestor der elsässischen Rabbiner, M. Ulmo, im 93. Lebensjahr segensreicher Wirksamkeit gestorben."  
 
Artikel in "Der Israelit" vom 17. Juni 1895: "Markolsheim (Elsass). Am 11. Juni ist der pensionierte Rabbiner Marcus Ulmo im Alter von 93 Jahren gestorben. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  .  
 
Artikel in "Der Israelit" vom 20. Juni 1895: "Straßburg im Elsass. Zu ihrer kurzen Notiz über den Tod von Rabbi Meier Ulmo möchte ich mir erlauben, noch einiges nachzutragen.
Rabbi Meier Ulmo war nicht nur der älteste, sondern wohl auch der gelehrteste und jedenfalls einer der frömmsten Rabbiner des Elsass. Er hatte noch das Glück, zu den Füßen der alten großen Gelehrten zu sitzen. Er lernte in Metz bei dem Verfasser des Me'ore Ha-Esch und in Karlsruhe bei Rabbi Oscher (= Oberrat und Oberlandrabbiner Ascher Löw, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ascher_Löw), dem Sohn des weltberühmten Schaagat Arye (= Aryeh Loeb Ben Asher, vgl.http://www.jewishencyclopedia.com/articles/1848-aryeh-loeb-ben-asher), welcher der erste war, der den Titel Oberrat führte. Zuerst war Rabbi Meir s.A. Rabbiner in Muttersholtz, dann in Schlettstadt, wo er 53 Jahre wirkte. Noch jetzt erzählt man dort von seinen zu Herzen gehenden Predigten, die er in deutscher so gut wie in französischer Sprache halten konnte. Er war geliebt von Groß und Klein und hochgeachtet von Jedermann; er besaß eine Feinheit in seinem Wesen, die ihm die Sympathien aller, die mit ihm in Berührung kamen, im Fluge gewann. Mit 80 Jahren legte er zum Bedauern des ganzen Bezirkes sein Amt nieder und siedelte zu seiner Tochter in Hüningen bei Basel, später nach Markolsheim über. Noch wenige Monate vor seinem Tode hielt der schon 93-jährige alte Mann eine 3/4stündige Predigt, die alle Anwesenden zu Tränen rührt. Bis kurz vor seinem Tod hörte Rabbiner Meir s.A. nicht auf zu lernen und er zeichnete sich bis zuletzt durch scharfen Verstand und zuverlässiges Gedächtnis aus. Am Donnerstag den 13. Juni morgens 8 Uhr fand die Beerdigung statt, zu der trotz der frühen Stunde die Vorsteher der umliegenden Gemeinden, insbesondere der gesamte Vorstand von Schlettstadt sich eingefunden hatten. In der Synagoge sprach zuerst der jetzige Rabbiner in Schlettstadt, Herr Wahl, einige Worte. Hierauf hielt Herr Rabbiner Dr. Cohn in Basel einen Hesped (Trauerrede), in welchem er die Gelehrsamkeit, die Überzeugungstreue und Charakterfestigkeit hervorhob, mit der Rabbi Meir s.A. an dem überlieferten Judentum festhielt. An der Leviah (Beisetzung) nahm nicht nur die ganze jüdische Gemeinde, sondern auch der Bürgermeister und der Stadtrat und viele Honoratioren teil. Von Rabbiner bemerkten wir die Herren Rabbi Bamberger von Sennheim, Dr. Wolf - Colmar, Weil - Rappoldsweiler und Schüler - Bollweiler, welcher auf den dem Beth Hakewarot (Friedhof) in Schlettstadt einen Hesped (Trauerrede) hielt. Das Andenken von Rabbi Meir s.A. wird fortleben in den Herzen aller, die ihn kannten. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."   .

    
Zum Tod von Oberrabbiner Benjamin Wahl (1905)   
Anmerkung: Rabbiner Benjamin Wahl (geb. 1842 in Reguisheim, Oberelsass als Sohn des Kaufmanns Emanuel Wahl und seiner Frau Ester; gest. 16. März 1905 in Sélestat (Schlettstadt): studierte 1861 bis 1867 an der Ècole rabbinique in Paris; seit 1868 Rabbiner in Soultzmatt, Oberelsass (ab 1873 zugleich Rabbiner in Hattstatt), 1885 als Nachfolger von Rabbiner Meier Ulmo nach Schlettstadt berufen; 1896 wurde er anlässlich seines 30-jährigen Amtsjubiläums zum Großrabbiner ernannt.  

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 21. April 1905: "In Schlettstadt starb am 16. vorigen Monats der dortige Rabbiner, Oberrabbiner Wahl. 20 Jahre hat er daselbst als Rabbiner gewirkt und sich in dieser Zeit durch seinen geraden, versöhnlichen Charakter große Beliebtheit und die allgemeine Wertschätzung nicht nur seiner Glaubensgenossen, sondern auch der ganzen Bevölkerung erworben. Ehre seinem Andenken!"      

 
Amtseinsetzung von Rabbiner Dr. Lucian Uhry in Schlettstadt nach seiner Zeit in Fegersheim (1905)
Anmerkung: Rabbiner Dr. Lucian Uhry (geb. 1872 in Ingwiller, gest. 1951 in Mulhouse) ließ sich 1893 bis 1898 am Jüdisch-theologischen Seminar in Breslau ausbilden. 1899 wurde er Rabbiner in Fegersheim, 1905 in Schlettstadt; 1940 Exil im Limogenes; nach Kriegsende Rückkehr ins Elsass, wo er dann zum Rabbiner in Mulhouse ernannt wurde. Er war verheiratet mich Blanche geb. Moch.

Artikel in der "Israelitischen Wochenschrift" vom 15. September 1905: "Schlettstadt. Der von Fegersheim hierher versetzte Rabbiner Uhry wurde am letzten Samstag während des Hauptgottesdienstes in der aus diesem Anlasse festlich geschmückten Synagoge feierlich in sein Amt eingeführt. Die Einführung erfolgte im Auftrage des israelitischen Konsistoriums des Unterelsass durch den Präsidenten der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde Kaufmann Albert Bloch mit einer entsprechenden Ansprache. Der Rabbiner dankte und hielt darauf seine Antrittspredigt über die Pflichten eines Rabbiners als Seelsorger. Die Feier verlief in erhebender Weise. "   

  
  

Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
 
Ein Zuschuss zur Einrichtung einer jüdischen Schule in Schlettstadt wird noch abgelehnt (Artikel von 1842)     

Artikel in "Der Orient" vom 25. Oktober 1842: "Die Christen im Elsass scheinen sich oft durch ihren Hass allein leiten zu lassen, der dann das Unglück nur vermehrt und die Möglichkeit der Abhilfe nur weiter hinausschiebt. Die Juden sind das Unglück der Christen, weil der alte Geist des Unrechts noch in ihnen fortwirkt, diesen aber kann nur Aufklärung und Erkenntnis besiegen. Nun stehen aber fast überall die Bauerngemeinden diesem Ziele im Wege, indem sie überall Schwierigkeiten machen, so oft von noch so geringen Beiträgen für Israelitenschulen die Rede ist. Das Arrondissement von Schlettstadt sprach sich 1834 direkt gegen jeden Zuschuss zu einem solchen Zwecke aus und stützte sich auf den Grund, dass die Juden bereits anfingen, ihre Kinder in die christlichen Schulen zu schicken. Der Generalrat des Departments erklärte dagegen, dass der Versuch, die Judenkinder in den Gemeinden, in denen nicht die Juden genug zu einer besonderen Schule sind, in die christlichen Schulen zu schicken, fast überall an dem Widerstreben der Väter israelitischer Familien und den Vorurteilen der übrigen Bewohner gescheitert sei. Jüdische Schulen gab es nur in Mutzig, Tegersheim (?), Duttlenheim und Marmoutier und seit 1836 auch eine in Westhofen. Deswegen setzte der Generalrat 1834 800 Fr. aus, um den christlichen Lehrern es zu erleichtern, den Judenkindern besondere Unterrichtsstunden zu gestatten. 1834 verstanden sich dazu 18 Gemeindelehrer, deren Zahl 1836, da die Summe auf 1500 Fr. erhoben wurde, auf 22 stieg. Im Jahre 1839 wurde diese Summe wieder auf 1000 Fr. herabgesetzt und weil ein paar Inspecteurs-Adoints des écoles du département anzustellen waren. Ob dieser notwendiger als der Unterricht der Juden, weiß ich nicht, durch begreife ich's sehr.
Jene 22 Gemeinden und jene fünf Judenschulen sind also die einzigen, in denen in größerem Umfang für den ersten Unterricht der Juden gesorgt wird. In allen anderen Gemeinden, deren Zahl sich auf 100 und mehr beläuft, ist derselbe total vernachlässigt und diese Vernachlässigung selbst ist dann wieder Ursache, dass der Jude des Elsass es wie der Bauer hinter seiner Zeit zurücksteht. Wie notwendig aber hier für Beide Abhilfe, nach den obigen Tatsachen noch näher darzustellen, hieße an dem gesunden Menschenverstand derer, die da Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben, verzweifeln."      

                   
Versetzung des Lehrers L. Bloch nach Schlettstadt (Selestat) (1909)
  

Saarunion Israelit 13051909.jpg (20667 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Mai 1909: "Schlettstadt, 6. Mai (1909). An die israelitische Schule dahier ist Herr Lehrer Bloch aus Saar-Union versetzt worden. Herr Bloch leitet seit 19 Jahren die dortige jüdische Elementarschule."  
 
Artikel in "Frankfurter Israelitisches Familienblatt" vom 14. Mai 1909: "Schlettstadt im Elsass. Der seit langen Jahren hier amtierende Lehrer Bloch tritt mit dem 15. Mai in den wohlverdienten Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Herr L. Bloch in Saar-Union ernannt. Die jüdische Schule unserer Stadt weist zwar eine geringe Schülerzahl auf, was im allgemeinen in sämtlichen Orten unseres Landes von den jüdischen Elementarschulen konstatiert werden kann; dennoch ist die Stelle eine sehr gute, weil das städtische Gehalt der Lehrer eine nette Skala aufweist. " 

     
Zur Diskussion um die Auflösung jüdischer Volksschulen, u.a. in Schlettstadt (1909)  

Artikel in "Der Gemeindebote" vom 27. August 1909: "Straßburg, 18. August. In der letzten Zeit hat es den Anschein, als ob man es darauf abgesehen hätte, die bestehenden jüdischen Elementarschulen des Landes nach und nach verschwinden zu lassen. Die Gemeinderatsbeschlüsse betreffend der Aufhebung der jüdischen Schulen mehren sich, ohne dass irgendwie Anstalten getroffen werden, an anderen Orten lebensfähige Schulen als Ersatz einzurichten. Bis jetzt ist es noch - allerdings mit großer Mühe - gelungen, die gefährdeten Schulen in Schlettstadt, Müttersholz und Niederbronn zu erhalten. Nebenbei möge hier bemerkt sein, dass die Erhaltung der jüdischen Schule in Niederbronn hauptsächlich dem energischen Auftreten des dortigen katholischen Pfarrers zu verdanken sein soll. Über kurz oder lang wird jedoch in genannten Gemeinden die Katastrophe eintreten, und andere, wo die Kinderzahl auf ein Minimum herabgesunken ist, werden folgen. Unbegreiflich erscheint jedoch die Tatsache, dass man es selbst in Gemeinden wie in Winz(en)heim bei Colmar, wo die Kinderzahl noch 30 beträgt und reichlicher Nachwuchs vorhanden ist, wagt, im Gemeinderat die Auflösung der jüdischen Elementarschule zu beschließen. Wo in Elsass-Lothringen ist es jemals vorgekommen, dass auch nur der Gedanke aufkam, eine christliche Schule mit 30 Schülern eingehen zu lassen? Das Zustandekommen dieses Beschlusses gewinnt erst dann an Interesse, wenn wir verraten, dass von den drei Vertretern der jüdischen Angelegenheiten im Gemeinderat zwei für Auflösung der jüdischen Schule stimmten, während der dritte bei der Abstimmung durch Abwesenheit glänzte. Die Wiederherstellung der früheren Zustände, d.h. Wiederanstellung eines jüdischen Klassenlehrers an den christlichen Schulen, dem dann vielleicht außer Religion an die jüdischen Kinder noch einige technische Fächer, wie Turnen, Zeichnen, Schreiben usw. übertragen werden, ist keineswegs ein Ersatz für den Verlust, den die jüdische Gemeinde durch Preisgabe ihrer Konfessionsschule erleidet, da dadurch die hiesigen Schulen ihren christlichen Charakter absolut nicht einbüßen und von Simultanschulen also auch dann nicht die Rede sein kann. Bei der geringsten Abnahme der jüdischen Schüler könnte auch der jüdische Lehrer ganz verschwinden. Es wird also Sache der Kultusverwaltung und des Konsistoriums des Oberelsass sein, unverzüglich an maßgebender Stelle die nötigen Schritte zu tun, um das selbst zu veranlassen, dass der in Winz(en)heim gefasste Gemeinderatsbeschluss betreffend Aufhebung der jüdischen Schule höheren Ortes nicht genehmigt werde."       

 
  
  
Zur Geschichte der Synagoge        
   
Die mittelalterliche, vermutlich am Ende des 14. Jahrhunderts erbaute Synagoge ("Judenschule") lag im Bereich der "Judenstraße". Nach der Vertreibung der Juden 1470 baute die Stadt an ihrer Stelle damals das neue Kaufhaus. 
    
Die nach 1800 zugezogenen Juden haben 1836 zunächst einen Betsaal eingerichtet. 1890 wurde nach Plänen des städtischen Architekten Alexander Stamm am Platz des Hauses mit dem bisherigen Betsaal eine Synagoge erbaut. 
  
 
Berichte zum Bau und zur Einweihung der Synagoge 1888-1890  

Berechnung der Baukosten für die neue Synagoge (1888).  

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom  23. August 1888: "Schlettstadt (Unter-Elsaß), im August (1888). Die Tatsachen erweisen, dass die deutsche Regierung in dem Reichslande in konfessioneller Beziehung ganz nach der liberalen Weise verfährt, wie es in den französischen Gesetzen vorgeschrieben war. Am hiesigen Orte will die jüdische Gemeinde eine neue Synagoge auf dem Platz erreichten, welchen die alte einnimmt. Die Kosten sind auf etwa 64.000 Mark veranschlagt. Die Regierung hat der Gemeinde zu diesem Baue 15.000 Mark und die Ortsgemeinde 16.000 Mark bewilligt, zusammen also beinahe die Hälfte der Baukosten".      

  
Beschluss zum Neubau der Synagoge - Unterstützung durch den Gemeinderat (1887)      

Schlettstadt Israelit 01081887.jpg (40284 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. August 1887: "Unter-Elsass, 24. Juli (1887). Der Gemeinderat zu Schlettstadt beschloss in einer seiner letzteren Sitzungen, für den Neubau der Synagoge eine Beisteuer von 16.000 Mark zu gewähren. Nach Fertigstellung und Abnahme des Baues soll diese Summe in 10 Raten unverzinslich an die israelitische Gemeinde ausbezahlt werden."

  
Die Einweihung der Synagoge Anfang September 1890  

Schlettstadt AZJ 19091890.JPG (202287 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. September 1890: "Schlettstadt im Elsass, 8. September (1890). Anlässlich der Einweihung der Synagoge fand ein Bankett statt, bei welchem der Bezirkspräsident, Herr von Freyberg folgende Ansprache hielt: ‚Während Geist und Gemüt noch erfüllt sind von den Eindrücken der frommen Feier, der wir heute beigewohnt haben, so erachten wir es doch nicht für ausgeschlossen, dass wir nun auch froher Geselligkeit Raum geben. Der allgütige Schöpfer hat uns ja diese sonnige Erde angewiesen, auf dass wir einträchtig darauf wohnen und ihre Gaben im Frieden genießen. Freilich sind wir noch weit entfernt von diesem idealen Zustand. Es sind im einzelnen Menschen, so auch in den Massen, Strömungen und Triebe lebendig, die sich dem entgegenstellen. Von jeher haben Hass und Eigennutz die Individuen unter sich, die Völker gegeneinander in Zwiespalt versetzt. Allein das ist gerade die sittliche Aufgabe, die dem Menschen gesetzt ist, dass er durch die Kraft des Glaubens und Willens sich und der Mitwelt den Frieden erkämpfe. Darin besteht eine Hauptaufgabe jeder Religionsform. Und wir Christen geben unseren israelitischen Mitbürgern gerne das Zeugnis, dass sie in Bezug auf Gottesfurcht, gesetzlichen Sinn und Barmherzigkeit keinem anderen Bekenntnisse nachstehen. Aber der Einzelne, und sei er noch so mächtig und einflussreich, ist für sich allein nicht imstande, der Gesellschaft Duldung und Eintracht zu gebieten. Es muss der Zug der Zeit, es müssen die öffentlichen Zustände diesem Streben entgegenkommen. Freuen wir uns nun, dass wir einer Epoche und einem Staatswesen angehören, in denen sich dem einträchtigen Zusammenleben der verschiedenen Bekenntnisse keine starren Schranken mehr entgegensetzen. Jetzt umfasst uns Alle ein gemeinsames großes Vaterland; eine starke Staatsgewalt, deren Wahlspruch ist: ‚Liebet die Brüder’, schützt Freiheit und Recht. Ein junger, gottesfürchtiger Fürst, den die Vorsehung mit den seltensten Gaben und Herrschertugenden ausgestattet hat, verkörpert in sich und belebt alle guten Kräfte der Nation. Freuen wir uns, sage ich, dass es uns vergönnt sei, in dieser Zeit, in diesem Lande, unter diesem Kaiser zu leben und zu wirken. Lassen Sie uns diesem frohen Bewusstsein Ausdruck geben, indem wir unserem Allergnädigsten Herrn und Kaiser unsere laute Huldigung darbringen: Kaiser Wilhelm II. lebe hoch!’. – Unter den Gästen befand sich auch der protestantische Pfarrer Zwilling, welcher ein Hoch auf die Duldsamkeit der einzelnen Religionsgemeinschaften ausbrachte." 
  
Schlettstadt Israelit 22091890.jpg (172230 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. September 1890: ähnlicher Bericht wie oben.  

   
Kritische Anmerkung zur ersten "Orgelsynagoge" im Unter-Elsaß - aus orthodoxer Sicht 

Schlettstadt Israelit 08101890.jpg (95054 Byte)Artikel in der orthodox-jüdischen Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Oktober 1890: "Aus dem Unter-Elsass. Während im Ober-Elsass noch keine einzige Orgel-Synagoge existiert, ersteht im Unter-Elsass äußerst selten eine neue Synagoge ohne Orgeleinrichtung, selbst in den Synagogen des Unter-Elsass, in welchen diese Reformeinrichtung fehlt, fehlt sie großenteils nicht aus religiösen Gründen, sondern nur der großen Ausgaben wegen, die ein Orgelgottesdienst beansprucht. Würde der Staat diese Ausgaben bestreiten, so gäbe es gewiss wenige Synagogen ohne Orgel. Und warum denn nicht? Die Gebräuche der Nichtjuden, die Entheiligung des Schabbat und des Jom Kippur… Weglassung der meisten Piutim, die man nicht versteht, sind so nach hiesigen Begriffen keine Sünden – und so ist in Schlettstadt in aller Stille, ohne Zank und ohne Hader eine neue Orgelsynagoge erstanden, die am 3. September durch den neu ernannten Straßburger Oberrabbiner eingeweiht worden ist. Diese neue Synagoge erhebt sich an der Stelle welche die alte Synagoge einnahm, an der breitesten Straße der Stadt, dem Neuen Weg. Ausgeführt wurde der Bau durch das Zusammenwirken dreier Faktoren – Staat, Stadt und israelitische Gemeinde, innerhalb eines Jahres. Der Bau selbst zeigt die Gestalt eines Kubus, dessen Dach durch eine Kuppel gekrönt wird. Die Türe und Fenster sind prächtig geschmückt, und der innere Raum desselben ist geschmackvoll ausgestattet." 
  
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Dezember 1890: "Diemeringen (Elsass). Die in dieser geschätzten Zeitung kürzlich bei Gelegenheit des Berichts über die Synagogen-Einweihung in Schlettstadt erwähnte Tatsache, dass bereits an manchen Orten des Unter-Elsaß, im Gegensatz zu den Synagogen im Ober-Elsass, der Gottesdienst durch die Einführung des Orgelspiels seines jüdischen Charakters entkleidet worden ist, beruht leider allzusehr auf voller Notorietät (sc. Informiertheit). Die Torheit des reformistischen Gedankens, durch die Nachäffung eines anderen Kultus eine Verbesserung des jüdischen Gottesdienstes herbeizuführen, hat auch hier bei unwissenden und in Bezug auf das jüdische Pflichtleben einflussreichen Personen Anklang gefunden. Gibt es etwas Widersinnigeres als die Vorstellung, den Gottesdienst verbessern zu können durch eine von dem Religionsgesetze verpönte Handlung! Als ob man sich des göttlichen Wohlgefallens und Segens würdiger machen könnte, wenn man in demselben Augenblicke, wo man sich im Gebet zu Gott wendet, sein heiliges Gesetz missachtet! - 
Aber auch ohnehin ist es eine durchaus irrige Annahme, dass durch Orgelklang und Frauengesang die Andacht gehoben und der Synagoge eine größere Anziehungskraft auf die Gemeindemitglieder für die Dauer verliehen werden könnte. Die unheimliche Leere, welche an vielen Orten aus den Reform-Synagogen dem Eintretenden entgegenstarrt, ist ein unwiderlegbarer Beweis für diese Behauptung. Einen anderen Beleg für dieselbe bietet auch unsere Gemeinde (sc. Diemeringen). Hier war man im Jahre 1868 ebenfalls so töricht, die Modenarrheit mitzumachen. Als damals, Dank der Opferwilligkeit der Gemeinde, ein neues Gotteshaus hier errichtet worden war, setzten die Neuerungssüchtigen trotz der Missbilligung unseres derzeitigen Bezirksrabbiners in Saar-Union, Herrn Joseph Levy - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, ihren Willen durch und bewirkten die Anschaffung eines Harmoniums und die Errichtung eines Frauenchors.
Der Anregung unseres gegenwärtigen Herrn Bezirksrabbiners Gongenheimer (sc. falsch für: Rabbiner Isaac Guggenheim, von 1879/80 bis 1918 Rabbiner in Saar-Union) ist es aber gelungen, eine richtigere Schätzung des religiösen Erfordernisses zu bewirken, während andererseits auch bereits jene religionswidrige Neuerung den Reiz der Neuheit eingebüßt hatte und man sich größtenteils von derselben - ennuyiert fand. So ist nunmehr Gottlob die Orgel aus dem Gotteshause wieder entfernt worden, während der Frauenchor sich aufgelöst hat. - Ich bin überzeugt, dass an vielen Orten eine solche Reform der Reform sehr gern ebenfalls gesehen würde, wenn man sich - nicht schämte, den begangenen Fehler einzugestehen und wieder gut zu machen.
Uns ist nur geholfen durch bessere Erkenntnis unserer heiligen Religion, nicht aber durch den albernen Firlefanz der Reform."         

 
Hoher Besuch in der Synagoge durch den Kaiserlichen Statthalter Fürst Hohenlohe-Langenburg (1895)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Januar 1896: "Schlettstadt im Elsass, 22. Dezember (1895). Der Kaiserliche Statthalter, Fürst Hohenlohe-Langenburg, der gestern, am Heiligen Schabbat Paraschat Wajidasch (Schabbat mit der Toralesung wajigasch = 1. Mose 44,18 - 47,27, das was Schabbat, 21. Dezember 1895) mit dem Schnellzug 12 Uhr 16 Minuten hier in unserer hübschen unterelsässischen Kreisstadt eintraf, dem von allen Seiten ein wahrhaft begeisterter Empfang zuteil wurde, unterließ es auch hier nicht, trotz seines hier nur fünfstündigen Aufenthaltes, unserer ihm zur Ehre von innen und außen mit Tannengrün, Fahnen und Girlanden auf das Schönste dekorierten Synagoge einen zehn Minuten langen Besuch in Begleitung des Herrn Bezirkspräsidenten von Freyberg, Staatssekretär von Puttkammer, Unterstaatssekretär Zorn von Bulach, Grafen von Zeppelin und Major von Grote, abzustatten. Am Eingang der Synagoge, wo der Rabbiner, Herr Wahl (Rabbiner Benjamin Wahl, s.u.) und die Synagogenverwaltung den Fürsten empfingen, hielt zuerst der Rabbiner eine Begrüßungsansprache, die mit den Worten: 'Gesegnet bist du bei deinem Eingang und gesegnet bist du bei deinem Ausgang' begann, und in welcher er für den hohen Besuch in seinem Namen, wie in dem aller zu seinem Rabbinate gehörenden Gemeinden den tief untertänigsten Dank aussprach. Nachdem seine Durchlaucht mit warmen Worten für die Begrüßung gedankt hatte, hieß ihn der Synagogenvorsteher, Herr Schreiber im Namen der Synagogenverwaltung willkommen und dankte ihm nachträglich für den Betrag, den die elsässische Regierung und der Landesausschuss zum Neubau der Synagoge bewilligt haben. Alsdann begaben sich der Fürst mit Begleitung unter Vorantritt des Rabbiners und der Synagogenverwaltung vor den Toraschrein, um einen vortrefflich gelungenen Vortrag eines Psalms und eines deutschen Liedes im Chor unter Leitung des Kantors Strauß huldvoll entgegen zu nehmen. Der Fürst sprach sich über die Zeremonie sehr lobend aus."         

 
In der NS-Zeit wurde die Synagoge geplündert und teilweise zerstört. 

Nach 1945
wurde die Synagoge - ohne ihre ursprüngliche Kuppel - renoviert.   
  
  
Adresse der Synagoge: 4, rue Ste Barbe - entre la place Vanolles et la rue Ste Barbe.   
    
Französischer Hinweis des Verkehrsamtes Selestat zur Synagoge und zum Besuch:  

Construite à la fin du XIXe siècle par les architectes Jacques Alexandre Stamm et Antoine Ringeisen, la synagogue de Sélestat présente un style d'inspiration romano-byzantin. Edifice de plan centré, la synagogue possède des lignes simples et harmonieuses.  A l'extérieur, le grès et la brique se complètent subtilement tandis qu'à l'intérieur, tout n'est que calme et recueillement. 
Les visites sont suspendues pendant les offices religieux. 
Visite sur demande au 03 88 58 87 20 ou Ecrire un mail.  

   
   
   
Fotos  

Historische Fotos / Abbildungen     
Schlettstadt Synagoge 140.jpg (58075 Byte) Schlettstadt Synagoge 142.jpg (67963 Byte) Schlettstadt Synagoge 141.jpg (60417 Byte)
1916 gelaufene 
Ansichtskarte 
Ausschnittvergrößerung: 
die Synagoge 
Links auf der Karte: die 
"Bank Simon Levy" 
     
Schlettstadt Synagoge 143.jpg (58136 Byte) Schlettstadt Synagoge 144.jpg (82314 Byte) Selestat Synagoge 170.jpg (58460 Byte)  
Nicht gelaufene Ansichtskarte 
um 1900 
Ausschnittvergrößerung:
die Synagoge 
   
        
Selestat Synagogue 05.jpg (69835 Byte) Selestat Synagoge.jpg (44794 Byte) Selestat Synagoge 173.jpg (61355 Byte) 
Panoramaansicht der Stadt, links die Synagoge; Quelle   Ähnlicher Ausschnitt wie links 
        
Selestat Synagoge 175.jpg (58199 Byte) Selestat Synagoge 171.jpg (88314 Byte) Selestat Synagoge 174.jpg (68047 Byte)
Weitere Ansichtskarten mit der Synagoge 
      
    Selestat Synagoge 172.jpg (66103 Byte)   
     
     
Fotos Mitte der 1980er-Jahre 
(Fotos: Hahn, aufgenommen 1987)
       
     
Selestat Synagogue 120.jpg (59212 Byte) Selestat Synagogue 122.jpg (49889 Byte) Selestat Synagogue 123.jpg (59755 Byte)
Die nach 1945 wieder - ohne die ursprüngliche Kuppel - restaurierte Synagoge
 
    Selestat Synagogue 121.jpg (46316 Byte)     
   Inschrift über dem Eingang: "Die ist das Tor
 zum Herrn, Gerechte ziehen durch es hinein"
 (Psalm 188,20)
   
      
Fotos von 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 3.6.2007) 
     
Selestat Synagogue 170.jpg (91843 Byte) Selestat Synagogue 171.jpg (71024 Byte) Selestat Synagogue 172.jpg (87739 Byte)
Ansichten ähnlich wie oben
  
  Selestat Synagogue 173.jpg (90004 Byte)  
     

    
      

Links und Literatur

Links:

bulletInformationen zur Synagoge in Sélestat (französisch)  
bulletÜbersicht über die bestehenden jüdischen Gemeinden im Elsass - Informationen zu Sélestat  
bulletVerzeichnis des Ministère de la culture   

Literatur:  

bulletGermania Judaica II,2 S. 744f; III,2 S. 1317-1326.  
bulletChone Heymann: Rabbi Joseph von Schlettstadt. Zur Geschichte der Familie Treves. In: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland 7 / 1937. S. 1-4. 
bulletPaul Adam: Histoire relieuse de Sélestat. Band I: Des origines à 1615. Sélestat 1967. 
bulletGerd Mentgen: Geschichte der Juden in der mittelalterlichen Reichsstadt Schlettstadt. In: Annuaire des Amis de la Bibliothèque Humaniste de Sélestat. 1990. S. 51.73.
bulletMichel Rothé / Max Warschawski: Les synagogues d'Alsace et leur histoire. Jerusalem 1992. 
bulletGerd Mentgen: Studien zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Elsass - Forschungen zur Geschichte der Juden. In: Schriftenreihe der Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Juden e.V. Verlag Hahnsche Buchhandlung. Hannover 1995. S. 45-46. 95-96. 282-284 und 536-537. 
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Günter Boll: "Jud Hirtz von Benfelden". Der Stammvater der elsässischen Familie Rheinau. Online eingestellt als pdf-Datei.    
Anmerkung: Matthias Dreyfus und die Familie des aus Benfeld zugezogenen Hirz Rheinau waren die einzigen Juden, die in den Jahren 1652-1672 in Schlettstadt geduldet wurden. 

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ders.: Die ältesten Epitaphien des Judenfriedhofs bei Schlettstadt (1699-1714). Online eingestellt als pdf-Datei.    

     
      

                   
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Stand: 30. Juni 2020